Lieber ausreiten oder Platzarbeit mit dem Pferd?
Hallo, gehört ihr zu denjenigen, die lieber ausreiten gehen, ein bisschen durchs Gelände streifen mit ihren Pferden, macht ihr lieber Platzarbeit oder mögt ihr einen Mix daraus?
Also ich bin ja jemand, der findet, dass es eben ein angemessener Mix aus beidem macht. Meine Pferde sind nicht gerade einfach, eines ist sehr schreckhaft und das andere ist auf einer Seite blind, dafür aber sonst sehr lieb, aber temperamentvoll, und somit auch im Gelände nicht einfach zu reiten. Meistens mache ich dann doch mit ihnen Platzarbeit, denn ich komme nur zweimal pro Woche und meine beiden Reitbeteiligungen für die Pferde sind zwar keine blutigen Anfänger, aber können das Pferd nicht so fördern, wie es eigentlich sein müsste, um es in allen Gangarten auf dem Ausbildungsgrad zu halten, auf dem sie sind.
Daher mache ich die ersten 45 – 60 Minuten auf jeden Fall Platzarbeit. Wenn ich dann denke, dass es reicht, gehe ich zumindest noch auf eine Schrittrunde raus. Der Reitstall, in dem meine Pferde stehen, liegt mitten im Grünen umgeben von tollen Reitwegen. Nach 20 – 30 Minuten komme ich dann meistens in den Stall zurück.
Heute war allerdings so tolles Wetter, dass ich mit meinem gesunden Pferd ins Gelände raus bin. Wir waren fast 2 Stunden unterwegs, sind wirklich durchs Gebüsch gekrochen und hatten echt einen tollen Ausritt. Wir haben einen Weg gewählt, auf dem man ein Stück mindestens 10 Minuten am Stück galoppieren könnte, und es war toll, mein Pferd dort einfach laufen zu lassen und ihm lange Zügel zu lassen. Er hat richtig angezogen und hatte so Lust, zu rennen, und ist erst freiwillig wieder stehen geblieben, als er total am pumpen und nass geschwitzt war. Der Ausritt hat wirklich irre Spaß gemacht.
Manchmal habe ich aber auch ein bisschen Respekt vor dem alleinigen rausgehen. Ich kann mich nur selten anderen Reitern anschließen, die mit ihren Pferden ins Gelände gehen, denn ich reite meistens zu Zeiten, wo noch keiner oder schon keiner mehr da ist und bin daher alleine. Da meine beiden Pferde eben nicht einfach sind, habe ich schon manchmal Angst, dass etwas passieren könnte – nicht nur mir, sondern auch dem Pferd. Vielleicht beeinflusst mich das auch ein bisschen, so oft Platzarbeit zu machen. Alles in Allem war das heute aber ein gelungener Ausritt.
Früher bin ich ungefähr einmal die Woche raus gegangen. Wir haben so eine irre tolle Rennbahn im Wald und ich hatte einen Traber. Da konnte man ihn immer wunderschön laufen lassen.
Jetzt ist das nicht mehr möglich. Ich müsste auf einer ziemlich stark befahrene Straße lang. Meine Stute reagiert allerdings hin und wieder ziemlich heftig. Da das Ausreitgelände auch nur aus Feldwegen oder Kieswegen besteht auf denen man zum großen Teil nur Schritt gehen kann lohnt sich der Aufwand und das Risiko einfach nicht wirklich. Ich ziehe daher meistens die Platzarbeit vor. Wenn ich nach dem Training denke sie könne noch etwas laufen gehe ich mit ihr in den Round Pen.
Längere Ausritte müsste ich vorher mit dem Besitzer besprechen. Der würde uns dann zum nahen Ausreitgelände fahren. Dort kann man stundenlang reiten...
Ich gehe am liebsten ausreiten.
