Fleischfressende und insektenfressende Pflanzen
Ich habe letzte Woche in der Gartenabteilung unseres Baumarktes jede Menge fleischfressende Pflanzen gesehen. Jetzt habe ich mir überlegt eine anzuschaffen. In einem Buch habe ich gelesen, dass, wegen falscher Handhabung, viele diese Pflanzen schon nach wenigen Tagen eingehen können. Wenn man es aber schafft das es ihnen gut geht, besteht Suchtgefahr und man möchte immer mehr davon haben!
Wer hat schon Erfahrungen mit solchen Pflanzen gemacht? Wo habt ihr sie stehen? Viel oder wenig Licht? Wie pflegt ihr sie?
Hi optix,
ich hatte mal eine dieser Fleischfressenden Pflanzen. Allerdings ging mir die nach einer Zeit ein, ich denke das es die zu grelle Sonne oder einfach Überwässerung war. Ich muss auf jedenf all sagen, das die sehr Praktisch war. Auch wenn mans nicht glaubt, aber so 2-3 Fliegen hat sie in ihrer Lebenszeit auf jedenfall gefangen.
Gut soll ja auch sein, wenn man sie mit Regenwasser gießt. Konnte das aber nie ausprobieren, weil wir leider keine Regentonne hatten, und meine Mutter meinte, das sich der Aufwand sonst nicht lohnt. Naja, viel glück bei deiner Pflanze,
mfg
thumper
Holla,
ich hatte ziemlich lange eine Fleischfressende Pflanze. Die ist erst bei Umzug kaputt gegangen.
Was diese Pflanzen sehr mögen ist nicht etwa unbedingt Regenwasser, sondern abgestandenes Wasser. Das sollte dann schon so eine Woche herumgestanden haben und dann erst sollte man damit die Pflanze gießen. Dabei das Wasser aber nicht etwa in der Sonne stehen lassen da verdunstet es schnell.
Ansonsten ist düngen nicht notwendig, bei mir stand sie an einem schattigen Plätzchen am Fesnter ( ich hab eine Stelle, da kommt nicht oft oder lang die Sonne hin) da ist ihr ganz gut bekommen.
Was das Fressen von Fliegen angeht - ich hatte kaum richtige Fliegen, aber Obstfliegen wurden wohl gegessen.
Gruß,
Der Kev
Karnivoren oder Insektivoren sind schon etwas anspruchsvoller, keine Frage, aber im Grunde wenn man weiß wie leicht zu "beherrschen".
Als groben Anhaltspunkt kannst Du Dir sagen: Morrpflanzen! Die Pflanzen wollen also eine ungefähre Umgebung vorfinden wie im Moor oder auf kargen Flächen, heißt:
- möglichst neutrales Wasser, also kalkfrei
- hohe Luftfeuchtigkeit
- möglichst warm
- gute Belüftung
Insektivoren gedeihen am besten in sauren Böden. Heißt: Wenn möglich mit Regenwasser gießen, dieses ist in der Regel kalkarm, oder Wasser (bei sehr kalkigem Wasser mehrmals) abkochen wenn Du nicht bis zum nächsten Regen warten willst. Am besten gedeihen Insektivoren in Torf oder Carnivorensubstrat (Meist Torf-Sand-Substrat) - auf keinen Fall mit herkömmlichen Dünger düngen sondern mit speziellem Dünger für Carnivoren. Den kann man zwar auch selbst ansetzen, ist aber für Anfänger nicht ratsam. Man sollte auch immer im Untersetzer der Pflanze etwas Wasser stehen lassen, natürlich ebenfalls kalkarm, um den Boden immer leicht feucht zu halten.
Die Pflanze gedeiht immer dann wenn sie nicht stirbt - denn Carnivoren wachsen extrem langsam. Sollte deine Pflanze also in den ersten Monaten den Status Quo erhalten bist Du auf dem richtigem Weg.
Wenn es Dir gar nicht gelingt: Ein Zimmergewächshaus schafft das meist von alleine, besser wäre nur ein Terrarium. Blöd: Man sieht die Pflanzen nicht so richtig, aber dafür hast Du hier oft ohne große Mühe:
- hohe Temperaturen
- hohe Luftfeuchtigkeit
- feuchte Umgebung
Allerdings: Man darf das Zimmergewächshaus nicht versiegeln aufgrund des benötigten Luftstroms und der Gefahr des Schimmels. Machen viele aber aus Bequemlichkeit um nicht jeden Tag gießen zu müssen, da gerade im Sommer relativ viel Wasser verdunstet.
