Rollertuning wird immer beliebter - Was dagegen tun?
Leider gibt es immer mehr Jugendliche, denen 25 Stundenkilometer mit 15 Jahren einfach zu langsam sind und die ihre Roller dann gehörig aufmotzen. In einem anderen Thread habe ich ja bereits erläutert, welche rechtlichen, finanziellen, freiheitsberaubenden und gefährlichen Folgen das für sie haben kann, wenn sie nicht gleich mit dem Tod bezahlen müssen. Der Staat sieht Handlungsbedarf. Aber was kann man denn nun konkret gegen Rollertuning machen?
Was gibt es schon?
Natürlich hat die Polizei schon etwas gegen das Tuning unternommen. Die Polizisten werden speziell auf Zweiräder geschult und kennen schon einige Tricks der Jugendlichen. Ganz doof, wie manche Jugendliche behaupten und "keine Ahnung von der Technik" haben die Grünen (bei uns in Bayern, in anderen Bundesländern jetzt blau) also nicht mehr. Auch technisch haben sie aufgerüstet. Es gibt jetzt spezielle mobile Leistungsprüfstände. Das Hinterrad des Rollers wird auf eine Rolle gestellt, welche dann die Höchstgeschwindigkeit anzeigt. Auch die Bußgelder wurden entsprechend angepasst und ich kann euch sagen es ist nicht billig, wenn man erwischt wird. Autofahren mit 17? Nicht für Rollertuner. Oft dürfen Führerscheine erst nach längerer Wartezeit oder vielleicht auch garnicht gemacht werden.
Aber auch auf die Einsicht der Jugendlichen hoffen die Beamten. Sie besuchen mit Unfallopfern Schulen, die den Schülern dann vermitteln sollen, was sie durchgemacht haben. Oft funktioniert es, aber manche wollen es natürlich trotzdem nicht kapieren.
Welche Maßnahmen könnten wir treffen?
Das ist eine Frage, die ich ganz besonders an euch (Community) weitergeben möchte. Ich persönlich habe mir überlegt, ob man vielleicht bestimmte Tuningteile nur noch mit Ausweiskontrolle hergeben/verschicken darf. Also wie bei Drogen. Ist man zu jung, bekommt man die Ware nicht. Viele Jugendliche lassen sich ihre Roller aber auch beim Händler aufmotzen, weil sie selbst zu wenig Ahnung von der Materie haben. Wäre eine Unterschrift der Eltern beim Händler vielleicht sinnvoll? Auch fände ich es sinnvoll, wenn die Roller alle paar Jahre einem TÜV vorgeführt werden müssen. Wenn ich mir nämlich oft ansehe, mit was für halsbrecherischen, verkehrsunsicheren Gefährten die Jugendlichen da rumfahren, wäre ein Besuch beim TÜV vielleicht ganz gut.
Das alles ist aber natürlich wieder mit Verwaltungsaufwand und Mehrkosten (z.B. TÜV) verbunden, was den Roller natürlich wieder unattraktiver macht.
Freue mich schon auf eure Antworten.
Da mein bruder auch einer von den "berrüchtigten" Schraubern ist, bin ich nicht der Meinung das man das tunen erschweren sollte,sondern es schaffen sollte die Jungs und Mädels mit den aufgemotzten Zweirädern von der Straße zu hohlen.
Ich denke es wäre am sinnvollsten ihnen Möglichkeiten zu bieten ihre Roller außerhalb des Straßenverkehrs auszufahren. Zum Beispiel ein Tuning-Center mit angeschlossener Fahrstrecke.
Verstärkte Kontrollen sind meiner Meinung auch nicht sinnvoll, da die Kontrolleure auch lächerliche Kleinigkeiten (fehlende Tasche, trotz angebrachter Fußrasten) zur Anzeige bringt. Auf soetwas folgt meistens ein Verfahren das dann doch wieder wegen banalität eingestellt wird und den Steuerzahler nur Geld kostet.
Fakt ist, dass es solche abgesperrten Gelände bereits gibt und es sogar ganze Tuningclubs und Teams gibt, die am Wochenende ihren Sport ausleben. Trotzdem müssen die Jugendliche den Rest der Woche mit 25 Stundenkilometern dahin"cruisen", was teilweise wirklich nervenaufreibend ist (bin ein Jahr Mofagefahren). Hinzu kommt, dass es unter Jugendlichen immer noch als Kavaliersdelikt gilt, seinen Roller aufzumotzen und Jugendliche auch damit angeben, dass sie schneller sind als andere und durch gefährliche Überholmanöver oft auch noch andere gefährden. Auch wenn diese Gelände oft weit vom Wohnort entfernt sind. Es gibt sie. Viele Jugendliche wollen aber im öffentlichen Straßenverkehr schnell sein, was die Gelände oft unbenutzt lässt.