Zurzeit habe ich ein total tolles Ausreitpferd als Pflegepferd. Er ist zwar schon 11 Jahre alt, aber wir haben ihn erst im Jänner begonnen einzureiten. Ich bin unheimlich stolz auf ihn, da ich jetzt schon alleine mit ihm ausreiten gehen kann. Er ist überhaupt nicht schreckhaft und hat sehr viel Spaß beim reiten. Ich regle das meistens so, dass ich zu Beginn ein wenig mit ihm am Platz arbeite, meistens so ca. eine halbe Stunde, da er natürlich noch sehr viel lernen muss. Aber zur Belohnung gehe ich dann eigentlich immer noch ein Stück raus mit ihm. Da kann er dann sein Gehirn entlasten und sich auch auslaufen. Das ist bei ihm total wichtig, da er sehr viel Energie hat und diese auch aufbrauchen muss, da er sonst immer den anderen Pferden im Stall auf die Nerven geht und andauernd spielen will . Länger als eine halbe Stunde möchte ich zur Zeit nicht mit ihm auf dem Platz reiten, da alles neu für ihn ist und natürlich auch extrem anstrengend.
Ich habe auch das Glück, dass ich mich oft mit den anderen in meinem Stall zusammen reden kann, dass wir alle zusammen ausreiten gehen. Das ist oft total witzig, da auch die Kinder mit den Ponys mitreiten können und wir dann oft so um die 7 oder 8 Pferde und Ponys sind.
Wenn ich alleine ausreiten gehe, nehme ich zur Sicherheit immer mein Handy mit, da ich Angst habe, dass etwas passiert. Auch gehe ich nur mit Pferden alleine ausreiten, denen ich vollstes Vertrauen entgegen bringen kann. Das finde ich sehr wichtig, da es sehr leicht sein kann, dass etwas passiert. Überhaupt wenn man auch Straßen überqueren muss.
Vor diesem Pferd hatte ich ein Englisches Vollblut, mit dem war es ziemlich anstrengend alleine ausreiten zu gehen. Ich ging immer ein Stückchen länger mit ihm und zu Beginn galoppierte ich auch nicht alleine im Gelände. Mit der Zeit wurde er aber immer braver und ich konnte auch mit ihm das Gelände genießen
Ich denke, dass du schon die richtige Einstellung dazu hast. Ich finde auch, dass es die Mischung aus beidem macht. Es heißt ja nicht umsonst immer, dass man seinem Pferd sehr viel Abwechslung bieten sollte, damit es glücklich ist. Es ist für ein Pferd ja auch mal entspannend, wenn es einfach mal in das Gelände darf und dort zusammen mit seinem Reiter die Seele baumeln lassen kann.
Ich persönlich gehe dann lieber in das Gelände, wenn ich die Wahl habe. Ich finde Bodenarbeit auch immer sehr schön, aber noch viel schöner finde ich es, wenn ich mit "meinem" Pferd am Strand galoppieren und im Wasser baden gehen kann. Das Pferd, das ich reite, genießt das dann auch immer richtig und planscht richtig im Wasser. Bei der Bodenarbeit ist sie aber meistens eher faul, aber das muss auch sein.
Ich finde es aber gut, dass du dir bewusst bist, dass es nicht so gut ist, wenn man alleine ausreitet. Auch wenn das Pferd gesund ist und sonst nicht bei einem plötzlichen Geräusch zuckt - es gibt für alles ein erstes Mal und wenn es so weit ist, dann ist es vielleicht besser, wenn man nicht alleine ist und dann vielleicht bewusstlos im Wald liegt. Wenn du aber alleine ausreitest, solltest du immer jemandem Bescheid sagen und einer anderen Person sagen, wann du wieder zurückkommst und auch möglichst genau beschreiben, wo du lang reitest. Das kann im Notfall helfen.
Ansonsten kannst du es auch mischen. Wenn du Bodenarbeit machen willst, dann kannst du dies auch draußen machen. Das Pferd am Strand longieren oder mit ihm da andere Lektionen übst. Alleine die andere Umgebung wird sehr vieles spannender und vielleicht auch schwerer gestalten.
Ich finde das Ausreiten ja an sich total langweilig. Sterbenslangweilig sogar. es hat für mich einfach wenig sportliche Ambition, was ja auch vielmals wirklich der Fall ist, und ich bin eben eher in der Leistungssport-Schiene. Ich reite gerne durch den Busch, wenn es einen ansprechenden Parcours gibt den ich springen kann, aber da ich momentan kein Pferd habe mit dem ich auch springen kann hat sich das komplett erledigt. Und das auch schon eine ganze Zeit lang. Das hat mit einem Ausritt ja auch nicht mehr unbedingt viel zu tun.
