Verwandte sauer - könnt ihr das verstehen?

vom 11.06.2008, 14:32 Uhr

Hallo QN,

also erstmal habe ich auch nicht den Eindruck, dass du das falsch gemacht hast. Es sind einfach so alle möglichen Zufälle auf einmal aufgetreten.

Ich weiß ja jetzt nicht, wie oft du deine Familie besuchst, aber 500km sind ja schon ein ganzes Stück, was sich mal nicht eben mal überwinden läßt. Und ich kann deine Familie und deinen Onkel schon verstehen, wenn sie enttäuscht sind, dass du es nicht schaffst, zu der Geburtstagfeier zu erscheinen. Allerdings die offen gezeigte Wut und das Mißtrauen kann ich nun gar nicht nachvollziehen. Ich meine, du studierst, strebst einen höheren Bildungsabschluß an, der ja mittlerweile auf der einen Seite notwendig ist, aber durch die finanzielle Belastung der Studenten auch nicht mehr für jeden erschwinglich ist. Da sollte deine Familie schon das Verständnis aufbringen und verstehen, dass das Studium und das Seminar wirklich wichtig und nicht nur vorgeschoben ist.

Ein Geburtstag wiederholt sich doch jedes Jahr, aber dein Seminar kannst du ja nicht mal eben nachholen. So würde ich es auch versuchen, meinem Onkel zu erklären und begreiflich zu machen. Einen Uni-Abschluß bekommt man nunmal nicht geschenkt. Zudem kann man sich die Vorlesungszeiten nicht aussuchen.
Sicher ist es schade, dass dein Onkel das Essen auf Samstag verlegt hat, damit ihr daran teilnehmen könnt, aber was hätte das für einen Sinn und Zweck, wenn du erst zusagst, um dann ein paar Tage später wieder abzusagen. Damit schadest du dir ja nur selbst, denn du hast dich sicher auf Freunde und Familie gefreut.

Laß einige Tage vergehen und dann versuche nochmal mit deinen Eltern und deinem Onkel zu reden. Das ist erstmal das einzige, was du machen kannst. Und wenn das nichts nutzt, würde ich bis zum nächsten Besuch in deiner Heimat warten und dann das persönliche Gespräch suchen. Ich hoffe, dass dein Onkel und deine Familie nicht ewig sauer auf dich sind.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo,

also ich habe nochmal versucht mit meinen Eltern zu sprechen, aber leider ohne Erfolg; sie meinten ich hätte auf mit offenen Karten sprechen können von Anfang an und sagen können, dass ich keine Lust auf ein Familientreffen habe und alle gar nicht wiedersehen will. Und das, obwohl ich schon so lange nicht mehr dagewesen sei (zuletzt vor 6 Wochen).

Natürlich ist es auch ein finanzieller Aspekt, denn zwei Tankfüllungen brauche ich für die Strecke hin und zurück, aber das ist jetzt fürs Wochenende mit dem Seminar nicht so wichtig. Ich fahre normalerweise einmal im Monat hin, wenns finanziell nicht so gut passt alle zwei Monate auf jeden Fall, und irgendwie haben eben alle darauf gesetzt, als wäre es selbstverständlich, dass ich komme.

Vorallem nervt meine Familie sonst immer mit dem Studium und sagt, dass das Studium vor allen Feiern und sonstiges steht, auch vor meinem Arbeitsplatz, womit sie ja auch mehr oder weniger Recht haben, aber umso weniger verstehe ich, dass mein Seminar, welches ich nunmal einfach besuchen muss um den Schein zu bekommen, solche Wellen schlägt. Wäre es nur eine Vorlesung, ein Tutorium oder etwas, was ich zu Hause nachlernen könnte, so würde ich natürlich zu meiner Familie fahren. Aber wie gesagt, es besteht Anwesenheitspflicht und ich brauche diesen Schein ganz dringend, denn er ist der einzige, der mir noch zur Zulassung zur Zwischenprüfung fehlt.

Dass meine Eltern sich da so reinhängen ist aber typisch, denn mir wird immer direkt unterstellt, ich würde sie nicht sehen wollen oder würde gegen sie handeln, und da kommt das jetzt natürlich gerade richtig und ist gefundenes fressen.

Mich verletzt nicht der Streit am meisten, sondern die Tatsache, dass man mir keinen Glauben schenkt und wirklich denkt, ich würde meine Uni vorschrieben, um nicht auf eine Familienfeier zu kommen. Mir ist meine Familie sehr wichtig und umso mehr trifft mich das, auch wenn es ja eigentlich eine "Kleinigkeit" ist.

LG,H

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallöchen,

ich finde das du wirklich für das "Hin- und Her" nichts dafür kannst, denn du wolltest ja kommen und hast alles versucht, aber wenn "Anwesenheitspflicht" besteht, dann hast du keine andere Chance als entweder dort hin zu gehen oder eben zu deiner Familie, aber beides ist leider nicht möglich. Teilen kann man sich noch nicht. Vorallem weil deine Eltern dir doch immer sagten, das das Studium vor allem geht und nun aufeinmal nicht mehr.

Ich finde es einfach traurig, das deine Eltern dir nicht glauben. Was hättest du davon zu lügen ? Absolut nichts. Schade das man dir sowenig Vertrauen entgegen bringt, aber mehr als reden kannst du wohl nicht. 500 km so an einem Tag mal zu fahren ist sehr viel und dann am selben Tag zurück wäre der absolute Hammer und würde sich voll nicht lohnen und wenn du deine Familie besuchst dann "richtig" . Außerdem wäre da keinem was mit getan wenn du 1000 km an einem Tag fährst, dort erschöpft ankommst und dann nach 1 - 2 Stunden wieder heimfahren musst.

