Abschaffung der Massentierhaltung
Man könnte zwar meinen, dass das Thema nicht unbedingt in den Bereich Wirtschaft passt, aber die Folgen der Massentierhaltung bzw. deren Abschaffung haben mehr wirtschaftliche Folgen als es zunächst den Anschein haben mag.
1. These: Massentierhaltung ist unökologisch
Entwaldung wird vorangetrieben und auf den neuen Flächen steigt rasant die Bodenerosion an. Werden die neuen Flächen nicht nur als Weideflächen genutzt sondern zum Anbau von Futtermitteln kommen durch die Monokulturen zusätzlch Düngemittel und Pestizide zum Einsatz. Allein in Brasilien sind letztes Jahr rund 15.000 Quadratkilometer Urwald den neuen Anbau-und Weideflächen zum Opfer gefallen. Wordlwatch belegt, dass inzwischn rund 75 Prozent des Hühnerfleisches weltweit aus Massentierhaltung kommt.
2. These: Massentierhaltung ist nicht rentabel
Nur durch Subevntionen kann die Massentierhaltung am Leben erhalten werden. Ganz aktuelles Beispiel ist die Schweine-Subventionierung der EU. Ende letzten Jahres beschloss die EU den Export von Schweinefleich zu unterstützen, weil die heimischen Märkte soviel Fleisch gar nicht aufnhemen können. Es waren keine kostendeckenden Verkaufspreise mehr zu erzielen, da ein riesiges Überangebot herrscht. Nun wird mit Steuergeldern Schweiniefleisch vor allem in Entwicklungsländer exportiert und die dortige Landwirtschaft zerstört, denn zu diesen Preisen können auch dort keine Schweine gehalten werden. Zusätzlich sollen aber vor allem im Osten unseres Landes mit EU-Fördermitteln weitere Schweinemastbetriebe entstehen.
3. These: Massentierhaltung ist ungesund
Laut WHO ist der übermäßige Verzehr von Fleisch und Fleischprodukten für die zunehmende Zahl übergewichtiger und fettleibiger Menschen mitverantwortlich. Die Kosten muss die Allgemeinheit über höhere Beiträge zu Krankenversicherung und wohl auch zur Pflege- und Rentenversicherung zahlen. Vor allem Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen sind Folge falscher Ernährung.
4. These: Massentierhaltung zahlt die Allgemeinheit
Die Folgekosten der Massentierhaltung zahlen wir alle. Nicht nur durch Steuergelder, die die EU dann wieder für Subventionen ausgibt. Auch die Folgekosten für die Umwelt müssen wir alle bezahlen. Dazu gehört alles, von den Kosten der Bodenerosion, Reinugung des grundwassers durch Überdüngung, aber auc Geruchsbelästigung der Anwohner in der Nähe von Mastanlagen, deren Grundstückspreise in uferlose fallen. Und auch für die Zahl der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft sind Massenzuchten nicht sinnvoll, denn damit werden viele Arbeitsplätze in der Landwirtschaft zerstört, da nun ein einziger Mitarbeiter viel mehr Tiere "Versorgen" kann.
Massentierhaltung sollte daher von keinem Land mehr subventioniert werden. Die Eu sollte endlich einsehen, dass sie mit ihren Subventionen mehr Schaden anrichtet und daher endlich jede Art der Unterstützung für die Landwirtschaft einstellen. Erst dann werden sich am Markt wieder reelle Preise bilden und die Unterschiede zu biologisch wertvoll erzeugten Produkten werden keinswegs mehr so groß sein wie heute. Vor allem müssen die Folgekosten endlich den Erzeugern auferlegt werden und nicht mehr von der Allgemeinheit getragen werden.
Ich muss dir recht geben, alles was du schreibst, ist nachvollziehbar. Die Frage der Fragen ist aber, kann sich der normale Arbeiter dann noch Fleisch und Wurstwaren leisten. Natürlich kaufe auch ich am liebsten vom Metzger von nebenan, der seine Tiere aus dem eigenen Dorf kauft und sie tagtäglich auf der Weide glücklich grasend sieht. Das ist aber sehr teuer und ich verdiene auch nicht schlecht, dennoch ist nicht immer das Fleisch vom guten Metzger drin. Was machen aber die, die weniger verdienen, die für 6 Euro die Stunde arbeiten gehen und nicht viel Geld verdienen. Schon heute sind so viele Familien so arm, das es nicht immer für eine warme Mahlzeit reicht. Die werden sich kaum noch Fleisch kaufen können, wenn es den reellen Preisen angepasst ist und auch nicht mehr subventioniert ist.
