Schreckliche Geschenke

Jetzt interessiert mich mal eure Meinung zu Geschenken, die aus eurer Sicht absolut furchtbar sind. Es passiert mir immer wieder mal, das ich etwas geschenkt bekomme, was ich wirklich grauenhaft finde. Ich bin ein Mensch, der sich auch wirklich über Kleinigkeiten freuen kann und eigentlich einfach zu beschenken ist. Trotz allem landen immer wieder Sachen bei mir, die möchte ich eigentlich nicht einmal im Keller stehen haben.

Die Spitzenreiterin in solchen Dingen ist meine Tante. Besagtes Tantchen geht schon in strammen Schritten auf die 80 Jahre zu, ist ein wirklich lieber, netter Mensch und sie schenkt gerne und auch oft. Ich wünschte, sie würde ihre Grosszügigkeit lieber lassen. die letzten Schrecken, ja, das ist der richtige Ausdruck dafür, hatten die Gestalt von Toilettenpapierhüllen. Ich wusste nicht, dass es so etwas überhaupt noch gibt. Ich meine diese gehäkelten Dinger mit einer Puppe oben drin, die dann zumindest aus ihrer Sicht, dekorativ die Toilettenpapierrolle verhüllen.

Aus meiner Sicht sieht das völlig anders aus, die Dinger verschandeln jedes Badezimmer und ich möchte die da absolut nicht stehen haben. Zu allem Unglück hat sie mir das gleich in zweifacher Ausführung geschenkt, damit ich ja auch noch so ein Ungetüm für die Gästetoilette habe. Dann gibt es noch andere Dinge des Schreckens, wie Azaleen in rosa Blumentöpfen, Sammelpuppen aus Porzellan, diverse Keramikfiguren und ähnliches Zeugs, bei dessen Anblick mich das Gruseln packt.

Natürlich bedanke ich mich immer lieb und artig und ich freue mich ja im Grunde auch, das sie an mich gedacht hat, aber was machen mit so Zeugs? Ich habe das Glück, das sie weit weg wohnt und höchstens zwei mal im Jahr hier ist, da kann ich solche Dinge dann aus der Kiste holen und vorher hinstellen, um sie nicht vor den Kopf zu stoßen. Mein Mann ist auch spitze in solchen Geschenken, und inzwischen bin ich dazu übergegangen, auf jegliche Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke zu verzichten, oder ich instruiere ihn vorher genau, was ich mir wünsche. Im Grunde kann er nichts dazu, wir haben halt einen völlig anderen Geschmack, wer uns kennt, dem ist das völlig klar. Außenstehende würden nie denken, dass wir ein Paar sind.

Was macht ihr, wenn euch freudestrahlend so ein Horrorgeschenk überreicht wird? Sagt ihr dem Schenkenden, dass euch das nicht gefällt, oder macht ihr gute Miene zu dem bösen Spiel, so wie ich?

Oh, solche Horrorszenarien kenne ich auch zur Genüge: die Eltern meines Stiefvaters sind da ganz weit vorne. Die wohnen schlappe 680 Kilometer weit entfernt und da kommt dann an Weihnachten immer so ein grauenhaftes Päckchen. Spitzenreiter bei deren Geschenken für mich war wohl ein altes, gammeliges Glätteisen, dessen Schnur schon vergilbt war und sie offensichtlich noch irgendwo in ihrem Schrank gefunden haben- für meine glatten Haare mehr als unsinnig.

Oder auch die Anti-Falten Creme, die sie mir zur Jugendweihe schenkten..nein, es sollte kein Witz sein, sie haben eben einfach nur nich draufgeschaut, als sie ihren Schrank ausgemistet haben. Außerdem bekam ich dann immernoch so schöne Sachen wie Mängel-Exemplar Bücher, einen Kinderschminkkasten, da war ich 15, oder ein leeres, rosafarbenes Fotoalbum.

Meiner Mutter erging es niemals besser, sie bekam solche Sachen wie einen Sitzwärmer für ihr Auto, das schon seit Jahren eine Sitzheizung hat, ein einzelnes Glasschneidebrett, was ursprünglich mal in einem Doppelpack war, eine gebrauchte Knoblauchpresse zu ihrem 30igsten Geburtstag und so weiter. Ja, was tut man? Man ruft natürlich an und bedankt sich überschwänglich, bevor man das ganze Zeug, so wie es ist, im Schrank verstaut oder an guten Tagen auch mal in den Müll wirft.

Zum Glück kenne ich nicht viele "Horror-Geschenke". Da gab es schon das ein oder andere Mal ein Geschenk, was nun nicht mein Geschmack getroffen hat, aber normalerweise fragen Menschen, die mir etwas schenken wollen, vorher auch nach und können deshalb nicht viel falsch machen. Und die, die nicht nachfragen, treffen meist auch so meinen Geschmack.