Ich arbeite gerne auf dem Viereck. Ich kann mir auch einfach vier Milchtüten auf ein abgeerntetes Maisfeld stellen und dann innerhalb dieser Grenzen trainieren. Mir ist es aber immer sehr wichtig, dass ich an mir und meinem Pferd arbeite und auch etwas erreiche, wenn ich auf dem Pferd sitze. Ich lasse es schon auch manchmal locker angehen und ich gebe meinen Pferden auch eine gewisse Abwechslung. Zunächst einmal reite ich natürlich nicht immer wieder die gleichen Lektionen. Dann gibt es regelmäßig mit den Springpferden, also mit allen außer meinem Wallach der leider momentan nicht springen darf, Caprilli-Übungen und Springreihen. Also diese ganz langen Springreihen, nicht einfach eine dreier Reihe oder so. Die haben auch einen Namen aber mir fällt der gerade nicht ein . Dann gibt es noch die Springtrainings, Stangenarbeit, Durchlässigkeitsübungen, teilweise wird gefahren statt geritten, dann kommt der Sattel runter, manchmal werden einfach die Pferde getauscht wenn gerade noch jemand anderes reitet und noch einiges mehr.
Ich bin auch schon ausgeritten, aber ich habe mich einfach immer aufgeregt dabei. Da trifft man auf intolerante Fußgänger, die über einen Reitweg laufen und sich über zwei Reiter beschweren, die ja auf riesengroßen, gefährlichen Pferden im Schritt an ihnen vorbei reiten. Dabei haben wir nichts falsches gemacht und waren sehr freundlich und haben auch gegrüßt. Dann kommen Hunde angerannt, die an den Pferden hoch springen. Meine Stute hat das gar nicht interessiert, die hat versucht Herrchens Taschen zu untersuchen. Mich aber hat es sehr gestört, dass Herrchen nicht auf seinen Hund aufgepasst hat (und da dachte ich, wenn sein Hund machen darf was er will darf mein Pferd das erst recht). Muss man ein Stück auf der Straße oder dem Fahrradweg reiten, dann nimmt auch kein Autofahrer auf einen Rücksicht sondern sie rasen an einem Vorbei und manche geben extra Gas oder fahren absichtlich dicht an einem vorbei.
Wie gesagt, meine Stute ist da ziemlich abgebrüht, weil sie es von den Vorbesitzern gewöhnt war. Eine Vorbesitzerin hatte nämlich einen Unfall und konnte keinen Turniersport mehr ausüben. Sie hat geritten so lange es noch irgendwie ging und ist eben ausgeritten. Als auch das nicht mehr funktionierte hat sie die beiden Pferde abgegeben. Mir hingegen macht das einfach keine Freude, ich fahre lieber mit dem Fahrrad durch die Natur als mit dem Pferd unterwegs zu sein. Ich habe es aber auch nicht oft gemacht. Vielleicht wird sich das demnächst ändern, denn an unserem neuen Stall reiten die anderen lieber aus als zu trainieren und die versuchen immer mich zu überreden mit ihnen zu kommen. Wenn meine Stute ihr Fohlen hat und wieder geritten werden kann werde ich auch damit anfangen, erst einmal viel Schritt zu reiten und dann kann ich gut mit den anderen ausreiten im Schritt und im Trab. Aber ich bleibe einfach lieber auf dem Platz und mach ernsthafte Arbeit. Turnierreiter eben .
Ich gehöre zu den Reitern, die ihren Pferden Abwechslung bietet. Ich reite gerne dressurmäßig, mache öfters Stangenarbeit unter dem Sattel und genauso an der Longe, und reite auch schon mal ganz gerne aus. Das mache ich aber nur, wenn noch jemand aus dem Stall ausreiten möchte, da ich im Moment kein Pferd unter dem Sattel habe, dem ich im Gelände 100% vertraue. Wenn unterwegs etwas passiert, bin ich froh wenn jemand zur Hilfe da ist, außerdem macht das Ausreiten mit mehreren Leuten viel mehr Spaß. Wir haben wunderbares Ausreitgelände um den Reitstall mit Feldern, Wäldern und sogar einem See, da macht es dann wirklich Spaß.
Wenn ich mal zu gar nichts Lust habe, lasse ich die Pferde in der Halle laufen und stelle manchmal auch Cavalettis auf, oder gönne ihnen ihren freien Tag, den sie ja sowieso mindestens einmal in der Woche haben.
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