Wie auf blöde Anmachen reagieren?

Wenn ich mit dem Zug von der Arbeit nach Hause fahre, muss ich über die Frankfurter Kaiserstraße 10 Minuten lang zum Bahnhof laufen. Die Kaiserstraße ist sozusagen Frankfurts Rotlicht Milieu. Wenn ich also da als blonde junge Frau im Business Outfit zum Bahnhof laufe, werde ich ständig, alle fünf Meter, blöd von der Seite angemacht. Auffällig, dass es niemals Deutsche sind, sondern immer Türken, Marokkaner und Iraner. Aber das ist ja mal gerade irrelevant, denn ich frage mich immer wieder, ob oder wie ich darauf reagieren soll?

Meistens gucken mir die Männer hinterher, pfeifen, rufen Hallo und fragen, ob man mich kaufen könnte. Super nervig, meistens versuche ich einfach alle zu ignorieren, aber manche sind dann penetrant und kommen mir hinterher und versuchen mich anzufassen. Da kriege ich dann teilweise schon Panik. Es sind zwar immer Himmel an Menschen da unterwegs, aber ich weiß ja nicht, ob die mir bei einem Überfall dort helfen würden - ich bezweifle es sehr stark um ehrlich zu sein. Gerne würde ich manchmal verbal etwas zurückgeben, aber ich habe da Angst zu provozieren. Wie seht ihr das? Würde ich die Situation damit nur noch schlimmer machen?

Einen anderen Weg zum Bahnhof von da gibt es nicht. Ich bin immer total gestresst wenn ich am Bahnhof ankomme und während der Arbeitszeit hadere ich auch immer mit mir, wenn ich an die dummen Sprüche denken muss.

Ich kenne diese Straße. Meine Exfreundin hat mal in Frankfurt gewohnt und ist dort auch immer wieder langgelaufen. Sie hat dann genau das Gleiche wie du berichtet. Von Ihrer Tante wurde ihr gesagt, dass sie niemals nachts durch dieses Viertel laufen soll. Das ist für Männer sowie Frauen nicht gerade ungefährich.

Kannst du nicht mit der U-Bahn fahren? Für dieses kurze Stück vielleicht etwas umständlich, aber sicherer. Verbal dagegensetzen würde ich nicht. Viele warten nur darauf und dann geht es erst richtig los. Diese Erfahrungen habe ich jedenfalls gemacht. Eigentlich waren es nie deutsche die das gemacht haben. Schon schade, dass man nicht mal mehr auf der Straße laufen kann ohne angepöbelt zu werden.

Du kannst doch evtl. einen Kollegen fragen, ob er dich ein Stück begleitet. Diesen Grund sollte eigentlich jeder verstehen. Ich hoffe du findest eine Möglichkeit um dem Ganzen aus dem Weg zu gehen!

Mein generelles Hauptproblem ist ja, dass ich erst um 23 Uhr Feierabend habe! Da kann ich leider auch keine U-Bahn mehr nehmen, denn sonst verpasse ich meinen Zug am Hauptbahnhof.

23 Uhr ist ja schon Nachts, zumindest ist das Publikum das Gleiche und die Laune dort wie immer auf dem Höchstpunkt und ich werde da als Frischfleisch gehandelt. Ich kann mir das einfach nicht mehr antun, mich nervt das einfach total und ich habe da teilweise richtige Angst und Panik.

Eine Kollegin kann mich wohl nicht begleiten, weil ich die Einzige bin, die um diese Zeit das Gebäude noch verlässt und selbst wenn noch jemand da ist, sind die meistens mit dem Auto da oder fahren mit der U-Bahn, die nicht so weit ist von meiner Arbeit und eben an der Taunusanlage, wo nicht so viele solcher Männer rumlungern.

Ich habe mir schon überlegt, mir eine hässliche Mütze mitzunehmen und mich in einen Schal einzumummen und dann man darüber zu laufen, ob das vielleicht was hilft. Ich kann das nicht mehr ertragen.

Also ich weiß jetzt nicht, wie extrem das in dieser Straße wirklich ist - euren Schilderungen nach klingt das allerdings extrem übel. Ich persönlich wurde auch schon desöfteren in gewissen Straßen Hamburgs am Wochenende angemacht, gelegentlich auch irgendwo mitten in der City und außerhalb des eigentlichen Nachtlebens. Je nachdem wie der Mensch auf den flüchtigen Blick aus dem Augenwinkel auf mich wirkt reagiere ich standardmäßig so, das ich in einem höflichen (oder ganz normalen) Tonfall ernsthaft die Frage beantworte, gesetzt den Fall es handelte sich um eine konkrete Frage Wenn es sich um Pfiffe handelt reagiere ich gar nicht (und fühle mich auch nicht angesprochen, auch, wenn sonst grade gar keiner sonst da ist). Sofern es sich "nur" um ein zugerufenes Hallo oder so handelt, gebe ich ein kurzes Hallo zurück, gehe aber direkt weiter.

