Denglish Deutsch
Immer mehr Wörter werden eingedeutscht und wenn man beim Bäcker Brötchen holen möchte, fängt es meist schon an. Mit "Open" Schildern. Das nur als kleiner Beispiel. Ist es wirklich Notwendig, das wir lieber auf die englische Sprache ausweichen, anstatt unsere Heimatsprache zu benutzen? Oder hört es sich auf englisch vielleicht gleich viel besser an?
Was sagt ihr dazu? Verschandelt sowas unsere Sprache? Oder ist das ganz normal und kein Problem für euch? In Frankreich darf man oben genannte Schilder nicht ohne weiteres aufhängen, da dort auf die Wahrung der Landessprache geachtet wird(meines wissens). Findet ihr das gut und sollte man das vielleicht auch hier so regeln? Wie steht ihr dazu? Benutzt ihr vielleicht auch unbewusst englische Wörter um euch besser auszudrücken, obwohl es eigentlich nicht von Nöten wäre?
Bei solchen Bereichen, wie du das mit dem Schild angesprochen hast, nehme ich es schon garnicht mehr wahr, aber es nervt mich, wenn ich mich in Einkaufscentren durch einen Urwald von englischen Wegweisern und Bezeichnungen wühlen muß. Internationalität ist ja ganz nett, auch gerade für eine so große Stadt wie Hamburg, dann aber sollte es Zweisprachig oder sogar Mehrsprachig sein.
Im Alltag benutze ich im Bereich Computer und Elektronik oft englische Begriffe, weil ich da schlicht und einfach die Deutschen garnicht kennen würde und mich wohl auch keiner verstehen würde, wenn ich da mit Deutsch ankommen würde.
Bei den Stellenangeboten in den Zeitungen kann ich nur noch die Augen verdrehen, weil da oft so hochtrabende Bezeichnungen stehen, die früher ganz einfache Berufsfelder umrissen. Klar, wer sich auf die Anzeige eines Facility Manager bewirbt , der wird schon wissen, dass er Hausverwalter/meister Tätigkeiten verrichten muß, aber warum steht das nicht gleich da?
Ich bemühe mich also für mich da wo es geht deutsch zu sprechen. Aber es geht leider nicht immer, weil das WWW sich auch in unserem Alltag bemerkbar macht. Guck dir doch mal die Bezeichnungen im Forum an. Ausgang = Logout
Ich finde auch dass es mittlerweile an vielen Stellen uebertrieben wird. In internationalen Grossstaedten finde ich englisch ja ok, aber dann bitte als Zusatz zum deutschen Begriff auf den Schildern und nicht als einzige Bezeichnung. Gerade aeltere Leute, die kein Englisch verstehen, haben da ja manchmal sogar schon Verstaendnisprobleme.
Mindestens so schlimm wie das Ueberhandnehmen der denglischen Sprache finde ich die vielen Rechtschreibfehler, die man mittlerweile ueberall antrifft. Haeufig sind das handgeschriebenen Schildern von Geschaeften oder Lokalen, die in schlimmstem Deutsch verfasst sind. Vielleicht ist richtiges Englisch in solchen Faellen doch die bessere Alternative.
Ich finde das teilweise ganz schrecklich und frage mich hin und wieder ob wir überhaupt nicht mehr der deutschen Sprache mächtig sind. Wenn ich allein an die ganzen Burger Buden denke und diese spezielle grosse Kette, die Hühnchenteile vertreibt, wundert es mich nicht, wenn die Kinder demnächst "chicken" statt Huhn sagen.
Wir hatten das Gespräch hier auch schon des öfteren. Man übernimmt manche Worte einfach so, ohne weiter darüber nachzudenken, die gehen wie von selbst in den täglichen Sprachgebrauch über. Man sieht es doch bei so vielen kleinen Dingen im Alltag. Das Mobiltelefon ist ein Handy, wir gehen nicht einkaufen, sondern shoppen, unser heimisches Schwimmbecken ist ein Pool.
Die Liste liesse sich endlos erweitern, wenn man darüber nachdenkt. Viele Worte sind einfach praktischer, weil sie viel kürzer sind, als unsere deutschen Worte für die gleiche Sache. Aber seien wir mal ehrlich, mit unserer Sprache geht es langsam aber sicher den Bach runter.
Das ist mir auch schon aufgefallen, doch in manchen Bereichen ist es auch schwierig beziehungsweise unangebracht, die deutschen Begriffe zu benutzen. Da wäre zum Beispiel das Handy, was niemand im Alltag als Mobiltelefon bezeichnen würde - im Internet gibt es auch viele Begriffe, wofür man manchmal nicht einmal die deutschen Bezeichnungen kennt. Um da nicht herumphilosophieren zu müssen, finde ich es in Ordnung, wenn dort englische Begriffe benutzt werden.