Wichtig ist noch die Winterruhe, das schwankt aber je nach Art was zu beachten ist. In der Regel heißt es: kaum bis gar nicht gießen und am alten Platz stehen lassen.
Und: Als Anfängerpflanzen, auch wenn am verlockensten, keinen Sonnentau und keine Venusfliegenfalle kaufen! Sonnentau gehört zu den mittelschweren Pflanzen, Venusfliegenfallen brauchen schon sehr viel Geschick und Erfahrung wenn Du sie nicht nur 3 Monate haben willst. Die beste Pflanze für Beginner, wenn auch weniger spektakulär ist Pinguicula - die verzeiht nämlich noch relativ viel und damit kann man sich an die anderen herantasten.
Hallo Optix,
die meisten Carnivoren sind relativ leicht zu pflegen, wenn man nur bestimmte Regeln beachtet, die schon zu einem großen Teil in Subbotniks Antwort enthalten sind. Besonders wichtig ist, dass du die Pflanzen ausschließlich mit Regenwasser oder destilliertem Wasser gießen darfst. Wenn sie dann noch einen sonnigen Standort erhalten, kann zumindest bei den leicht zu kultivierenden Gattungen nichts mehr schief gehen.
Dass die Venusfliegenfalle schwer zu kultivieren ist, kann ich nicht bestätigen. Die meisten Anfänger scheitern an ihr nur, weil sie ihre Finger in die Fallen stecken oder aus Unwissenheit andauernd füttern. Ansonsten wächst diese Gattung besonders schnell, bildet leicht Blüten und ist sehr einfach zu vermehren.
Hallo,
Da Pflanzen, die gewöhnlich in einer sumpfigen Umgebung wachsen, eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit benötigen, was auch einige carnivore Pflanzen betrifft, werden sie oft in kleinen Gewächshäusern in Haus oder Wohnung gehalten. Als Basis befüllt man dieser "Häuschen" mit einem sehr wasserhaltigen, sumpfigen Boden, und pflanzt die carnivoren Pflanzen darauf. Man kann verschiedenste Arten gemeinsam in diesem Behälter pflegen. So trocknen sie nie aus es sie sollen so auch sehr gut gedeihen. Allerdings ist so ein Aufbau natürlich nicht unbedingt billig. Allein das kleine Treibhaus kostet schon eine Menge.
Ich persönlich hatte einige Jahre eine Kannenpflanze. Welche Nephentes-Art es genau war, weiß ich nicht. Ganz ehrlich kenne ich mich damit auch gar nicht so genau aus, aber die Pflanze überlebte bei mir mehrere Jahre und wuchs wie verrückt. Daher dürfte meine "Haltung" gar nicht so falsch gewesen sein. Jedenfalls hatte ich die Pflanze als ganz kleines Pflänzchen geschenkt bekommen. Gekauft wurde es wohl bei IKEA. Ob es dort heute noch carnivore Pflanzen gibt, weiß ich allerdings nicht. Jedenfalls wuchs die Pflanzen bei mir doch ziemlich schnell, bis die am Ende schließlich eine Vielzahl faustgroßer Kannen hatte und Ranken von etwa zwei Metern Länge gebildet hatte.
Ich habe dafür nichts weiter getan, als sie täglich zu gießen und alle zwei Tage ein wenig Wasser mit einer Sprühkanne über die zu sprühen. Da wir aber allgemein eine recht hohe Luftfeuchtigkeit hier in der Wohnung haben, schien das ausgereicht zu haben.
Ansonsten heißt es immer, dass fleischfressende Pflanzen eigentlich eher schwer zu pflegen seien. Meine Mutter hatte mal eine Venusfliegenfalle, die tatsächlich nur wenige Wochen überlebte. Allerdings wurde sie wohl nicht zu wenig, sondern zu viel bewässert. Auch das scheint da noch möglich zu sein.
Wie auch immer du dich nun entscheiden solltest, falls du dich für eine fleischfressende Pflanze entscheidest, wünsche ich dir mir dieser viel Glück und Erfolg!
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