Waldorfschule! endlich Schluss mit Gerüchten!
Da ich mir immer wieder Lacher oder dumme Sprüche anhören muss wenn ich sage dass ich auf einer Waldorfschule bin, möchte ich gerne mal mit den gängisten Gerüchten aufräumen und die Schule ein bisschen vorstellen.
Also Erstens: Es sind nicht alle Kanten abgerundet dass dich die Kinder nicht an den Ecken weh tun!
Zweitens: Wir sind keine Baumschule, und die Schule ist auch nicht im Wald.
Drittens: Wir sind keine Sonder- sondern eine Privatschule.
Viertens: Eurythmie ist weder ein Erfrischungsgetränk noch eine Sekte.
FÜNFTENS: Wir sind keine Nazis!
Die Waldorfpädagokig und damit die Schulen wurden von Rudolf Steiner (1861–1925) begründet. Sie entstand während des 1. Weltkrieges. Ich habe die Waldorfschule immer als sehr gutes System empfunden. Ich war bereits in einem Waldorfkindergarten. Die Waldorfpädagogik legt Wert darauf, die Phantasie der Kinder anzuregen und so wenig wie möglich von äußerlichen Einflüssen wie dem Fernsehen oder weinenden Babypuppen ablenken zu lassen. Deshalb findet man in enem Waldorfkindergarten keine Barbiepuppen, Matchboxautos oder Knetgummi, dafür aber Stoffpuppen, Knopfgeld, Knetwachs, jede Menge Tücher zum Verkleiden oder Höhlen bauen uvm. Das Spiel der Kinder ist dadurch unverfälscht. Auch auf Musik und Malen wird wertgelegt.
Sind die Kinder dann ersteinmal eingeschult, knallt nicht sofort der harte Schulalltag auf sie herein, mit stundenlangem Hausaufgabenmachen und üben, wie das auf normalen Schulen der Fall ist, sondern an die ganze Sache wird spielerisch heran gegangen. Zuerst wird nur gemalt. Zum Ende der Stunde wird ein Märchen erzählt. Von der ersten Klasse an wird Fremdsprachenunterricht gegeben. Allerdings geht es da nicht mit Vokabeln lernen los, sondern mit englischen und französischen Liedern und Spielen.
Was auch anders ist als auf normalen Schulen ist, dass es bis zur einschließlich 8. Klasse den sogenannten rhytmischen Teil gibt, der die erste halbe Stunde des Hauptunerrichtes (von 8.00-9.50 Uhr Epochenweiße, alle drei Wochen wechselnde Fächer) einnimmt. In diesem werden Lieder gesungen, Sprüche gesprochen und kleinere Theaterprojekte (spielerisch) gemacht. Ein besonders schönes Ritual gab es immer zur Adventszeit. Jedes Kind hatte eine Kerze mitgebracht. Nach und nach durften immer mehr Kinder ihre Kerze mit einer durchgereichten Kerze entzünden und den rhytmischen Teil über auf ihrem Platz stehen lassen. Bis zum Ferienbeginn waren dann schließlich alle Lichter entzündet. Dazu wurde ein sehr schöner Spruch gesprochen den ich mich hier leider nicht traue hinzuschrieben aus Angst die Kopierregel zu brechen.
Der Lernstoff steigert sich sehr langsam, um den Kindern an den Nachmittagen viel Zeit zum Spielen zu lassen. Denn dass ist Rudolf Steiner zufolge sehr wichitg für die Entwicklung des Kindes. Bis zur 5. Klassse gibt es die Elternnachmittage bei denen die Schüler eingeübte Gedichte und Lieder aus dem rhytmischen Teil vortragen und auch Eurythmie machen. Eurythmie ist eine Art Tanz, bei dem Laute, Gefühle und Töne ausgedrückt werden können. Eurythmie kann man sowohl in der Gruppe als auch allein machen. Zusätzlich gibt es noch die Monatsfeiern die alle drei Monate stattfinden. Dort werden ebenfalls Gedichte, Lieder, Musik(Orchester) und kleiner Theaterprojekte gezeigt. Diese allerdings von den Klassen 1-8, manchmal sind auch noch höhere Stufen dabei. Manchmal sind diese Monatsfeiern öffentlich.
