Rundfunkrat: Anne Will muss klarstellen

vom 07.06.2008, 09:08 Uhr

Sowas gabs noch nie. Gegendarstellugen kennt man ja aus Sendungen wie Monitor oder Panorama zu genüge, wenn sich jemand zu sehr auf den Schlips getreten fühlt und meint dann unbedingt auch seine Sicht der Dinge erläutern zu müssen. Aber dass eine Moderatorin sich für die recherchen ihres Teams entschuldigen muss ist wirklich neu.

Passiert war eigentlich nicht viel. Letzen Sonntag wurde ein beitrag eingespielt, in dem die Redaktion davon sprach, dass der rot-rot Senat Schulden in Höhe von 60 Milliarden Euro von der Vorgängerregierung übernommen hatte. Nun verbucht Berlin zum Zeitpunkt der Übernahme aber "nur" 38 Milliarden Euro Schulden, was zwar ein riesiger Unterschied ist, der sich aber auch erklären lässt. Fasst man nämlich die Folenkosten der alten Regierung mit den Schulden zusammen, dann sind tatsächlich höhere Zahlen realistisch. So wurden zum Beispiel die Folgenkosten der Krise der Berliner Bnak hinzugerechnet. Zwar ist die Bank erst unter rot-rot zusammengebrochen, aber bereits im Vorlauf unter der alten Regierung wurden die Umstände dafür geschaffen, dass es überhaupt so weit kommen konnte. Und auch Zusagen zu Infrastrukturmaßnahmen bei den drei Opern musste dann erst die neue rot-rote Regierung meistern.

Pflüger von der Berliner CDU forderte nach der Sendung vehement eine Klardarstellung der Zahlen. Und er schien auch vor wirklich nichts und niemanden halt zumachen. Selbst die Absetzung der Absetzung der Sendung forderte er, da angeblich nicht objektiv gearbeitet wird. Aus meiner Sicht zeigt dies doch nur, dass es sich dabei lediglich um Wahlkampfspiele handelt. Er wollte mal wieder in die Medien und da kommt man mit so einer Forderung ganz sicher auch hin.

Selbst den Rundfunkrat erreichte das Thema. So soll nun kontrolliert werden, ob solche Fehler in der Redaktion öfters vorkommen. Vielleicht sogar ob eine politische Einflußnahme damit erreicht werden soll. Problematisch an der ganzen Sache: die Rundfunkräte sind von Politikern besetzt und daher spielt auch hier die politische Einflußnahme eine Rolle. Zwar wird dieser Vorwurf vehement dementiert, aber das zu glauben fällt sichtlich schwer.

ich bin jedenfalls mal sehr auf die Klardarstellung morgen gespannt. Ich würd emir wünschen, dass Anne Will hart bleibt und den Text nur so verändert, dass klar wird die 60 Milliarden sind nciht erfunden, sondern nur schlecht kommuniziert worden.

"Die Schulden lagen zum Zeitpunkt der Regierungübernahme bei 36 Milliarden Euro. Weitere 24 Milliarden Euro musste die neue Regierung durch Fehler der Vorgängerregierung im Laufe der nächsten Jahre noch verkraften." Damit wäre der Sachverhalt geklärt und die CDU in Berlin kann sich von ihrer Verantwortung bei der Pleite der Berliner Bank nicht reinwaschen.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich frage mich, warum daraus so ein Hype gemacht wird...Andere, Zeitungen z. B. müssen ständig Gegendarstellungen drucken. Und, dass ihr jetzt politische Einflußnahme unterstellt wird, finde ich wirklich nicht sehr fair.

Da ist nunmal ihrer Redaktion ein Fehler unterlaufen, Hut ab, dass sie persönlich dafür den Kopf hinhällt und sich entschuldigt.

» saralx » Beiträge: 20 » Talkpoints: 11,45 »


Naja, das Problem ist, dass der Redaktion gar kein Fehle runterlaufen ist. Sie haben nur die Folgeschulden zu den bestehenden dazugezählt und das dann als komplettes Schuldenpaket genannt. Es ist ja nur eine Spitzfindigkeit von Pflüger, der in Berlin ja damals doch recht sang- und klanglos gegen Wowereit gescheitert ist und jetzt nur ein wenig Aufmerksamkeit in den Medien braucht und natürlich kann er es nicht so stehen lassen, dass der Berliner CDU-Übervater Diepgen als damaliger Reierungschef so schlecht gewirtschaftet hat, denn die Union ist ja immerhin die Partei mit der meisten Wirtschaftskompetenz (behauptet sie jedenfalls von sich selber).

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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