Neuestes Merkelprojekt Numero Uno: Der Behördennotruf 115
Der Begriff Notruf ist hierbei allerdings etwas übertrieben:
Merkels Vorbild stellt der Bürgerservice in New York dar, mit der Michael Bloomberg unter anderem die Bürgermeisterwahl gewann. Innerhalb von sieben Sekunden hat der New Yorker Bürger unter der Nummer 311 einen kompetenten Ansprechpartner zur Verfügung, der sich nicht nur im Weitervermitteln versteht, sondern auch rechtsgültige Auskünfte erteilt und konkrete Nummern zur weiteren Hilfe nennt.
Damit dies auch in Deutschland Realität wird unter 115 - als Ergänzung zu 110, 111, 112 usw. - sollen die Behörden von Bund, Ländern und Kommunen miteinander vernetzt werden und so am effektivsten für den Bürger arbeiten können.
Merkel wolle sich für dieses Projekt dafür auf der ersten nationalen IT-konferenz stark machen.
Ob der Erfolg sich einstellt, bleibt meiner Meinung nach fraglich, da nicht die Behörde, sondern die Gepflogenheiten und die Mitarbeiter derselben das Problem für den Bürger darstellen. Ob man nun herablassend am Telefon oder direkt bedient wird, schert bestimmt die wenigsten - wobei es auch hier lobenswerte Ausnahmen gibt. Alles in Allem scheint da statt gutem Willen und durchdachter Konzepte eher der gewohnte CDU/CSU-Schnellschuss-Aktionismus a la Schäuble & Beckstein durch, um nicht vor den nächsten Wahlen zuviel Boden an die Oppositionsparteien zu verlieren.
Ich finde die Idee gar nicht schlecht! Bei uns gibt es schon lange ein Bürgerbüro, in dem man seine Anliegen vorbringen kann und bestimmte Dinge (d.h. Anträge stellen, Widersprüche niederschreiben, Beglaubigungen einholen) gleich erledigen kann. Die Damen dort sind sehr fit in diesem Behörden-Dingen und können auch gleich prüfen, ob Anträge vollständig sind oder ab noch Dinge nahcgereicht werden müssen. Sie nehmen den Leuten die Wege zu den Behörden ab und arbeiten den Behörden gleichzeitig zu. Gerade nach der Kreisneugliederung zum 01.07.2007 hat sich dieses Vorgehen wieder bewährt. Diejenigen, die das Bürgerbüro schon kannten nutzten es stärker, da sich ja viele Kreisbehörden verändert haben, was Personal und Sitz der Behörde betrifft.
Und auch in den Kreisteilen, in denen es so ein Bürgerbüro nicht gibt, wurde es sehr gut angenommen.
Darum könnte ich mir gut vorstellen, dass dieses Konzept auch bundeseinheitlich funktioniert. Am Telefon könnte schon Grundsätzliches geklärt werden und der Rest dann mit einem Sachbebearbeiter, der richtig in der Thematik steckt.
Bislang hat man je nichts mehr von diesem Projekt gehört, schade eigentlich!
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