Einmischen in die Angelegenheiten kleinerer Kinder?
Vorhin hatte ich ein Erlebnis, dass mich schon etwas stutzig gemacht hat: Mein Sohn hat ja durch den Kindergarten etliche Freunde, mit denen er gern am Nachmittag spielt. Einer davon wohnt direkt neben meinen Eltern und zu diesem wollte mein Sohn auch heute wieder. Sein Kumpel hatte nämlich schon bei Oma angefragt, wann mein Sohn denn endlich käme.
Als wir dann endlich da waren, klingelten wir auch bei der Familie und die Mutter öffnete das Fenster und fragte meinen Sohn dann als Erstes etwas energisch, ob die Beiden sich vorhin gestritten hätten, ihr Sohn sei nämlich ins Haus gerannt gekommen. Davon abgesehen, dass mein Sohn ja gerade erst angekommen war und nicht der Auslöser für Ärger in dieser Zeit hätte sein können, hab ich mich gefragt: was hängt sich die Mutter eines fünfjährigen da rein? Wenn mein Sohn so angekommen wäre, hätte ich erst mal gefragt, wieso weshalb warum und wenn da keine Antwort gekommen wäre, hätte ich der Sache keine weitere Bedeutung beigemessen. Und das ist auch schon vorgekommen, wenn wir Besuch hatten.
Natürlich mische ich mich auch mal in die Angelegenheiten der Kinder ein, aber das ist sehr selten und geschieht entweder auf Wunsch meines Kindes, wenn ich sehe, dass er da allein nicht weiterkommt. Oder aber wenn es einfach zu hoch hergeht.
Wie haltet Ihr es mit Euren Kindern und deren Freunden? Mischt Ihr Euch ein? Haltet Ihr Euch raus? Oder entscheidet Ihr situationsbezogen?
Ich kann da nur von früher reden. Da habe ich es mit dem alten Spruch: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich gehalten. Wenn mein Sohn an kam, und sich beschwerte, wollte ich meistens wissen, was wann wie passiert ist. Selbst wenn er keine Schuld hatte, habe ich mich nicht eingemischt, sondern ihm geraten, er solle das Kind dann ersteinmal meiden.
Einmal hatte eine Mutter vor unserer Tür gestanden, weil ihre Tochter sich beschwert hatte, dass mein Sohn sie in der Sandkiste in einen "Judogriff" genommen hatte. Sie war einige Jahre jünger als er, allerdings ein Satansbraten. Sie hatte natürlich nicht gesagt, dass sie vorher meinen Sohn unter einer "Sandmuschel", wo er sich versteckt hatte nicht raus gelassen hatte, sondern sich auf die Muschel gestellt hatte und drauf rum gehüpft ist, so dass er sehr viel Sand in den Augen und im Mund hatte. Nach dem ich das der "netten" Fraumama mitteilte, zog sie wütend mit ihrer Tochter ab.
Also ich finde, wenn es nicht zu gravierend ist, dann sollten die Kinder das unter sich ausmachen. Meistens liegen sich die Eltern dann sowieso noch länger in den Haaren, wärend die Kinder schon wieder miteinander spielen.
Ich sehe es eigentlich wieder ganz anderst, ich mische mich schon ein, wenn ich Angst habe, daß sie sich weh tun. Mein Leon hatte eine Phase, da hat er alle kleineren Kinder geschlagen, das macht er nun nicht mehr, da bin ich immer hinter ihm hergerannt um alles zu verhindern und um zu schimpfen. Mein Kai hat das nie gemacht, zum Glück. Ich finde nicht, daß die Kinder das schon einschätzen können.
Viele Kinder bringen es fertig z.B. auch Steine zu werfen. Mir ist das zu riskant. Ich möchte auch nicht, daß meine Kinder geschlagen werden. Ich hab das auch schon einmal ansehen müssen, daß mein Kai fast 1 Meter geflogen ist wegen einem Jungen. Den hab ich dann schon heftig ausgezankt. Ich finde das Eltern bei Gewalt sofort eingreifen müssen. Sonst wird aus einem aggresiven Kind auch ein aggresiver Erwachsener.
