Für ein Praktikum bezahlen
Ich hab grad Angebote für diverse Praktika durchgesehen, und bin einigermaßen überrascht, um nicht zu sagen geschockt! Es ist ja mitunter normal, dass man kein Geld bei der Firma bekommt, bei der man ein Praktikum macht - oder zumindest nur sehr wenig.
Aber dass man für Praktika mitunter sogar bezahlen muss - das ist mir wirklich neu. Ich würde das einsehen, wenn es sich wirklich um sehr namhafte Firmen handelt, bei denen die Praktika heiß begehrt und umkämpft sind - aber doch nicht bei „ganz normalen“ Betrieben?
Was sagt ihr dazu?
Das man sogar dafür bezahlt ist mir allerdings auch neu! Um was für ein Praktikum handelte es sich denn? Also aus welcher Branche und in welcher Position bzw. welches Aufgabengebiet? Und war es für Studenten als Praxissemester oder für Berufseinsteiger?
Das Ganze erinnert mich ein wenig an "früher", wo man noch Lehrgeld bezahlen musste...
Warum sollte man dafür bezahlen wollen und auch sollen. Auch wenn es ein heiß begehrtes Praktikumsplatz sein sollte, sehe ich kein Grund darin warum man Geld mitbringen sollte. Dafür sind es schließlich Praktikas. Es reicht doch schon, dass so mancher Praktikant als normaler Arbeiter ausgenommen wird, ohne dafür entsprechend entlohnt zu werden. Aber dafür zu zahlen finde ich richtig dreist von den Firmen. Gehört habe ich davon allerdings auch noch nicht.
Das ist wirklich nicht normal und hier gibt es so was meines Erachtens auch nicht. Firmen stehen in ständiger Konkurrenz miteinander und da brauch man auch gutes Personal. Und potentielles gutes Personal sind auch Praktikanten. Das man nichts dafür bekommt ist klar - gerade bei den angesehenen und heiß begehrten Praktikumsplätzen. Auch da gibts Unternehmen die ihre Praktikanten bezahlen.
Also ich würde das nicht bezahlen. Das ist ja Geldmacherei. Ich zahle schließlich schon Semesterbeitrag und -gebühren. Irgendwo hört es dann mal auf.
Ich bin zurzeit an der Berufsfachschule Metall 1. Lehrjahr für KFZ-Mechatroniker.
Da ich im 1. Lehrjahr ein Vollzeitschüler bin, d.h. 4 Tage in der Woche in die Berufsschule und 1 Tag in den Betrieb. Darum haben wir auch welche vom BEJ (Berufs-Einstiegs-Jahr) in die Klasse bekommen. Diese mussten sich ein Praktikum suchen und dies ist natürlich auch unbezahlt. Genauso beim BVJ (Berufs-Vorbereitungs-Jahr), da muss man sich auch ein Praktikum suchen. Ich finde das ja in Ordnung, denn man lernt den Beruf kennen. Aber die Betriebe bekommen billige Arbeitskräfte, die sie auch noch ausnützen können und indirekt bedrohen mit dem Ende des Praktikums. Gerade die Firmen, die Schüler vom BEJ aufnehmen bekommen sogar Zuschüsse.
Und wenn man dann noch Geld mitbringen soll, da hört bei mir der Spaß ehrlich gesagt auf.
Also ich finde das nicht wirlich in Ordnung, das man nun auch schon für Praktika´s bezahlen soll. Es gibt soviele Neulinge, die nicht wissen welcher Beruf der richtige für sie ist und sie schnuppern sozusagen in Praktika´s um zu sehen ob dieser Beruf das richtige für sie ist und dann sollen sie noch dafür bezahlen ?!
Auch ist es an einigen Schulen heutzutage ein "Muss" Praktika´s zu absolvieren und die Firmen haben dafür eine "billige bzw. kostenlose" Arbeitskraft und die Schüler sollen noch bezahlen um "arbeiten" zu dürfen !?
Ich finde das das Allerletzte und kann das noch nicht so wirklich glauben, aber werde es dann sicherlich selbst sehen, wenn mein Sohn in einigen "vielen" Jahren Praktika´s machen wird und er dann vielleicht bezahlen muss!
Lest doch mal das Thema richtig, es geht hier nicht um irgendwelche 08/15 Praktika im Baumarkt wo man Kaffee kochen darf sondern um hochwertige Praktika!