Allerdings gibt es auch englische Begriffe, die man wirklich nicht benutzen muss. Das Beispiel des Threaderstellers, dass bei Geschäften "Open"- und "Closed"-Schilder benutzt werden, ist meiner Meinung nach unnötig. Es gibt durchaus deutsche Bezeichnungen, die man benutzen könnte und auch sollte, denn auch wenn man davon ausgehen kann, dass viele Menschen englische Grundkenntnisse beherrschen, gibt es mit Sicherheit auch welche, die die Bedeutung dieser Worte nicht kennen.
@Zwieback und Chrishaaa
Wenn ihr in England nach einem Handy fragt, werdet ihr aber komisch angesehen. Auf Englisch heißen diese Geräte "cell phone" oder "mobile (phone)", aber niemals Handy! Das "klingt" nur so schön Englisch, ist es aber gar nicht. Das haben Deutsche sich ausgedacht.
So, zum Thema.
Ich gehöre ja zur "jüngeren" Generation, die schon quasi damit aufgewachsen sind, ne ganze Menge auf Englisch zu hören, allein aus der Werbung. Deswegen benutze ich viele englische Worte wohl schon aus dieser Gewohnheit heraus unterbewusst. Andererseits bringt mein Beruf in der Werbe-/Medienbranche auch einen ganzen Haufen englischer Worte mit sich, für die die Übersetzung entweder total dämlich klingt, sodass man sie sehr ungern benutzt, oder ich kenne den Begriff noch nichtmal auf Deutsch (auch wenn ich natürlich weiß um was es geht, ich könnte es auf Deutsch umschreiben, nur nicht übersetzen). Das alles werde ich mir wohl auch nicht mehr abgewöhnen (können), und möchte es eigentlich auch gar nicht. Denn wenn jeder so spricht, versteht sich doch jeder, oder?
Bei "Open/Closed", find ich es aber auch übertrieben. Begriffe wie All you can eat, Do it yourself und so weiter hätte man aber genauso gut von Anfang an auf Deutsch einbringen können, nur weil dies auf Englisch eingebracht wurde, würde jeder bei "Machs dir selbst" erstmal komisch gucken und nicht verstehen, worums eigentlich geht. Das find ich auch ein wenig übertrieben, denn es gibt all diese Worte auf Deutsch, nur die Phrase wird nicht benutzt.
Aber soetwas wie in Frankreich war ja beispielsweise für Radios schon im Gespräch ("Deutschquote") und ist auch sonst kein neues Thema. Und "den Schutz der deutschen Sprache" per Gesetz oder sowas würde ich auch total dämlich finden. Sprache entwickelt sich nun einmal weiter, und das ist gut so! Der "Trend" zu englischen Begrifflichkeiten wird nicht einfach so abflauen, wobei es bei Neuerungen ja jetzt auch schon weniger wird, da sich bereits genug Begriffe etabliert haben. Das bemerkt die Werbung wohl allmählich auch
Tja, englisch ist nun mal DIE Sprache. Man geht eben mittlerweile in vielen Bereichen dazu über, englische Worte zu verwenden,weil es garantieren sollte, dass es jeder versteht. Und nehmen wir man an ich befinde mich in Thailand, dann bin ich ganz froh drum,dass die Schilder auf englisch sind. Und deswegen finde ich das wir uns an sowas wie "open" Schildern in Deutschland nicht stören sollten, weil es eben noch andere Menschen gibt, die nicht unbedingt das Wort "offen" verstehen.
Was ich allerdings finde ist, dass man sich sie Mühe machen sollte, alles fehlerfrei und grammatikalisch korrekt zu übersetzen und zu beschriften. Was man da teilweise in "englisch" liest ist wirklich übel, das wiederrum führt bei den Leuten die tatsächlich der englischen Sprache mächtig sind nämlich zu Verwirrungen.
Wir kommen nicht mehr drumrum,dass englische Worte in Deutschland mehr und mehr zu finden sind. Und es werden mit Sicherheit mehr. Sicher, irgendwo ist es traurig, dass wir uns so verdrängen lassen, oder besser unsere Sprache, denn in der Tat wird sie mehr und mehr ausgetauscht irgendwo. Ich empfehle jeden mal in das Lied "Denglish" von den Wise Guys reinzuhören, die zeigen die Problematik sehr gut auf.
Kommt immer auf die Verhältnisse an, finde ich. Also ich muss sagen, ich mag Englisch als Sprache sehr, weswegen mich der Gebrauch nicht stört. An sich finde ich es auch nicht schlimm, dass man Schilder mit Open oder so sieht. Aber ob es wirklich notwendig ist? Das denke ich nicht. Ich finde, man sollte schon noch ein bisschen am Deutsch festhalten, und so etwas finde ich dann eigentlich nur noch eigenartig. Nicht störend, aber halt unnötig.