@ MoneFö: ich denke, was JotJot meint ist ein Streit unter Kindern und nicht Gewalt unter Kindern. Bei Gewalt sind wir uns glaube ich alle einig, dass man da einschreiten muß.
Das Mädchen damals hatte ein Jahr später nämlich eine Eisenstange in der Hand und näherte sich von hinten meinem Sohn, weil sie ihm die überbraten wollte, und das, obwohl er seit dem Vorkommnis mit der Sandkiste so gut wie nie mehr draußen war, wenn sie im Hof war. Zum Glück war ihr Vater gerade im Hof und hat sie zusammen gefaltet, ich hatte es vom Küchenfenster aus gesehen und wäre garnicht so schnell draußen gewesen. Dadurch, dass der Vater sie sich jetzt aber vorgeknöpft hatte, musste ich ja nicht auch noch dazu kommen, fand ich jedenfalls.
Hallo bijin, hallo MoneFö,
bijin hat mich schon richtig verstanden, es ging mir bloß um "kleinere" Streitereien, bei denen ich mich meist nicht einmische.
So weit ich das gestern noch mitbekommen habe, wollte mein Sohn mit seinem Freund gestern nicht mehr in der Kita spielen sondern er hatte einen anderen Jungen zu seinem besten Freund auserkoren (bis zum Mittag jedenfalls ) Und in solche Situationen mische ich mich einfach nicht ein. Das müssen mein vierjähriger und sein fünfjähriger Freund schon allein klären.
Wenn eine Situation gewalttätig wird, dann mische ich mich schon ein.
Wir mischen uns bei Streitigkeiten unserer Kinder mit den Freunden eigentlich nur aus zwei Gründen ein: Wenn es handgreiflich wird oder wenn sich die Eltern der Freunde einmischen.
Letzteres auch nur deshalb, weil Kinder einfach automatisch den kürzeren gegen die Eltern der Freunde ziehen. Und wenn die Eltern der Freunde plötzlich auf unsere Kinder zugehen und in den Streit eingreifen, dann stellen wir quasi das Gleichgewicht wieder her bzw. versuchen die Eltern der Freunde zu bewegen dass sie sich raushalten und die Kinder das alleine klären lassen.
Wir hatten in der Schule einmal den Fall: Mittags rief die Mutter einer Klassenkameradin an und war ganz aufgelöst. Unsere Jungs hätten gemeinsam mit anderen Kindern ihre Tochter zusammengeschlagen und nur würde sich das arme Mädchen nicht mehr in die Schule trauen.
Nach näherem Fragen bei unseren Jungs sowie den anderen "Schlägern" und deren Eltern (mit denen wir befreundet sind) stellte sich folgende Situation dar: Das arme zusammengeschlagene Mädchen hatte schon seit Tagen die ganze Gruppe ständig provoziert. Mal hier einen blöden Spruch, da ein gestelltes Bein gepaart mit Petzereien bei der Lehrerin. An diesem Morgen gipfelte es dann darin, dass das Mädchen vollgeschneuzte Taschentücher nass machte, sich von hinten anschlich und den anderen Kindern ins Gesicht drückte. Die Kinder (darunter auch unsere beiden) haben beschlossen, dass jeder diesem Mädchen eine Ohrfeige verpasst, damit sie daraus lernt, aber dass eben auch nicht einer alleine die Strafe bekommt.
Naja, natürlich waren wir nicht eben begeistert. Dennoch wurde das Mädchen nicht wie von der Mutter behauptet "zusammengeschlagen", sondern hat eben einfach die Quittung in Form von sieben Ohrfeigen für ihr vorheriges Verhalten kassiert - das hatte sie ihrer Mama natürlich verschwiegen und diese fiel aus allen Wolken als wir sie aufklärten.
Geholfen hat es aber scheinbar, denn inzwischen hält sich das Mädchen deutlich zurück, zumindest den beteiligten Kindern gegenüber. Manchmal lösen sich solche Dinge besser zwischen den Kindern als wenn sich Eltern einmischen, die häufig eine sehr einseitige Darstellung gehört haben.
Hallo!