Was sollte man tun? Eine gute Frage, über die sich sicher auch die Experten streiten werden. Mir fallen oft Rollerfahrer auf, die statt den erlaubten 45 bzw. 50 Stundenkilometer wesentlich schneller fahren. Die Geschwindigkeiten jenseits der 70 Stundenkilometermarke mögen zwar Spass machen und man ist mit dem schnellsten Roller sicher der Held der Gruppe, aber die Bremsen machen da sicher nicht mit. Wenn dann was passiert, etwa ein Unfall mit Verletzten gibt es lange Gesichter, wenn es dann Ärger mit der Versicherung gibt.
Ich möchte nicht von einem getunten Rollerfahrer angefahren werden, weil der viel zu schnell durch die Gegend rast. So glaube ich, das nur drastische Strafen etwas bringen. Wer die Roller tunt, der weis auch, was er tut und das es verboten ist. Alle Aufklärung hat da nicht geholfen und deswegen denke ich, das man da erzählen kann, was man will, es wird nichts ändern.
Einzig die Erkenntnis, das ich dann vielleicht ein paar Jahre auf den Erwerb des nächsten Führerscheins, wie den für ein Kleinkraftrad, ein Motorrad oder den Autoführerschein warten muss, wenn man mit einem getunten Roller erwischt wird, wird etwas daran ändern. Wenn dann die Freunde, die vorher nur mit der erlaubten Geschwindigkeit herum gefahren sind, dann die Rollerfahrer mit ihrem Auto überholen, werden sie erkennen, das sie einen Fehler gemacht haben.
Dafür gehört mehr geschultes Personal auf die Straße und man sollte wirklich die zu schnellen Roller gnadenlos aus dem Verkehr ziehen. Ich bin nicht der Meinung, das sie jeden Mist aufschreiben und fahnden sollten, denn das werden die Jugendlichen nicht einsehen. Aber die Geschwindigkeitsübertretungen durch Tuning sollte man so gut es geht unterbinden.
Zusätzlich könnte man "Ersttätern" auch als Auflage machen, mal in einem Unfallkrankenhaus ein paar Stunden zu verbringen, vielleicht mal mit Querschnittsgelähmten sprechen zu müssen oder mit Opfern, die durch solche Roller verletzt wurden. Sie müssen mit den möglichen Folgen konfrontiert werden. Es sterben leider viel zu viele Jugendliche im Straßenverkehr. Wenn sie es dann auch noch durch Tuning hervorrufen, dann ist das wirklich unverzeihlich.
spaxl hat geschrieben:
1. Es gibt jetzt spezielle mobile Leistungsprüfstände. Das Hinterrad des Rollers wird auf eine Rolle gestellt, welche dann die Höchstgeschwindigkeit anzeigt.
2. Viele Jugendliche lassen sich ihre Roller aber auch beim Händler aufmotzen, weil sie selbst zu wenig Ahnung von der Materie haben. Wäre eine Unterschrift der Eltern beim Händler vielleicht sinnvoll?
3. Auch fände ich es sinnvoll, wenn die Roller alle paar Jahre einem TÜV vorgeführt werden müssen. Wenn ich mir nämlich oft ansehe, mit was für halsbrecherischen, verkehrsunsicheren Gefährten die Jugendlichen da rumfahren, wäre ein Besuch beim TÜV vielleicht ganz gut.
Das alles ist aber natürlich wieder mit Verwaltungsaufwand und Mehrkosten (z.B. TÜV) verbunden, was den Roller natürlich wieder unattraktiver macht.
Also zu erstens: Die mobilen Prüfstände (auf gut Deutsch "Rollen") gibt es nicht erst seit kurzem sondern schon seit längerer Zeit.
Zu zweitens: Also dieser Satz zeugt davon, dass du auf diesem Gebiet nicht sonderlich informiert bist, denn so gut wie keine Werkstatt baut einem Jugendlichen ohne genehmigung, also Unterschrift, der Eltern Tuningteile ein oder entdrosselt die Mopeds.
Und zu guter letzt zu drittens: Wenn so etwas umgesetzt wärden würde, dann wäre dies nur Verschwendung von Geldern, da die Jugendlichen halt die Tuningteile bzw. die Drosseln vor der Prüfung beim TÜV wieder einbauen.
Ich habe nie behauptet, dass es die Teile nicht schon länger gibt. Verwendet wird sie, zumindest bei uns allerdings erst seit kurzem. Vorher waren die Polizisten garnicht speziell darauf angerichtet, auf Rollerjagd zu gehen und machten von dieser Technik folglich nicht Gebrauch.
Zu zweitens: Bei uns ist das überhaupt kein Problem. Ich kenne drei Fachhändler (!!!), die dass sofort durchführen würde, wenn man sie nur danach fragt. Eine Unterschrift ist nicht nötig. Klar fällt es vielleicht auf, wenn das Mofa ein paar Tage fehlt, aber der Jugendliche kann auch zu seinen Eltern sagen, es muss repariert werden. Übersetzung ändern. andere Auspuffanlage anbauen, Hubraum verändern (anderer Zylinder) bis hin zu Fräßarbeiten am Motor wird alles gemacht. Der Händler weißt den Jugendlichen selbstverständlich auch darauf hin, dass es illegal ist und der Jugendliche den Roller ohne entsprechende Genehmigung nicht im Straßenverkehr bewegen darf. Der Heimtransport wird angeboten oder dem Jugendlichen wird geraten das Fahrzeug heimzuschieben. Aber was bringt das schon, wenn ich habe, was ich wollte? Ich glaube eher du kennst dich ein bisschen zu wenig aus. Fahr mal mit deinem Roller ins Geschäft und frag ihn nach mehr Leistung und mehr Endgeschwindigkeit. Ich bin mir sicher du bekommst mit entsprechenden Hinweisen (dass deine Maschine nicht mehr im Straßenverkehr zugelassen ist) alles was du willst, ohne Genehmigungen und ohne Unterschrift.