Im 8. Schuljahr gibt es ein großes Projekt, das Achtklassspiel. Ein großes Theaterstück, mit großer Bühne, von der Klasse mithilfe der Lehrer einstudiert und aufgeführt. Es werden sowohl Klassiker als auch moderne Stücke gespielt. Meine Klasse hat z.B. "den Mitsommernachtstraum" von William Schakespeare gespielt. Nach der 8. Klasse ändert sich einiges. Man verabschiedet seinen Klassenlehrer, der bis zur 8. Klasse als Bezugsperson gedient hatte und wechselt in die Oberstufe.
Auch hier findet der Hauptuntericht noch Epochenweiße statt, allerdings nicht mehr von ein und dem selben Lehrer, dem Kalssenlehrer, unterrichtet wie in den Klasse 1-8, sondern alle drei-vier Wochen wechselnd, je nach Fach.
Jetzt ist der Lernstoff durchaus straff und man muss auch zuhause etwas tun um mitzukommen. Eine weitere Veränderung ist, dass es ab der 9. Klasse Noten gibt. Erst hier werden die Leistungen der Schüler in Zahlen bewertet, allerdings nur in Schulaufgaben. Das Zeugnis ist weiterhin in Textform verfasst. Die Schüler können nicht sitzen bleiben.
Nach der 9. Klasse gab es an unserer Schule die Möglischkeit gleichzeitig zur Schule eine Lehre zu machen, aber da das auch an Waldorschulen etwas ganz besonderes ist, werde ich da nicht speziell darauf eingehen. Nach der 10. und 11. Klasse haben die Schüler die Möglichkeit in die R-Klasse zu gehen um dort ihren Realschulabschluss zu machen. Quali wird extern angeboten. Die R-Klasse dauert ein knappes Jahr und wird in der Regel bestanden. Nach dieser Jahr können diese Schüler wieder im Unterricht einsteigen, allerdings eine Jahrgansstufe tiefer.
In der 12. Klasse muss man einen bestimmten Notenschnitt erreichen um in die 13. Klasse und damit zum Abitur zugelassen zu werden. Wer die 12. Klasse nicht schafft kann in die R-Klasse gehen und nach dieser direkt in die 13. einsteigen. Aber vorher gibt es den Eurythmieabschluss. Die Schüler studieren über ein halbes Jahr ein Lauteurythmiestück und ein Toneurythmiestück ein und führen dieses dann öffenltich auf. Dies geschieht häufig in 2er bis 5er Gruppen. Es gibt aber auch Stücke, an denen die ganze Klasse teilnehmen kann. Der Waldorfabschluss besteht aus einem Jahresrückblick mit allen Lehrern und Schülern der 12. Klasse und aus einer Zeugnisübergabe mit einem handgeschriebenen Spruch den Rudolf Steiner verfasst hat. Danach ist die offizielle Waldorfzeit vorbei.
In der 13. Klasse gibt es keinen Hauptunerricht mehr. Man besucht nur noch seine Grund- und Leistungskurse. Die Waldorschule hat ein anderes Gymnasium als Mentor für die Zweitkorrektur des Abiturs. Dieses wechselt alle 4 Jahre. Wer denkt, dass Waldorfabitur wäre einfacher als das normale, der irrt sich gewaltig. Wir müssen nicht in 4 Fächern Abitur machen sondern in 8. Außerdem zählen die Noten die man das Jahr über geschriebenhaben nicht, sondern nur die Noten die man am Abiturtag schreibt.
Während dieser ganzen Zeit werden noch eine reihe von Klassenfahrten gemacht. in der 6. Klasse fuhren wir in die fränkische schweiz zum wandern. In der 7. Klasse fuhren wir auf die Sladenburg (ein klettergebiet). In der 8. Klasse waren wir eine Woche paddeln auf der Moldau. In der 9. Klasse waren wir zum Forstpraktikum wieder in der fränkischen Schweiz. In der 10. Klasse waren wir zu einem Feldmesspraktikum auf der Hallig Hooge. In der 11. Klasse waren wir 2 Wochen aufm Landwirtschaftspraktikum in der Toskana. Ebenfalls in der 11. Woche gab es ein 2 wöchiges Sozialpraktikum. Das hat aber jeder einzeln gemacht. In der 12. Klasse fuhren wir zur Kunstfahrt nach Krakau. Zusätzlich gibt es eine Alpenexkursion im Zuge der Biologieepoche. All das waren sehr schöne Reisen und Erlebnisse.