Andererseits gibt es aber auch einige Ausdrücke, die man so einfach mal gar nicht ins Deutsche übersetzen kann. Was ist zum Beispiel mit dem Wort Marketing, was ist mit DVD oder mit Fast Food? Da gibt es so einiges, was man einfach kaum übersetzen kann. Es ist mehr oder weniger ein deutsches Wort geworden, zumindest für mich.
Außerdem glaube ich, dass es ein ganz natürlicher Prozess ist, dass die Sprachen verschmelzen. Früher konnte das nicht passieren, da man gar nicht so sehr zu anderen Ländern und somit auch anderen Sprachen Kontakt hatte. Man war in gewisser Weise territorial gesehen abgegrenzter als heute, weswegen sich die Sprach auch nicht so hat beeinflussen lassen. Aber nun hat man halt, gerade mit dem Englischen, regelmäßig Kontakt. Man verreist ins Ausland. Man braucht die Sprache, um für den Tourismus offen zu sein und mit dem Ausland Geschäfte abschließen zu können. Da ist es, so wie ich das sehe, nur logisch, dass es sich auch immer mehr ins Alltagsleben einschleicht. Passiert einfach. Ich habe auch öfters Situationen, in denen mir das deutsche Wort gar nicht einfällt, das englische dafür sofort. Dann greife ich halt auch auf die andere Sprache zurück, wenn ich weiß, dass ich damit verstanden werde.
Und noch dazu gibt es diesen Prozess andersrum ja auch. Zwar lange nicht so gravierend, aber er ist da. Auch in England gibt es Wörter, die genutzt werden im Alltag, aber eigentlich deutsch sind: Lederhosen, Sauerkraut, Gemütlichkeit zum Beispiel fallen mir da spontan ein.
Also was die deutsche Sprache angeht, die wird doch schon lange nicht mehr nur durch Denglish verschandelt, sondern auch extrem oft durch türkisch. Ich kenne hier in meiner Stadt Läden (und zwar keine türkischen) die haben Merhaba (Hallo) auf dem Schild an der Tür stehen, anstatt guten Tag. Aber es stimmt natürlich, es ist eigentlich traurig das soviele Geschäfte und Produkte auf englische Slogans und Namen setzen. In der Werbung findet man auch viele, treffende Beispiele, wie beispielsweise der Douglas-Slogan von früher: Come in and find out.
Für mich hieß das immer: Komm rein und find wieder raus, lol, ein Schelm wer das von Anfang an richtig übersetzten. Mobilfunkverträge finde ich hier auch sehr selten, meist sind es Handyverträge. Mein Hausmeister (ein alter, ständig betrunkener Idiot) ist hier kein Hausmeister mehr, sondern ein Facility Manager (hat der den Titel verdient lol? ). Also eigentlich können wir Verbraucher selbst unsere Sprache retten, indem wie eben den verdenglischungen einfach ausweichen und konsequent Mobiltelefon statt Handy sagen etc. pp. Aber wer macht das schon?
Zwieback hat geschrieben:Wenn ich allein an die ganzen Burger Buden denke und diese spezielle grosse Kette, die Hühnchenteile vertreibt, wundert es mich nicht, wenn die Kinder demnächst "chicken" statt Huhn sagen.
Ich glaube kaum, dass ein Kind zu einem Huhn irgendwann Chicken sagt. Die miesten Kinder kennen das Wort "Chicken", wie von dir geschrieben, nur aus den Fastfoodketten. Sie wissen das es Fleisch ist, das es lecker ist und das man meistens nen Spielzeug dazu bekommt. Aber hast du schon mal ein Huhn in einer Burgerkette abgedruckt gesehen? Ich denke nicht, dass ein Kind in der Lage ist von alleine zu erkennen, dass das, was es gerade isst, ein Huhn ist. Von daher wird das Wort Huhn uns wohl noch erhalten bleiben.
Ich finde den Einfluss der Englischen Sprache in Großstädten nicht schlimm. Ich bin selber froh, wenn ich im Ausland bin und dort auf englische Wegweiser zurückgreifen kann. Ich finde es nur schlimm, wenn vor allem die Jugend ein grauenhaftes Denglisch redet indem es alle unbekannten englischen Vokabeln durch die deutsche ersetzt. Die deutsche Sprache ist eigentlich eine sehr schöne Sprache in den möglichen Formulierungen und ist dahingehend den Englischen auch leicht überlegen, also wäre es schön dies auch zu bewahren.
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