US Wahl Prozedere
Wie ihr bestimmt alle wisst wird in den USA ein unglaublicher Aufwand zur Benennung der endgültigen Kandidaten angewandt. Ich wollte deshalb einfach mal um eure Meinung bitten, was ihr davon haltet.
Ich fange dann einfach mal an. Ich halte das ganze Prozedere der Amerikaner für völlig Überzogen. Ich denke nämlich, dass eine Partei, so wie es in Deutschland der Fall ist, intern den Kandidaten bestimmen sollte. In den USA jedoch werden unglaubliche Summen schon allein in den Kampf um die Kandidatur gesteckt. Ich denke daher, dass dabei der Sinn und Zweck einer Partei nicht so recht erfüllt wird. Eine Partei sollte schließlich hinter einem Kandidaten stehen und nicht Propaganda gegen ihn betreiben. Soweit meine Meinung.
Magi
In Deutschland bestimmt immer eine Partei den Kandidaten? Sorry, aber in den USA ist es nicht anders.
Und einen Wahlkampf, wer der Spitzenkandidat sein soll, den gibt es auch in Deutschland, denn selten ist man sich einig. Man denke an das Gezerre vor der Kandidatur von Merkel oder Schröder - nur läuft das nicht so öffentlich ab. Trotz der "internen" Bestimmung, was in den USA genauso ist, richtet man sich auch teilweise in Deutschland nach dem öffentlichen Votum.
Und sorry, die verschiedenen Parteiflügel hetzen auch hierzulande gegen den Kandidaten der anderen Partei . Ich glaub irgendwo hast Du das System noch nicht richtig verstanden...
Hallo zusammen,
natürlich gibt es auch in Deutschland in den Parteien Flügelkämpfe wer der Spitzenkandidat im Wahlkampf wird, aber das was die Amerikaner dort veranstalten ist ja wohl mehr als maßlos übertrieben.
Meiner Meinung nach würde es doch vollkommen ausreichen wenn die Parteimiedglieder einmalig komplett befragt werden würde bzw. ihre Stimme abgeben würden. Stattdessen hat jedes Bundesland seinen eigenen Vorwahlkampf, dann kommen noch die Superdelegierten hinzu. Die Zeit und das Geld, dass die Demokraten bis jetzt in ihrem Vorwahlkampf "vergeudet" haben wird ihnen letztendlich meiner Meinung nach fehlen um John McCain im entscheidenen Wahlkampf zu schlagen.
Das Paradoxe daran ist, dass Obama und Clinton in ihren Positionen garnicht so weit auseinander sind, aber der Vorwahlkampf den sie führen polarisiert dermaßen, dass es wahrscheinlich letztendlich daraus hinauslaufen wird, dass viele Demokraten den gekürten Präsidentschaftskandidaten garnicht unterstützen werden.
Ich befürchte, dass wir uns auf weitere vier Jahre mit einem republikanische Präsidenten einstellen können.
Grüße
Pragmatiker1982
Ganz ehrlich:
ich verstehe das Wahlprozedere in den USA auch nicht so wirklich. Aber das was ich da so mitbekomme mit den ganzen Vorwahlen, halte ich ebenfalls für maßlos übertrieben. Was da an Millionen Dollar verpulvert wird - unglaublich! Warum lassen die die Bürger nicht ein Mal wählen und gut iss?
Ich halte die direkte Wahl eines Kandidaten sowieso für die bessere Variante, gerade bei solchen Posten wie Bundeskanzler(in) und ähnlichem. Man könnte schließlich die Kandidaten aller Parteien auf einen Wahlzettel drucken, der Bürger macht sein Kreuzchen und das ganze wäre eindeutig und wahrscheinlich auch viel günstiger als der Budenzauber, der in den USA gerade abgehalten wird. Aber warum einfach, wenns auch kompliziert geht...
Pragmatiker1982 hat geschrieben:Das Paradoxe daran ist, dass Obama und Clinton in ihren Positionen garnicht so weit auseinander sind, aber der Vorwahlkampf den sie führen polarisiert dermaßen, dass es wahrscheinlich letztendlich daraus hinauslaufen wird, dass viele Demokraten den gekürten Präsidentschaftskandidaten garnicht unterstützen werden.