Abschließend kann ich sagen dass die Waldorschule für mich eine sehr gute Entscheidung war. Ich kam mit dem System bis jetzt sehr gut zurecht. Was ich vorallem sehr schätze ist, dass der Mensch an sich im Interesse steht. Stärken werden besonder gefördert und an pesönlichen Schwächen gemeinsam gearbeitet. Man steht nie allein da und bekommt immer Hilfe wenn man sie braucht. Was ich ebenfalls gut finde ist, dass man 13 Jahre lang in der gleichen Kasse ist. Dabei entsteht eine starke Klassengemeinschaft und Freundschaften die auch nach der Schulzeit noch lange halten können. Ich bin froh dass meine Eltern für mich die Entscheidung getroffen haben mich als "behütetes Waldorfkind" aufwachsen zu lassen.
Wenn es noch Fragen gibt, beantworte ich Sie gerne soweit es mir möglich ist.
Also ich bin froh, dass ich nicht auf einer Waldorfschule war. Einerseits musste ich in der Grundschule ganz gewiss keine stundenlangen Hausaufgaben machen und lernen musste ich in der Grundschule schon gar nicht. Auch in der staatlichen Schule wird da nicht knallhart mit einer Peitsche herangegangen und jedes halbwegs intelligente Kind bekommt in der Stunde alles mit, was relevant ist.
Ich habe mich schon immer gelangweilt wenn ein Mitschüler es beim 3. Mal immer noch nicht gecheckt hatte und bekam deshalb wöchentlich böse Briefe für meine Eltern mit nach Hause, weil ich die ganze zeit gequatscht habe. Und wenn ich mir vorstelle, ich hätte mir Märchen anhören und meinen Namen tanzen müssen, anstatt endlich das Alphabet oder das kleine Einmaleins zu lernen, wäre ich sicherlich irgendwann entweder vor Langeweile gestorben oder total ausgeflippt.
Ich hatte auch immer einen gewissen Lerneinfer und Ehrgeiz, von daher waren die Schulstunden in der Grundschule für mich interessant und haben mich angespornt und motiviert. Und wenn es dann ein Lob oder eine gute Note gab, dann bin ich stolz nach Hause gegangen und alles war super. Und womit können sich die Kinder in einer Waldorfschule beweisen? Wodurch werden ihre Leistungen anerkannt?
Allerdings denke ich, dass eine Waldorfschule für Kinder, die Lernschwierigkeiten haben und eben wirklich schnell überfordert sind sehr gut geeignet ist. Und auch für Kinder, die auf einer staatlichen Schule nicht weiter kommen und gehänselt werden ist die Walldorfschule sicher ein gutes Auffanglager (ich kenne da persönlich einige Beispiele). Für lern- und leistungsorientierte Kinder, die von Haus aus kein Problem mit Disziplin haben würde ich so eine Schulform nie im Leben empfehlen.
Ich möchte jetzt nicht großartig auf jeden Punkt einzeln eingehen, nur "kurz": Wir auf der "normalen" Schule wurden auch beim Schulstart nicht mit Hausaufgaben überflutet wurden sondern haben gemalt und Spiele gespielt, zum Start morgens hat jeder erstmal erzählen dürfen, womit er den letzten Nachmittag verbracht hat, es gab neben dem Sportunterricht auch die "Spielstunde", in welcher einfach nur Gruppenspiele gespielt wurden und nicht geturnt oder so. Elternvorführungen von Gedichten, Theater und ähnlichem gab es auch, mindestens zweimal im Jahr (Sommer und Weihnachten), Adventskränze, gemeinsames Kerzenanzünden und Klassen-Adventskalender.
Auch englische und französische Lieder haben wir bereits in der Grundschule gelernt. Desweiteren Klassenfahrten und Exkursionen mit Wandertagen und Kultur gab es ab der Mittelstufe ungefähr jährlich, wobei das wohl auch von Schule zu Schule sicher variiert, genau wie Tanz-, Musik und Theateraufführungen und Lesungen, Projekttage und -wochen undsoweiter. Ebenfalls gibts das zweiwöchige Praktikum in der elften Klasse (bzw. auf Realschulen auch schon vorher). Also alles bestimmt keine reine Waldorf-Sache, sondern ziemlich verbreitet.
Elisabeth89 hat geschrieben:In der 13. Klasse gibt es keinen Hauptunerricht mehr. Man besucht nur noch seine Grund- und Leistungskurse. Die Waldorschule hat ein anderes Gymnasium als Mentor für die Zweitkorrektur des Abiturs. Dieses wechselt alle 4 Jahre. Wer denkt, dass Waldorfabitur wäre einfacher als das normale, der irrt sich gewaltig. Wir müssen nicht in 4 Fächern Abitur machen sondern in 8. Außerdem zählen die Noten die man das Jahr über geschriebenhaben nicht, sondern nur die Noten die man am Abiturtag schreibt.
