Was ist Grauer Kapitalmarkt?
Viele werden sich schon einmal gefragt haben was eigentlich der graue Kapitalmarkt sein soll. Nun um das zu klären muss erst einmal gesagt werden, dass es in Deutschland die Unterscheidung zwischen dem erlaubnispflichtigem und dem nicht erlaubnispflichtigem Kapitalmarkt für Finanzdienstleistungen gibt.
Erlaubnispflichtige Finanzdienstleistungen müssen im Vorfeld durch den Staat - genauer: von der die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin - geprüft werden da dies im Gesetz für das Kreditwesen vorgeschrieben ist. Dieses enthält einen umfangreichen Katalog bezüglich erlaubnispflichtiger Bankgeschäfte - darunter fällt z. B. das Einlagengeschäft, Wertpapiere, Anlageprodukte und das Kreditgeschäft. Weißer Kapitalmarkt bedeutet genau das und ist kurz gesagt reguliert durch besondere Rechtsvorschriften die den Anleger schützen sollen.
Würde ein Anbieter eine erlaubnispflichtige Finanzdienstleistungen ohne Genehmigung und ohne eine vorherige Prüfung und Genehmigung seitens der BaFin erbringen so nennt man diesen schwarzer Kapitalmarkt. Ein Beispiel hierfür gab es erst im letzten Jahr als eine sogenannte EU Sparkasse auf dem deutschen Markt tätig wurde - dabei handelte es sich um einen Anbieter aus Schweden welcher nach eine eingetragene Genossenschaft nach schwedischem Recht gründete und banktypische Einlagengeschäfte und andere Dienstleistungen erbrachte.
Abseits dessen gibt es allerdings auch Dienstleistungen welche nicht erlaubnispflichtig sind, z. B. das Verleihen von Geld unter Freunden, solange diese einmalig und ohne Gewinnerzielungsabsicht sind.
Der graue Kapitalmarkt umfasst ebenfalls Finanz Dienstleitungen und Produkte welche nicht erlaubnispflichtig sind und somit keine staatlichen Kontrolle unterliegen, z. B. Inhaberschuldverschreibungen welche ausdrücklich im Kreditwesengesetz von einer Kontrolle ausgenommen werden. Diese machen gleichzeitig den Großteil des grauen Kapitalmarkts aus.
Wertpapierangebote und Vermögensanlagen können auch darunter fallen auch wenn seit 2005 die Prospektpflicht gibt, häufig BaFin Zertifikat genannt - denn die Prospektpflicht regelt beispielsweise dass diese Prospekte vorher von der BaFin auf geprüft werden müssen ob alle gesetzlich geforderten Angaben (Formalia zu Emittenten, Risiken, Vermögensanlage) enthalten sind, aber nicht ob der Emittent (Herausgeber) auch tatsächlich seriös ist.
Zum grauen Kapitalmarkt gehören für meine Begriffe auch die ganzen Angebote dazu, welche völlig unaufgefordert eintrümmern. Diese kennen bestimmt alle, denn Kreditangebote oder Angebote zu Fondsbeteiligungen werden ja auch gern per e-Mail verschickt. Die Stiftung Warentest warnt jedoch regelmäßig vor solchen undurchsichtigen und zu 99% unseriösen Angeboten des grauen Kapitalmarktes.
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