Krankenkassen: Billige Tarife oft nur Lockmittel

In einem halben Jahr steht die Vereinheitlichung der Versicherungsbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung an - daher locken Versicherungen bereits jetzt mit billigen Beiträgen mögliche Kunden. Grund: Nach einem Wechsel von einer gesetzlichen Kasse in die andere ist man mindestens 18 Monate an diese gebunden. Oft werden diese billigeren Tarife durch eingeschränkten Service und Leistungen gekennzeichnet.

Wenn jedoch der Gesundheitsfonds 2009 kommen soll mitsamt dem einheitlichen Beitrag kann dies also wieder nachteilig werden, da der Einheitsbetrag höher sein könnte als der derzeit angebotene billige Tarif aber die Leistungen und der Service die gleichen bleiben.

Daher sollte man nicht nur auf die billigste Kasse achten sondern welche Kasse die meisten gewünschten Leistungen für das wenigste Geld anbietet. Hier können vor allem Bonusmodelle, Bonustarife und Wahltarife vergünstigend wirken trotz eines Beitrages der auf den ersten Blick höher wirkt. Nachteil am billigeren Tarif: Diese Sondertarife gelten meist für mindestens 3 Jahre - sollten also in der Zwischenzeit Beiträge erhöht werden so muss man dies mitmachen.

Auf jeden Fall sollte man den Vergleich nicht scheuen und auch das rechnen, denn hier sind oft Einsparungen von mehreren hundert Euro möglich. In der aktuellen Finanztest wird einem dies erleichtert denn dort werden von über 123 verfügbaren Krankenkassen alle Leistungen und möglichen Tarife sowie Wahltarife auf.

Ein weiterer Tipp könnte hier sein, sich nach regionalen Krankenkassen umzusehen, die eben nicht zu den großen und bekannten gehören. Hier hat man oft den persönlicheren Service. Ein gutes Beispiel dafür war die KEH, die jetzt leider von Mobil Oil übernommen wurde, wobei auch ich absolut wider Willen dort Mitglied wurde. Bis jetzt hat diese Billigkrankenkasse, die ich wirklich meiden wollte sich aber vorbildlich verhalten, wenn ich irgendetwas von denen wollte oder eine Auskunft brauchte. Jede Anfrage um Mitgliederbescheinigungen oder Tarifauskünfte wurden extrem schnell bearbeitet, was mich ein wenig überrascht hat. Deren Image ist nämlich ein anderes, soweit ich das mitbekommen habe.

Deshalb könnte man auch anbringen, dass es nicht unbedingt sein muss, dass "billig" gleich "schlechter Service" und "Testsieger" (der sofort danach überlaufen ist) gleich "super Service" heißt. Gerade durch die Beitragsangleichung müssen sich solche stark auf Konkurrenzfähigkeit fixierten Krankenkassen, wie es diese Mobil Oil beispielsweise immer war ja was Neues einfallen lassen, weil es über die simple Beitragsschiene ja nicht mehr alleine läuft. Vielleicht auch eine interessante Entwicklung, die sich da im nächsten Jahr zeigen wird.

Man darf also insgesamt sehr gespannt sein, was sich die Krankenkassen nun einfallen lassen werden, um Mitglieder einzufangen.