Freiwillige Selbstkontrolle (FSK)

vom 28.05.2008, 12:54 Uhr

Es ist immer wieder rätselhaft, nach welchen Kriterien die FSK veranschlagt wird. Ein sinnvolles System, das sich an festen Richtlinien orientiert, ist für mich auf jeden Fall nicht erkennbar. Ich denke, das geht nicht mir so. Immer wieder tauchen Filme in als FSK 12 auf, in denen es doch sehr zur Sache geht. Andererseits verschwinden weitgehend harmlose Filme sehr zum Ärger der jüngeren Kinobesucher in der FSK 16 und bleiben diesen somit vorenthalten. Welche Stelle ist überhaupt für die Einteilung in die verschiedenen Altersstufen zuständig? Sind die Altersangaben verbindlich von den Kinobetreibern zu übernehmen oder gibt es da noch einen gewissen Spielraum?

Benutzeravatar

» samuel » Beiträge: 157 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge



ich verstehe auch nicht immer nach welchen Kriterien die Leute da gehen. Ich kenne einige Kinderfilme die ich mit meinem kleinen Kind nicht schauen würde. Wir haben mal Harry Potter geschaut mit meiner 8 jährigen Nichte und die fand den ganz schön gruselig und sie hatte danach auch Alpträume. Der erste Teil von Harry Potter ist nämlich ab 0 Jahren und zum Schluss geht es dort ganz schön zur Sache.

Emily Rose kam zb. letztens auch um 20.15 auf Pro 7 und den finde ich hätten die auch ab 22.15 bringen können, denn manche Kinder sind um diese Uhrzeit noch wach und schauen sich diesen Film an und kein Wunder wenn sie danach nicht schlafen können. Ich saß aber auch schon im Kino und hab mir einen Film mit der Altersfreigabe von 18 angeschaut und dachte mir na den können auch schon 16 jährige verkraften. Also mich würde es ganz ehrlich auch mal interessieren nach welchen Muster die dort vorgehen um das zu entscheiden.

Benutzeravatar

» Hasi1985 » Beiträge: 71 » Talkpoints: 0,14 »


Naja. Das Kinder gewisse Filme nicht schauen, müsste auch von den Eltern/ Verwandten überprüft und kontrolliert werden. Immerhin sind vor allem die Eltern für ihre Kinder verantwortlich und haben den Stress, wenn ihre Sprösslinge Alpträume bekommen. Die FSK ist nicht dafür da das sich "eure" Kinder nicht gruseln, sondern um Inhalte von Altersgruppen fernzuhalten(die nicht für sie geeignet sind). Das wären meiner Meinung nach z.B. Gewaltverherrlichende Filme mit expliziten Gewaltspitzen(die ja leider nicht einmal Erwachsene sehen können ohne auf Importe zurückzugreifen).

Die FSK wird wohl gewisse Vorschriften haben, nach denen sich die Prüfer halten müssen. Allerdings sind diese immer ein wenig Auslegungsache der einzelnen FSK-Prüfer.

Benutzeravatar

» otsego » Beiträge: 1009 » Talkpoints: -2,08 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann die Richtlinien die da gelten auch nicht nachvollziehen. Bzw. wie die ausgeführt werden. Keinohrhasen ab 6 Jahre zunächst freizugeben, ich weiß nicht wer da drauf gekommen ist.

Ich denke man sollte vielmehr den normalen Zuschauer nach seiner Meinung fragen und danach die Altersgrenze festlegen. Zum Beispiel sollten sich 10 verschiedene Menschen den Film ansehen. Aus jeder Altersgruppe freiwillige Leute, die das gerne machen würden. Die sollten dann für sich entscheiden, ab wann sie den Film freigeben würden.

Benutzeravatar

» phpman » Beiträge: 1086 » Talkpoints: 49,35 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Weil ich es wahrscheinlich nicht besser weiß, würde ich sagen, dass die berühmten Filme, welche sehr früh freigegeben werden, gleichzeitig auch die Brutaleren sind. Ganz einfach, weil die Entwickler etwas dafür bezahlen, dass man die Grenze so niedrig setzt. Denn ein Großteil, der Kinobesucher sind eben unter 16 oder 18 Jahre alt. Man macht also mindestens 50% mehr Gewinn, wenn man diese Grenze verschwinden lässt.