Zu drittens: Ach klar, stimmt. Da hast du recht. Die bauen das natürlich wieder dran. Bei fehlendem Licht, fehlendem Spiegel, einem anderen Zylinder, etc. alles kein Problem. Ein bisschen Arbeitsaufwand und alles ist wieder ok. Aber manchmal schneiden die Jugendlichen an tragenden Karosserieteilen rum, fräßen am Motor rum oder ähnliches. Wie willst du das vor dem TÜV wieder anbauen? Mit Uhu die gefräßten Kanäle wieder zukleben funktioniert nicht. Entweder du hast ganz viel Geld und kaufst dir nen neuen Motor oder am besten neun neuen Roller, alles andere ist sinnlos, weil Austauschmotoren nicht gerade billig sind.
Bitte erst informieren, dann posten.
Also zu erstens da hast du das Wort "jetzt" verwendet, welches darauf hindeutet, dass es erst seit heute oder bzw. erst seit sehr kurzer Zeit verwendet wird.
Zu zweitens und drittens: Bei uns in der Gegend (komme aus Österreich) gibt es so gut wie keinen Händler, der einem etwas bei Motor, Drosseln, etc. ohne Unterschrift machen würde. Es ist natürlich etwas anderes, wenn das Moped mehr Hubraum hat, etwas weggefräst, etc. wurde. In meinem Post bezog ich mich nur auf Drosseln ein bzw. ausbauen und Mopeds mit Sportauspuffen, Metrakits, etc. Habe das in meinem vorhergehenden Post vergessen zu schreiben, deshalb ist es hier unglücklicherweise zu diesem Missverständnis gekommen.
Ich entschuldige mich hiermit dafür, dass ich mich in meinem vorhergehenden Post nicht genau genug ausgedrückt habe. Und es kann ja auch von Gebiet/Region zu Gebiet/Region Unterschiede geben.
Naja, diese Problematik gibt es schon seid einer sehr langen Zeit, damals waren es noch die guten alten Mofas und nach und nach halt die Roller. Man wird auch nie wirklich dagegen ankommen egal wie hoch die Polizeilichen Kotrollen auch sind, die Jugend juckt es keinesfalls ob es erlaubt ist oder nicht. Ganz im Gegenteil, all das was verboten ist, ist doch meist noch Interessanter.
Mittlerweile sind die Jugendlichen schlauer geworden , damals wurde hier und da ein paar Rohre abgeschnitten oder angebohrt und nun machen sie es viel raffinierter. Ich weiss zwar nicht wie manche das machen, aber es gibt Tüftler die mit nur einem Knopfdruck wieder einen "ganz normalen" Roller haben (Natürlich nur Augenscheinlich).
Irgendwie kann ich die Bastler ein wenig verstehen, wer will schon mit 45 kmh durch die Gegend fahren und das mit einem 50er Roller Führerschein.
In diesem Sinne, dieses Thema wird in aller Munde bleiben, da es solange wie es Roller und Co gibt, auch die dementsprechenden Bastler.
koschiko hat geschrieben:Ich weiss zwar nicht wie manche das machen, aber es gibt Tüftler die mit nur einem Knopfdruck wieder einen "ganz normalen" Roller haben (Natürlich nur Augenscheinlich).
Das eingebaute Teil, welches du hier angesprochen hast, nennt man "Black Box" (gibt sicherlich noch einige andere Bezeichnungen für dieses Teil, aber bei uns nennt das jeder einfach nur Black Box). Damit kann man einstellen, dass zum Beispiel der Roller/die Cross von mir bei 3x hintereinander blinken, Kupplung drücken, etc. nur wieder 45km/h fährt, obwohl es eigenltich 70km/h oder mehr fährt.
Die BlackBox wird aber auch offiziell dazu verwendet, einen, z.B. Roller, zu drosseln. Die Box dient dabei als Drehzahlbegrenzer. Der Motor kann also nicht mehr weiter hochdrehen, als die Box vorgibt. Diese illegalen Einbauten, von denen du da sprichst, sind meist sehr umständlich einzubauen und können mittels bestimmten Befehlen (Kupplung in bestimmten Rhythmus ziehen, so und so oft bremsen, etc.) freigeschaltet werden. Ein einigermaßen sicheres Tuning wenn man aufgehalten wird. Wollen die Beamten es allerdings genau wissen, finden sie auch dieses Teil.
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