Bezügliches dieses Punktes würde mich mal interessieren, erstmal in welchem Bundesland du wohnst bzw. zur Schule gegangen bist/gehst? Denn Bildungsrecht ist ja erstmal Ländersache.
Da würde mich mal interessieren, in wie weit für Waldorf-Schulen dort Ausnahmeregelungen gelten, denn wenn ich mich recht erinnere war es keine freiwillige Sache unserer Schule (Niedersachsen), dass wir keine Wahl hatten, ob die Kurse in der zwölften bereits ins Abi zählen oder nur die der 13., bzw. überhaupt ob nur die Noten der Abiturprüfung oder eben die kompletten Kursnoten zählen. Das ist wohl gerade im Abi ein entscheidender Unterschied, natürlich neben der Zahl der Leistungskurse versteht sich.
Und das seit dem Zentralabitur (ist das jetzt eigentlich schon in allen Bundesländern vebreitet? Weiß ich gar nicht so genau) kein Abi einfacher als ein anderes ist, weiß (hoffentlich) langsam jeder
Das ist genauso eine typische Antwort von einem Menschen der offengestanden von Waldorschulen keine Ahnung hat. Es ist keinesfalls eine Schule für lernbehinderte Kinder oder Störensfriede. Und Eurythmie ist duchaus mehr als seinen Namen zu tanzen, obwohl ich zugebe dass dies möglich ist. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen dass du als du 6 jahre alt warst nicht gerne ein Märchen gehört hast. Auch ist es keinsesfalls so dass du erst in der 8. Klasse schreiben lernst. Du lernst es ebenfalls in der 1. Klasse. Nur eben spielerischer. Und die Kinder werden durchaus beschäftigt. Für solche Knder wie du wohl eines warst, schwatzhaft, gibt es inzwischen das bewegliche Klassenzimmer. Da haben die Kinder ständig etwas zu tun und es wird nicht langweilig.
Leistungen der Schüler werden durchaus anerkannt, nur eben nicht mit Noten, um die Kinder nkeinem Leistungsdruck auszusetzen sondern z.B. mit goldenen Sternen oder es steht einfach etwas mit Worten da ansatt einer Note. Das handhabt jeder Lehrer individuell. Ich denke dass auf einer Waldorschule besonders die Persönlichkeit geschult wird und man konfliktfähiger und sozialfähiger ist. Dass kann man natürlich nie verallgemeinern, aber im Großen und Ganzen herrscht bei uns ein sehr gutes zwischenmenschliches Klima
Entschuldige, wenn ich meine Meinung dazu schreibe.
Die Kinder unserer Nachbarn gingen auf die Waldorfschule und sie versuchte auch mich dafür für unseren Sohn empfänglich zu machen. Aber da hat eben jeder seine eigene Auffassung. Ich war und bin immer noch der Meinung, dass einem da draußen in der Welt nichts geschenkt wird und gerade, wenn man einen kleinen Träumer als Sohn hat, dann fand ich, dass er sich mit den härten des Lebens lernen muß auseinander zu setzen.
Mein Sohn ist Künstler und wird wohl auch immer Künstler bleiben, aber er ist auf einem ganz normalen Gymnasium, mit all seinen Höhen und Tiefen, mit kompetenten Lehrern und weniger kompetenten, mit Schülern, die man sich freut, wenn die Klasse neu gewürfelt wieder los zu sein und mit Schülern, die man für immer an sich binden möchte. Er lernte und lernt in seinem Schüleralltag das ungeschönte Leben kennen und das macht ihn stark, seine Meinung und seine Ideale gerade als Künstler umzusetzen. Und wenn es mit seinem Traum als Künstler arbeiten zu können, nichts wird, dann hat er gelernt sich durch zubeißen und eben Wissenschaftler zu werden, denn auch da ist er gut, aber nicht so mit dem Herzblut dabei.
Als Waldorfschüler habe ich immer das Gefühl wird euch wärend der Schulzeit das Idealleben gezeigt und klar durch die starke Gemeinschaft findet ihr auch Anstellungen nach dem Abschluss in eurer Gemeinschafft, aber wie sieht es mit dem harten Konkurrenzkampf in der realen Welt aus?