Du kannst nur nochmals versuchen mit ihnen zu reden oder ihnen eben alles in einem Brief versuchen zu erklären. Es ist eben schwer soetwas über das Telefon rüber zu bringen, denn meist versteht man dann das ganze genau falsch herum wie es eigentlich rüber kommen sollte.

Mach dich erstmal nicht fertig. Du kannst nichts dafür und mach dir erstmal keine Sorgen sondern kümmere dich um dein Studium, das soll doch nicht unter dem Ärger und der Traurigkeit drunter leiden! (auch wenns schwer ist).

lG,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zuerst dachte ich auch "Okay, ist wahrscheinlich die spontane Reaktion wenn man nochmal alles umschaufeln muß an organisation", aber so wie du die Lage inzwischen geschildert hast würde ich sagen: Das Problem ist nicht deine Absage, sondern geht um einiges tiefer. Denn - sechs Wochen sich bei der Mischpoke nicht blicken lassen ist bei 500km völlig normal, hör dich mal um und du wirst sehen, das viele die solche Strecken zurücklegen müssen sich meist nur in den Semesterferien blicken zu lassen.

Aber wirklich bedenklich find ich, das deine Eltern eh meinen das du sie nicht sehen willst und dir nicht glauben wollen und es so wie du schreibst schon geschafft haben dir einen kapitalen Schuldkomplex einzureden. Du nabelst dich so nach und nach von deinem Elternhaus ab und deine Eltern entgeht das nicht, was schade ist, dass sie dich nicht dabei stützen, sondern sich in dich reinkrallen und Druck machen. Vielleicht könnte es helfen wenn du all deinen Mut zusammennimmst und mal versuchst über den Aspekt, das sie dich öfter unter diesen Druck setzen zu sprechen,kann natürlich auch bei rauskommen das sie danach dir erst recht noch viel wildere Sachen unterstellen. Doch ich denke einen Versuch sollte es wert sein.

Ansonsten, auch wenn es für dich kaum ein Trost sein wird: Eltern können auch ziemlich gemein sein und grade gegenüber ihren zunehmend erwachsenen Kindern sich aufführen wie die letzten A...rmleuchter. Sich das lebenslang gefallen zu lassen hilft niemanden, aber sich gegenüber den eigen Eltern freizustrampeln und als Mensch zu behaupten ist schwer und oftshcmerzhaft.
Tut mir leid.:(

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zuerst sah ich das auch so wie dauschi. Ich würde mich auch ziemlich verarscht vorkommen, wenn ich alles in Bewegung setzte um wegen einer Person das Essen zu verschieben und dann kann sie doch nicht. Andererseits, war es von Dir ja nun wirklich nicht geplant. So ein Zwischenfall konntest Du ja nicht wissen oder erahnen. Vielleicht wird das Deinem Onkel irgendwann auch klar, das es keine Absicht von Dir war.

Sei nicht all zu enttäuscht über die Reaktion Deines Onkels. Er hat sich anscheind sehr auf Dich gefreud, da ist es verständlich, daß er sich so arg ausdrückt. Er beruhigt sich bestimmt und Du kannst mit ihm bald darüber in Ruhe reden. Dann glättet sich meistens der Äreger.

Nostradamos

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» Nostradamos » Beiträge: 375 » Talkpoints: 27,47 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich verstehe so einiges an der ganzen Geschichte nicht:

Eine Veranstaltung muss also nachgeholt werden und da der Prof so lange krank war, muss das so kurz vor Semesterende natürlich auch bald geschehen. Da verblüfft es mich schon, dass diese Veranstaltung für Dich so extrem kurzfristig kam? Bei uns war da immer schon länger über Buschfunk etwas zu erfahren, so dass Veranstaltungen immer noch kurzfristig angesetzt waren, aber irgendwie schon etwas vorhersehbar.

Zum Anderen habe ich beim Lesen einiger anderer Beiträge von Dir schon den Eindruck gewonnen, dass Du eine sehr unabhängige Person bist. Kann es sein, dass Du das gegenüber Deiner Familie nicht bist? Ich hätte es nämlich nicht gewollt, dass mein Onkel nur wegen mir sein Geburtstagsessen verschiebt. Klar ist das ein schöner Beweis, wie sehr Dich Dein Onkel mag, aber andererseits begibst Du Dich damit ja auch in Abhängigkeit. Und dieses Mal wird diese Abhängigkeit nun gegen Dich verwandt, um Dir Schuldgefühle zu machen ("Ich habe extra wegen Dir...")

Aus diesem Grund kann ich schon Deine Familie etwas verstehen, die wohl eher nicht möchte, dass Du Dich abnabelst. Diese Haltung ist sicher weniger Böswilligkeit, sondern schlicht und einfach Gewohnheit.
Ich denke, ähnlich wie Nephele, dass für Dich nun der wirklich harte der Teil Abnabelung von der Familie begonnen hat. Entweder Du bleibst jetzt stark und die Beziehung zu Deiner Familie bekommt eine ganz andere Qualität. Oder aber Du kriechst zu Kreuze und verstärkst Deine Abhängigkeit damit noch mehr. Andere Auswege sehe ich da nicht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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