Vertrauen in die Kirche. Glaube an Gott.
Da in Kürze der Kirchentag bevorsteht möchte ich eine neue Diskussion zu diesem Thema starten.
Wer von euch vertraut in die Kirche, bzw. glaubt an Gott?
(Bitte erläutert auch Eure Einstellung.)
Die einfältigen Menschen haben Gott erfunden, weil sie Angst vor dem Tod haben. Es gibt keinen Gott. Wenn es einen gibt, möchte ich den Beweis dafür sehen!
Ich hab ihn noch nie gesehen, bei mir hat er sich noch nicht gemeldet und wenn ich mir teilweise das elend anschaue das überall herrscht scheint es auch keinen Gott zu geben.
Cala hat geschrieben: Wenn es einen gibt, möchte ich den Beweis dafür sehen!
Nun ja, das könnte ja eben der Punkt sein, warum es "Glaube" heißt und nicht Wissen!
Gott ist für mich, bis mir einer das Gegenteil beweist - nur eine Selbstprojektion des Menschen, nur ein idealisiertes Über-Ich. Das kann man klassisch an Naturvölkern nachvollziehen, oder anhand von Völkern die einen gesellschaftlichen Umbruch durchmachen und zum Monotheismus wechseln, oder ihren Polytheismus im Umfang reduzieren.
Je mehr Erklärungen man bekommt, warum was passiert, desto weniger werden die Götter - die braucht man dann ja nicht mehr. Da der Monotheismus nur eine Weiterentwicklung des Polytheismus ist, wird auch dieser eine Gott irgendwann forterklärt.
Oder wie ich immer sage: Wenn es einen Gott gibt, dann soll der mich doch auf der Stelle strafen und mit einem Blitz erschlagen oder Unglück über mich bringen - irgendwie wird meine Blasphemie nur belohnt .
Aber leben und leben lassen, die einen glauben an Gott, die anderen an den Kabel1 Astrologen, manch einer liest im Kaffeesatz und andere glauben, nur weil sie blond & blauäugig sind, sind sie toll. Oder wenn einer in eine Sekte möchte, oder sich mit Drogen vollhauen will. Soll er doch, denn jeder ist für sich selbst verantwortlich und kann machen was er will, solange er keinen anderen dadurch schadet oder in seinen Rechten einschränkt.
Solange mich keiner versucht mit seinem Glauben zu "bekehren" und damit zu bequatschen, ist es mir eigentlich egal. Schlimm finde ich wirklich nur diese Überzeugungversuche von "Gläubigen" jeder Art keine Beweise oder Argumente & nur hohles Gerede und dann noch mit der Toleranzkeule ankommen, wenn man mal was sagt. Wobei Toleranz doch heißt, andere so zu respektieren, wie sie sind und sie auch so zu lassen und höchstens durch das positive Vorleben der eigenen Meinung überzeugt, sich dem anzunähern, und nicht durch "Überzeugungarbeit".
@kruemelfrau
Oder auch: Glauben heißt immer nicht wissen.
Moment! Damit wollte ich niemandem seine Meinung absprechen oder hohles Gerede anklingen lassen!Ich respektiere eines jeden Meinung diesbezüglich genau so, wie sie ist!
Ich finde nur, es ist tatsächlich so. Du wirst den Glauben oder die Existenz Gottes nie stichhaltig bis ins letzte Detail und widerspruchslos beweisen können! Das ist nun einmal so, das haben eine Menge Philosophen bewiesen und gehört zum Wesen des Glaubens. Genauso wird es aber wohl auch schwierig, letztgültig zu beweisen, dass es Gott nicht gibt, weil man hier immer das Argument anbringen kann: Wir verstehen vielleicht nicht was und warum etwas passiert, aber das muss nicht heißen, dass es deswegen definitiv keinen Gott gibt!
Dass der Mensch von seinem Wesen und seiner Konstitution dazu neigt, sich ein höheres Wesen zu "erdenken" (und somit die klassischen Feuerbachschen und Marxschen Argumente), kann ich auch nachvollziehen und dass der Mensch nach Erklärungsmustern sucht und sobald diese gegeben sind, die Existenz eines übernatürlichen Was-auch-immer überflüssig wird.
Ich wollte durch meine "Floskel", wie Du sie wahrscheinlich nennen wirst lediglich den Punkt einwerfen und zu bedenken geben, dass man hier eben mit Beweisen wahrscheinlich nicht weit kommt...
Sorry, wenn Dir das zu "plump" war...
Es war auf keinen Fall böse gemeint...
Etwas zerknirschte Grüße von der kruemelfrau
Die einzige Verbindung, die ich zu Gott habe, ist die, daß wir 5m Luftlinie neben unserer Dorfkirche wohnen. Und uns die Kirchenglocken manchmal tierisch auf den Zeiger gehen.
