Sich zu gesund ernähren - geht das?

vom 06.06.2008, 18:00 Uhr

Diese Frage musste ich mir heute stellen, nach dem ich mich mit der Erzieherin meines Sohnes unterhalten hatte.

Auslöser war folgende Situation: Mein Sohn kam gestern etwas verstört nach Hause und erzählte etwas von Frühstück, seinem Tischnachbarn im Kindergarten, Pingui (dieser Leckerei), seiner Erzieherin und Ärger. So ganz schlau wurde ich nicht, vermutete aber, dass es darum gehe, dass die Kinder keine Süßigkeiten mehr zum Frühstück und/oder Vesper mitbringen sollten. So richtig verstehen konnte ich das aber nicht, denn mein Kind nimmt sehr selten (etwa einmal alle drei Monate) mal einen Fruchtjoghurt, mal eine Schnitte mit Marmelade oder auch mal ein weißes Brötchen mit. Auf eigenen Wunsch viel lieber Obst, Gemüse und Vollkorn- oder Mehrkornbrot mit herzhaftem Belag. Im Kindergarten wird das auch gern gesehen, Eltern die ihren Kindern nur Süßkram oder weißes Brot mitgeben werden darauf auch schon mal von den Erziehern angesprochen.

Da ich ja nicht so richtig aus der Erzählung meines Sohnes schlau wurde, fragte ich heute früh im Kindergarten nach. Dort war man auch ratlos. Am Mittag wurde mir aber die Situation erklärt. Mein Sohn habe die Leckerei bei seinem Tischnachbarn gesehen und wollte nun wohl etwas abhaben, da er so etwas nicht kennt. Was dieser wiederum nicht wollte. Da muss dann die Erzieherin auch klärend eingreifen. Das verstehe ich. Ab und zu Süßigkeiten würden auch im Kindergarten toleriert.

Der nächste Satz hat mich dann aber sehr irritiert: "Na Ihr Sohn hat ja auch immer sehr sehr sehr gesundes Essen dabei!" So richtig geglaubt wurde mir wohl nicht, als ich dann erwiderte, dass er sein Frühstück selbst aussuchen würde und eben das dabei herauskommen würde. Außerdem begleitet mich mein Sohn beim Einkaufen und sucht sich aber nur einige Fruchtjoghurts oder auch mal Fruchtmilch aus. Das sind ja auch Leckereien und davon gibt's bei uns eben nur maximal zwei pro Tag. Es gibt auch mal Schokolade, aber diese strittigenRiegel kennt er nicht (wir sehen nur KiKa oder DVD/VHS ohne Werbung) und wollte sie bisher auch nicht haben. Wir gehen auch alle 4 bis 6 Wochen mal zum Fast-Food-Essen, sind also wirklich keine Gesundheits-Apostel, aber in Sachen Ernährung wohl doch gesünder als viele Andere.

Nun werden wir wohl nächste Woche auch mal solch Zeug kaufen, obwohl ich das eher nicht so gut finde. Damit mein "armes" Kind keine Bildungslücke hat :? Aus dem ganzen Gespräch ist mir aber in etwas Erinnerung geblieben, ich könne mein Kind und auch mich zu gesund ernähren. Was meint Ihr, geht das überhaupt in der heutigen Zeit? Bei all den Versuchungen, Einflüssen und Möglichkeiten? Und wenn ja, seht Ihr da negative Konsequenzen?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Okay, das klingt schon nach gesunder Ernährung. Aber ich sehe an gesunder Ernährung nichts Negatives. So beugt man sicherlich eine Krankheiten vor. Und es ist ja nicht so, dass dein Kind gar nichts Süßes essen darf.

Ich kannte mal ein Mädchen, das war mit 10 Jahren noch nie bei McDonald's, weil ihre Mutter gemeint hat, dass das zu ungesund sei. Ich finde, so etwas ist schon übertrieben. Ab und zu schadet ungesundes Essen sicherlich nicht. Und wenn dein Kind das so mag, dann ist das doch in Ordnung.

Meine Mutter hat auch immer sehr darauf geachtet, was ich esse. Jetzt bin ich 15 und sie versucht immer noch darauf zu achten, was ich esse. Was darauf hinausläuft, dass sie fast nur Gemüse kocht. Und weil ich noch wachse, macht Gemüse mich einfach nicht annähernd satt und ich esse dann eine halbe Stunde nach dem Essen schon wieder etwas :) Dann beschwert sie sich immer.. Ich denke, dass sie versucht, mich ein bisschen zu gesund ernähren, aber sie kann das nicht mehr kontrollieren.

