Zweifel am Studium

vom 12.06.2008, 20:29 Uhr

Hallo!

Also anscheinend gefällt dir der spätere Beruf ja. Also ich glaube, wenn du das wirklich willst, musst du unbedingt konsequenter sein.

Entweder du lernst mehr oder nicht. Als du dir dieses Studienfach ausgesucht hast, musste dir doch schon klar sein, dass man viel dafür lernen muss. Also du musst ehrgeiziger da dran gehen, weil das Studium kostet ja auch was.

Ich hoffe für dich,dass du da dran bleibst und das Studium weiter machst. Ja klar hat jeder mal Zweifel und will alles aufgeben. Ich glaube wenn man Jura studiert, ist es auch richtig hart für einen immer am Ball zu bleiben,weil schließlich will man ja nicht immer lernen. Ich glaube man muss versuchen in Balance zu bleiben, weil wenn man ständig lernt,dann hat man irgendwann kein Bock mehr.

Vielleicht ist es auch hilfreich ständig sich das Ziel vor Augen zu halten, nämlich das Berufleben als Anwalt. Praktika helfen vielleicht auch, um die Fallbeispiele oder die ganzen Zusammenhänge besser zu verstehen.

Gruß
nado

» nado » Beiträge: 32 » Talkpoints: 3,93 »



ich glaub ein gewisser Zweifel am Studium gehört dazu, zumindest hoffe ich das. Mein Studium ist sehr zeitaufwändig (leider) und es ist ein sehr technisches Studium. Ich bin erst im 2. Semester und bei mir auf der Uni ist es so, dass man die 1. 2 Semester in allen Studienrichtungen komplett idente Fächer hat. Sprich das "Niveau" auf einen Stand bringen. Für mich war das wahnsinnig langweilig heuer.... Nur Mathe, Chemie, Physik, Statistik, Mechanik, Computeranwendungen und Programmieren irgendwie ein Alptraum..

Ich hab jetzt SEHR SEHR viel gezweifelt, wollte auch aufgeben aber ich hab mich dann halt an meinen Ehrgeiz erinnert und ihn auch wieder gefunden. Für mich ist halt die Motivation immer das persönliche Interesse und auch ein bisschen der Verdienst. Der große Unterschied ist wohl wirklich dass du viel arbeitest neben dem Studium. Ich kann fast gar nicht abbrechen bwz. motiviere mich immer dadurch, dass ich mich daran erinnere, dass meine Eltern mir das Studium finanzieren und ich es ihnen schuldig bin ordentlich "Gas zu geben". Hast du kein Erfolgserlebnis wenn du eine Prüfung schaffst? Motiviert dich das auch nicht wirklich? Zeigt dir das nicht, dass du am richtigen Weg bist? Ich freu mich nach jeder Prüfung besonders und bin mir dann wieder sicher, ja der Aufwand lohnt sich!

Was mir auch noch hilft ist, viel mit meinen Studienkollegen zu plaudern. Vielleicht fehlt dir auch das ein bisschen. Wenn du nicht in die Vorlesungen gehst, wirst du vielleicht auch nicht so viele Studenten kennen die dir unter die Arme greifen und dich mal wieder mit rauf ziehen. Das ist ja irgendwie das schöne am Studentenleben, das gemeinsam sein, die Lerngruppen, die Partys und der tolle Zusammenhalt. Vielleicht solltest du anfangen Student zu sein und das ganze auch ein bisschen genießen! Steck vielleicht mit der Arbeit ein bisschen zurück wenn auch nur übergangsmäßig, damit du wieder auf den Geschmack des Studieren kommst! Ich wünsch dir auf jedenfall viel Glück und hoffe dass du das Studium durchziehst, da es dir ja doch etwas Spaß machen dürfte!

» honeymaus3 » Beiträge: 7 » Talkpoints: 3,41 »


Ich frage mich das auch so manches Mal. Ich studiere auf Lehramt und mich beschäftigen dabei folgende Probleme: Eigentlich wollte ich in die Grundschule, habe aber aufgrund meines Abischnittes nur eine Zulassung für ein Studium als Realschullehrerin bekommen. Ein Wechsel im höheren Fachsemester war auch nicht möglich.

Ich habe dann mein erstes Praktikum in der Grundschule absolvieren dürfen und war total happy damit. Mein zweites Praktikum musste ich dann tatsächlich in der Realschule machen und ich fand es mittelmäßig. Ich komme zwar mit den größeren Schülern auch zurecht, aber ich kann sie einfach nicht so ins Herz schließen, wie die Kleinen. Pubertierende sind mir unsympatisch, weil ich einfach selber niemals so drauf war die, mit denen ich da in Kontakt kam: Arbeitsscheu, nur daran interessiert möglichst früh mit möglichst vielen Leuten Sex zu haben, Saufen, Kiffen, Gammeln, Prügeln, Bedrohen, es lebe die Gosse, in der wir liegen! Und null Respekt vor irgendwelchen Autoritäten, Eltern, Lehrer, Polizei, es gibt niemanden, der mich nicht mal kann!

Nun war ich auch an einer Krisenrealschule, mag sein, dass viele Kids gar nicht so schlimm sind, wie diese. Aber wohl ist mir bei dem Gedanken mich die nächsten 40 Jahre mit denen rumschlagen zu müssen nicht. Ganz anders meine Kleinen. Da gibt es auch schon ein paar Chaoten, aber die meisten lernen noch ganz gerne und lassen sich, wenn nicht, wenigstens maßregeln. Meine Chancen dort zu landen sind aber gering und vor der Mittelstufe graut mir.

