Unter welchen Umständen werden Schulden erlassen?

vom 12.06.2007, 09:55 Uhr

Habe davon gehört dass Schulden auch erlassen werden können. Wann genau ist das denn der Fall? Und warum verzichtet der Kreditor dann überhaupt auf Geld, das ihm rechtmäßig zusteht?

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» Mücke » Beiträge: 60 » Talkpoints: 0,14 »



Das nur unter bestimmen Umständen. Die verzichten nicht auf ihr Geld sondern nur auf ein Teil. D.h. wenn du nix oder nur sehr wenig bezahlen kannst da du von Sozialhilfe oder sonstigem lebst wird dir ein Teil deiner Schulden erlassen.

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» Ines-B » Beiträge: 107 » Talkpoints: 7,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Warum wohl würde man auf sein Geld verzichten. Weil es einfacher ist, als einem mittel- und perspektivlosem Schuldner hinterher zu rennen. Die Schulden auftreiben kostet nämlich auch Geld - Briefe schreiben, Gerichtsvollzieher anstrengen - das alles muss erst bezahlt werden, und dann stellt sich heraus, dass die Person nicht arbeitet und kein Vermögen hat. :roll:

Versuch mal irgendeinem Penner 100 € zu leihen und dann das Geld von ihm zurück zu bekommen, dann wirst schnell wissen, warum man Schulden erlässt. :D

» Tururu » Beiträge: 92 » Talkpoints: 40,10 »



Ich denke, dass niemand jemals freiwillig auf den gesamten Schuldenbetrag verzichten würde. Selbst wenn der Kreditnehmer sich in der Privatinsolvenz befindet, besteht immer noch eine sehr geringe Möglichkeit für den Kreditgeber zumindest einen Teil wieder zurückzubekommen. Meist mag es aussichtslos für den Kreditgeber sein jemals wieder etwas zurückzubekommen, aber dann sind die Kredite auch schon abgeschrieben und man kann abwarten, ob vielleicht irgendwann noch einmal eine Zahlung eintreffen sollte. Also komplett auf sein Geld zu verzichten würde ich niemals empfehlen, es sei denn es ist ein sehr geringer Betrag. Immerhin könnte der Schuldner mal was erben oder im Lotto gewinnen. :lol:

» volkswirt » Beiträge: 133 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Um von seinen Schulden befreit zu werden muss man in einem Verbraucherinsolvenzverfahren sein. Das dauert so weit ich weiß sechs Jahre und in diesen sechs Jahren wird dein pfändbares Vermögen an einen Treuhänder abgetreten der dann das Geld auf deine Kreditgeber verteilt. Das Geld was deine Vertragspartner bekommen ist natürlich dann viel weniger als ihnen eigentlich zusteht.

Aber um in eine solche Privatinsolvenz hereinzukommen musst du echt nichts mehr haben was du groß zahlen kannst. Nach den sechs Jahren kann ein Gericht dann das Erlassen deiner Schulden anordnen und du bist schuldenfrei. Die Kreditgeber verzichtet nicht auf sein Geld einfach so, er hat einfach keine andere Wahl, weil wo nichts zu holen ist ist halt nichts zu holen.

Aber deshalb kann man mit den Banken denen man Geld schuldet reden und beispielsweise ausmachen dass man einen gewissen Betrag bezahlt und damit die Schuld getilgt ist. Also du hast vielleicht 100000€ Schulden und gibst deiner Bank 5-10000€ und damit ist die Schuld getilgt. Manchmal stimmen die Banken dem zu weil sie wissen wenn du in die Privatinsolvenz gehst, bekommen sie am Schluss noch weniger oder sogar nichts. Bis es so weit kommt muss man aber echt ziemlich am Boden sein und absolut überschuldet. So einfach ist das alles nicht.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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