Im Gegensatz zu dir. Aber dein Kind scheint mit seiner Ernährung ja zufrieden zu sein. ich denke auch, dass es sehr schwer ist, sich heutzutage zu gesund zu ernähren. Der Körper signalisiert ja, wenn er etwas zum Essen haben will, und manchmal sind das eben ungesunde Sachen. Und so lange man einen gesunden Eindruck macht, fit ist und (zumindest dein Kind) einen gesunden Wachstum hat, denke ich nicht, dass du es zu gesund zu ernähren...

Freundliche Grüße

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallochen,

Ich bin auch für "gesunde Ernährung", doch in meiner Familie und vorallem bei meinen Kindern das Obst und Gemüse schmackhaft zu machen - fällt sehr schwer.

Obwohl ich meinen Kindern schon von klein auf gesunde Nahrungsmittel vorallem Obst und Gemüse angeboten habe essen sie es bis heute immer noch sehr ungern. Es ärgert mich sehr, denn ich esse selber vielfältige Lebensmittel doch mein Sohn 9 Jahre ist zum Beispiel nur Äpfel und Kopfsalat gerne - meineTochter 3 Jahre nur Äpfel und Bananen. Wenn ich Ihnen zum Beispiel Trauben, Karotten, Ananas, Birnen, Himbeeren, Erdbeeren - die zumindest mir richtig lecker schmecken anbiete, heißt es gleich nein das ess ich nicht - es wird nicht einmal probiert. Meine Tochter spuckt es dann einfach wieder raus.

Das ist schon sehr schwierig. Es macht mich traurig, denn ich kenne genügend Familien mit Kindern, da essen die Kinder einfach alles ob Gemüse oder Obst. Dann frag ich mich als auch - was hab ich da nur falsch gemacht. Aber mehr als anbieten kann ich nicht. Vielleicht kommen sie doch irgendwann einmal auf den Geschmack.

Zum Nachteil essen sie halt gerne süß und salzig. Doch da pass ich ganz genau auf - das die Mengen nicht zu groß sind, denn dafür habe ich dann auch kein Verständnis.

Im Kindergarten wird bei uns auf gesundes abwechslungsreiches Frühstück viel Wert gelegt. Wenn man Süßigkeiten mitgibt - wird dem Kind erklärt, dass es diese Nahrungsmittel zu Hause essen darf aber im KIGA eben nicht. Das Mini-Päckchen Gummibärchen musste dann wieder nach Hause genommen werden und wurde dann nach dem Mittagessen verspeist.

» Kleines Hexenmäuschen » Beiträge: 29 » Talkpoints: 0,19 »



Ich denke, dass sich die beiden Wörter "zu gesund" eigentlich ausschließen. Denn gesund ist nun mal gesund und wenn es das nicht mehr wäre, dann könnte man es auch nicht mehr gesund nennen, sondern müsste es ungesund nennen. Und warum soll es falsch sein, seinem Kind wenig Süßigkeiten zu geben? Ich kann da eigentlich nichts schlimmes dran finden. Wichtig ist doch nur, dass die Nahrung ausgewogen ist und viele Nährstoffe enthält.

Und wenn dein Kind das alles sogar noch freiwillig gerne isst, dann kann dir doch eigentlich nicht besseres passieren. Ich kenne das ja auch noch aus meiner Kindheit, da gab es für mich nie sowas wie Milchschnitten mit in die Schule, weil es ungesund ist, leere Kohlenhydrate enthält, nicht satt macht und ich dann sicherlich dick geworden wäre. Es gibt aber immer Kinder, die sowas fast ausschließlich essen und nicht mal wissen, wie eine Kiwi aussieht. Sowas ist doch eher traurig.

Klar sollte man seinem Kind nicht mit Macht alles, was vielleicht ungesund ist vorenthalten, man kann auch mal zu MC Donalds gehen aber öfter als einmal im Monat würde ich das eben nicht machen, damit das KInd merkt, dass es etwas besonderes ist und keinesfalls die tägliche Ernährung wiederspiegelt. Also ich denke, dass die Erzieherin im KIGA von deinem Sohn vielleicht einfach nicht mehr gewohnt ist, dass kleine Kinder gesund ernährt werden, weil eben immer mehr faule Mütter statt ein Brot zu schmieren lieber 2 MIlchschnitten oder Kinder Pingui einpacken.

