Volksfest - unverschämte Preise

vom 01.06.2008, 19:07 Uhr

hallo,

mir ist es auch aufgefallen, dass es auf Volksfesten ein gutes Stück teuer geworden ist als früher. Wir wohnen in einer relativ kleinen und überschaubaren Stadt und da ist es zum Glück noch nicht so extrem.

Meine Eltern arbeiten in der Gastronomie und jedes Jahr ist direkt vor dem Restaurant ein großes Stadtfest, das über ein ganzes Wochenende geht. Da verkaufen meine Eltern dann auch immer Essen und Getränke in einem Stand, von daher kann ich euch sagen woran vermutlich diese unverschämte Preissteigerung liegt:

Man muss für diese Zeit und die benötigten Quadratmeter eine sogenannte Standgebühr bezahlen, die von der Stadt festlgeegt wird. Zu DM-Zeiten hatten meine Eltern noch 400 D-Mark für das komplette Wochenende bezahlt, mittlerweile kostet sowas 600 Euro! In der nächstgrößeren Stadt bezahlt man für die Standgebühr auch schon mal mehrere Tausend Euro und das was man als Verkäufer investiert hat muss man auch erstmal einnehmen...

Mittlerweile gibt es bei unseren Stadtfesten immer weniger Stände, weil es sich für die Meisten absolut nicht mehr lohnt oder sogar Verluste machen, wenn die Gemeinde soviel Geld dafür verlangt. Und als Bedingung, damit man bei solchen Festen verkaufen darf, muss man sich bei uns sogar verpflichten, seine Getränke nur bei einem bestimmten Händler, der verhältnismäßig teuer ist, zu kaufen. (Die Stadt hat anscheinend einen Vertrag mit dem, wodurch sie auch noch mal was einnimmt.) Ich verstehe ja, dass die Stadt bei sowas auch Kosten hat, wie die Müllbeseitigung oder so und auch etwas dran verdienen will aber wenn immer alles so drastisch teurer wird, werden zumindest in unserer Kleinstadt solche Feste aussterben und dann haben die auch garnichts davon.

Meine Eltern sind die letzten 2 Jahre diesbezüglich ein ziemliches Risiko gegangen und haben beispielsweise die alkoholfreien Getränke trotzdem nur für einen Euro verkauftt: die Leute haben deswegen viel mehr bei uns gekauft und auch gerne mal etwas mehr Trinkgeld gegeben. Das trauen sich leider die meisten Verkäufer nicht und setzen darauf dass die Leute trotzdem zahlen.

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» Peanut » Beiträge: 444 » Talkpoints: 57,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ist doch ganz einfach. Solange die Nachfrage danach ungebrochen ist und die Preise bezahlt werden, so lange werden diese Preise auf dem Niveau bleiben oder sogar noch weiter steigen. Erst wenn die Umsätze ausbleiben, werden manche Unternehmer zur Besinnung kommen und vielleicht die Preise senken, gegebenenfalls aber auch schliessen (falls sie nicht nachdenken). Ich esse schon lange nichts mehr, wenn ich mal irgendwo auf einem Volksfest/Kirmes oder ähnlichem sein sollte, es sei denn, das ganze gibt es nur dort. Aber so allerweltssachen wie Currywurst, Cola, Bier und weiteres bringe ich mir mittlerweile nur noch mit, da schleppe ich lieber einen Rucksack als das ich viel zu viel Geld ausgebe. Das sehe ich nicht mehr ein.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ja, auch hier sind die Preise für Getränke und kleine Mahlzeiten recht hoch. Ich überlege mir dann wirklich auch ganz genau, ob ich dort etwas essen oder trinken möchte oder ob es nicht doch reicht, woanders etwas zu sich zu nehmen. Inzwischen ist es so, dass ich meistens eh etwas zu trinken bei mir habe, so dass ich dann zumindest auf ein Getränk verzichten kann. Bei Essen sieht es etwas anders aus, weil die Gerüche doch manchmal sehr verlockend sind und ich diesen nicht immer nachgeben kann.

