SPD und Rentenpolitik: Altersteilzeit
Die SPD macht ja gerade mit neuen Plänen zum Thema Altersteilzeit von sich reden. So soll nach aktuellen Plänen der Ruhestand bereits mit 60 (früher 63) Jahren möglich sein. Doch ist das der richtige Schritt, um die "Alten" vom Arbeitsmarkt sozusagen loszuwerden, indem man ihnen ermöglicht, früher in Rente zu gehen? Statistiken zeigen, dass bereits jetzt die Möglichkeit zur Altersteilzeit (ab dem Alter von 55 Jahren unter bestimmten Voraussetzungen möglich) eher von Besserverdienenden genutzt wird, weil die es sich einfach "leisten" können. Und handwerkliche oder sonst Körperkraft erfordernde Berufe gehören eher selten zur Gruppe der Besserverdienenden. Dabei sollte ja eigentlich gerade diese Berufsgruppe entlastet werden. Denkt ihr, dies ist ein Schritt in die richtige Richtung?
Und dazu kommt ja noch, dass die SPD damals unbedingt die Rente erst mit 67 Jahren durchgeprügelt hat, und nun dieser sehr entgegengesetzte Schritt erweckt doch den Eindruck, als hätten sie damals nicht gerade weit genug voraus gedacht. Vor allem ist es aber inkonsequent.
Ich finde es jetzt nicht so, das die alten dadurch vom Arbeitsmarkt gedrängt werden, ich bin noch jung und vermisse oft mal hier und dort die möglichkeit sich zu bewerben, meist weil dort ältere Mitarbeiter ebend noch eine Stelle haben.
Es wäre jetzt aber nicht so, das die Firmen die älteren direkt auf Altersteilzeit setzen, denn oft ist dies garnicht möglich, oder nicht gewollt, z.B. in der Ausbildung.
Also über den Sinn und Unsinn der Altersteilzeit lässt sich wirklich streiten - momentan sieht es so aus wie Du es ja schon angesprochen hast: Die für die sie eigentlich gedacht ist nutzen sie nicht und all jene die eigentlich von dieser profitieren sollen nur zu einem geringen Teil, ergo: Gründlich in die Hose gegangen. Im Grunde müsste die Regelung zur Altersteilzeit noch einmal gründlich überarbeitet werden, momentan kommt sie so nicht da an wo sie hin will.
Taline hat geschrieben:Und dazu kommt ja noch, dass die SPD damals unbedingt die Rente erst mit 67 Jahren durchgeprügelt hat, und nun dieser sehr entgegengesetzte Schritt erweckt doch den Eindruck, als hätten sie damals nicht gerade weit genug voraus gedacht. Vor allem ist es aber inkonsequent.
Ja man merkt es wird bald wieder gewählt und die SPD muss wieder Boden gut machen - zum Glück sind dieses mal die Gewerkschaften schlau genug sich von so einer Täuschungstaktik nicht überrumpeln zu lassen oder weil die Gewerkschaften schon zu sehr hinter der Linkspartei, die sie als einzigen echten (zu Recht wenn man sich die Schnittmenge ansieht) Interessenvertreter sehen.
Die SPD kann nicht mitten in der Legislatur den Koalitionsvertrag brechen und daher wird es wohl nichts mit deren "Vorstellungen". Das wissen die auch selber, nur kann man das ja nicht sagen - man würde sich sonst ja offen als Lügner bloßstellen.
Von daher: Die SPD kann ruhig versuchen damit 3 - 5 % Wählerstimmen wiederzugewinnen - aber die werden dann schnell merken dass sie nur erneut verarscht wurden, wie auch sonst immer. Statt populistisch Stimmenjagd zu machen sollte sich die SPD lieber mal wieder auf echte linke Politik zurückbesinnen dann wär sie jetzt auch stärkste Volkspartei und hätte die Spaltung von 1917 und 2005 vermeiden können. Derzeit wird sie sowieso keinen Blumentops mehr gewinnen.
Abschied von der Agenda 2010, eigentlich in allen Bereichen. Die Frage ist doch imme rnur, wie sozial das alles wirklich ist. Zwar läuft läuft die derzeitige Regelung demnächst aus und man braucht eine Nachfolgeregelung. Aber warum muss man denn immer gleich die einfachste - in dem Fall auch populistischste Lösung - wählen.
Es gibt natürlich Berufe, in denen man kaum vom Arbeiutnehmer verlanger kann, dass er bis zu seinem 67. Lebensjahr durchhält. Aber dafür gibt es doch genügend Lösungen, auch jetzt schon.Frühverrentungen kosten leider nur Geld, den Arbeitgebern und der Allgemeinheit über die Rentenkasse. Zwar mag dies aktuell auch von der Union gern gesehen sein, schließlich fallen Frührentner aus der möglichen Arbeitslosigkeit raus und schönen damit die Statistik. Andererseits ist der demographische Wandel der Gesellschaft vorgezeichnet und wir werden die älteren Arbeitnehmer immer mehr benötigen, vor allem im Fachkräftebereich.
Wir wollen Know-How in Rente schicken und erwarten aber Fortschritt. Rente mit 67, lediglich wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Arbeiten kann sollte ab dem 60. Lebensjahr einen Anspruch auf Frührente mit Abzügen haben. Wer ganz freiwillig geht muss mit zusätzlichen Abzügen rechnen.
kommissar hat geschrieben:Es wäre jetzt aber nicht so, das die Firmen die älteren direkt auf Altersteilzeit setzen, denn oft ist dies garnicht möglich, oder nicht gewollt, z.B. in der Ausbildung.
Natürlich würden nicht alle Firmen sofort ihre älteren Mitarbeiter auf Altersteilzeit setzen, das ist mir auch klar
Aber nenn mir bitte mal mehr als einen Fall, in dem jemand von mindestens 55 Jahren noch in der Ausbildung steckt - diese Möglichkeit schließe ich ziemlich aus. Höchstens gäbe es noch Umschulungen, wobei die in diesem Alter eigentlich auch nicht mehr durchgeführt werden.
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