Lass dich davon nicht verrückt machen und bloß nicht dazu verleiten, deinem Kind ungesunde Sachen aufzudrängen, die er eigentlich gar nicht haben will.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo,

etwas musste ich hier nun schon schmunzeln, gerade den Ausspruch der Erzieherin, dass Dein Sohn, JotJot, immer sehr gesundes Essen dabei habe, finde ich witzig. Ich denke einfach mal, es bezieht sich darauf, dass Erzieher so etwas selten sehen, wenn Kinder ein gesundes Frühstück dabei haben. Mir graute es auch davor, wenn Kinder ihr Frühstück auspackten und dann eine Milchschnitte und als Getränk ein Actimel auspackten. Ähm ja?!

Aber ein Kind, das keine Schokolade/ Süssigkeiten isst, weil es diese eben nicht so gut kennt, eine Bildungslücke "herbeizuzaubern" finde ich unmöglich. Wenn diese Süssigkeiten nicht in Dein Ernährungs"konzept" oder in Deine Erziehung hineinpassen und Dein Sohn nicht danach verlangt, dann würde ich auch nichts daran ändern. Ganz im Gegenteil, so etwas sollte man fördern und auch seitens der Erziehung fordern.

Es klingt nicht so danach, als würdet Ihr Euch "zu gesund" ernähren, sondern genau richtig! Zu gesund würde für mich heissen, dass eine Person nur noch Gemüse isst und Obst, Brot& diverse andere Kohlenhydrate, Eiweiss (Fleisch, Fisch...) komlett aussen vorlässt. So etwas gibt es leider auch, ist eine noch recht unbekannte "Ess-Störung". Aber das ist bei Euch nicht gegeben.

Negative Konsequenzen kann man, genau wie die positiven, schwer einschätzen. Aber am besten ist es, dass Du bzw. Ihr weiter Eure Linie fahrt und Euren Lebensstil beibehält. Eine Art der Beeinflussung wird immer vorhanden sein, auch, wenn der Kurze älter wird und dann vielleicht mehr Zeit mit Freunden verbringt. Aber wenn er jetzt nicht nach so etwas verlangt, ausser er sieht Süsses bei Kindergarten-Kindern oder so, würde ich einfach nichts am Essen drehen.

LG Steph

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Danke für Eure Antworten! Die haben mich nämlich bestätigt, dass wir durchaus auf dem richtigen Weg sind, ohne dabei in Extreme abzugleiten.

@steph, daran hab ich gar nicht gedacht, dass gesundes Essen zwar immer wieder gefordert und unterstützt wird, aber eben noch lange keine Normalität ist. Als ich so weitergedacht habe, fielen mir schon andere Gespräche ein, in denen mich das Personal des Kindergartens schon drauf angesprochen hat, dass mein Sohn ja so sehr gern Obst und Gemüse isst und sich dadurch schon sehr von den anderen Kindern abhebt.

Actimel haben wir übrigens auch schon mal gekauft, weil ein Kindergarten-Tischnachbar das immer mit hatte und so davon geschwärmt hat. Nach gut zwei Wochen war Actimel dann vergessen, uninteressant.
Übrigens habe ich mir Pingui nicht auf den heutigen Einkaufszettel geschrieben und sowohl ich als auch mein Sohn haben nicht daran gedacht, es in den Einkaufswagen zu tun :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, dass man ein Kind nicht zu gesund ernähren kann. Gesund Ernährung gerade für Kinder wird doch heutzutage immer gefordert - und hier wird ein Kind gesund ernährt (und es schmeckt ihm ja auch bzw. er sucht es sich freiwillig aus, was er isst) und es ist angeblich auch nicht richtig. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie im Kindergarten es lieber sehen würden, wenn du dein Kind in Zukunft nur mit Süßigkeiten in der Brotdose in den Kindergarten bringen würdest.