Die beste Methode ist immer noch, sich vorher über den Film schlau zu machen und dann erst entscheiden, ob man ihn mit den Kinder schaut, welche unter 16 Jahre alt sind. Denn auf die FSK kann man sich ja anscheinend nicht wirklich verlassen.

Ich habe mich im Internet mal ein wenig schlau gemacht: Für die FSK sind 150 Prüfer und Prüferinnen zuständig. Diese kommen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern, wie z.B. Arzt, Lehrer. Sie sind es also nicht hauptberuflich und dürfen es auch gar nicht sein. Das heißt die Chance, dass sie bestochen werden können, besteht, meiner Meinung nach, wirklich.

Benutzeravatar

» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Informiert euch mal über die FSK bevor ihr hier wild im Nebel herumstochert! Denn

otsego hat geschrieben:Die FSK ist nicht dafür da das sich "eure" Kinder nicht gruseln, sondern um Inhalte von Altersgruppen fernzuhalten(die nicht für sie geeignet sind). Das wären meiner Meinung nach z.B. Gewaltverherrlichende Filme mit expliziten Gewaltspitzen(die ja leider nicht einmal Erwachsene sehen können ohne auf Importe zurückzugreifen).

so sieht die Realität aus. Ob man das den eigenen Bälgern zumuten will oder nicht liegt immernoch im Ermessen der Erziehungsberechtigten. Und um die Frage zu klären, wie denn die FSK ihr Urteil vergibt: Anhand des Jugendschutzgesetzes, sowie der Feiertagsvorschriften sowie der Grundsatzkommission welche die Grundsätze der FSK vorgibt.

Hier wird also nicht wild gerichtet sondern anhand von 3 Maßstäben! Die Grundsatzkommission besteht übrigens aus 20 Personen: Einerseits gehören diese der Branche an, andererseits öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten sowie auch der öffentlichen Hand. Ergänzend werden Medien auch durch juristische Fachkräfte geprüft.

Außerdem beschäftigt die FSK knapp 200 Prüfer die ehrenamtlich für 3 Jahre ernannt werden. Die Grundvorausetzung für jeden Prüfer ist:
- Erfahrung im Umgang mit Kinder und Jugendlichen oder ausreichende Kompetenzen in Form von Fachwissen in Psychologie und / oder Medienwissenschaft
- keine Abhängigkeit von Film- und Medienwirtschaft, also sie dürfen nicht bei dieser oder tangierenden Organisationen beschäftigt sein
Zudem wird auf einen "sozialen Durchschnitt" geachtet, also dass die Prüfer aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft und verschiedenen Berufsgruppen stammen.

Die Prüfung erfolgt durch ein Gremium von mehreren Prüfern: Dieses besteht aus dem Arbeitsausschuss (die eigentliche Filmprüfung, bestehend aus 7 Prüfern: 3 von der FSK, 4 Prüfer die von der öffentlichen Hand benannt werden inkl. dem Vertreter der Landesjugendbehörden), dem Hauptausschuss (der Entscheidungen des Arbeitsausschusses revidieren kann) sowie dem Appellationsausschuss. Alle drei Ausschüsse arbeiten nicht nacheinander, sondern parallel zueinander bei der Prüfung.

Damit entfällt auch das:
phpman hat geschrieben:Ich denke man sollte vielmehr den normalen Zuschauer nach seiner Meinung fragen und danach die Altersgrenze festlegen. Zum Beispiel sollten sich 10 verschiedene Menschen den Film ansehen. Aus jeder Altersgruppe freiwillige Leute, die das gerne machen würden. Die sollten dann für sich entscheiden, ab wann sie den Film freigeben würden.

Denn wo ist da der Sinn? Wo verfügt der "normale" Zuschauer über eine entsprechende Entscheidungskompetenz wenn er keinerlei Erfahrung in dem Bereich hat? Aus jeder Altersgruppe? Sinnlos, da müsste man auch einem 12jährigen ohne jegliche Erfahrung einen Hardcore Porno zeigen - würde man es nicht machen wäre das bereits eine Vorzensur und Beeinträchtigung deines tollen Prüfungsystems. Für sich entscheiden? Aha, und wie ermittelt man dann die Grenze? Mehrheitsentscheidung (was bei einem Patt?) oder den Schnitt bilden? So oder so Sinnfrei, vor allem wenn man bedenkt, dass das Ergebnis auch anerkannt werden muss damit die BPjM nicht doch eine Indizierung oder Nachkontrolle vornehmen kann wenn sich sachliche Mängel in der Urteilsfindung ergeben würden!