Als Erwachsene oder als Paar mag es noch gehen, aber für Familien mit einem oder mehr Kindern finde ich es schon immer unmöglich. Die Kinder möchten so viel und man ist als Eltern ja auch nicht immer gewillt, nein zu sagen. Da kommt schon ein hübsches Sümmchen zusammen, weil es eben nicht nur mit einer Bratwurst, einem Stück Pizza oder sonstigem getan ist.

Ich mag die Atmosphäre auf Volksfesten schon sehr gern und schlendere auch gern mal rüber. Wenn man vorher dann aufpasst, dass man nicht gerade hungrig ist, ist es auch nicht ganz so schlimm, dort rüberzugehen und sich dennoch zu amüsieren.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Das kenne ich auch sehr gut, wobei ich gleich dazu sagen muss dass die von dir genannten Preise immer noch recht Human für eine Festivität sind. Da habe ich schon wesentlich schlimmeres erleben dürfen. Beispielsweise mal eben 4€ Je Getränk 0,2 Liter und weit über 5€ je Kleinigkeit zum Essen wir Currywurst, Pommes, Schnitzel, Bratwurst usw. Naja ich meine man ist an solchen Festen ja nicht gezwungen was zu essen auch wenn die Düfte einen immer dazu verführen können. Wie gesagt bei deinen Preisen kann man nicht meckern, das ist immer noch recht günstig. Also so sehe ich das zumindest. Was ich immer tierisch dreist finde ist der Pfand! Ich war teilweise auf Events da haben die 2,50€ an Pfand je 0,2 Liter Flasche verlangt das finde ich auf jeden Fall eine Frechheit!

» Yalcinator » Beiträge: 450 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es auch schon sehr unverschämt, wenn die Preise immer wieder so hoch sind. Da müssen sich die Verkäufer und die Veranstalter doch nicht wundern, wenn dort niemand oder nur wenige Leute etwas kaufen wollen und sich dann lieber ihre eigenen Sachen mitnehmen. Das ist dann für die Leute praktischer und auch sehr viel billiger, auch wenn die Gefahr besteht, dass sie erwischt werden und Ärger bekommen.

Ich finde es in Ordnung, wenn sie die Preise ein bisschen teurer machen als im Laden. Schließlich müssen sie ja auch etwas verdienen und sie servieren die Getränke ja immer schön kalt und das Essen warm. Jedoch bin ich der Meinung, dass ein Aufschlag von etwa 30 Cent im Gegensatz zum Ladenpreis reichen würde. Dadurch würden sie vielleicht noch mehr Gewinn machen, weil viele Leute dieses Produkt dann eher kaufen würden.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich bin im letzten Jahr mit drei kleineren Kindern über unseren Frühlingsmarkt geschlendert und war nach 15 Minuten fast 30 Euro los. Das waren im Einzelnen ein Eis für jedes Kind, eine Fahrt mit der Eisenbahn und ein paar Lose. Da war ich aber noch nicht einmal mit dem Volksfest zur Hälfte durch sondern habe vorgeschoben dass ich vergessen hatte Geld abzuholen und damit konnte ich weitere sinnlose Geldausgaben verhindern.

Bei aller Freundschaft, das ist es wirklich nicht wert. Mag sein dass die Schausteller alle zu kämpfen haben, aber ich will sie nicht unbedingt finanzieren. Ob die Preise immer gerechtfertigt sind möchte ich bezweifeln. Die wissen ganz genau dass Kinder immer alles haben wollen was schön bunt und interessant aussehen und dass durch den Quengelfaktor auch das Geld relativ locker sitzt. Dementsprechend phantasievoll ist oft die Preisgestaltung. Bei den hochwertigen und kostenintensiven Schaugeschäften habe ich ja durchaus auch Verständnis für einen höheren Preis, aber ein uraltes Karussell von Anno Knips dem man auch ansieht wie alt es ist hat sich doch schon längst amortisiert.