Ansonsten finde ich es auch vollkommen normal, wenn ein Kind etwas, was es nicht kennt (Kinder Pingui), auch gerne probieren möchte. Dass der Junge im Kindergarten ihm nichts davon abgegeben habe, ist natürlich nicht so nett gewesen. Aber ich finde es vollkommen dämlich, dass dir jetzt der Vorwurf gemacht wird, dass du deinem Kind die Süßigkeiten / Werbung vorenthältst. Das ist doch vollkommen absurd, denn wenn ein Kind keine Auberginen kennt, werden die Eltern doch auch nicht doof angemacht, oder?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das ist wirklich sehr gesund, was du deinem Sohn da auf den Ernährungsplan schreibst. Aber isst er von dem Gesunden dann auch wenigstens genug, sodass er seinen Kalorienbedarf erreicht? Das hoffe ich persönlich dann schon sehr. Aber ich finde es einfach ein wenig übertrieben, was du da gemeinsam mit deinem Sohn an Ernährung entwirfst. Denn gerade im Kindesalter sind doch Süßigkeiten noch etwas, worauf man sich immer mal ganz gerne freuen kann und das würde ich persönlich dann schon täglich einführen, weil ich persönlich einfach auch der Meinung bin, dass man den Zucker, den man schnell aus den Süßigkeiten bekommen kann, einfach sehr, sehr gut als Kind gebrauchen kann und deswegen würde ich da auch einfach nicht zu streng sein. Es darf ruhig auch mal eine komplette Tafel Schokolade sein, denn schau dir doch einfach mal an, was dein Kind so alles an Süßigkeiten isst. Pro Tag können es gut und gerne 200 Kalorien oder mehr sein, die aus Süßigkeiten auf den Teller kommen. Aber wenn ich mir das so durchlese, dann denke ich, dass es beim besten Willen 200 Kalorien in der Woche sind, wenn überhaupt.

Und dass dein Sohn Kinder Pingui wollte, das spricht doch auch mal wieder für sich. Warum verbietest du ihm denn komplett das Ansehen von Werbung im Fernsehen? Ein wenig streng kommt mir das ja schon herüber, eher weniger wie eine glückliche Kindheit! Schließlich geht es keineswegs darum, seinem Kinde die perfekten Maße zu verschaffen, nicht umsonst gibt es doch den sogenannten Babyspeck, oder? Deswegen würde ich dem Kind mehr Süßigkeiten zumuten und nicht so streng das alles sehen. Denn ich habe auch mal eine Zeit lang gar nichts Süßes gegessen, das war total kaputtmachend für meinen Körper, denn auch sonst habe ich mich komplett gut ernährt. Die Folgen waren verheerend. Power war praktisch ein Fremdwort für mich, beim Sport ging überhaupt nichts mehr, trotz noch recht viel Fruchtzucker und langfristigen Kohlenhydraten.

Deswegen geht meiner Meinung nach zu gesund sehr wohl, vor allem im Kindesalter. Inzwischen esse ich persönlich einfach wieder alles Mögliche, Fast Food, Pizza, Gummibärchen, und so weiter, reduziere dagegen einfach das Obst und siehe da, ich habe Normalgewicht und bin beim Sport wieder viel erfolgreicher. Demnach würde ich einfach nicht so ein großes Drama aus der Ernährung machen, es sei denn, dein Kind platzt aus allen Nähten. Es geht auf jeden Fall auch zu gesund, weil dem Körper dann einfach die ungesunden, aber dennoch wichtigen Nährstoffe fehlen.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


fcbtill hat geschrieben:isst er von dem Gesunden dann auch wenigstens genug, sodass er seinen Kalorienbedarf erreicht?


In jedem Beitrag von dir geht es nur ums Kalorien zählen oder? Früher ging es auch ohne Kalorien zählen und gerade bei Kindern braucht man damit keinesfalls anfangen mit diversen Rechnungen die eh mehr Richtwerte als Individuell sind. Außerdem greifst du in jeder deiner Pseudorechnungen auf diese Werte, und beachtest dabei absolut nichts Individuelles. Das fängt von den körperlichen Maßen an und hört beim Job auf, ebenso berücksichtigst du nirgendwo die ökonomischen Einflüsse. Ein Bauarbeiter der 180cm groß ist, 95 kg wiegt und der am Tag 12 Stunden auf dem Bau schwer körperlich Arbeitet, hat einen höheren Bedarf als eine 150cm, 55 kg Bürokauffrau die sich nicht körperlich Anstrengen muss. Sei mit deinen Vorrechnungen mal ein wenig vorsichtiger, sie machen deine Beiträge unglaubhaft.

JotJot hat auch geschrieben, dass sich ihr Sohn sein Essen selbst aussucht. Natürlich hat es Auswirkungen wenn sich der Rest der Familie ebenfalls so ernährt da sich Kinder das Verhalten ab schauen, aber ich hab in dem Beitrag nicht entdeckt, dass sie es ihrem Sohn verbietet Süßigkeiten zu essen. Würde er danach fragen, würde er auch welche bekommen. Da er offenbar aber nicht sonderlich danach verlangt, warum sollte man ihm dann Süßigkeiten aufzwingen? Das mit dem Pinguin scheint auch mehr eine Momentreaktion gewesen zu sein, da er es nicht kannte aber haben wollte aber es scheint nicht so wichtig gewesen zu sein, dass er beim einkaufen danach gefragt hat. Ebenfalls unterstellst du JotJot, dass sie ihr Kind aus Gewichtsgründen zu dieser Ernährung "zwingt", was mich daran zweifeln lässt ob du den Eingangsbeitrag und alle anderen überhaupt richtig gelesen hast. Zudem vergleichst du ein Kindergartenkind mit dir selbst, was schon ein wenig absurd ist und ich glaube nicht, dass du im Kindergartenalter bereits dauerhaft von Fertigprodukten und Kalorienzählen gelebt hast.

