Kirche verbietet Hochzeit

Genau aus solchen Gründen bin ich aus der Kirche ausgetreten (nun gut bei mir kamen auch noch andere Faktoren hinzu). Ich persönlich finde das einfach unmöglich was die Kirche da abzieht, aber wie bereits hier auch geschrieben, es ist einerseits auch ihr gutes Recht.

Es ist ja allgemein bekannt das die Katholiken so ihre komischen Regeln haben, doch was mich nervt ist das sie sich einerseits ja so streng geben aber andererseits ihre eigenen "Regeln" missachten. Ich mein heißt es nicht so schön "Kein Sex vor der Ehe"? Sollten sie nicht dann erstmal bei jedem Paar kontrollieren ob es auch wirklich keinen Geschlechtsverkehr vorher gegeben hat?

Wieso dann auf einmal diese Härte das sie die beiden nicht verheiraten wollen bloß weil der Mann impotent ist? Aber nun gut, jede Glaubensgemeinschaft hat ihre Ansichten und wem diese nicht gefallen dem bleibt wirklich nur das konvertieren.

Die Begründung ist völlig schwachsinnig. Zum einen können bei Querschnittgelähmten oft Samenzellen entnommen und die Partnerin damit befruchtet werden (gut, das passt der Kirche wahrscheinlich auch wieder nicht). Nur wenn der Unfall oder was immer die Lähmung verursacht hat, schon lange zurückliegt, geht das meist nicht mehr. Heutzutage werden querschnittgelähmte Männer im Rahmen ihrer Rehabilitation meist dahin gehend beraten, dass sie Samenzellen entnehmen und einfrieren lassen.

Zum anderen hängt die Möglichkeit des Geschlechtsverkehrs von der Höhe der Lähmung ab. Nur Männer mit einer sogenannten schlaffen Lähmung sind nicht mehr erektionsfähig, Männer mit einer spastischen Lähmung bekommen leicht eine Erektion, haben aber keine Kontrolle darüber und empfinden natürlich auch nichts. Davon abgesehen gibt es einiges an Hilfsmitteln, um querschnittgelähmten Männern zu einer Erektion zu verhelfen, damit sie Geschlechtsverkehr mit ihrer Partnerin haben können. Die Ehe kann also durchaus vollzogen werden. Naja, die katholische Kirche ist meiner Meinung sowieso eine völlig veraltete und überflüssige Institution, da sollte man sich gar nicht drum kümmern, was die so von sich geben. Gilt meiner Meinung nach für alle Religionen, braucht kein Mensch.

Also wie Du selber schon angemerkt hast - so ins Detail gehen will die Kirche ja gar nicht, sondern man nimmt den normalen Vollzug des Geschlechtsverkehrs nach den Geboten der Kirche an (also Missionarsstellung) - wenn der nicht möglich ist war`s das in den Augen der Kirche.

Jeder sollte heiraten dürfen wen er will

Kann ja auch jeder. Nur eben nicht bei jedem privaten Verein, weil diese auch selbst bestimmen können und dürfen, wen sie annehmen, mit wem sie irgendwelche Rituale durchführen wollen, und demnach auch, wen sie verheiraten wollen, und wen nicht. Theoretisch müssten sie dafür auch überhaupt gar keine Gründe nennen. Denn das Recht, zu heiraten, wen man will, hat man durchaus. Aber nicht das Recht, zu bestimmen, dass ein bestimmter Pfarrer oder eine bestimmte Kirche einen gefälligst verheiraten soll.

Und wie hier schon geschrieben wurde, ist die Nichtzulassung der Ehe zwischen zwei Partnern, von denen zumindest einer zeugungsunfähig ist, aus streng katholischer Sicht eigentlich nur konsequent. Laut diesem Glauben ist das Höchstziel der Partnerschaft und danach auch der Ehe, sich fortzupflanzen. Kann dies nicht passieren, macht die Ehe gewissermaßen aus der rein religiösen, katholischen Sicht, keinerlei Sinn. Dabei ist es auch egal, ob der Mann behindert ist, oder nicht, es geht allein darum, ob das Paar Kinder bekommen kann, oder nicht. Sobald es keine Kinder bekommen kann, aus welchen Gründen auch immer, gibt die Kirche nicht mehr ihren Segen zu der Verbindung.

Das kann man moralisch natürlich falsch finden, aber so ist es mit dieser Kirche. Man kann sich darüber aufregen, aber was bringt es letztendlich? Die Menschen, denen die Regeln der katholischen Kirche nicht gefallen, müssen ja nicht dort Mitglied sein. Wer schon Mitglied ist, aber merkt, dass ihm die Regeln nicht passen, kann jederzeit austreten. Man sollte sich meines Erachtens also nicht zu sehr von so einem speziellen Verein, mit dem man in seinem Leben gar nichts zu tun haben muss, ärgern lassen.