Private Altersvorsorge - Frauen stärker in der Pflicht
Laut dem Bundesfrauenministerium und dem Portal frauenmachenkarriere.de sind Frauen stärker in der Pflicht mehr für ihre Altervorsorge leisten zu müssen, vor allem da ihr Wissen über Geldgeschäfte eher als gering einzuschätzen sei. So habe das Deutsche Institut für Altersvorsorge im Rahmen einer Studie festgestellt das 59 % der Frauen Verständnisprobleme bei Angeboten zur Altersvorsorge hätten und sich deswegen kaum entscheiden könnten.
Kritisch wird dies vor allem deswegen, da Frauen bedingt durch Babypausen und Erziehungszeiten sowie die häufigere Beschäftigung in Halbtagsjobs oft sehr viel geringere Renten als Männer erhalten würden - und dass selbst berufstätige Frauen knapp ein Drittel weniger für das Alter zurücklegen als Männer.
Wenn Frauen sparen dann vor allem eher mit konservativen und sicheren Anlagen - dies liegt jedoch nicht nur an der durch die Studie festgestellten Probleme, sondern auch daran, dass Frauen wesentlich weniger Geld zum Investieren haben und dann auf Sicherheit gehen.
Seitens der untersuchenden Stellen wird Frauen empfohlen sich grundlegend im neu erschienenen Dossier „Altersvorsorge für Frauen“ über Geldanlage und Rente zu informieren, abrufbar unter oben genannter Website.
Jetzt Frauen als Mitgrund für eine eventuelle Altersarmut, ihr fehlendes Wissen über Geldgeschäfte zu unterstellen, das finde ich schon etwas hart. Ich denke mal, da werden sich Männer und Frauen nicht sehr viel nehmen.
Was die Halbtagsjobs angeht, da ist es ja eigentlich logisch, dass da bei der Rente weniger rumkommt. Und wenn Frauen Arbeit und Geld haben, werden sie bestimmt den Männern kaum nachstehen und sich auch etwas auf die hohe Kante legen.
@Pfennigfuchser: Was meinst du wie viele Frauen sich die finanziellen Belange aus der Hand nehmen lassen, sobald sie erst mal in der Babypause sind. Wobei mir auch Fälle bekannt sind, wo sehr intelligente Frauen erst das böse Erwachen bekommen haben, nachdem der Mann nicht mehr vorhanden war. Da war es dann zwar meist keine Trennung mit Scheidung, sondern der Mann war plötzlich verstorben. Aber was da teilweise dann für Wahrheiten raus kamen, war schon erschreckend.
Deswegen hat das nicht unbedingt nur mit Babypause und Halbtagsjob zu tun. Denn die Babypause wird seit ein paar Jahren recht gut bei der Rentenkasse vergütet und es gibt viele Frauen die danach auch einen Vollzeitjob haben. Aber die Finanzen regelt dann der Mann und sie haben so gar keinen Überblick was überhaupt da ist oder eben auch nicht.
Deswegen bin ich immer ein Befürworter der getrennten Konten auch in der Ehe. Denn so muss ich mich als Frau kümmern, selbst wenn der Mann mich da vielleicht in eine gewisse Abhängigkeit dirigieren möchte. Doch leider lassen sich das halt noch zu viele Frau gefallen und das ist der eigentliche Knackpunkt.
Wenn jemand seine Finanzen aus der Hand gibt und sich nicht das nötige Wissen aneignet, dann ist er deutlich eher gefährdet. Das gilt zunächst für Frauen und Männer gleichermaßen. Ob Frauen öfters diese Probleme haben, kann ich persönlich jetzt nicht einschätzen. Auf den ersten Blick klingt es aber plausibel. Hinter solchen Aussagen kann aber auch einfach nur die Intention stecken, bestimmte Anlageprodukte an eine neue Zielgruppe zu verkaufen.
Ich finde, dass solche Themen allgemein viel stärker in den Schulen thematisiert werden sollten. Dazu würde ich zum Beispiel auch die Steuererklärung zählen. Bei uns kam zwar die Theorie zur Geldanlage überhaupt nicht zu kurz, wobei das auch an der speziellen Schulform lag. Aber auch dort wurden die praktischen Aspekte nur angeschnitten.
Was sollen denn die Schulen noch alles vermitteln? Sorry, aber bei Geld- und Steuerfragen sind wohl die Eltern in der Pflicht und nicht der Staat. Können es die Eltern nicht, dann gibt es dafür auch entsprechende Fachleute, wo man sich beraten lassen kann. Ich finde es zwar gut, dass die Kinder bei uns in Sachsen an den Oberschulen auch mal ein Projekt haben, wo sie Einnahmen und Ausgaben aufgeschlüsselt in die verschiedensten Arten, kennenlernen. Aber die finanzielle Erziehung ist eben Sache der Eltern.
Und wenn sich ein Partner diese Dinge später aus der Hand nehmen lässt, dann ist das in meinen Augen schon fast Dummheit. Sicherlich kann man diverse Angelegenheiten den erledigen lassen, der dafür mehr Zeit hat. Was bei meinem Mann und mir eben dann in den meinen Händen liegt. Aber trotzdem behält mein Mann den Überblick über seine Finanzen komplett selbst.
Dinge wie Steuern und grundsätzliche Mechanismen des Kapitalmarktes gehören in der heutigen Welt genauso zur Allgemeinbildung wie Fremdensprachen und Computerkenntnisse. Das ist also in der Schule schon richtig angesiedelt, vor allem weil man davon ausgehen muss, dass gerade Eltern aus ärmeren Schichten diese Kenntnisse nie erworben haben und es deshalb auch nicht vermitteln können. Wenn man die Arm-Reich-Schere und Altersarmut langfristig bekämpfen will, muss man schon in den Schulen anfangen.
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