Also bitte nicht persönlich nehmen, ist nur meine Meinung, warum für mich und meinen Mann eine Waldorfschule für unseren Träumer nicht in Frage kam. Es gibt eine Menge Dinge, die toll sind bei euch, aber in meinen Augen eben die jungen Menschen nicht auf das Leben vorbereiten, wie es wirklich ist. Mein Sohn hätte bestimmt ein besseres Schulleben an einer Waldorfschule gehabt, aber würde er damit an der Uni bestehen können?
Elisabeth89 hat geschrieben:Leistungen der Schüler werden durchaus anerkannt, nur eben nicht mit Noten, um die Kinder nkeinem Leistungsdruck auszusetzen sondern z.B. mit goldenen Sternen oder es steht einfach etwas mit Worten da ansatt einer Note. Das handhabt jeder Lehrer individuell. Ich denke dass auf einer Waldorschule besonders die Persönlichkeit geschult wird und man konfliktfähiger und sozialfähiger ist. Dass kann man natürlich nie verallgemeinern, aber im Großen und Ganzen herrscht bei uns ein sehr gutes zwischenmenschliches Klima
Zumindest in den ersten zwei Schuljahren gab es bei uns auch keine Noten auf dem Zeugnis, sondern geschriebenes für jeden Schüler einzeln. Da stand zum Beispiel bei mir für Deutsch drin, dass ich klar und flüssig lesen kann und Texte auch frei vor den anderen gut vortragen kann. Für Ethik, dass ich sehr viel hinterfrage usw.
Den Punkt über soziale Fähigkeiten sehe ich allerdings kritisch: Natürlich ist es bestimmt schön, eine so lange Klassengemeinschaft zu haben und da entwickeln sich sicher auch festere Freundschaften. Aber wie bist du denn nun fähiger, auf der Uni mit deinen Komillitonen klar zu kommen, als ich vom normalen Gymnasium? Ich hatte deutlich häufiger Wechsel in meinem Umfeld, wobei mir manche aber genauso neun bzw. sieben Jahre lang erhalten geblieben sind. Gerade wenn die Klassengemeinschaft nicht "absolut" ist, lernt man doch eher, sich auf neue Menschen einzustellen. Auch der Lehrerwechsel (am längsten hatte ich einen Klassenlehrer vier Jahre, sonst zwei) vermittelt mir meiner Meinung nach mehr Flexibilität, welche ich sicherlich gebrauchen kann.
Antwort an Taline:
Ich wohne in Bayern. für Waldorfschulen ist es soweit ich weiß Deutschlandweit so geregelt das nur der Abiturtag zählt. Eine Ausnahme dabei ist dass in den letzten beiden Kurse, Grundkurs 5+6 auch die jahresfortgangsnote der 13. Klasse zählt. Dazu dass das Abitur überall gelich schwer sein soll muss ich sagen dass man da schon immer wieder was anderes hört. Angeblich hat Bayern des schwiergste Abi.
Antwort an bijin
Als Waldorfschüler habe ich immer das Gefühl wird euch wärend der Schulzeit das Idealleben gezeigt und klar durch die starke Gemeinschaft findet ihr auch Anstellungen nach dem Abschluss in eurer Gemeinschafft, aber wie sieht es mit dem harten Konkurrenzkampf in der realen Welt aus?
Die Kinder werden mit Sicherheit behütet, aber wenn wir Älter werden werden wir genauso mit dem "realen Leben" konfrontiert. Und das mit den Anstellungen un dem klar kommen in der Uni halte ich für totalen Blödsinn. Waldorfschüler kommen da genauso gut klar wie andere auch. Sie haben vllt keinen persönlichen Kontakt mehr zu den Professoren so wie früher zu den Lehrern, aber zu diesem zeitpunkt ist man ja bereits erwachsen und kommt durchaus klar. Ich würde sogar sagen dass Waldorschüler mit dem selbstständigen Lernen dass für die Uni verlangt ist besser klar kommen könnten, da sie nie durch Notendruck gezwungen waren zu lernen, sondern dass immer selbstständing für sich machen mussten. Man bekommt in der Waldorschule vieleleicht mal einen "Arschtritt" aber dass wars auch schon. Ansonsten musst man selsbtständig lernen. Wer dazu nicht fähig ist, für den ist die Waldorschule nichts.
Elisabeth89 hat geschrieben:Ich wohne in Bayern. für Waldorfschulen ist es soweit ich weiß Deutschlandweit so geregelt das nur der Abiturtag zählt. Eine Ausnahme dabei ist dass in den letzten beiden Kurse, Grundkurs 5+6 auch die jahresfortgangsnote der 13. Klasse zählt.