Hasi1985 hat geschrieben:Emily Rose kam zb. letztens auch um 20.15 auf Pro 7 und den finde ich hätten die auch ab 22.15 bringen können, denn manche Kinder sind um diese Uhrzeit noch wach und schauen sich diesen Film an und kein Wunder wenn sie danach nicht schlafen können.

Geprüft werden nur Medien von Firmen welche der FSK angehören, nur mal als Hinweis.

.daviD hat geschrieben:Weil ich es wahrscheinlich nicht besser weiß, würde ich sagen, dass die berühmten Filme, welche sehr früh freigegeben werden, gleichzeitig auch die Brutaleren sind. Ganz einfach, weil die Entwickler etwas dafür bezahlen, dass man die Grenze so niedrig setzt. Denn ein Großteil, der Kinobesucher sind eben unter 16 oder 18 Jahre alt. Man macht also mindestens 50% mehr Gewinn, wenn man diese Grenze verschwinden lässt.

So ein Blödsinn, mach Dich doch mal bei einem einzigen Thema vorher mal schlau anstatt immer nur Müll zu schreiben!

Die FSK sowie deren Prüfer sind finanziell unabhängig von der Filmindustrie, sonst würde das Ergebnis (kann man mit 3 Gramm Hirn auch allein drauf kommen) wohl kaum anerkannt werden wenn finanzielle Interessen in die Urteilsfindungen einfließen. Du kannst uns auch mal gerne erklären wie die Filmwirtschaft denn die anderen 4 Prüfer, die nicht der FSK angehören, "überzeugen" will - klar, die werden bestimmt alle bestochen.

.daviD hat geschrieben:Die beste Methode ist immer noch, sich vorher über den Film schlau zu machen und dann erst entscheiden, ob man ihn mit den Kinder schaut, welche unter 16 Jahre alt sind. Denn auf die FSK kann man sich ja anscheinend nicht wirklich verlassen.

Aha und warum? Begründe doch mal deine Aussage, würde mich wirklich interessieren, auch wenn ich jetzt schon lach.

.daviD hat geschrieben:Ich habe mich im Internet mal ein wenig schlau gemacht: Für die FSK sind 150 Prüfer und Prüferinnen zuständig. Diese kommen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern, wie z.B. Arzt, Lehrer. Sie sind es also nicht hauptberuflich und dürfen es auch gar nicht sein. Das heißt die Chance, dass sie bestochen werden können, besteht, meiner Meinung nach, wirklich.

Wenn man sich informiert, dann auch richtig anstatt hier andere mit Halbwissen gepaart mit dämlichen Aussagen zu nerven. Es sind keine 150 Prüfer und wie gesagt: Erklär uns doch einmal in deiner "unendlichen Weisheit" wie man die Prüfer der öffentlichen Hand bestechen will: Sicherlich werden 3 mehr oder weniger zufällig ausgewählte Beamte und ein fester ihren Job wegen 3,50 Euro riskieren. Oder anders: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal...".

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Das, was Subbotnik geschrieben hat, kann ich voll und ganz unterstreichen. Ein weiterer Gesichtspunkt, und das spricht dafür, Filme sich vorher allein oder zusammen mit den Kindern anzusehen, ist die geistige Entwicklung des Kindes. Genau wie beim Fernsehen ist das persönliche Gespräch nach dem Film ganz wichtig für die Verarbeitung, da dann nicht verstandene Zusammenhänge geklärt werden können.

Wie sollen fremde Personen (also die Bewertungkommission) einen Standard festlegen können, der den individuellen Fähigkeiten einer so undifferenzierten Gruppe entspricht? Gerade im Zeitraum zwischen 12 und 18 Jahren machen doch Kinder / Jugendliche eine Entwicklung durch, die für jedes Kind ganz anders verläuft. Ich verstehe diese Altersangaben deshalb nur als einen Hinweis auf das Mindestalter. In manchem bisherigen Beitrag klang mir viel zu sehr die Suche nach einer Verantwortung der Bewertungkommission durch.

Ihr als Eltern seid für Eure Kinder verantwortlich und ich finde es grotesk, wie man immer wieder versucht diese Verantwortung auf andere abzuschieben.

» fritz07 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,16 »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^