Gleiches bezeichnest du es als eine "wenig glückliche Kindheit" wenn man keine Werbung schauen darf? Ich weiß nicht in welcher Zeit zu groß geworden bist, als ich noch in dem Kindergartenalter war hatten wir zwar einen Fernseher aber die Nachmittage hat man auf der Straße mit den Nachbarkindern beim spielen verbracht und nicht vor dem Tv Gerät. Ebenfalls gab es dort zwar schon Fast Food Ketten in der nähe und ich hab damit den ersten Kontakt mit 18 Jahren gehabt. Das hat nichts damit zu tun, dass meine Eltern es mir untersagt hätten aus Ernährungsphysiologischer Sicht, sondern ich hab mich dafür auch nicht Interessiert habe. Zum anderen hätte sich meine Familie das zu diesem Zeitpunkt finanziell nicht leisten können dort zu essen. Auch gleichaltige hatten wenig bis gar keinen Kontakt mit dieser Art Essen, es gab einfach das was Mutti daheim gekocht hat - und das ohne Fixpackungen! Ich kann trotzdem sagen, dass ich eine glückliche Kindheit hatte ohne diese ganzen Fraß und auch heute sollte das absolut nicht Bestandteil einer "glücklichen Kindheit" darstellen.

Es ist ebenfalls schön für dich, dass du dich von Pizza und Fast Food ernährst auch wenn du direkt danach immer wieder begründest, dass du viel Sport machst. Das ist eine Auslegungssache, für den einen ist der 5 Meter weg vom Bett zur Couch schon "viel Sport", für den anderen ist es ein Marathonlauf. Gerade wenn du aktiver Sportler bist, solltest du wissen, dass man auf einen solchen Fertigprodukte Mist und Fast Food absolut verzichten kann. Das ganze ist eher eine Frage der Bequemlichkeit, es ist halt einfacher die Tiefkühlpizza in den Ofen zu werfen als eine selbst zu machen und auch deine anderen Beiträge in diesem Bereich lassen darauf schließen, dass du ein absoluter Fertigproduktekosument bist (z.B. Schlemmerfilet etc.).

Warum sollte es dann falsch sein, wenn JotJot ihrem Jungen etwas anderes vorleben möchte? Im Gegenteil finde ich es eine sehr beachtliche Leistung von ihr, dass ihr Junge sich selbst sein Essen aussucht das auch noch gesund ist und es ihm dabei noch schmeckt. Natürlich wird er auch im laufe seines Alters noch genug mit Fast Food und Co in Kontakt kommen, nur wird der Grundstein einer gesunden Ernährung bereits im Kindesalter geschaffen. Ganz fern halten kann man heutzutage (leider) niemanden davon, aber er sollte lernen damit bewusst umzugehen und sich nicht damit wahllos vollzustopfen. Immerhin kennen die meisten Junkfood Kinder von heute nicht einmal mehr die Gemüsesorten beim Namen oder erkennen eine Kartoffel am Aussehen wenn sie einmal nicht in Pommesform gedrückt ist!

Ich selbst würde meinen Kindern die Produkte nur kaufen wenn sie danach fragen, weil sie es bei anderen Kindern gesehen haben und auch einmal probieren möchten. Jedoch würde ich es keinesfalls zur Regelmäßigkeit machen und das Produkt dann immer wieder kaufen, weil das Kind einmal danach verlangt hat. Vor allem find ich es gut, dass du dein Kind mit zum einkaufen nimmst und er sich dort auch mal selbst umsehen kann was es an Lebensmitteln so alles gibt. Ebenfalls hältst du ihn ja nicht von den Sachen fern, da ihr auch mal ins Fast Food Restaurant geht aber halt nicht so oft wie es anderswo üblich wäre. Ich finde auch nicht das man eine "Bildungslücke" hat, wenn man später oder am besten gar nicht mit solchen schlechten Lebensmitteln in Kontakt kommt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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