Kirche verbietet Hochzeit
Für mich eigentlich unfassaber, aber es scheint wohl auch in der heutigen Zeit für die Kirche noch konform zu sein. In Rom hatte ein Paar schon standesamtlich geheiratet und wollte sich jetzt in der Kirche das Ja-Wort geben. Doch der dortige Bischof hat die Trauung in dem Ort Viterbe nicht erlaubt. Die Begründung ist so beschämend wie einfach. Der 26-jährige Mann war nach einem Autounfall querschnittgelähmt und auch impotent.
Für die Kirche ist klar, man kann keine Hochzeit abhalten, wenn man weiß, das eine Impotenz vorliegt, denn dies wäre auch ein Grund für die Annullierung der Ehe. Außerdem gilt für die Kirche die Ehe als Bindung von Mann und Frau um Kinder zu zeugen, alle sexuellen Handlungen, die nicht zur Fortpflanzung dienen, wird verurteilt. Da die beiden niemals durch seine Impotenz Kinder zeugen können, muss laut Aussage des Bishofes auch die kirchliche Hochzeit verboten werden.
Ich denke, die Kirche sollte heute über jeden, der sie besucht und hinter der Kirche steht, froh sein. So wird man nur die jungen Menschen noch mehr aus der Kirche verstoßen.
Das ist ja wohl das Schärfste, was ich seit langem gelesene habe! Ich tippe einfach mal ins Blaue und denke, dass es sich dort um eine katholische Kirche handelt.
Es ist ja wohl unglaublich, dass ein junges bereits standesamtlich verheiratetes Paar nun nicht in der Kirche heiraten kann. Die Kirche sollte froh sein, dass es überhaupt noch Paare gibt, die den Segen Gottes durch eine kirchliche Eheschließung für nötig sehen. Die meisten heiraten kirchlich ja eh nur wegen dem "Drum-Herum" und leisten kann sich das heut zu tage ja auch nicht jedes Paar. Wir sparen ja nun auch schon 1 1/2 Jahre auf unseren Tag in Weiß.
Aber es gibt doch auch genug Paare die gar keine Kinder wollen und sich darüber auch schon vor der Ehe einig sind. Dann dürften diese ja auch nicht kirchlich heiraten. Nur weil es bei diesem Mann nun offensichtlich ist, dass er keine Kinder mehr zeugen kann. Finde ich wirklich ganz schön dreist und es hört sich nach tiefstem Mittelalter an! Wirklich unglaublich!
Das ist ja unglaublich! Zudem ist das eine Diskriminierung von Behinderten. Was kann der Mann denn bitteschön dafür, wenn er durch einen Unfall ein Leben lang Querschnittgelahmt sein wird?
Im Gegenteil sollte man sich eher freuen, dass nicht alle Menschen so oberflächlich sind und der Mann trotz seiner starken Behinderung eine Partnerin gefunden hat, die den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen möchte. Dass Sex in der Beziehung mit einem Querschnittgelähmten eine große Rolle spielen soll ist ja wohl lächerlich.
Zudem gibt es heutzutage ohnehin Paare, die trotz Potenz seitens des Mannes keine Kinder bekommen möchten oder wo die Frau evtl. nicht in der Lage ist, Kinder zu zeugen, was erst später herauskommt. Bei solch einer Einstellung braucht sich die Kirche nicht zu wundern, dass ihr heutzutage viele Menschen den Rücken kehren.
Allerdings würde ich behaupten, dass so etwas nur im erzkatholischen Rom vorkommen kann, ich halte es zum Glück für fast ausgeschlossen, dass so etwas in Deutschland passieren könnte.
Also erstmal finde ich es auch recht dämlich, da muss sich die Kirche wirklich nicht wundern, wenn sich keiner mehr für sie interessiert, wo sie doch hauptsächlich durch Negatives von sich reden macht.
Aber andererseits zum Thema Diskriminierung u.ä.: Die Kirche ist ja ein "Privatverein" wenn man so will. Und eine nicht staatliche Institution kann nunmal handeln, wie sie lustig ist sozusagen. Die kirchliche Trauung gibt einem keine Vorteile gegenüber der staatlichen, und die staatliche Eheschließung war ja kein Problem. Das einzige, was dieses Päärchen nicht kann, ist vor dem Gott, an den es glaubt, vereint sein. Klar ist das sehr schade für die beiden, aber denkt mal daran, dass andere Paare auch vor dem jeweils ihren Gott oftmals nicht eins sein können, zum Beispiel bei Hochzeiten zwei verschiedener Religionen, sofern keiner von beiden den Glauben ändern möchte. So ist es eben bei solchen "Vereinen" (im Endeffekt ist die Kirche ja nichts anderes - eine Vereinigung von Menschen, die an das selbe glauben), da gelten eigene Regeln.
