Kinder - Haustiere und daraus resultierende Pflichten

vom 31.05.2008, 09:21 Uhr

Mein vierjähriger Sohn wünschte sich schon lange ein Haustier und im Frühjahr war es endlich soweit: ein Kaninchen war seines. Ich war mir durchaus bewusst, dass ein Vierjähriger das Tier nicht allein versorgen kann und auf Hilfe angewiesen ist.

Schon in der Vorbereitung war einiges zu tun: ein neuer Kaninchenstall musste her, den baute er zusammen mit Opa und auch der Papa wurde eingespannt. Das hat meinem Sohn auch ungemein Spaß gemacht und wir alle fanden es wichtig, ihn daran zu beteiligen, auch wenn der Opa allein sicher schneller fertig gewesen wäre :wink: Während der Bauphase sah mein Sohn dann auch schnell ein, dass ein wenig Spielzeit für das gewünschte Haustier geopfert werden muss.

Ein Kaninchen muss aber dauernd versorgt werden und nicht nur einmalig. Dazu gehören eine ganze Menge Aufgaben, das Füttern mit dem vorherigen Besorgen der Futtermittel, ausmisten etc. (Wir hatten früher Kaninchen, es ist also nichts Neues oder Unerwartetes). In all diese Aufgaben beziehe ich auch meinen Sohn mit ein. So haben wir in der vorigen Woche Heu gemacht. Opa hat gemäht und beim Heuwenden musste dann auch Sohnemann mit ran (Der überwiegende Teil der Arbeit wurde allerdings von uns Erwachsenen getan). Das sah sein fünfjähriger Freund und bedauerte mein Sohn ganz kräftig, der danach erst mal zum Weitermachen motiviert werden musste. Sein Freund hat nämlich auch ein Kaninchen aber wesentlich weniger Pflichten damit.

Haben Eure Kinder Haustiere? Wenn ja wie alt sind Eure Kinder und welche Pflichten im Zusammenhang mit dem Haustier müssen sie erledigen?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Kinder sind 4 und 6 Jahre alt. Wir haben eine Katze, zwei Hamster und zwei Meerschweinchen. Die Kinder sind aber für nichts verantwortlich bisher. Ich mache die Pflege lieber selber. Die Hamster sehen die Kinder ja kaum, da Hamster ja nachtaktiv sind. Die gehören mehr uns. Unsere Katze ist fast 10 Jahre alt und mag keine Kinder. Also sie lässt sich höchstens von den Jungs mal mit einer Schale Milch verwöhnen. Katzenfutter stelle ich selber hin und das Katzenklo mache natürlich auch ich sauber. Was die Kinder machen ist, sich mit den Meerschweinchen zu beschäftigen. Das ist mir mehr wert, als wenn sie den Käfig putzen oder die Tiere füttern.

Ich sage höchstens mal zu den Jungs, daß sie bitte Löwenzahn oder Gänseblümchen für die Tiere sammeln sollen, da das Hamster und Meerschweinchen essen. Das machen sie dann auch, aber die Buben sind hauptsächlich fürs beschäftigen da. Das heißt aber nicht, daß sie den Tieren keine Ruhe lassen dürfen. Die Eltern müssen natürlich dabei sein und kucken, daß die Kinder die Tiere artgerecht behandeln und in Ruhe lassen. Einem 4 jährigen Kind würde ich nie die Pflege aufbürden. Das kann man vergessen. Das müssen die Eltern machen. Die vollkommene Pflege würde ich höchstens einem Kind von 10 Jahren übertragen. Vorher ist das noch nichts. Die Kinder dürfen aber natürlich mithelfen, so wie sie das wünschen. Verbieten zu helfen würde ich nie, aber auch keine zu großen Erwartungen stellen. Leider ist es auch so, daß das Interesse auch nachlassen kann.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Natürlich entstehen immer Pflichten,wenn man sich ein Tier anschafft. Meine Schwester hat im Alter von 6 wohl das erste bekommen - ein Meerschweinchen. Vorher waren bei uns Tiere absolut verboten,eben weil unsere Mutter der Meinung war, dass es UNSERE Tiere sein sollen - nicht ihre, und wir dementsprechend Verantwortung übernehmen sollte.

Ich muss ehrlich sagen,dass ich nie groß daran interessiert war, ein Tier zu haben. Eben weil ich nicht abhängig sein wollte und Verpflichtungen in der Art haben wollte. So beschränkte sich mein Haustier mit neun auf eine Schildkröte - vollkommen ausreichend. Macht nicht viel Arbeit, ist nicht laut, man muss nicht Gassi gehen, Gras rupfen, nicht oft saubermachen, und für eine Schuldkröte findet man IMMER eine Urlaubsbetreuung,eben weil der Pflegeaufwand so gering ist.