Wenn ich es vermeiden kann dann umgehe ich solche Volksfeste.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde auch dass die Preise von Jahr zu Jahr heftiger werden. Vor allem bei großen Volksfesten, wo man eine Weile durch braucht, finde ich vor allem die Getränke und Essenpreise ganz schön heftig, da bezahlt man alleine nur für die Sachen für eine Familie schon mal 30 Euro und wenn es immer Sommer sehr heiß ist noch mehr.

Die Fahrpreise steigen meiner Meinung nach auch immer mehr. 2 Euro für eine Runde auf einem Kinderkarussell und die größeren verschlingen schon mal 4 Euro pro Person. Als Familienausflug gesehen, ist das ganz schön heftig. Sicherlich ist so ein Tag schön, aber irgendwo tut mir bei den Preisen das Portmonee weh.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es ist so teuer geworden, ein Volksfest zu besuchen, dass man keine Lust mehr hat, auch nur mal kurz darüber zu gehen. Mit einer neugierigen Erwartung geht man fröhlich auf das Fest und bekommt einen Schock, wenn man die Preise sieht. Eine mehrköpfige Familie kann sich das nicht mehr erlauben Das ist das traurige für Kinder. Es gibt viele Eltern, die sich einen Besuch des Festes mit ihren Kindern nicht mehr erlauben können. Da heißt es Volksfest ist aber nicht für alle finanziell machbar.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Dieser Preisanstieg ist ja schon seit Jahren auf dem Oktoberfest zu verfolgen, doch auch auf den regionalen Volksfesten ist der Anstieg der Preise ziemlich deutlich. Bei uns beginnt am Ostersonntag ebenfalls ein Volksfest, welches zweimal im Jahr stattfindet. Meistens werden die Preise im Frühjahr erhöht und halten sich dann über das ganze Jahr auf dem selben Niveau. Dieses Jahr wird die Maß Bier beispielsweise wieder um 20 bzw. 30 Cent teurer. Der Preis ist in den Festzelten steigt so auf 6,60 bzw. 6,90 Euro, je nach Zelt. Ich finde es schon eine Frechheit so viel Geld dafür zu verlangen, zumal die Krüge meistens nicht mal ganz voll sind. Auch die Speisen sind nicht gerade billig und für einen Teller Wurstsalat wird man locker schon mal 4,90 Euro los.

Die Fahrgeschäfte und Los- und Schießbuden haben mit der Euroumstellung bereits die Preise erhöht. So kosten die Lose beispielsweise nun 1 Euro statt damals 1 DM. Natürlich wird niemand gezwungen diese Preise zu zahlen, aber ab und an kann man sich doch mal was gönnen. Aber ich finde es sehr traurig, wenn Eltern den Kindern die Fahrten auf den Karussellen oder ein Eis verwehren müssen da diese zu teuer sind, selbst an den sogenannten preisgünstigeren „Kindertagen“ die ab und zu angeboten werden.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Man darf dieses Thema auch nicht nur aus der Sicht der Kunden sehen. Ich bin Mitglied eines Ortsvereins der Katholischen Landjugend in Baden-Württemberg. Wir haben jährlich ein kleines Fest, welches über zwei Tage geht und auf dem auch die üblichen Speisen angeboten werden. Dieses Fest ist für uns die Haupteinnahmequelle, was Geld betrifft. Natürlich erscheinen einem 2 Euro für eine Bratwurst viel, aber wenn man sich die gesamte Preisentwicklung der letzten Jahre ansieht für durchaus gerechtfertigt.

Ich bin mir nicht sicher, ob bei der DM wirklich alle Preise im sprichwörtlichen Keller geblieben wären. Viele Würstchenbudenbesitzer leben von dieser Tätigkeit und müssen womöglich eine Familie ernähren, mit Pommes für einen Euro je Portion kann man nicht wirklich viel verdienen.

» GrandmasterSTIC » Beiträge: 14 » Talkpoints: 5,30 »


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