Ich finde das es eine Überschreitung der Grenzen der Kirche ist. Desweiteren erinnert mich das ganze stark an die Euthanasie im 3. Reich. Da wurde auch aussortiert wer heiraten darf und wer nicht.
Wenn die Personen sich lieben und miteinander leben wollen, was spricht bitteschön dagegen, das die Ehe nicht geschlossen werden darf, nur weil er Querschnittsgelähmt und Impotent ist? Schwachfug. Lasst die beiden Heiraten, und Glücklich werden. Und der Pastor, bitte werft ihn aus der Kirche, sowas gehört da nicht hin.
Hast du mal die Definition des Begriffes Euthanasie nachgeschlagen?
Außerdem sind die beiden verheiratet!
Sehe das auch nicht soviel anders als Taline: Die Kirche kann entscheiden wie sie will - und auch wenn sie jetzt allen Schwulen oder Schwarzen den Eintritt verbieten würde (in die Glaubensgemeinschaft) usw. ist das trotzdem legitim und es kann keiner meckern. Nicht gerade fein, aber trotzdem eben legitim.
Man kann bestimmte Dinge eben nicht erzwingen, z. B. dass eine Glaubensgemeinschft einen den Segen gibt obwohl man ihn aus deren Sicht nicht verdient hat.
Und wenn sie die Vereinigung vor Gott wollen: Sollen sie halt konvertieren, ein evangelischer Pfarrer verheiratet sie garantiert. Aber Protestant in Italien ist wahrscheinlich so schlimm die Bessessener, Kinderschänder, Ketzer, Bastard, homosexuell, Sex vor der Ehe und querschnittsgelähmt zusammen.
Naja, sehe mich bei sowas oder auch Fragen um den Glauben und zur Ökumene da wieder bestätigt: Die Katholiken sind schon ein lustiges Völkchen, mal sehen wann die geistig im 13. / 14. Jahrhundert ankommen (wär ja schon ein gewaltiger Sprung nach vorn).
Klar gibts da nichts dran zu rütteln,dass die Kirche natürlich das machen kann was sie will. Da kann man dir leider nur zustimmen Subbotnik. Aber ich finde es schon irgendwo diskriminierend und schlimm.
Aber mal ehrlich, wenn ein Mann, der von der Sache keine Ahnung haben "sollte" , denn schließlich dürfen die guten ja nicht, jemanden "verbieten" will, dass Ja Wort zu schließen weil er impotent ist, das finde ich doch sehr paradox.
Jeder sollte heiraten dürfen wen er will und die Frau muss schließlich damit klar kommen und sonst niemand. Und Kinder bekommen kann man dann auch anders, nur eben auf diesem Wege nicht. Das sollte kein Grund sein.
winny2311 hat geschrieben:...dass Ja Wort zu schließen weil er impotent ist - das finde ich doch sehr paradox.
Nein, es ist nicht paradox sondern in sich logisch und konsequent. Ob es nun "moralisch richtig" oder "falsch" ist, sei mal dahin gestellt. Fakt ist, dass zur "sakramentalen" Ehe nun mal der Geschlechtsverkehr gehört. Findet dieser nicht statt oder kann er nicht stattfinden, gilt die Ehe eben nicht als geschlossen.
Die katholische Kirche ist leider etwas sehr ..sagen wir mal konservativ.
Mein Mann und ich wollten auch kirchlich heiraten. Für mich stand nichts im Wege, weil meine ersten Ehen nur standesamtlich waren. Mein Mann war aber nicht getauft. Er ist in der ehemaligen DDR geboren und die Eltern waren in keiner Kirche drin. Haben also meinen Mann auch nicht taufen lassen. Die katholische Kirche weigerte sich die Trauung vorzunehmen. Selbst, wenn er einer Taufe zugestimmt hätte, hätte er erst mal getauft werden müssen, die erste hl. Kommunion mitmachen müssen und dann noch gefirmt werden müssen, ehe er vor der Kirche das "Ja" Wort hätte geben dürfen.
Das hätte alles an einem Tag gemacht werden können. Aber für die ganze Prozedur wollte die Kirche damals 3500 DM haben, weil das ja alles für ihn hätte organisiert werden müssen.
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