Mitten in Deutschland - Exorzismus
Es ist nicht zu glauben, dass es in unserer aufgeklärten Gesellschafft noch so etwas wie Teufelsaustreibung gibt. Was bezweckt die Kirche damit, wenn sie solch einen Humbug durchführt? Die Bischhöfe und Priester haben ein Studium absolviert, sie sind allesamt nicht dumm. In ihrem Innern müssen sie wissen, dass das, was sie vorführen völliger Blödsinn ist und Schaden anrichtet. Aber warum machen sie es trotzdem? Will die Kirche damit zeigen, dass der Satan existiert und nur sie in der Lage ist, den Menschen zu helfen?
Und warum passiert so etwas meistens in Bayern? So hinterwäldlerisch sind die Bayern nun auch nicht, dass man ihnen in der richtigen Verpackung alles verkaufen kann. Wo für sind Ärzte da, die bei Epilepsie sicherlich auch die richtige Diagnose stellen und der Person so gut wie möglich helfen werden. Aber genau das wissen die Männer der Kirche auch. Kommt es ihnen darauf an, sich hervorzutun und glauben sie, durch dieses Ritual mehr Neuzugänge verzeichnen zu können, weil gerade in Deutschland doch sehr viele aus der Kirche ausgetreten sind? Ich jedenfalls finde hier keine Worte und verstehe das nicht.
aris18 hat geschrieben:Ich persönlich glaube nicht an den Teufel, denke jedoch trotzdem, dass dort irgendetwas mysteriöses mit dem Körper passiert. Ich kann es mir einfach nicht erklären, warum Menschen, welche angeblich von Dämonen beziehungsweise dem Teufel befallen sind, dann so auf einen Exorzisten und seine Maßnahmen reagieren. Ergo muss da irgendetwas wahres dran sein, immerhin gibt es ja schon etliche Videos, aus Rumänien zum Beispiel, in denen eine Teufelsaustreibung praktiziert wird. Auffallend ist, dass viele Menschen gleich reagieren und alle danach nicht wissen was passiert ist.
Hier liegt das große Problem: Viele Menschen, die exorziert werden, sind selbst davon überzeugt, vom Teufel besessen zu sein und zeigen die dazugehörigen Symptome. Dies ist meist durch das Großwerden in katholischem Umfeld zu begründen und einer Krankheit. Nehmen wir als Beispiel mal die Studentin Anneliese Michel aus Klingenberg, der letzte offizielle Exorzismus in Deutschland, wird hier sicherlich allen ein Begriff sein.
Anneliese Michel wuchs in streng katholischem Elternhaus auf und litt an Temporallappenepilepsie, einer Art der Epilepsie, die auch Hysterie, Wahnvorstellungen, Depressionen und ähnliches hervorruft. Sie wurde medikamentös behandelt, jedoch setzte sie die Medikamente auf eigene Faust ab - und genau ab diesem Zeitpunkt begann ihre angebliche Besessenheit.
Wie wir geprägt und/oder aufgewachsen sind, das macht aus, was wir gegebenenfalls bei Krankheit an Wahnvorstellungen haben. Anneliese Michel hörte im Zuge ihrer Krankheit Stimmen, die sie eindeutig als Stimmen des Teufels identifizierte. Sie selbst sagte das, sie selbst hielt sich also für besessen. Sie steigerte sich durch ihre immer schlimmer werdende Krankheit so sehr in die Sache hinein, dass sie multiple Persönlichkeiten entwickelte, die sich zum Beispiel als die Dämonen Hitler, Nero oder Fleischmann ausgaben. Durch den Exorzismus wurden die Symptome nur verstärkt.
Was glaubt ihr, was es mit einem Menschen anstellt, der sich selbst für besessen hält und in Folge dessen exorziert wird? Entweder er hielt sich nur aufmerksamkeitshalber für besessen und sieht sich danach als geheilt an (gibt es oft genug). Oder das Für-besessen-halten ist krankheitsbedingt, also auch nicht durch Exorzismus heilbar. Der "Besessene" antwortet auf die Exorzismen, so, wie es von ihm erwartet wird, das heißt: Abneigungen gegen Weihwasser, heilige Gegenstände, lautes Fluchen und so weiter. Die Symptomatik der Krankheit wird durch den Exorzismus lediglich verstärkt.
Wenn ein Mensch exorziert wird, der sich nicht für besessen hält, kann es zu Panikattacken kommen sowie Traumatisierungen, wenn demjenigen suggeriert wird, nicht mehr in Vollbesitz seiner geistigen Kräft zu sein und ganz und gar in den Händen des Teufels höchstpersönlich, der ja auch oft genug vom Exorzisten beim Namen genannt und verflucht und zum Verlassen des Körpers aufgefordert wird.
Naja! Wie hier schon Jemand geschrieben hat: Typisch Bayern! In keinem anderem Bundesland könnte so eine Scheiße vorkommen. Aber was will man von einem Land erwarten das seit Ewigkeiten christlich regiert wird?
Das ist eine nicht haltbare Unterstellung. Wirf mal einen Blick in Marcus Wegners Buch "Exorzismus heute" über inoffiziell und im verborgenen stattfindende Exorzismen in Deutschland. Exorzismus ist, so unbekannt und unfassbar das auch sein mag, ein alltägliches Phänomen in Deutschland. Und zwar überall in Deutschland.
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