Aber wenn es einmal nicht so wäre, ich würde sicherlich nicht sagen, dass mir das Geschenk gar nicht gefällt. Es sei den die Person war sich ohnehin ziemlich unsicher mit ihrem Geschenk und erzählt mir gleich, sie hätte den Bon zum Umtauschen noch beiseite gelegt. Aber generel fällt es mir schwer dort ehrlich zu sein, denn derjenige, der einem das zum Teil unpassenden Geschenke übergibt, erwartet doch auch irgendwo, dass man sich darüber freut. Von daher bringe ich es auch nicht fertig einem solchen Menschen denn zu sagen, dass mir sein Geschenk nicht gefällt. Derjenige würde sich doch nur unnötigt Sorgen machen - und womöglich zur Entschädigung noch ein viel schlimmeres Geschenk kaufen.

Ich bekomme von meiner Stiefoma immer schreckliche Geschenke zum Geburtstag und Weihnachten. Ich habe zum 16. Geburtstag ein PC Spiel bekommen. Es ist ein Pferde Simulation Spiel und absolut nicht mein Fall gewesen.

Letztes Jahr zu Weihnachten habe ich eine Tischdecke bekommen, schön und gut, wenn sie nur nicht giftgrün wäre und mein Wohnzimmer Rosa.

Ich habe früher auch manches gruselige Geschenk bekommen, und anfangs auch immer artig Danke gesagt und mich heimlich darüber geärgert.

Mittlerweile habe ich mir das aber abgewöhnt und sage den Leuten freundlich, aber sehr deutlich, wenn mir etwas nicht gefällt. Sonst ändert sich ja nie etwas daran. Der Schenkende meint es ja selten böse, aber ich sehe nicht ein dass ich unter merkwürdigen Geschmacksverirrungen leiden soll und mir irgendwelchen Nippes hinstelle, nur damit er sich gut dabei fühlt. Schließlich soll das Schenken auch dem Beschenkten Freude bereiten.

Besonders schlimm finde ich große Geschenke oder solche, die man wirklich sichtbar platzieren muss, z.B. Bilder. Ich finde so etwas darf man nur schenken wenn es entweder ein expliziter Wunsch war oder man den Geschmack des Empfängers wirklich sehr gut kennt, oder die Möglichkeit zum Umtausch offen lässt. Da weise ich die Leute einfach darauf hin, dass ich nunmal einen anderen Geschmack habe und das Geschenk deshalb nicht gut finde. Entweder sie sehen das ein oder sie haben Pech gehabt.

Deshalb finde ich Geschenke mit Verfallsdatum, sprich Süßigkeiten o.ä., gut oder auch Gutscheine. Die finden viele Leute zwar unpersönlich, aber ich finde sie ein sehr rücksichtsvolles Geschenk.

Es gibt dann auch noch Schenker, die einfach etwas weiterverschenken, das sie selbst nicht oder nicht mehr haben wollen. Das finde ich unterste Schublade und zeigt mir, dass den Leuten nichts an mir liegt.

Beim Schenken geht es doch vor allem darum, sich für jemand anderen Mühe zu geben. Also auch mal etwas zu schenken dass einem selbst überhaupt nicht gefällt, dem anderen aber dafür eine Riesenfreude macht. Damit zeigt man doch dass man den anderen respektiert. Ich finde die Auswahl des Geschenkes sagt viel mehr aus als am Ende das Geschenk.

In der Familie habe ich die Schenkerei weitgehend abgeschafft, jetzt kauft sich einfach jeder selbst etwas schönes, und alle freuen sich.

Ich habe zum Glück selten solche Horror-Geschenke bekommen, aber falls dies mal der Fall sein sollte, bedanke ich mich bei demjenigen höflich, und tue das Geschenk erstmals wegpacken. Nach einigen Monaten kann es vorkommen, dass ich diese scheußlichen Geschenke entweder verschenke oder einfach entsorge. Das ist zwar nicht sehr nett, aber manchmal braucht man solche Sachen wirklich nicht. Z.B. habe ich letztes Jahr zu Weihnachten eine echt hässliche Jeansjacke mit einem dicken pinken aufgemalten Herz, das sich auf der Rückseite der Jacke befindet, geschenkt bekommen.

So was trage ich nun echt nicht mehr. Das Geschenk stammt von meiner Oma. Tja..wie Großmütter da so sind, sie sorgen sich immer um ihre Enkel. Ansonsten habe ich noch einige andere schreckliche Anziehsachen bekommen, und außerdem total langweilige Gardinen für mein neu renoviertes Zimmer. Ich glaube, ich sollte mir doch einfach Geld wünschen. Das wäre für alle wohl besser. Sie geben das Geld nicht unnötig aus, und ich kaufe mir das, was ich wirklich will oder brauche.

