Fussball zu gefährlich für Frauen?

hallo,

Ich habe früher selbst einige Jahren in einer Mädchen Mannschaft gespielt. Wir waren sogar sehr erfolgreich (Hessenmeister) und eigentlich hat es mir sehr großen Spaß gemacht. Jedoch ist mir aufgefallen, dass die Verletzungsquote bei uns Frauen viel größer war als bei den Männern. Auch hatten wir insgesamt größere Problemen mit der Kondition und mit der Hitze im Sommer und mir der Kälte im Winter.

Des Weiteren hatte ich den Eindruck, dass Frauen wesentlich brutaler und gemeiner miteinander umgingen als die Männer. Mir hat sogar mal eine gedroht, sie würde mir die Haare büschelweise ausreißen, wenn ich nicht mehr Abstand halten würde. Ich denke zwar das Männer sich leichter zu Gewaltätigen Auseinandersetzungen reizen lassen, aber dass Frauen in Bezug auf psychische Folter und auch unangenehme Situationen in der Umkleide und in der Dusche wesentlich brutaler sind.

Mädchen die noch nicht so gut entwickelt waren wurden bei uns aufs übelste beschimpft und einmal hat eine sogar deswegen aufgehört. Auch wurden gegnerische Mannschaften oft weniger wegen ihres Spielerischen Könnens diskriminiert als wegen Celllulite oder einer schiefen Brust.

Ich habe irgendwann von alleine aufgehört, weil ich zu alt für die Jugendmannschaft war und es noch keine Damenmannschaft gab (nur 20km entfernt) und so bin ich dem Terror entgangen.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie sehen Männer dieses Problem, die selbst Fussball spielen? Gibt es dort auch solche Mobbing Attacken?

Lg Lutzilein

Hallo!

Ich habe auch seit ich klein bin Fußball gespielt - zwar nicht in einer Vereinsmannschaft, sondern nur im Schulteam, aber Probleme mit Auseinadersetzungen hatte ich da nicht.

Eigentlich war es sogar eher das Gegenteil, was die Männer gespielt haben: Auch bei Turnieren, wo wir also gegen ganz unbekannte Leute gespielt haben, kam es nicht zu Ausschreitungen! Ich würde sagen,dass Frauenfußball eher auf Taktik als auf Brutalität oder ähnlichem beruht.

Ich finde nur, dass man als Frau beim Fußball trotz Schienbeinschoner nicht gerade schöne Beine behält, weil da natürlich schon mal gegengetreten wird.

Oh mein Gott! Das hört sich aber gar nicht schön an. So etwas ähnliches gab es auch in der Handballmannschaft in der ich mal war. Allerdings nicht ganz so grob und es waren auch nur Einzelne, die gemobbt haben. Ich glaube ehrlich gesagt nicht das, dass Problem nur beim Fussball auftritt.

Im übrigem spielen 2 meiner Freundinnen im Fussballverein und die kamen noch nie mit ausgerissenen Haaren oder was gebrochenem an. Eigentlich lieben sie ihren Sport und ihre Freunde dort. Die eine ist sogar schon zum zweitem mal mit ihrer Mannschaft nach Spanien in Urlaub gefahren. Allerdings kann es sein, dass es dort kein Mobbing gibt, da sie alle im alter von 16-18 sind. Also reif genug um zusammenzuhalten und nicht einzelne auszugrenzen.

Ach ja zur Verletzungsgefahr, also wie schon gesagt meine Freunde waren noch nie stark Verletzt. (Im Gegensatz zu meinen Handballfreundinnen da hat je jede Woche eine neue einen Verband.) Was das Frieren im Winter angeht, denke ich liegt es am Körperbau. Es ist ja wissenschaftlich bewiesen das Frauen schneller frieren, da sie weniger Muskelmasse haben.

Das mit der fehlenden Kondition im Sommer lag vielleicht daran dass ihr wahrscheinlich damals in der Pubertät wart. In der Zeit ist der Körper mehr mit anderem beschäftigt als Hochleistung im Sport zu bringen und daher denke ich, dass man mehr Energie für die Körperprozesse braucht und daher keine mehr für Sport übrig hat. (Im übrigem sind wir ja auch in der Kondition den Männern unterlegen)

Ansonsten glaube ich, dass es diesen Terror auch bei Jungs gibt die sich grad am entwickeln sind. (In der Pubertät sind Jugendliche ja bekanntlich unberechenbar.) Um ehrlich zu sein kann ich mich da auch noch an Mobbereien erinnern die es in der Jungendusche nach dem Sportunterricht gab. Letzt endlich bin ich der Meinung, dass man nicht sagen kann, dass es einen größeren Unterschied zwischen Jungenfussball und Mädchenfussball gibt.