Danach hatte ich nie wieder ein Tier. Naja,der Hund meiner Schwester war eben da und mit dem bin ich auch ab und an mal raus, war aber ehrlich gesagt froh,dass es nicht meine Aufgabe war und ich nur gehen brauchte,wenn mir danach war.

Ich denke Kinder teilen einem früh genug mit ob sie auch bereit wären, Verantwortung zu übernehmen,wenn man ihn eben ordentlich verdeutlicht, dass es nicht die Eltern machen. Natürlich, in dem Alter helfen die Eltern immer mit, aber gerade Füttern, dafür sorgen,dass immer frisches Wasser da ist - das können Kinder allein. Lediglich das saubermachen, Krallen schneiden, zum Tierarzt fahren (naja was heißt lediglich...) da müssen die Eltern schon nachhelfen, die erste Zeit.

» kevrom » Beiträge: 193 » Talkpoints: -1,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also wir haben ein Aquarium, welches aber nicht direkt meinem 6 jährigen Sohn gehört. Da wir es uns angeschafft haben, versorgen wir es auch selber, wobei unser Sohn natürlich gern beim reinigen und so mithilft. Selbst wenn er jetzt ein Tier haben möchte, bekommt er keines, denn mit Schule, Hausaufgaben und Sport soll ja genug Zeit zum toben und spielen bleiben.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



MoneFö hat geschrieben:Einem 4 jährigen Kind würde ich nie die Pflege aufbürden. Das kann man vergessen.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bürde meinem Vierjährigen nicht die gesamte Pflege auf. Aber da das Tier auf seinen Wunsch angeschafft wurde, muss er an allen Aspekten der Pflege teilhaben. Trotzdem bleibt natürlich der größte Teil an mir hängen. Dieser Tatsache war ich mir aber schon vorher bewusst und wenn es mich sehr gestört hätte, hätte ich der Anschaffung des Tiers nie zugestimmt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde auch, dass man ein 4 jähriges Kind mit in die Pflege eines Haustieres einbeziehen kann. So kann es helfen beim Gras pflücken, Gemüse schneiden, und natürlich auch die Beschäftigung mit dem Tier. Man sollte als Eltern da schon ein Auge drauf haben, aber den Kindern auch das Gefühl geben, dass sie da eine Menge Verantwortung haben. Auch wenn ein Großteil der Arbeit an den Eltern hängen bleibt, so wachsen Kinder doch mit den Aufgaben. Und da bietet sich ein Haustier doch super an.

Aber ich kann mir schon vorstellen, dass dein Sohn nach dem Kommentar seines Freundes nicht mehr allzu große Lust hatte, mit zu helfen. Doch ich denke, diese Situation wird er noch öfter haben und da müßt ihr als Eltern dann dahinter stehen und ihm Mut machen. Wobei sicherlich auch mal die Phase kommt, wo euer Sohn gar keine Lust mehr hat, seine Pflichten bezüglich des Haustieres zu übernehmen. Aber das wird hoffentlich noch eine Weile auf sich warten lassen.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe noch keine Kinder, aber da ich in verschiedenen Tierschutzvereinen tätig bin, habe ich mich mit dem Thema schon mehrfach auseinandergesetzt! Kinder sind natürlich noch zu klein (erst ab 8 Jahren) fähig ein Haustier zu versorgen und die Bedürfnisse des Tieres zu verstehen.

Vorher ist es nunmal häufig so, dass sie das Tier unbewusst quälen. Sie wollen es dauernd streicheln, was Hasen oder Meerschweinchen nicht mögen und für die Tiere Stress bedeutet. In anderen Länder wie z.B. der Schweiz wird deshalb sogar von der Regierung gewarnt, Tiere für Kinder anzuschaffen! Bei Quälen des Tieres oder nicht Artgerechter Haltung (wie z.B. die Haltung von Einzeltieren bei Rudeltieren, wozu auch Kaninchen gehören) ist strafbar. Der Tierschutz ist dort viel aktiver und die Tiere haben viel mehr Rechte. Auch zu kleine Käfige können zu hohen Geld- und Gefängnisstrafen führen.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass dies in Deutschland auch bald eingeführt wird und kann dir deshalb nur raten, deinem Kind immer ein Vorbild zu sein und ihm klar zu machen, dass das Kaninchen in erster Linie einen Kaninchenfreund braucht und keinen Menschenfreund. Ebenso, dass es besser ist das Kaninchen zu beobachten ab statt es zu streicheln. Ich bin mir aber sicher, dass du da sehr verantwortungsbewusst handelst.

Allerdings solltest du dein Kind nur unter Aufsicht zu dem Tier lassen, wir hatten gerade erst kürzlich wieder einen Fall, da hat ein Kleinkind ein Meerschweinchen zu Tode gedrückt, das Tier ist also qualvoll in den armen des Kindes erstickt.