Dazu dass das Abitur überall gelich schwer sein soll muss ich sagen dass man da schon immer wieder was anderes hört. Angeblich hat Bayern des schwiergste Abi.
Hat das einen besonderen Grund, dass gerade für Grundkurs 5+6 diese Noten mitzählen und für den Rest nicht?
Und zum Zentralabitur: "Zentral" bedeutet innerhalb des Bundeslandes! Ich wiederhole mich wohl, wenn ich sage, das Bildungssache Ländersache ist. Das Abitur in Bayern ist also überall gleich schwer, überall im Sinne von egal ob Waldorf- oder normaler Schule.
Also ich persönlich bin froh das ich nicht auf einer Waldorfschule war und ich würde mein Kind auch nicht dort hin schicken. Ich halte nichts von solchen alternativ-pädagogischen Vereinen, die den Kindern eine Art des Denkens und Handelns aufzwingen und antrainieren, die ihnen in der heutigen Gesellschaft später einmal hinderlich sein könnten. Wer Interesse an der Waldorfpädagogik hat ,kann sich ja später immer noch damit befassen, aber nicht als wehrloses Kind einfach in ein System ausserhalb der Norm gepresst werden.
In eine Schule gehören Lehrer und keine "leitenden" Persönlichkeiten, zudem braucht es Regeln und keine Spielkreise wenn es mal schwierig wird. Pädagogik wird zu einem großen Teil eh überbewertet und ich spreche da aus Erfahrung. Ich war als Jugendliche teilweise schwierig und man hat mir einen Pädagogen an die Seite gestellt, der mich auf den Pfad der Tugend zurück holen sollte. Mit dem war ich dann Minigolf spielen und all so einen Quatsch. Hätte man mir mit Disziplin gekontert und mich einfach gezwungen das Richtige zu tun, dann hätte ich heute mein Abitur und würde meine Jugend nicht so bereuen. Also Waldorfschule? Für mich ein ganz klares NEIN!
Jess0708 hat geschrieben:In eine Schule gehören Lehrer und keine "leitenden" Persönlichkeiten, zudem braucht es Regeln und keine Spielkreise wenn es mal schwierig wird. Pädagogik wird zu einem großen Teil eh überbewertet und ich spreche da aus Erfahrung. .. Hätte man mir mit Disziplin gekontert und mich einfach gezwungen das Richtige zu tun, dann hätte ich heute mein Abitur und würde meine Jugend nicht so bereuen. Also Waldorfschule? Für mich ein ganz klares NEIN!
Naja, ganz so weich und wischi waschi geht es auf den Waldorfschulen nun auch nicht zu. Ich habe mich damit schon auseinander gesetzt und weiß auch von unserer Nachbarin, dass da wirklich der Tritt in den Allerwertesten kommt, wenn man anfängt in den Leistungen nachzulassen oder sich irgend wie anders auffällig benimmt.
@Elisabeth89
Mir persönlich hat das Konzept nicht gefallen, denn lernen tun die da schon alles genauso wie an den staatlichen Schulen, das ist mir bewusst. Nur ich wollte, dass mein Kind ersteinmal Deutsch lernt zu lesen und zu schreiben und dann eben mit den Sprachen anfängt. Liegt aber auch daran, dass ich ein Kind der "Ganzwort Methode" bin und mir mit diesem Schulexperiment nicht das korrekte Schreiben beigebracht wurde und ich Jahre zu kämpfen hatte, diesen Makel wieder einigermaßen auszumerzen, dass wollte ich meinem Kind nicht antun, das sollte an einer ganz normalen Schule ganz normal lernen, ohne irgend welche pädagogischen Experimente. Und da sah ich die Chance gegen irgend welche Experimente vorzugehen ehr bei den staatlichen Schulen.
Und ob man nun ein Berichtszeugnis bekommt, oder ein Noten Zeugnis ist im Grunde egal. Unsere Kinder hatten bis Ende der 3.. Klasse Berichtszeugnisse und dann bekamen sie Noten, was zu dem Zeitpunkt auch bitter nötig war, denn Saäze wie "Er kann das schon ganz gut" wurde von den Kindern konsequent als, ich kann das ausgelegt. Das Lesen zwischen den Zeilen, das konnten sie noch nicht und schätzten sich deshalb auch immer falsch ein, weswegen ich auch ganz klar für ein Notenzeugnis schon ab der 3. Klasse war, aber da wurde ich noch überstimmt.
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