Hallo!

Ich habe auch mal einige Jahre Fußball im Verein bzw. in verschiedenen Vereinen gespielt. Körperlich wurde ich selten attackiert und wenn, dann wohl auch nicht mit Absicht. Etwas "gesunde Brutalität" finde ich, gehört zum Fußball auch dazu. Faire Tacklings sind zwar nicht immer angenehm für den Gegenspieler, aber Fouls sind das ja nicht.

Meine schlimmste körperliche Verletzung beim Fußball war eine verdrehte Kniescheibe nachdem mich der Torwart der gegnerischem Mannschaft (spielte damals noch mit bei den Jungen) umgesenzt hat, als ich alleine vor seinem Tor stand und er herausgelaufen kam. Na klar, Prellungen, Verstauchungen, Blutergüsse und ein paar Kratzer und Schrammen hatte ich sehr häufig und gerade meine Beine haben von meiner Zeit in der ich viel Fußball gespielt habe, einiges zurückbehalten.

Wirklich gemobbt wurde ich nicht von Spielerinnen aus meiner eigenen Mannschaft oder von Spielerinnen aus der gegnerischen Mannschaft, aber so wohl habe ich mich nicht immer beim Fußball gefühlt, da dort doch ein sehr rauer Umgangston herrscht

Da ich mit meinen Mitspielerinnen, nachdem ich vor vielleicht zwei Jahren nochmal wieder mit dem Fußballspielen angefangen habe, nicht so gut klar kam und ich auch konditionell so einiges hätte aufarbeiten müssen, habe ich dann auch ziemlich schnell wieder damit aufgehört.

Viele Grüße

Hallo,
ich sehe das eher nicht so wie du. Ich spiele nämlich selbst schon in etwa 3 Jahre Fußball und habe so etwas oder derartiges noch nie erlebt. Jetzt könnte man sagen, dass Männer untereinander vielleicht freundlicher und verträglicher sind, als dies bei Frauen der Fall ist. Das glaube ich allerdings nicht und ich habe auch schon öfters einige andere Männermannschaften streiten sehen! Ich denke vielmehr, dass so etwas vom Typ der Mannschaft oder vielleicht sogar von einer oder mehreren einzelnen Personen abhängt. Wenn die ganze Mannschaft zum Beispiel eher ein aggressives Klima aufweist, dann wird es wohl kaum möglich sein solche Streitereien zu vermeiden.

Dabei ist es egal ob man Mann oder Frau ist. Sollte aber die Mannschaft eher ruhig und besonnen sein, dann kann ein einzelner Störenfried nicht viel Schaden anrichten. Wir hatten zum Beispiel vor einem Jahr einen Jungen in unserer Mannschaft, der neu dazu gekommen war. Er wollte immer nur ärgern und die Stimmung negativ beeinflussen. Der damalige Kapitän und somit auch die hinter ihn stehende Mannschaft machten also, nach mehreren Beschwerden aus der Mannschaft, ein Gespräch mit diesem Jungen ab. Dort konnten sich dann alle über ihre Probleme äußern und der Kapitän, nicht der Trainer, bekräftigte die Äußerungen dann mit Beispielen. Der Junge nahm dann die Vorschläge zur Besserung an und versprach so etwas nicht mehr vorkommen zu lassen. Zum nächsten Training erschien er allerdings nicht mehr und wir vermuteten, dass es ihm selber einfach zu blöd vorgekommen ist.

Ich selber mache Fußball und andere Sportarten nicht um Profi zu werden, sondern um Spaß zu haben und mich zu entspannen. Wenn dieser Sinn allerdings von bestimmten Leuten bewusst gestört wird, dann verstehe ich das nicht mehr als Spaß und gehe zum Trainer um es ihm mitzuteilen. Vielleicht gab es in eurer Mannschaft keinen Kapitän oder Trainer, dem du diese Probleme hättest mitteilen können, aber falls man einen Trainer hat ist es immer die beste Lösung mit ihm über solche Dinge zu sprechen. Du wirst sehen, dass sich die Probleme mit Hilfe einer Autoritätsperson viel leichter lösen lassen.