Ich glaube, das Wichtigste ist dabei die gleichzeitige Körpersprache. Versuch, den Kopf oben zu halten, auch den Blick nicht senken. Gerade Haltung und steter Gang (kein zögerliches Stehenbleiben). Ich habe bisher nie Probleme bekommen und bin auch nicht berührt worden oder so. Aber ich würde niemals einen dummen Spruch (auch wenn er eigentlich nur "keck" gemeint ist oder so) bringen, denn man weiß nie, wie der Mann es auffassen wird und das kann meiner Meinung nach ganz schnell nach hinten losgehen.

Nachtrag: Ich glaube übrigens nicht unbedingt, dass hässlicher Schal und Mütze da helfen könnten - den Männern kommt es meiner Meinung nach nur ziemlich selten wirklich auf die Klamotten an Und mit Mini und Top läufst du da ja eh nicht lang.

Das ist wirklich schwer um diese Uhrzeit! Das einzige was mir noch einfällt, ist, für die paar Meter ein Taxi zu nehmen. Absolut sinnfrei und teuer aber dafür sicher.

Denn um diese Zeit würde ich mir als Mann sowas auch nicht unbedingt antun. Denn wenn denen an mir was nicht passt, pöbeln viele sofort los. Der Rat von Taline ist auch nicht schlecht. Kopf oben halten und selbstsicher wirken. Das schreckt oft ab.

Blöde Situation, aber da wirst du wohl nichts anderes machen können außer wirklich durch diese Straße zum Hauptbahnhof zu laufen und eben nicht auf diese blöden Anmachen zu reagieren. Je selbstsicherer du rüber kommst, umso mehr werden sie dich wohl in Ruhe lassen, aber ich denke diese Anmachen werden nicht weniger werden, da diese Straße ja dafür bekannt ist!

Ist zwar blöd, aber was möchtest du anderes machen ? Du sagst ja selbst, das du ab und an die letzte bist die die Kanzlei verlässt und du diesen Weg ohne Umweg laufen musst um pünktlich deinen Zug zu bekommen.

Das einzige wäre nun, das dich ein Kollege/eine Kollegin mitnimmt, wenn jemand mit dem Auto fährt und ich am Bahnhof absetzt. Oder du gehst ein wenig früher aus der Kanzlei und nimmst die U-Bahn, aber ob es dort besser ist um diese Uhrzeit als auf der Straße kann ich schlecht sagen. Kenne mich kaum in Frankfurt aus!

Blöde Situation, kenne die Kaiserstr. in FFM auch gut. Also ich kann Dir nur empfehlen, nimm Dir ein Taxi für die Strecke, denn lieber ein paar Euro ausgeben, als irgendwann mal einer blöden Person in die Arme zu laufen. Kannst Du denn an deinen Arbeitszeiten gar nichts drehen? Oder kann dein Chef Dich nicht an den HBF bringen? Wenn Dir das mit dem Taxi zu teuer ist, dann solltest Du Dir ein Pfefferspray besorgen, was Du im Notfall anwenden kannst. Du kannst auch bei den Frankfurter Taxiunternehmen mal nachfragen, vielleicht bekommst Du für regelmäßige Fahrten einen Sondertarif und vielleicht finanziert dein Chef das ganze, sozusagen als Schutzmaßnahme.

Ich habe da folgende Vorschläge für Dich.

1. Gehe einen Umweg
2. Nimm ein Taxi (wie schon erwähnt wurde)
3. Ziehe Dir nach der Arbeit etwas unauffälligeres an
4. Geh mit einem pfiffigen Spruch dagegen an
5. Trete dem nächsten, der Dich anmachen will kräftig in die Nüsse.

Bei den letzten beiden Punkt ist natürlich das Risiko dabei, daß die Herren nicht mit Respekt reagieren sondern erst recht Handgreiflich werden. Die Straße hört sich echt übel an. Ich möchte da nicht nach 23 Uhr langmarschieren. Vorallem, wenn sie doch schon dafür bekannt ist, das man es nicht sollte.

Ehrlich gesagt wirst Du wohl wirklich kaum eine andere Möglichkeit als ein Taxi haben wenn Du dem ganzen wirklich aus dem Weg gehen willst. Selbst ein Riesenumweg würde Dich nicht davor bewahren.

@Nostradamus
Hast Du überhaupt Ahnung vom Thema? Ich bezweifle es mal ganz stark.