Die Mutter hatte die Aufsichtspflicht verletzt und nun beschäftigt sich das Ordnungsamt mit dem Fall. Dies soll natürlich keine Drohung sein, sondern nur ein Beispiel was alles passieren und wie schrecklich es für die Mutter ist zu wissen, dass sie im Grundschuld an dem Tod des Tieres ist. Die Frau macht sich wirklich schwere Vorwürfe und ich hoffe dass sie bald darüber hin weg kommt.

» Lutzilein » Beiträge: 122 » Talkpoints: 0,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nun bekomme ich sicherlich gleich eins auf den Deckel wenn ich euch das schreibe. :D

Meine Tochter ist nun 2 1/2 Jahre alt und ich möchte das sie mit Verantwortung anderen gegenüber groß wird. Ich habe vor ca.2 Monaten 2 Meerschweinchen gekauft wo sie sich auch jetzt schon freiwillig darum kümmert. Wenn wir draußen sind sammelt sie ganz stolz Löwenzahn um es den beiden Meerschweinchen dann zu geben und gibt ihnen auch sonst das Heu,den Salat und anderes Gemüse und streichelt sie. Denn Käfig selber mache ich sauber.

Aber bei dem Rest hilft sie mir jetzt schon ohne das ich sie dazu gezwungen habe. Ich finde es auch in Ordnung wenn man Kindern so was rechtzeitig beibringt und auch mit einbringt in die Sache und sie helfen soviel sie können. Und die Tiere füttern ist kein großer Akt.

» rubensfrau84 » Beiträge: 71 » Talkpoints: -3,49 »


In einigen Dingen stimme ich Dir zu. Wir haben mehrere Kaninchen, eines davon hat einen Namen und "gehört" meinem Sohn. Er darf das Tier auch nicht allein bemurkeln, das will er aber auch gar nicht. Denn das "Kaninchen-Thema" haben wir schon seit mittlerweile 1 1/2 Jahren, aber erst in diesem Frühjahr habe ich der Anschaffung zugestimmt weil es eben so lange gebraucht hat, bis mein Sohn auch verstanden und (viel wichtiger) respektiert hat, dass das Kaninchen kein Kuscheltier ist, sondern ein Kaninchen, dass auch als solches seine Kaninchen-Bedürfnisse hat, die den Menschen-Bedürfnissen eher selten ähneln.

Dass Tierschutzvereine auch in Deutschland mehr Rechte haben sollen und dass es mehr Verbote geben soll, sehe ich mit sehr gemischten Gefühlen, da ich schon mal die Bekanntschaft einiger sehr militanter (zum Teil auch extremistischer) Tierschützer gemacht habe, die meines Erachtens erheblich über das Ziel hinausgeschossen sind :?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde es sehr schön, wenn Kinder die Möglichkeit haben, mit Tieren aufzuwachsen. Wir selbst haben einen Hund, der allerdings schon vor der Geburt meines Sohnes da war und zwei Kaninchen. Die Kaninchen habe ich eigentlich extra für meinen Sohn angeschafft, wobei das mehr aus Zufall entstanden ist. Beide sind aus Allergie Gründen abgegeben worden, ich bin im Internet über die Mümmelmänner gestolpert.

Nun haben wir einen großen Garten, da hat es sich angeboten die Tiere, die Außenhaltung gewohnt waren, zu übernehmen. Wir haben den beiden ein großes Aussengehege gebaut, das auch für uns selbst begehbar ist. Natürlich ist mein Sohn mit seinen knapp 2,5 Jahren nicht in der Lage, die Tiere eigenverantwortlich zu pflegen, davon würde ich auch bei älteren Kindern nicht ausgehen. Aber auch Kinder können schon frühzeitig lernen, dass die Tiere der Familie täglich gefüttert werden müssen.

Für meinen Kleinen ist es normal, das er mit mir loszieht, bewaffnet mit Frischwasser, Heueimer und Gemüse, um die Kaninchen zu füttern. Auch Löwenzahn und anderes Grünzeugs sammelt er mit mir zusammen, und ist dann sehr begeistert, wenn seine "Ninis" ihm das aus der Hand fressen. Ich hätte nicht die Chance, unsere Vierbeiner mal einen Tag zu vergessen, es gehört zu seinem normalen Tagesablauf, die Tiere zu versorgen und er fordert das auch ein. Wobei ich nicht behaupten möchte, dass das mit fortschreitendem Alter und eventueller Bequemlichkeit so bleiben wird.

Auch für unseren Hund sorgt er mit, z.B. füllt er das Trockenfutter schon mal in den Napf, während ich das Wasser zum Einweichen aufsetze. Wenn der Wassernapf sich langsam leert, holt er mit der Gießkanne frisches Wasser draußen aus dem Wasserhahn uns sorgt so für Nachschub. Eines ist sicherlich klar, er hat sehr viel Freude an den Tieren, gestreichelt werden darf bei uns aber nur unter Aufsicht, egal, ob Hund oder Kaninchen und Tiere sind bei uns keine Spielzeuge.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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