Ich kenne Fußballmannschaften von Frauen bei uns im Dorf, die gehen wohl eher wenig brutal miteinander um. Das kann ich mir zumindest überhaupt nicht vorstellen. Wenn da ein, zwei Krawallbürsten dabei sind, dann würde ich als Trainerin überhaupt nicht lange darüber nachdenken und sie sofort aus dem Team kicken. Da gibt es doch nichts zu überlegen. Eine Sportmannschaft muss zusammen harmonieren und wenn jemand meint, er muss einem anderen Gewalt androhen oder für miese Stimmung sorgen, dann soll er anderswo hingehen. Das hat für mich nichts damit zu tun, ob das Frauen oder Männer sind. Ich glaube nur auch, dass Frauen einfach die größeren Zimtziegen sind, die einen Streit nicht einfach mal auf sich beruhen lassen können. Das unterscheidet sie sicherlich von Männern. Bei denen bedarf es oft keine größeren Worte und die Sache ist vergessen - Frauen tragen sich Kleinigkeiten oft noch Monate später hinterher.

Ich weiss nun allerdings nicht, ob sie körperlich brutaler sind als Männer, kann es mir aber kaum vorstellen. Ich glaube, dass Männer körperlich nämlich eindeutig der aggressivere Part sind, der sich eher schwer unter Kontrolle hat, wenn er sich gereitzt fühlt. Bei Frauen denke ich, läuft das eher in der Kabine und im privaten Bereich ab - Aber auf dem Platz hatte ich bisher nicht den Eindruck, dass sie brutaler und aggressiver Fußball spielen als Männer.

Meine Exfreundin spielt schon seit langem Fußball und da ich schon bei vielen Spielen zugeschaut habe und viele Fußballspielerinnen kenne, kann ich das von dir Geschriebene eigentlich nicht bestätigen. Ich denke, dass es zu Zickerein in Mannschaften, die ausschließlich aus Frauen bestehen kommen kann ist normal, dies ist aber kein typisches Fußballproblem.

Die Spiele, die ich gesehen habe waren auch nie in irgendeiner Form brutal und vorallem nicht brutaler als Spiele der Männer. Es kam mir eher so vor, alls wenn die Frauen auf Grund dessen, dass sie weniger ehrgeizig sind als Männer mehr Spaß am Spiel haben und dadurch deutlich weniger aggressiv sind.

Letztendlich glaube ich, dass man das auf jeden Fall nicht pauschalisieren darf. Du hast mit deinem Verein anscheinend nur Pech gehabt. Es gibt nämlich auch viele Vereine, in denen in Männermannschaften schlechte Stimmung herrscht.

Ich selbst kenne es von meiner bevorzugten Sportart (Judo) eher so, dass die Frauen zielgerichtet kämpfen und damit auch sehr schnell zum Sieg kommen. Klar geht das nicht völlig ohne Verletzungen ab, ist aber in der Regel nicht brutal. Seitdem mein Kind Fußball spielt ist es aber so, dass ich auch viel Kontakt mit der Damenmannschaft des Vereines habe und da habe ich so etwas auch schon gehört.

Eine Frau meinte mal zu mir, dass sie wegen der Brutalität aufgehört hätte. Es sei ihres Empfindens so gewesen, dass in einigen Spielklassen diese Brutalität Standard sei, in den Spielklassen darunter und darüber sei das dagegen kein Thema mehr.

Eine Freundin von mir spielt schon seit Jahren Fußball in einer Frauenmannschaft und hatte mich dann auch mal zum Training und Mitspielen mitgenommen. Aus Interesse und weil die Mädels mich so nett empfingen, hab ich das dann auch gemacht, auch wenn ich natürlich keine Chance hatte. Aber die waren alle mit so viel Spaß dabei, dass das wirklich schön rüberkam und ich dann auch öfter schon zugucken war, obwohl ich mit Fußball so eher nichts am Hut habe.

Rangeleien und Streit gibt es da zwar auch, aber keine wie von Dir beschriebenen Fälle. Liegt vielleicht daran, dass die Mädels es eben als Hobby ansehen, zwar auch gegen andere Mannschaften antreten, aber das ganze nicht so verbissen ernst nehmen, bei Profi-Spielerinnen, die drauf angewiesen sind, aufzusteigen, sieht das vielleicht ganz anders aus.

Wo ich das mit der Brutalität und Mobbing schon mitbekommen habe, ist bei einer Bekannten, die Volleyball spielt. Da war (und ist) sich wohl keiner in der Mannschaft grün, solange der Trainer dabei ist, geht es noch, sobald sie in der Umkleide sind, hacken sie gegeneinander. Körperlich weniger, da wird nur im Spiel "aus Versehen" mal eine Teamkameradin zu Fall gebracht, aber dafür haben sie dann andere Tricks drauf.

Wobei ich das nicht zielgerichtet auf einen Sport ansehen würde, ich denke, solche intriganten Zicken kann es überall geben, wenn sie dann auch noch gehäuft auftreten, artet das schon mal aus.