Bei "normalen" Firmen kosten Praktika auch nichts, nur bei großen Firmen bzw. renommierten Firmen wo man auch eine Top Stelle bekommen könnte wird erwartet dass man Geld mitbringt. Und da geht es nicht darum, dass man der Firma etwas bezahlt sondern dass man für die Unkosten selbst aufkommt die einem entstehen, heißt: Wenn man ein heiß begehrtes Praktika mit Einstellungsgarantie auf einer hohen Ebene ergattern kann wird oft nichts bezahlt - gleichzeitig entstehen allerdings jede Menge Kosten, z. B. durch Waren des täglichen Bedarfs, Fahrkosten oder eben auch Mietkosten wenn man für die Stelle eine neue Wohnung anmieten muss.
Aber große Firmen die diese Top Praktika vergeben zahlen im Grunde diese Aufwände bzw. sichern ihre Praktikanten ab.
1. Weil sie es steuerlich geltend machen können.
2. Damit die Motivation stimmt - grad bei Praktika die gerne mal 6 - 9 Monate dauern wichtig.
SybeX hat geschrieben:Auch ist es an einigen Schulen heutzutage ein "Muss" Praktika´s zu absolvieren und die Firmen haben dafür eine "billige bzw. kostenlose" Arbeitskraft und die Schüler sollen noch bezahlen um "arbeiten" zu dürfen !?
Richtig, in den zwei Wochen Schulpraktikum schmeißt man ja auch die ganze Klitsche einfach mal alleine und der Chef macht sich n faulen Lenz, und lässt sich dann noch Geld vom Schüler geben. Schonmal darüber nachgedacht was für ein Kostenaufwand ein Praktikant überhaupt für eine Firma bedeutet?
Es geht reguläre Arbeitszeit dafür drauf, dem jungen Menschen möglichst viel zu zeigen und zu erklären, damit er dann vielleicht die Arbeit eines normalen Mitarbeiters von einer Stunde über eine Woche verteilt erledigt, und in dieser Zeit steht der einweisende Mitarbeiter auch selbst nicht zum Arbeiten zur Verfügung. Zumindest trifft das in allerlei Bereichen zu, die nicht im klassischen Handwerk liegen und auch sonst keine körperliche Arbeit erfordern, und das sind nunmal die Trendberufe der Jugend, weil diese auch Zukunft bieten.
@Subbotnik Im Ausgangsbeitrag steht:
samuel hat geschrieben:Ich würde das einsehen, wenn es sich wirklich um sehr namhafte Firmen handelt, bei denen die Praktika heiß begehrt und umkämpft sind - aber doch nicht bei „ganz normalen“ Betrieben?
Und das man für die "Unkosten" wie Miete, Fahrtgeld etc. aufkommt ist auch schon längst etabliert - andersherum ist das die Ausnahme. Das würde ich auch nicht als "bezahlen für's Praktikum", sondern nur als "draufzahlen in der Zeit des Praktikums" bezeichnen. Musste ich übrigens auch einige Monate.
Also ich habe seit März Praktikanten, die ich ins "Berufsleben" führen soll, wie ich es gesagt bekam. Meine Bezirksleiterin kam zu mir und meinte ich wäre die Richtige um den Praktikanten die sie für mich hat einzuweisen, was man denn als "Filialleiterin" alles zu tun hat.
Da ich aber wirklich jede Minute Arbeit in der Filiale habe und ich nicht gerade mal Pause machen kann wie ich es möchte, nehme ich die Praktikanten, bzw. den Praktikanten den ich zu dieser Zeit habe (meist 2 - 3 Wochen) einfach mit und erledige meine Arbeit mit ihm. Ich kann meine Arbeit sozusagen nicht liegen lassen und dadurch das er mir hilft, geht es schneller und ich kann neben der Arbeit ihm erklären was wir genau wofür machen und noch machen müssen,
Ich finde schon das die Firma damit eine "billige" Kraft bekommt, denn ich war um 15:00 Uhr mit Praktikant mit meiner gewohnten Arbeit fertig, wofür ich alleine bis 17.00 oder 18.00 Uhr brauche. Aber wenn man die Arbeit nicht alleine verrichten muss, geht eben alles etwas schneller und so konnte ich ihm danach noch einiges erklären und er hat sich sozusagen gefreut, das ich mir noch Zeit für ihn genommen habe. Mehr hätte ich eh nicht machen können, da das Lager nun "komplett" leer steht.
@SybeX
Wie räumt man ein Lager leer? Mit menschlicher Kraft, also körperlicher Arbeit. Darüber hatte ich schon geschrieben, dass es in diesen Bereichen nicht automatisch zutrifft.
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