Genmaisanbau in sechs Bundesländern testweise
Dem Agrotechnikkonzern Monsanto wurde erlaubt, gentechnisch veränderten Mais zu Forschungszwecken an 9 Standorten in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern und Sachsen bis 2011 testweise anzubauen - die von Monsanto entwickelten gentechnisch veränderten Pflanzen sind resistent gegen bestimmte Schädlinge und sind toleranter gegenüber Glyphosat, dass u. a. bei der Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird.
Monsanto - das kennen manche vielleicht schon aus aktuellen Diskussionen um Saatgut und Entwicklungsländer. So darf z. B. zur Wiederaussaat kein Saatgut von den Pflanzen hergestellt werden, sondern es muss von Monsanto neu gekauft werden, da Monsanto ein Copyright auf die Pflanze hat und es sich somit um eine Urheberrechtsverletzung handeln würde, und und und...ein eigenes Thema.
In Deutschland darf Monsanto nur unter strengen Auflagen den Gen-Mais anbauen, um die Auflagen zum Schutz vor einer Verbreitung der gen veränderten Pflanzen zu erfüllen. Felder mit gentechnisch veränderten Mais-pflanzen dürfen z. B. nur im Abstand von mind. 200 Metern zu anderen Maisfeldern angepflanzt werden, zudem muss das Saatgut und die Ernte besonders gekennzeichnet werden. Die Ernte darf ebenfalls nicht verfüttert oder in Umlauf gebracht werden.
Einen Aufschrei gab es vor Jahren, als herauskam, das gentechnisch veränderte Reis Sorten, die teilweise in Europa als Nahrungsmittel noch nicht zugelassen waren, in normalen Reis Mischungen enthielten. Umweltschützer befürchten nun natürlich auch eine Durchmischung von gesundem Mai mit gentechnisch verändertem, da 200 m als Abstand vielleicht noch zu gering wären, um eine Bestäubung der anderen Felder auszuschließen.
Eine Initiative macht sich die geltende Gesetzeslage gegen den Genmais sogar zu nutzen, die Aktion "Bantam-Mais" von Save our Seeds und der Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit. Diese versenden kostenlos Packungen mit Saatgut für Mais unter www.bantam-mais.de. Diesen kann man dann in seinem Garten aussähen und der Aktion melden. Sinn der Sache ist, soweit ich es verstanden habe, möglichst viele "Mais Felder" mit Bio-Mais anzulegen, damit in deren Nähe kein Gentechnik veränderter Mais angebaut werden kann, da ja ein Mindestabstand eingehalten werden muss und somit im Idealfall rechtlich einen "Raum" im wahren Sinne des Wortes zu schaffen.
Ich weiß nicht warum sich die Leute immer wenn sie das Wörtchen Gen hören aufregen. Mittlerweile gibt es auf der Erde ca. 6 Milliarden Menschen, diese Menschen wollen alle etwas essen. Man kann sich nicht mehr leisten das ganze Ernten durch Pflanzenkrankheiten etc. verloren gehen. Wir in Industrienationen können leicht reden, bei uns muß niemand Hungern. Ein ganzer Kontinent Süd-Amerika ernährt sich fast ausschließlich von Mais. Wir brauchen eine gesunde Mischung.
solange nicht klar ist, welche (Langzeit)-Folgen genmanipulierte Pflanzen für den Menschen haben oder nicht haben, werde ich den Anbau von Genmais etc. nicht für mich akzeptieren oder gar unterstützen - mag man mich noch so sehr für einen uneinsichtigen Industriestaatler halten, das ist mir wurscht.
Bevor man über sowas wie Gen-Gemüse in Bezug auf Afrika nachdenkt, sollte die EU lieber mal ihre Politik überdenken - die es vielen wichtigen afrikanischen (u.a. landwirtschaftlichen) Produkten unmöglich macht, auf dem europäischen Markt zu bestehen.
LG Cala
Ich war vor einigen Jahren in Indonesien auf einer Rundreise und hatte damals noch als Gegner vom genmanipulierten Pflanzen eine heftige Diskusion mit einem der einheimischen Reiseleiter.
Es ging um genmanipulierten Reis. In gesamten asiatischen Raum herrscht unter Zivilbevölkerung akuter Vitamin A Mangel d.h. im Klartext die meisten Kinder werden mit Sehstörungen geboren. Nach einer gewissen Zeit verlieren sie ganz das Augenlicht. 1996 waren es ca. 80% der neugeborenen Kinder. Da es dort keine Orangen, Karotten, Broccoli, Butter, Milch zu erschwinglichen Preisen gibt, gibt es auch keine Möglichkeit die Kinder mit Vitamin A zu versorgen. Hauptnahrungsmittel, wobei Haupt stark untertrieben ist, eher gesagt Einzigesnahrungsmittel Reis ist. Aufgrund dieser tatsache hat man Überlegungen angestrebt den berühmt berüchtigten Golden Reis einzuführen. Dieser wurde zwar nur 1/4 des Bedarfs decken, aber immerhin besser wie nichts.
Allerding hat der Bauer dort die Möglichkeit zu wählen ob er genmanipulierte Sorte verwendet oder nicht. Versuche der Gegner in Bangladesh Frauen bzw. Männer zu animieren Gärten anzubauen und dort Obst und gemüse sind klanglos gescheitert - nicht an dem Eillen der einheimischen Bevölkerung sonder an der Quantität der Lebensmittel. In Moment leben in Asien ca. 3,4 Milliarden Menschen und die meisten haben Hunger.
Naja, wenn man Gen fordert, nur weil`s mit dem Essen knapp wird - Es gibt rein theoretisch genug Lebensmittel um die Weltbevölkerung zu ernähren und auch noch ein paar mehr, aber um die Preise stabil zu halten, werden die meisten davon in den Industriestaaten vernichtet oder zu anderen, nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeigneten Produkten umgewandelt.
Also warum höhere Erträge, nur weil die Nahrungsmittel nicht reichen? Zudem hat man, wie mit dem Fall Monsanto geschildert, auch sehr negative Erfahrungen im asiatischen Raum gemacht, auch Mißernten mit Gen-Pflanzen.
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