So wird alles, was du geschrieben hast, erst einmal ein Wunschgedanke bleiben. Wir müssen erst mal wieder an Einkommen herankommen, die uns ein Leben mit Lebensmittel ohne Massentierhaltung und ohne viel Chemie ermöglichen.
urilemmi hat geschrieben:Die Frage der Fragen ist aber, kann sich der normale Arbeiter dann noch Fleisch und Wurstwaren leisten.
Natürlich kann er das - der normale Arbeiter könnte auch Wildfleisch kaufen solang er mal einsehen würde das Fleisch nicht jeden Tag sein muss sondern einmal in der Woche ausreichend ist.
Das Problem ist dass die meisten Menschen dem Irrglauben hinterherhinken sehr viel Fleisch essen zu müssen und begründen das mit der Allesfresser Theorie, also da der Mensch wie das Schwein ein Allesfresser ist. Nur dummerweise heißt das, dass wir auch Fleisch essen können aber nicht nur Fleisch essen sollen. Bei den meisten dreht sich das aber eher in "auch Gemüse essen können, aber nicht nur Gemüse essen sollen.". Außerdem wird Fleischgenuss als Zeichen von Reichtum und Gemüse futtern als Armut gedeutet, was auch Unsinn ist wenn man sich mal damit beschäftigt wie teuer gutes / frisches Gemüse ist (also jetzt nicht das Zeug aus dem Discounter).
Genauso falsch: Menschen die meinen ohne Fleisch leben zu können - die haben das System auch nicht ganz verstanden. Übermäßiger Fleischgenuss ist genauso ein Unding wie gar keiner - aber wenn man sich ungesund ernähren möchte, ist ja zum Glück jedem selbst überlassen.
Und wenn man nur einmal in einer oder zwei Wochen Fleisch ist kostet Fleisch auch nicht die Welt und man kann auch gutes Fleisch kaufen was nicht mit Chemie und Steroiden gepanscht wurde.
Ja, jeder normale Bürger kann sich wie bisher auch alles leisten. Grund: er hat mehr Geld in der eigenen Kasse und das kommt aus folgenden Quellen:
- keine Subventionen der EU für Landwirtschaft (gute 10 Euro pro Monat Entlastung für jeden Bürger, da wäre sogar noch viel mehr drin)
- durhc den Wegfall der Subventionen auch weniger EU-Bürokratie, spart sicherlich auch 10% ein, also bei 10 Euro pro Monat nochmal einer obendrauf
- weniger Folgekosten, die bisher die Gesellschaft trägt (grundwasserverunreinigung -> Kläranlagen; Bodenerosion -> Verlust von landwirtschaftlich nutzbarer Fläche; mehr Arbeitsplätze -> niedrigerer Beitrag zur Arbeitslosenversicherunf und weniger Aufwendungen für Sozialleistungen; usw)
- Marktwirtschaft würde die Preise regeln und damit wäre auch dem Billighackfleisch für 2 Euro pro Kilo ein Ende gesetzt, die Qulität würde steigen und dem Verbraucher würde nicht mehr "jeder Scheiss" vorgesetzt
Wenn eine vierköpfige Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder) pro Monat somit rund 25 Euro mehr zur Verfügung hätte könnte der Fleischpreis beruhgit um 30 Prozent steigen und es wäre überhaupt kein Problem dies zu finanzieren.
@betty, wenn Du jetzt nicht schon so viele Gedanken zum Thema Subventionen, hätte ich das getan Landwirtschaft kann sehr wohl auch ohne Subventionen erfolgreich sein. Bestes Beispiel Neuseeland: dort wurden die Subventionen Mitte der 80er Jahre auch für die Landwirtschaft gestrichen. Den Landwirten geht es (nach Tiefpunkten) jetzt wieder sehr gut und auch von Neuseelands Wirtschaft und damit der Allgemeinheit kann man nicht das Gegenteil behaupten.
Wobei das Leben ohne Fleisch durchaus nicht so ungesund ist, wenn man dafür aber andere Produkte in seinen Ernährungsplan einbaut, allerdings muss man sich dafür schon sehr intensiv mit der Ernährung beschäftigen. Aber das ist nun wirklich jedem selbst überlassen.Subbotnik hat geschrieben:Genauso falsch: Menschen die meinen ohne Fleisch leben zu können - die haben das System auch nicht ganz verstanden. Übermäßiger Fleischgenuss ist genauso ein Unding wie gar keiner - aber wenn man sich ungesund ernähren möchte, ist ja zum Glück jedem selbst überlassen.
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