Gesundheitsgefahr durch alte Väter?
Eben wurde in einem anderen Forum darüber diskutiert wie alt man für Schwangerschaften sein sollte. Dabei wurde natürlich auch auf das steigende Risiko von Komplikationen während der Schwangerschaft und die erhöhte Quote behinderter Kinder mit zunehmendem Mutterschaftsalter hingewiesen.
In diesem Zusammenhang stellte sich mir folgene Frage: Ist nur das Alter der Mutter dafür relevant? Oder spielt das Alter des Erzeugers auch eine Rolle? Schließlich entsteht so ein Wurm ja auch der Eizelle der Mutter und dem Samen des Vaters, als 50/50 von beiden Elternteilen. Leidet die Qualität des Spermas mit ansteigendem Alter des Spenders? Denn, für Samenbanken werden Spenden doch auch nur bis zu einem gewissen Alter angenommen, oder liege ich da falsch?
Wenn nun ein 70-jähriger einer 20-jährige schwängert, ist dann das Risiko ein behindertes Kind zu bekommen genauso hoch, wie wenn es umgekehrt wäre(Gut, aus biologischen Gründen nicht möglich, aber mal so in der Theorie.)?
Warum sollte vom Mann eine Gesundheitsgefahr ausgehen? Die Spermien werden so gesehen nicht zwangsläufig schlechter, nur weniger oder die Produktion sinkt. Im Gegensatz zur Frau ist der Mann auch noch im hohen Alter zeugungsfähig (wurde halt von der Natur so gedacht).
Warum soll ein 70jähriger keine 20jährige schwängern? Schau mal in die Entwicklungsländer oder auch nach Deutschland ("Importfrauen") wieviele ältere Männer da im hohen Alter noch mit ihren eigenen Kindern rumlaufen (wo man denkt es wären die Enkel) - oder nach Österreich: Der liebe Keller Fritzl war in seinem hohen Alter auch noch sehr potent. Sind zwar jetzt alles Beispiele wo man die Nase rümpft, aber biologisch ist das nicht ausgeschlossen!
So und warum die Männer da weniger "Schuld" haben und junge Thais trotzdem von "Opas" gezeugte Kinder gesund austragen - weil meines Wissens die Plazenta und die "wichtigen" Bereiche bei der Frau mit der Zeit schlechter durchblutet werden und somit oft behinderte Kinder nur durch Mangelversorgung "entstehen".
Naja, Grooovegirl wird das noch besser erklären können und mich berichtigen können.
Da würde mich dann aber auch eine Antwort interessieren, die den Kenntnisstand neueren Datums hat.
Denn als ich mit meinem Sohn schwanger war, da erzählte mir eine Kollegin, dass sie in der Ärztezeitung ihres Vaters gelesen hatte, dass nicht nur ältere Mütter für eine Fehlgeburt verantwortlich sein können, sondern auch ältere Väter. Hier habe ich einen alten Bericht aus dem focus von 2005, der diese Meinung wiederspiegelt.
Der Artikel bezieht sich auf eine Studie aus dem Jahre 1990/91, in der herauskam, dass die Erbinformationen im Sperma des Mannes mit den Jahren nachlassen und es dadurch zu Fehlgeburten kommen kann.
Ich kenne zwar keine aktuellen Studienergebnisse aber das ganze verhält sich ja folgendermaßen: Bei einem weiblichen Embryo entstehen alle Eizellen, die in seinem späteren Leben mal heranreifen werden. Diese Eizellen werden nun in einem Zwischenstadium arratiert und reifen dann ab der Pubertät nach dem alt bekannten Zeitmuster nach und nach heran. Sprich das Mädchen hat die Eizellen seit ihrer Geburt. Von daher sind alle Eizellen immer und zu jeder zeit jedem Umweltrisiko ausgesetzt.
Jede Röntgenuntersuchung, jeder radioaktive Strahl, alles trifft eben auf die Eizellen des Mädchens und dadurch steigt das Risiko mit steigendem Alter, dass das Erbgut eben Schaden nimmt, genau wie bei unseren Körperzellen.
Beim Jungen ist das komplett anders, da werden ständig komplett neue Spermien produziert. Die waren also vorher noch keinen Umweltreizen ausgesetzt und von daher ist das Risiko, dass Fehler im Erbgut vorliegen einfach geringer. Und es ändert sich auch nicht relevant wenn der Mann statt 25 eben 70 ist. Maximal die Beweglichkeit und die Anzahl der Spermien, sprich ihre Qualität nimmt ab aber wenn es dennoch eins schafft bis zur Eizelle vorzudringen, dann reicht das ja aus
Ich habe mir gerade noch den original Bericht angetan, ausgehend von dieser Seite. Und einen neueren Bericht auf dieser Seite
Das schöne bei dem letzten Bericht ist, dass man einfach nichts genaues sagen kann, weil die Frauen sich im Laufe ihres Lebens mehr untersuchen lassen, als es die Männer im Falle einer gewollten Schwangerschaft tun.
So gibt es sowohl bei jüngeren Vätern Schwangerschaftsrisiken, wie es sie auch bei älteren Vätern gibt.
Ich muß allerdings gestehen, dass ich mir den Bericht bei Babelfisch übersetzten ließ und dann nur überflogen habe. Ich denke mal, wenn man Erbrisiken ausschließen will, dann kommt man um Untersuchungen nicht drum rum, egal, ob man alt oder jung ist.
Naja Erbrisiken sind ja nun wieder ein anderes Paar Schuhe. Wenn man eine Erbkrankheit hat, dann vererbt man die eben egal ob man 15 oder 75 ist. Das hat also mit dem Alter nichts zu tun. Die Fehlbildungsrisiken, um die es im höheren Lebensalter geht beziehen sich eher auf Neumutationen im Erbgut der Eizellen oder teilweise auch im Erbgut der Spermien. Und diese Neumutationen (die bei der Transkription und der Translation entstehen können) sind eben zu einem Großteil von Umweltnoxen abhängig, denen die Frau im Laufe ihres Lebens ausgesetzt ist.
Wer Erbkrankheiten hat, sollte sowieso vorher das Gespräch mit einem Humangenetiker suchen und sich dann überlegen, ob er seinem Kind überhaupt das Leben schenken will, wenn zu einem sehr hohen Prozentsatz klar ist, dass es diese Krankheit haben wird. Und gerade eine Mukuviszidose oder eine Dychenneche Muskeldystrophie ist sehr schlimm für die Menschen, die das haben, da lohnt es sich schon, vorher mal das Vererbungsrisiko beim Genetiker ermitteln zu lassen.
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