Ganz oben auf der nach oben offenen Würge-skala für tolle Geschenke liegt unangetastet meine liebe Schwiegermutter. Sie weiß, dass ich ausschließlich dunkle Farben, bevorzugt schwarz, schwarz und schwarz trage, nur in Notwehr etwas, was heller ist als dunkles Rot oder dunkles Blau. Außerdem trage ich nur lange Röcke. Was also schenkt sie mir? In freundlichen Kreischfarben gemusterte Blüschen, Seidentücher mit undefinierbaren Motiven und einer Größe, dass es Moby Dick zum Taschentuch gereicht hätte, sie schenkt mir einen rosa Pullover und immer so nette bunte Halstücher, natürlich zufällig immer die, die sie selbst nicht tragen mag.

Auch gerne geschenkt von ihr werden hässliche, schlecht sitzende Schuhe, unpassende dicke billige Ketten, widerwärtige Jacken/Ponchos (was weiß ich wie man die nennt, sehen jedenfalls bei mir aus wie unpassende Ein-Mann-Zelte) und Taschen, vor allem in Ausführungen und Farben, die ich nicht nehmen würde,auch wenn ich 125 Jahre alt werden würde.

Zum Glück wandert das alles gleich fließend in die Verkleidungskiste meiner Töchter, wo es gerne benutzt wird, gerade auch die wunderhässlichen Handtaschen und die tollen Ketten und Tücher.

Da nützt auch kein klarer Satz, sie versteht nur, was sie verstehen will, und mich will sie eben nicht verstehen. Allerdings hat sie selbst bei meinem Mann noch manchmal geschmackliche Aussetzer, daher bemühe ich mich jedesmal, nicht allzu beleidigt zu sein.

Ich freue mich eigentlich über jedes Geschenk, auch wenn es vielleicht nicht s ganz meinen Geschmack trifft. Mir ist wichtig, dass sich der Schenkende Gedanken gemacht hat, als er das Geschenk ausgesucht hat. Ich habe auch eine Liste, wo ich mir aufschreibe, was ich mir wünsche. Wenn mich dann jemand beschenken will und nach meinen Wünschen fragt kann ich ihm die Liste geben oder zumindest einige Sachen nennen. Das funktioniert sehr gut bei den eher unkreativen Schenkern oder Leuten, die einen noch nicht so gut kennen.

Das schrecklichste Geschenk, was ich jemals bekommen habe, war mit 17 von meinem damaligen Freund. Er hat mir einen Aschenbecher zu Weihnachten geschenkt, dabei bin ich strikter Nichtraucher...

So wirkliche Horrorgeschenke habe ich bis jetzt nicht erhalten oder ich habe die Erinnerung daran erfolgreich verdrängt.

In der Regel bekomme ich Geschenke, die ich auch brauchen kann oder etwas, das ich mir direkt gewünscht habe. Die meisten Leute erkundigen sich vorher oder schenken eben Geld, so dass ich mich nicht wirklich beklagen kann.

Das einzige nicht so ganz passende Geschenk an das ich mich spontan erinnern kann, kam mal vor Jahren von meinem Dad. Das war die Zeit, wo diese Regenschirme in Mode kamen, die mit Sehenswürdigkeiten einer Stadt bedruckt sind. Und da kam mein Dad auf die glorreiche Idee, mir zum Geburtstag so einen Stockschirm bedruckt mit Sehendwürdigkeiten meines Geburtsortes zu schenken. Ich meine, ich finde den Schrim nicht grade häßlich, das Problem ist nur, dass ich wirklich nie einen Regenschirm benutze. Also steht das Teil bei mir seit Jahren unbenutzt rum.

Da mein Dad in einer anderen Stadt wohnt und mir den Schirm per Post zugeschickt hatte, kam ich glücklicherweise nicht in die Verlegenheit, es persönlich "unter Beobachtung" in Empfang zu nehmen. Ich wette, mir sind beim Auspacken schon etwas die Gesichtszüge entgleist. Hätte ich das Geschenk in seinem Beisein auspacken müssen, hätte ich schon versucht mir nicht gleich anmerken zu lassen, dass es mir nicht gefällt. Denn immerhin hat er sich ja Gedenken gemacht und nicht wie sonst einfach Geld geschenkt.

Ich muss sagen: ich mach immer gute Miene. Der Schenker meint es ja nur gut! Wenn ich einen anderen Geschmack habe. Leider finde ich es sehr schade das ich nicht gefragt werde was ich haben möchte! Das schlimmste was ich bekommen habe war ein Bügeleisen.

Das war für mich die absolute Höhe. Ich hasse Bügeln. Das war auch ein Geschenk um mich zu necken. Kleinigkeiten aus irgendwelchen Ramschläden stehen hier auch on mass rum. Ich verfrachte die immer ordentlich aufgereiht im Keller. Irgend eine Tante, Oma oder so bringt immer was mit. Irgend eine neue tolle Puppe, oder Dekofigur. Na sie meinen es ja nur gut.