Ansonsten muß ich gestehen, daß ich nicht an Gott glaube, daher haben wir unsere Kinder auch nicht taufen lassen. Auch wenn deswegen immer komische Fragen von den Nachbarn kommen. Meine Eltern haben mich damals auch nicht getauft, es hat mir keine Nachteile eingebracht. Ich hatte mich aber dann zu der Zeit, als es dann mit den Konfirmationen losging, dazu entschlossen, mich auch konfirmieren zu lassen und dabei halt auch taufen lassen.
Aber im Nachhinein habe ich das wohl nur gemacht, weil alle meine Freunde in den Konfirmationsunterricht gegangen sind und ich nicht aussen vor stehen wollte. Und ich natürlich die Geldgeschenke haben wollte, obwohl meine Eltern angeboten haben, mir das Geld so zu geben, ich also nicht nur deswegen konfirmiert werden muss. Ich glaube, ich war seitdem auch in keiner Kirche mehr. Oh, doch, zur Hochzeit meines Cousins.
Ich wollte Dir jetzt auf keinen Fall hohles Gerede unterstellen , nicht daß Du mich da falsch verstehst. Ich habe damit eher gewisse Menschen mit Missionsdrang im Blick, wie wir sie damals im Reli-kurs hatten, die einen dann ständig versuchen zu überzeugen, warum es Gott doch gibt und warum das Leben nach der Bibel soviel besser ist usw., und warum unser Leben so wie es ist, schlecht ist. So Menschen machen einen dann wirklich nur aggressiv und das meinte ich mit meiner Aussage, da sie selber nicht auf Argumente reagieren aber ständig welche fordern oder mit unqualifizierten Aussagen abwerten und mit Theorien um sich werfen - für mich hohl, weil inhaltslos.
Mit den Beweisen: Natürlich fällt es schwer, bis unmöglich diese zu bringen. Aber wenn es diese im Ansatz gäbe, würde ich mit mir reden lassen. Aber so bin ich zu sehr rationeller Atheist oder maximal Agnostiker, um einen starken Glauben an etwas "Höheres" aufzubauen - ich weiß einfach lieber als zu glauben, da mein Wissen mich niemals täuschen kann, außer ich war so dumm, mir etwas falsch oder zu wenig an zueignen. Glauben ist mir zu vertrauensselig, beantwortet mir zu wenige Fragen, läßt für mich zu viel offen.
Zudem, um auch einmal das Thema von ganz oben zu betrachten und was im Titel ja auch angesprochen wurde, habe ich keinerlei Vertrauen in religiöse Organisationen, egal von welcher Religion - da diese meiner Meinung nach sich in der Vergangenheit stets selbst wiederlegt haben, in der Gegenwart und es auch in der Zukunft tun werden. Ich sehe in kirchlichen Organisationen oft nur Instrumente, um die Gläubigen zu kontrollieren, "bei der Stange zu halten" und um diese zu eigenen Zwecken zu instrumentalisieren und Macht über sie auszuüben. Ja, die Kirchen sind auch karitativ tätig, aber bestimmt nicht ohne Hintergedanken. Der NS-Staat, um ein extremes Beispiel zu nehmen, war auch karitativ tätig, wenngleich nicht in dem Umfang wie die Kirche, trotzdem relativiert dies nicht den Rest.
Und so blöd wie das klingen mag: Ich glaube noch eher an die Interpretation, dass übernatürliche Begegnungen und Erlebnisse in der Bibel/Koran etc. auf ein Aufeinandertreffen mit Außerirdischen zurückzuführen seien (und ich habe in einem anderen Post schon gesagt, daß ich das für fast unmöglich halte) als das ich daran glauben würde, daß es Engel oder Gott waren, bzw. daß Engels- und Gotteserfahrungen wahrscheinlich in diese Kerbe schlagen, wenn es sie so gab.
Midgaardslang hat geschrieben:Ich wollte Dir jetzt auf keinen Fall hohles Gerede unterstellen , nicht daß Du mich da falsch verstehst.
Na schön, dann will ich Dir das jetzt mal glauben.
Und eins kannst Du mir glauben: Bei Menschen mit Missionsdrang ("Bekehre Dich heute, morgen kann es zu spät sein") nehme ich mit Sicherheit auch Reißaus!
Natürlich ist Wissen eine schöne Sache, da baut ja eigentlich jeder irgendwo drauf, ich auch, weil man es allein schon braucht, um sich in der Welt zu orientieren. Ich hab nur einfach das Problem, dass ich an manchen Stellen mit meinem Wissen auch an Grenzen stoße und dann kommt man eben in den Bereich der Spekulation. Man kann halt nicht auf alles Antworten finden und manchmal muss man "Unwissenheit" vielleicht auch einfach aushalten.