Die Angst habe ehrlich gesagt auch - aber der US Wahlkmapf ist insgesamt stärker auf Polarisation ausgelegt. Letztendlich geht es nur darum, wer nun Präsident wird und wer nun Vize.
Und auch das Phänomenen haben wir in Deutschland wenn man ewig um den Kandidaten rangelt - nur dank wenig starker öffentlicher Aufmerksamkeit nicht so extrem.
cola-keks hat geschrieben:Warum lassen die die Bürger nicht ein Mal wählen und gut iss?
Ich halte die direkte Wahl eines Kandidaten sowieso für die bessere Variante, gerade bei solchen Posten wie Bundeskanzler(in) und ähnlichem. Man könnte schließlich die Kandidaten aller Parteien auf einen Wahlzettel drucken, der Bürger macht sein Kreuzchen und das ganze wäre eindeutig und wahrscheinlich auch viel günstiger als der Budenzauber, der in den USA gerade abgehalten wird. Aber warum einfach, wenns auch kompliziert geht...
Aha, und wo bleibt der Sinn? Ist doch Kappes, warum sollte denn eine Partei die Öffentlichkeit über ihre Kandidaten abstimmen lassen die sie aufstellt? Nur mal um klarzumachen warum das Unsinn ist: dann könnten die Republikaner oder Gegner der Partei einfach den miesesten Kandidaten wählen der dann logischerweise eher die Wahl verhaut. Das würde den politischen Prozess lähmen, da so die Fähigen aus Angst von Gegnern "rausgewählt" werden. Super Idee!
Und was die Direktwahl mehrerer Kandidaten angeht: Genauso sinnlos. AM Beispiel Deutschland: Wenn eine große Partei dann 6 Kandidaten hat und eine kleine nur 2 aufstellt muss der der kleinen Partei nur ein paar mehr Stimmen haben und wird Kanzler - und das obwohl die Mehrheit rein theoretisch eine andere Partei gewählt hat. Mal abgesehen davon dass das ebenfalls unsinnig wäre wenn man einen Kanzler, z. B. von der FDP hat, der dann ein Kabinett ernennen darf dessen Kandidaten möglicherweise nicht die Mehrheit des Parlaments stellt. Dann hat man eine perfekt handlungsunfähige Regierung. Ebenfalls eine tolle Idee.
Diese Vorwahlen sind genauso ein Witz, wie die Wahlen allgemein, finde ich. H. Clinton hat die meisten Stimmen, aber die wenigeren Deligiertenstimmen. Bush hatte bei der letzten Wahl weniger Stimmen, aber mehr Wahlmänner! Das System ist doch schon total verrückt. Warum sollen sie dann nicht erst mal wählen, wen sie evtl. später dann noch mal wählen wollen? Doppelt hält bekanntlich besser. Und am Ende wird McCain Präsident, obwohl er weniger Stimmen, aber wieder mehr Wahlmänner hat.
In Deutschland fänd ich dieses System dagegen schon für bescheuert, also das mit den Vorwahlen. Es kurbelt in einem Land wie den USA dann aber auch die Werbeindustrie an, so dass Vorwahlen dort von bestimmten Bereichen geliebt werden. Hier könnte man sich das auf keinen Fall vorstellen. Die ganzen Millionen, die aus dem Fenster geschmissen würden, um evtl. die Frage zu klären, ob Steinmeier, oder Beck als Kanzlerkandidat ins Rennen geht, würde in unserem Land einen Sturm der Empörung breittreten.
Selbst wenn es "nur" Spenden sind, finde ich das verbrennen von Geld in der Form der US-Vorwahlen schon schrecklich. Anstatt einen Kandidaten in einer großen Versammlung zu küren und das ganze Geld in soziale Projekte zu stecken, um somit für den Kandidaten der Partei zu werden, wird es für Werbung rausgeschmissen.
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