Bilanzmanipulationen bei Möbelhersteller Schieder
Der von finanziellen Problemen geplagte Möbelhersteller Schieder, einer der größten Europas, mit Sitz im ostwestfälischen Schieder-Schwalenberg wollte diese wohl offenbar durch Bilanzmanipulationen "auskorrigieren" - dies stellte das neu berufene Management laut einer Meldung fest. Die dadurch nötigen Bilanzkorrekturen liegen bereits jetzt deutlich im zweistelligen Millionenbereich, vermutlich müssen deswegen in Zukunft auch die komplette Finanzierung sowie die Struktur des Unternehmens angepasst werden - die Ermittlungsbehörden wurden ebenfalls informiert. Der Geschäftsführer der Restrukturierungsberatung Alix Partners (sehr bekannt in Branchenkreisen) und seit Mitte Mai provisorischer Geschäftsführer Schieder Möbel Holding GmbH, Ulrich Wlecke äußerte sich zum Sachverhalt wie folgt: "Wir sind geschockt vom Ausmaß dieser neuen Sachlage und sind jetzt umso mehr auf das erneute Vertrauen unserer Banken angewiesen. Nur so können wir das operative Geschäft und die angelaufene Restrukturierung voran bringen".
Die Schieder Möbel Holding GmbH mit Sitz in Herford ist Europas größtes Möbelunternehmen, daß vor allem den mitteleuropäischen Raum marktführend beherrscht und über 11.000 Arbeiter und Angestellte an 40 Standorten in Deutschland und Polen beschäftigt - am 12. April meldete die Schieder Möbel Holding GmbH Insolvenz an.
Ich habe schon mal was gehört von der Firma Schieder, wahrscheinlich hat die Firma zu langsam auf die ganze IKEA Geschichte reagiert und den Trend verpasst. Außerdem ist die Konkurenz in der Möbelbranche enorm, siehe Prospekte im Briefkasten, Hofmeister macht fast jeden Monat einen Fest vor den Toren, letzte Woche konnte der Kunde sogar eine Zirkusvorstellung sich ansehen. Außerdem ist der Preisdruck in der Möbelbranche, wie im gesamten deutschen Einzelhandel gestiegen, so das die kleineren oft zu "Verzweiflungstaten" gezwungen werden. Beispiel aus anderer Branche Geldentsorgungsfirma Heros.
Wie gesagt ist Schieder eine Marke die kaum jemand kennt. Auf dem Markt kann man heutzutage nur überleben durch eine gute Qualität und Top Strategie, sprich Werbung (Fernsehen, Radio etc.). Das wiederum können sich aus kostengründen nur die Grossen leisten. Allerdings haben die Markenproduzenten wie Ikea den Vorteil das sie noch günstiger produzieren können als der Rest, aufgrund der Abnahmemengen etc.
Wie in den letzten Tagen von den Insolvenzverwaltern berichtet ist noch nicht alles verloren. Schieder hat noch eine durchaus denkbare Möglichkeit seine Schägchen ins trockene zu retten. Der deutsche Möbelmarkt hat ein Problem unten die Billiganbieter, wie Mobelix, dann folgt Ikea und was kommt dann nämlich eine lange Zeit nichts und dann die qualitätsmöbelhäuser. Außerdem leben wir in einer Zeit wo alles "saubillig" sein soll, niemand interessiert sich was er eigentlich kauft sondern Hauptsache kostenlos. Ist auch irgendwo nachvollziehbar, für den kleinen Mann. Allerdings die Konsequenzen bzw. das man selber eines Tages in diese Mühle reinkommen berücksichtigt keiner. Gewinnoptimierung ist in, Zukunftsperspektive out. Jeder versucht auf irgendeinen zug aufzuspringen und schnelles geld zu machen, Kafferöster tchibo oder Bekleidungsspezialist Strauß verkaufen mittlerweile auch Möbel???
Meiner Meinung nach hat Schieder nur noch eine Chance wenn er sich komplett aus diesem Preiskrig distanziert und die Kunden bedient die noch etwas von Qualität und Beratung halten. Schieder ist ein modern ausgestattetes Unternehmen, vor allem technologisch. Leider haben sich die Verantwortlichen für einen anderen Weg entschieden, es ist aber noch nicht alles verloren. Schieder muß Back to the roots.
Neue Hoffnung bei Schieder. Anscheinend kann die Firma Schieder noch vor einer Insolvenz gerettet werden. 11000 Arbeitsplätze könnten eventuell gerettet werden. Seit Sonntag liegt eine Absichtserklärung eines Investors der Firma Schlieder vor. Um welchen Investor sich handelt ist nicht bekannt und wird noch geheim gehalten. Allerdings weiß man das der Inverstor oder die Investoren aus dem angelsächsischen Raum kommen und bereits als Kreditgeber in der Möbelbranche bekannt. Auch eine Übernahme ist möglich, da offensichtlich der Investor die Kapazitäten besitzt. Komisch welcher Investor kann Europas größten Möbelhersteller so einfach übernehmen und vor allem die Kapazität bieten. Die Insolvenzrichter/verwalter machen allerdings Druck. Dem Investor wurde eine Frist von einer Woche gegeben sich zu entscheiden. Typisch deutsch, es kommt einer und will helfen und bekommt nichtmal einen angemessenen Zeitraum um sich ein klares Bild vor Ort zu machen. Wahnsinn. Die ganze Geschichte soll folgendermaßen funktionieren. Dieser Investor kauft für einen symbolischen Betrag die Anteile der Holding Schlieder aus der Insolvenmasse. Diese Anteile bleiben aber in der Holding und die ganzen Gläubiger kommen so zu ihrem Geld. Etwas kompliziert aber gut durchdacht, da dadurch die Firma nicht zerschlagen wird und weiterhin als eine Einheit agieren kann. Somit wäre aber dann die neue Gruppe von der gesamten Insolvenz unbelastet. In Deutschland selber sind 1300 Mitarbeiter bei der Firma Schiedler bschäftigt. Einige Stellen sollen aber trotzdem gekürzt werden. Vielen Dank aber auch an die Manager, die insgesammt ca. 320 Mio € erschlichen haben.
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