Mir graut aber, ganz allgemein, nicht nur vor den Schülern sondern auch vor den Eltern. Vor denen sogar noch mehr. Natürlich gibt es eine Menge Eltern, die ihre Kinder lieben und denen es wichtig ist, dass es dem Nachwuchs gut geht und er Chancen im Leben hat. Dann gibt es aber leider auch noch einen nicht zu geringen Satz Abschaum, der sich einen Scheiss um seine Sprösslinge sorgt und die eigentlich nur in die Welt gesetzt hat um a) Kindergeld zu beziehen und b) nicht arbeiten zu müssen. Deswegen muss man auch immer schön welche nachlegen. Geld für Schulmaterial gibts da nicht, schließlich hat Mutti auch Bedürfnisse und die gehen natürlich vor! Dass man den Kleinen ein Schulbrot macht und sie womöglich auch noch beim Lernen unterstützt, ist ja wohl jenseits von zumutbar, wann soll man denn dann Fernsehn gucken oder mit Bekannten klönen? Man will ja auch ein Privatleben!

Ich kenne leider zu viele solcher Eltern und rege mich jedesmal ganz furchtbar darüber auf. Man kann als Lehrerin aber nichts dagegen machen, das Jugendamt hat wenig rechtliche Möglichkeiten dort einzugreifen, so dass man quasi täglich tatenlos mit ansehen muss, wie junge Menschenleben verschimmeln, weil die Eltern asozial sind.

Von den Eltern, die ihre Kinder misshandeln oder mißbrauchen mal ganz zu schweigen. Die Vorstellung das alles mit ansehen zu müssen, ohne wirklich helfen zu können, setzt mit jetzt schon zu. Wie schlimm soll das erst werden, wenn ich wirklich im Beruf bin? Auf der anderen Seite mag ich aber Kinder sehr gerne, ich unterrichte auch gern, Stoff zu vermitteln macht mir Spaß, weil ich dann denke: "Jetzt wissen/können sie das, und das wissen/können sie von mir!". Das macht mich dann sehr stolz, wenn es gut geklappt hat. Besonders, wenn ich einem Kind mit Schwierigkeiten, den Stoff doch noch beigebracht habe. Wie gesagt, in meinem Praktikum in der Grundschule, wäre ich am liebsten gleich da geblieben und hätte dort angefangen.

Deswegen hoffe ich einfach das Beste und nehme mir vor, zu leisten, was ich leisten kann, um aus den Kindern und Jugendlichen, die mir dann anvertraut werden, rauszuholen was möglich ist und sie zu unterstützen, so gut ich es vermag.

Ich finde es aber tröstlich, dass ich nicht die einzige bin, die während ihrer Ausbildung Zweifel befallen.

Gruß
Sorcya

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo,

das mit den Zweifeln kenne ich zum Glück nicht, aber viele meiner Freunde und Bekannten haben genau das gleiche Problem. Ich will seit jeher schon Zahnmedizin studieren und aus diesem Grund stehe ich auch mit Herz und Seele hinter meinem Studium. Natürlich gibt es auch Momente, ind enen ich alles hinwerfen will und ich wirklich keine Lust mehr habe. Aber das ist zum Glück die Ausnahme.

Du sagstest doch, dass du kurz vor deinen Prüfungen stehst - ich denke deine Zweifel kommen daher, dass du Existenzängste hast. Das kenne ich auch mit Prüfungsstress. Man denkt, man besteht nicht und dann steht man mit loeeren Händen da. Ich bin im zweiten Semester und kann dich beruhigen - nach den Prüfungen sind die Zeifel wie weggeblasen. Also lerne erstmal schön und gib dein Bestes.

Wenn du bestanden hast, wirst du sehen, was ich meine. Falls deine Zweifel dann aber immernoch da sein solten, würde ich das Studium trotzdem nicht abbrechen. Mache dir erstmal nen Kopf, was genau du als Ausweichmöglcihkeit machen willst-mache also Praktika und höre dich um - aber alles nebenbei. Wenn du dir dann wirklich schlüssig bist, ob du Jura weitermachen willst oder nicht, kannst du ja Nägel mit Köpfen machen.

Ich wünsche dir das Beste für die Zukunft.

» Sebastian S. » Beiträge: 53 » Talkpoints: 0,11 »



Ja, ich denke, dass das jeder Student mal hat. Es hat einfach jeder mal eine Phase, in der es im Studium nicht so gut läuft, Klausuren verhauen werden und man mit dem Stoff einfach nicht hinterherkommt und denkt, man wäre zu blöd für alles.

Manchmal frage ich mich auch, wofür ich dieses blöde Studium überhaupt mache. Wenn ich morgens im Bett liege und mir denke, dass jetzt eine stinklangweilige Vorlesung bei einem blöden Professor ansteht, bekomme ich manchmal echt die Krätze.

Ich denke aber nicht, dass man bei solchen Zweifeln dann gleich abbrechen sollte. Man hatte ja einen Grund, genau dieses Studium anzufangen und sollte das dann nicht einfach aufgeben. Man hat ja auch keine Garantie dafür, dass ein anderes Fach einfacher ist.

Bei dir würde ich einen Abbruch jetzt gar nicht so dramatisch sehen, weil du halt schon Fremdsprachensekretärin bist und da schon etwas geschafft hast. Wenn man jetzt aber vom typischen Studenten, der direkt nach dem Abi das Studium beginnt, ausgeht, dann hat der noch nichts und steht nach einem Abbruch ziemlich blöd da. Meistens fällt einem dann ja auch nicht gleich eine super Alternative zum Studium ein.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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