Denn wenn Du wüsstest wo die Kaiserstraße liegt, der Bahnhof und wie es dazwischen aussieht (Stichwort: Nebenstraßen: Obdachlose, Fixer und anderes Gesindel) könntest Du Dir denken dass ein Umweg so gut wie ausgeschlossen ist, vor allem da das Rotlichtviertel direkt am Bahnhof ist und man zwangsweise durch eine Nebenstraße muss wo es noch schlimmer zugeht als direkt auf der Kaiserstraße.

Und da würde sie so oder so dumm angemacht werden - das weiß man, wenn man die Elemente kennt die dort verkehren, die labern einfach jeden an der nur vorbeigeht, selbst wenn man eine Tüte auf dem Kopf hätte. Und den pfiffigen Spruch will ich mal sehen ohne dass man gleich nen Schlag ins Genick bekommt oder "Ey morgen bin isch mit mei Brüder hier!" oder irgendwelche Drohungen in ihren komischen Heimatdialekten zu hören bekommt. Was da am Bahnhof verkehrt ist wirklich so mit auf der untersten Stufe angesiedelt - hätte da genausowenig Bock täglich langzulaufen, vor allem als Frau.

Und zu deinem letzten Vorschlag: Willst Du Dich krampfhaft strafbar machen indem Du andere zu einer Straftat anstiftest die auch extrem bescheuert wäre, denn diese Subjekte stehen nämlich selten alleine blöd rum und am Ende wird man auch noch angezeigt (Körperverletzung) - na das hast Du jetzt ja geschafft.

@Qn: Liegt deine Arbeitsstätte arg abseits und ist es so extrem? Sonst würde ich mit der U4 / U5 zum Willy-Brandt-Platz tuckern oder zum Dom. Bringt natürlich nichts wenn Du Nähe Hauptwache / Alte Oper arbeitest.

Also mein Arbeitsplatz liegt in der Taunusanlage, Ecke Taunusstraße. Mein Zug geht um 23:06 vom Hauptbahnhof - den muss ich nehmen, sonst kriege ich keinen Zug mehr, nur noch einen Eineinhalbstunden später. Ich gehe dann meistens um 22:55 aus der Kanzlei, denn dann schaffe ich den Weg bis zum Gleis noch in 10 Minuten, so lange brauche ich nämlich für den Weg über die Kaiserstraße. Eine U-Bahn kann ich da nicht nehmen, weil da keine passende fährt, mit der ich den Zug noch bekomme, denn auch zur Haltestelle Taunusanlage brauche ich zu Fuß 5-7 Minuten. Vorher kann ich auch einfach nicht gehen, weil das mit meinen Arbeitszeiten eben nicht zu vereinbaren ist.

Nebenstraßen nehme ich nicht, denn die Niddastraße beispielsweise, die ich für einen Umweg nehmen könnte, ist noch schlimmer als die Kaiserstraße. Da ist man nämlich mit ein paar wenigen Männern alleine und da habe ich eher Angst, zu verschwinden. Dann lieber die Kaiserstraße selbst, wo viele Menschen herumlaufen, weil da die Chance noch Höher ist, das mit im Notfall doch noch geholfen wird.

Außer mir befindet sich regelmäßig niemand anderes mehr in diesem Gebäude bzw. in den Etagen meiner Kanzlei, sodass mir die Möglichkeit nicht bleibt. Ein Taxi würde teilweise für die 200 Meter gar nicht kommen bzw wenn, schon um die 5 Euro kosten. Das jeden Abend ist schon viel, und ich würde da gerne irgendwie drumherum kommen.

Ich werde mich natürlich hüten, da jemanden zu treten oder ähnliches, denn mit dem Volk auf der Straße da ist wirklich nicht zu spaßen. Am schlimmsten finde ich die Kreuzung Taunusstraße/Niddastraße, denn da ist noch so ein 24 Stunden Drogennotdienst, und da stehen immer die Heroinabhängigen und setzen sich vor meinen Augen ihre Spritzen. Ich muss dann immer an ihnen vorbei und habe auch Angst, dass jemand vielleicht aus dem Rausch heraus oder warum auch immer, man kann ja gerade in solche Menschen niemals hereinschauen, mir seine Spritze in den Rücken oder sonst wohin rammt.

Diese Sprüche sind echt mies auf Dauer, und ich bin sehr selbstbewusst und gebe mich auch so. Das macht aber nichts, denn trotz Hosenanzug und allem wird man dort so blöd angemacht. Ich bin halt auch noch blond, habe lange Haare, bin 1,78 groß und auch nicht dick, sodass das vielleicht in einer Hinsicht noch meine Lage da in dieser Straße verstärkt.

Vielleicht muss ich dieses Mützen-Ding mal probieren und werde dann eher in Ruhe gelassen.