Ich muss zugeben, dass ich eine "Glucke" war und ich nichts auf meine Kinder habe kommen lassen. Ich habe sie beschützt wo ich nur konnte und ich habe mich in dem Alter auch noch eingemischt, wenn sie sich gestritten haben. Meine Kinder waren immer völlig am Boden, wenn sie sich mit einem Freund oder einer Freundin gestritten haben und da habe ich oft versucht Vermittler zu spielen.
Ich finde das auch nicht verwerflich. Ich habe aber nie ein Kind irgendwie in einem barschen Ton angefahren. Ich habe mir meine Kinder angehört und dann kam es vor, dass ich auch den Streitpartner dazugeholt habe. Meist haben sie sich schnell wieder vertragen.
Die Mutter des Jungen, den JotJot beschrieben hat, hat aber anscheinend nicht mal mit ihrem Sohn gesprochen. Sonst hätte sie ja gewußt wer der Streitpartner ihres Sohnes gewesen ist. Und wenn ich nicht gewußt habe, mit wem meine Kinder sich gestritten haben, dann habe ich mich auch nicht eingemischt oder irgendjemanden beschuldigt.
Einmischen tue ich mich nur, wenn die Situation schon so verfahren ist, das die Kinder alleine keine Lösung finden. Denn sich eine Lösung, wo alle beteiligten halbwegs zufrieden sind, zu finden müssen Kinder ja auch erst lernen.
Ansonsten kommt bei mir immer erstmal die Frage "Und was hast du gemacht?", wenn sich eine meiner Damen über ein anderes Kind beschwert.
Denn meine sind auch keine Engelchen und ich werde nicht immer kompromislos vor ihnen stehen. Denn damit lernen sie auch nicht ihre Probleme selbst zu lösen. Einzig, wenn eben echte Handgreiflichkeiten im Spiel sind, mischen wir uns als Erwachsene ein. Denn ein bzw. zwei Mädchen von 6 Jahren können sich kaum alleine gegen Jungs wehren, die in der Gruppe auftreten und 3 bis 4 Jahre älter sind.
Mein "Kleiner" ist ja nun auch schon wieder ein Jahr älter und ich mische mich immer noch wenig in seine Angelegenheiten ein. Die meisten Streitigkeiten können die Kinder auch gut unter sich ausmachen und auch die Erzieherin im Kindergarten meinte, dass die Großen in Sachen soziale Kompetenz wieder einen großen Sprung nach vorn gemacht hätten.
Allerdings habe ich in der letzten Woche doch mal wieder eingreifen müssen. Mein Sohn hat sich mit einem anderen Kind gestritten. Die beiden kamen zu keiner Lösung und das andere Kind wollte mein Kind dann mit einem Stein bewerfen - kein Kieselstein sondern ein Mauerstein.
Was ich aber im letzten Jahr öfter getan habe: mich indirekt einmischen. Mein Sohn ist da manchmal sehr sensibel, so dass wir zu Hause nochmal über die Ereignisse gesprochen haben. Dabei haben wir dann aber hauptsächlich darüber gesprochen, wie er sich in Zukunft besser verhalten könnte. Denn auch er ist kein Engel und könnte so manchen Streit sicher vermeiden. Allerdings vermeide ich es die Frage zu verwenden, was er denn gemacht hätte, wenn er sich beschwert. Das impliziert ja, dass er immer mit schuld ist und das ist auch nicht immer so. Ich erfrage dann lieber den Hergang und da kommt dann meist auch die Wahrheit ans Licht.
Das mit der Frage was mein Kind gemacht zielt nicht in die Richtung, das ich eine Mitschuld unterstellen will. Sie wissen mittlerweile, das ich dann den Hergang erzählt bekommen haben möchte. Also was war vorher und wie hat mein Kind darauf reagiert. Neulich war da wohl auch ein Vorfall in der Schule, wo dann gesagt wurde, das sie es eben dem Aufsichtführenden Lehrer gesagt haben.
Der hat dann auch entsprechend reagiert und damit war für mich die Sache auch schon erledigt. Ich habe den Kindern gesagt, das es richtig war, es zu melden. Denn es wurde auch mit Steinen nach anderen Kindern geworfen.
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