Ich glaube, das "Problem" beim Glauben an Gott liegt vielleicht auch darin mit begründet, dass es eben mit Gefühlen zu tun hat. Es ist ja quasi so etwas wie eine Beziehung. Um Liebe kannst Du ja auch nicht wirklich wissen, sondern musst sie fühlen und daran glauben. Und wie Du ja auch schon geschrieben hast, braucht es beim Glauben Vertrauen. Wenn man das ohnehin schon schwer aufbringen kann, wird man wahrscheinlich auch zum Thema Gott nur schwerlich einen Zugang finden, zumindest auf der Beziehungbasis.
Die Frage ist auch, inwiefern man beim Glauben denn das kritische Denken aufgeben muss. Klar gibt es solche Beispiele wie die von Dir zitierten "Religionunterricht-Bekehrer", die vielleicht wirklich nur ein paar oktroyierte und eingetrichterte Verhaltensgrundsätze ungefragt als Postulat aufstellen oder vielmehr nachplappern, das wirkt dann wirklich oft als "inhaltslos"(Das bietet für manche Menschen halt auch einen gewissen Grad an Sicherheit, weil sie klare Maßgaben haben, an die sie sich halten können) Aber man muss ja auch nicht alles unkritisch annehmen und darf hinterfragen, das steht in meinen Augen nicht in Gegensatz zum Glauben.
Und um auf die Institutionen zu kommen: Ich glaube zu sagen, dass ihre allererste Absicht ist, Menschen zu manipulieren oder instrumentalisieren, finde ich dann doch etwas stark. Sicherlich ist es ohne Diskussion richtig, dass dort viele Fehler passiert sind, die Du ja auch schon angesprochen hast. Bei der christlichen Kirche sind das in erster Linie natürlich die Kreuzzüge, ungerechtfertigte Ketzerprozesse oder "Hexenverbrennungen" und das Verhalten der Kirche als Gesamtorganisation während des Nationalsozialismus.
Keine Frage! Und das widerspricht, wie Du ja auch schon gesagt hast, ihrer eigentlich propagierten Intention und insofern kann ich nachvollziehen, dass Du das Vertrauen in diese Institutionen verloren hat. Aber es gibt nun ja auch keine menschliche Institution, die perfekt ist. Aber da ist dir Organisation vielleicht auch ein Stück weit auf die Mitarbeit ihrer Mitglieder angewiesen, um die gesetzten Ideale wenigstens ein Stück weit im Kleinen zu erreichen. Da kann jeder Einzelne seinen Beitrag leisten.
So, ich hoffe, Du fühlst Dich jetzt nicht wieder wie im Religionunterricht
ch glaube nicht an Gott. Bin aber Mitglied der katholischen Kirche. ich bin getauft und bei der Kommunion war ich auch (weil ICH es damals wollte, meine Mama hat mir die Wahl gelassen). Nach der Kommunion war ich allerdings nichtmehr in der Kirche.
Hatte sowieso immer einen näheren Bezug zur evangelischen Kirche, war 2 mal die Woche im cvjm und bin im Sommer mit in die Ferienfreizeit auf Bornholm gefahren. Fand es immer toll dort, allerdings war ich auch damals nicht besonders religiös ambitioniert, sondern hatte einfach Spass mit meinen Freunden in die Ferien zu fahren usw.
Religion hab ich in der Schule bereits in der 7ten Klasse abgewählt, musste es aber in der 11 und 12 wieder anwählen, weil ich ein Ersatzfach für Sport brauchte. Bezeichne mich von der Einstellung her selbst als Atheistin. glaube gar nicht an Gott, Gott ist für mich eine einfache Lösung auf komplexe, unerklärbare Probleme der Menschen. Besser gesagt ausgedacht.
Und selbst wenn ich an Gott glauben würde, würde ich bestimmt nicht in die Kirche gehen, da weder ein Pastor noch der Papst, meiner Meinung nach, "näher" an Gott dran ist als ich. Immerhin WISSEN die auch nicht mehr, fühlen sich aber eine Stufe höher (was eine anmaßung zu meinen sie wüssten was "Gott" für richtig und falsch hält).
Mein Freund hingegen war bis vor einem jahr oder so regelmäßig in der Kirche. Sein Opa ist sehr religiös und sein Onkel katholischer Pfarrer. Besonders krass fand ich, als mein Freund mir erzählte, dass die erste Frage seines Opa, als er ihm von mir erzählte, war: "und, ist die denn katholisch?" Dachte in der "heutigen Zeit" gäb es so was gar nicht mehr, dass Leute darauf wert legen.
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