Lese-Tipp Nachhaltigkeit: König Kunde ruiniert sein Land
Der bezeichnende Untertitel: Wie der Verbraucherschutz am Verbraucher scheitert. Und was dagegen zu tun ist.
Immer wieder wird gegen Umweltzerstörung und Sozialdumping protestiert. Auf dem Kieker haben wir dabei oft nur Industrie, Handel und Politik. Wir selbst aber sehen uns als Opfer oder aber Unbeteiligte, die gar nichts dagegen tun können.
Doch das stimmt so nicht, meint Bernhard Pötter, seines Zeichens Redakteur der taz. Wir, die (deutschen) Konsumenten, tragen den Großteil der Schuld! Wir fordern zwar Öko, vergessen diese Forderungen bei Lebensmitteln und auch anderen Konsumgütern aber ganz schnell wenn nur der Preis stimmt. Bei größeren Konsumgütern ist zwar nicht unbedingt der Preis für unsere Entscheidung ausschlaggebend, wohl aber das mit dem Konsumgut verbundene Prestige. Oder warum meint Ihr konnten sich auch preisgünstige Öko-Autos nicht wirklich durchsetzen.
Der schockierte Leser fragt sich natürlich während des Lesens, warum uns das nicht früher schon gesagt wurde. Das liegt nicht daran, dass es keiner wüsste. Aber irgendwie hat bisher niemand den Mut gefunden, uns Verbrauchern das mal klar zu sagen!
Und nun? Bernhard Pötter liefert mit seinem Buch jede Menge Denkanstöße, aber auch konkrete Ansätze wie jeder Konsument nachhaltiger und damit umweltfreundlicher und auch sozialer einkaufen kann. Und da sind für jeden Konsumenten Tipps dabei, unabhängig vom zur Verfügung stehenden Budget.
Ich kann dir hier Recht geben, wir fordern zwar immer Umweltschutz, aber der einzelne tut auch wenig dafür.
Woran liegt es aber? Die Frage ist einfach beantwortet, es liegt am Geld, welches wir nicht zur Verfügung haben. Natürlich würde ich gerne ein Hybridauto fahren, aber ich kann es nicht bezahlen. Natürlich würde ich gerne ein modernes Auto fahren, welches kaum Abgase produziert und ich die grüne Umweltplakette bekomme, aber ich kann es nicht bezahlen. Und natürlich würde ich auch gerne nur Bioprodukte kaufen, ob Lebensmittel oder Kleidung, aber ich habe nicht das Geld dafür.
Wegen dem Umweltschutz werden wir immer öfter abkassiert, sei es über die Ökosteuer, die immer höhere KFZ-Steuer und alle anderen Abgaben im Namen des Umweltschutzes. Da bleibt einem Normalverdiener nicht mehr viel Geld übrig, um selbst noch etwas zu tun und zum Beispiel auf die weniger günstigen Ökoprodukte zurückzugreifen.
Umweltschutz ist klasse aber er muss bezahlbar bleiben und das für alle Bevölkerungsschichten. Ich arbeite täglich 10 Stunden, meine Frau hat 2 Jobs und dennoch habe ich nicht so viel Geld, das ich etwas davon sparen könnte. Deswegen bin ich froh, wenn ich mit meinem Geld über die Runden komme und da ist auch mir es oft egal, ob etwas im Sinne des Umweltschutzes produziert wurde oder nicht.
urilemmi hat geschrieben:Woran liegt es aber? Die Frage ist einfach beantwortet, es liegt am Geld, welches wir nicht zur Verfügung haben. Natürlich würde ich gerne ein Hybridauto fahren, aber ich kann es nicht bezahlen. Natürlich würde ich gerne ein modernes Auto fahren, welches kaum Abgase produziert und ich die grüne Umweltplakette bekomme, aber ich kann es nicht bezahlen. Und natürlich würde ich auch gerne nur Bioprodukte kaufen, ob Lebensmittel oder Kleidung, aber ich habe nicht das Geld dafür.
Da bleibt mir nur die Gegenfrage, warum sich die Öko-Modelle von Opel nicht durchsetzen konnte, obwohl sie nicht wesentlich teurer waren, als die normalen? Warum fahren so viele Menschen große Familienautos im Alltag, obwohl Kleinwagen dafür auch völlig ausreichend wären? Muss es denn gleich ein Hybrid-Wagen sein?
Im übrigen wollte ich mit diesem Thread auch keine Diskussion über Umweltschutz und die Möglichkeiten jedes Einzelnen anzetteln. Da ich bis vor einiger so Zeit ähnlich dachte, wie Du, war es mir wichtig einen Buchtipp zu veröffentlichen, der mir dabei geholfen hat, schon etwas zu verbessern! Und das auch ohne, dass ich dafür nennenswert mehr Geld ausgegeben hätte!
@urilemmi
Ich nehme mal an, du hast das Buch nicht gelesen, oder? JotJot hat extra noch dazugeschrieben, dass es nicht ums Geld geht. Jedenfalls nicht ausschließlich. Und das ist das einzige, worum es bei dir geht: Umweltschutz gegen Geld. Deswegen würde ich dir zumindest mal das nähere Betrachten des Ausgangsbeitrags nahe legen, bevor du dich eher am Thema vorbei auslässt.
@JotJot
Ist das Buch denn eher ein allgemeines "Aufklärungswerk" über "Machenschaften der Industrie" oder mehr so ein "praxisorientierter Ratgeber", was ich wie machen kann?
Hallo Taline, es ist eher eine Mischung. Ich hatte beim Lesen eine Menge Aha-Erlebnisse, die mich schon umdenken ließen. Dann enthält das Buch auch einige praktische Tipps. Wer zum Beispiel sparen will, kann ja weiterhin in den Discounter gehen. Allerdings gibt es in punkto Sozialpolitik doch Unterschiede, was mir vorher gar nicht bewußt war.
Da es aber eher ein Einsteigerbuch ist, enthält es auch viele Tipps zum weiter informieren. Für mich ist es eher ein Buch das Wach machen soll und erste Tipps geben soll, als ein wirklich Praxisratgeber.
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