Warum Menschen lästern müssen
Also ich denke, dass der Mensch lästert um sich wichtig zu fühlen, oder auch um ein Gespräch zu beginnen oder weiter zu führen. Sowas bindet die Menschen halt zusammen auf Kosten anderer.
Beim Lästern kommt es auch meistens zu lustigen Informationen die den Menschen zum Lachen bringen. Und weil Lachen glücklich macht, will der Mensch Lästern als weiterer "fröhlich Macher" nicht missen.
Ich denke ebenfalls, dass es beim Lästern hauptsächlich darum geht, seine Gedanken zu teilen und herauszufinden, ob man mir seiner Meinung alleine dasteht oder ob andere die Selbe haben. Wenn ich zum Beispiel eine Frau sehe, die meiner Ansicht nach grässliche Klamotten anhat, dann denke ich mir erstmal meinen Teil bis sie vorbei gegangen ist oder sie zumindest nicht mehr mitkriegt, was ich sage, und dann erzähle ich beispielsweise meinem Shoppingbegleiter davon.
Natürlich erwarte ich dabei auch, dass der, dem ich da meine „Meinung“ mitgeteilt habe, mir antwortet und mir seine sagt, im Grunde will ich sogar, dass er sagt: „Ja, du hast Recht.“ Das gibt mir die Bestätigung, dass ich mit meiner Ansicht nicht komplett alleine dastehe.
Andererseits ist es aber auch eine gute Möglichkeit für mich, Wut abzubauen, wenn ich auf jemanden sehr sauer bin. Dann will ich, dass alle wissen, was dieser Jemand gemacht hat und erzähle dann eben auch Jedem davon. Außerdem ist es natürlich auch immer ein Gesprächsthema, falls mal diese gewisse "peinliche Stille" bei einer Verabredung herrscht.
Lästern und Gedanken teilen - ich wiederhole mich gern: das ist eine Gratwanderung. Lästern ist in meinen Augen sich hinter dem Rücken der betreffenden Person über deren Eigenheiten zu amüsieren bzw. diese Person hinter deren Rücken mit Absicht schlecht zu machen oder zu urteilen. Das kann man zwar nennen wie man möchte - für mich ist das trotzdem lästern.
Warum Menschen lästern müssen? Dafür gibt es für mich drei Gründe: klar das Opfer der Lästerei ab- und sich selbst auf-werten oder zumindest sich selbst in irgendeiner Form zu bestätigen und natürlich sich in einer Gruppe zu etablieren bzw. behaupten.
Das sich selbst bestätigen ist zum Beispiel dann gegeben, wenn man über einen Dieb oder aber jemanden mit (vermeintlich) schlechtem Charakter lästert. Durch diese Lästerei versucht man ja im Endeffekt die eigenen Vorstellungen von Moral bzw. einem guten Charakter bestätigt zu finden. Ob das nun verwerflich ist, muss wohl jeder für sich herausfinden.
Ein bischen lästern macht doch Spaß und ist durchaus natürlich. Es hebt doch durchaus das Selbstwertgefühl, wenn man sagt „schau mal, die Frau da drüben ging in meine Klasse, die sieht viel älter aus als ich“ und der Gegenüber das dann auch bestätigt. Sicherlich darf man es nicht übertreiben und Unwahrheiten verbreiten oder jemanden so bloß stellen, dass er sich nicht mehr unter die Leute wagen kann.
Also, ich kann es durchaus vertragen wenn über mich und meine Eigenarten gelästert wird, sicherlich ist es auch besser das in meinem Beisein zu machen, obwohl mir mein Ruf auch so bekannt ist. Ich vermeide allerdings sogenannte Lästerrunden, wo ständig über irgendwelche Kollegen oder Bekannten hergezogen wird und das auf übelste Weise.
Warum so viel und überall gelästert wird weiß ich nicht. Ich denke mal, dass damit auch von den eigenen Unzulänglichkeiten abgelenkt wird und das Thema allemal spannender als das Wetter und Krankheiten ist. Für manche ist es auch sicher schön, mehr als andere zu wissen oder etwas als Erste erfahren zuhaben. Gruß Hooker
Ich vermeide es mit Leuten zusammen zu sein, von denen ich weiß, dass sie lästern, da ich das einfach nur armselig finde. Genau wie deine Lehrerin, finde ich das Menschen nur lästern, um selbst besser dazustehen und ihr Ego aufzupuschen. Und das ist erbärmlich und wirklich unterstes Niveau.
Ich sehe das selbst immer wieder an einer Klassenkameradin von mir. Sie stammt aus einer eher armen Familie und hat in der Schule zwei Freundinnen,die aus ähnlichen Verhältnissen stammen. Und wenn dann mal jemand mit Markenkleidung oder einer neuen Frisur ankommt, geht es wieder heiß her und sie können sich kaum ein kriegen vor lauter Geläster. Sogar Leute mit denen sie sich zu Anfang noch gut verstehen, werden nachher zu Feinden, weil sie irgendwas neues haben und für mich ist das ein wirklich offensichtliches Beispiel dafür, dass Lästern rein aus Neid, Eifersucht und der Unfähigkeit entsteht, jemandem anderen was zu gönnen.
Was anderes ist es in meinen Augen, über jemanden zu reden, der wirklich etwas schlimmes getan hat, wie beispielsweise ein Verbrechen. Dann redet man meistens einfach darüber, weil es aktuell und nicht normal ist, nicht aber, weil man sich besser fühlt deswegen. Die beiden Arten sind zu Unterscheiden, wie ich finde.
Ich persönlich denke, dass Menschen lästern, weil sie sich dann besser fühlen. Wenn man über jemand anderen lästert, dann setzt man den anderen automatisch unter sich und man selbst steht in "der Rangordnung" dann weiter oben. Das ist dann ein gutes Gefühl für sich selbst und man macht dann weiter. Auch macht man es, weil man dann ein Gesprächsthema hat. Es gibt ja wirklich Leute die nur aus Langeweile lästern.
Ich kann mir auch gut vorstellen, das dein Lehrer mit seiner These da recht hat, denn wenn man einen anderen Menschen schlechter macht, damit man selber vielleicht etwas besser dar steht, dann ist es doch auch ein besseres Gefühl für einen selbst und vor allem, wenn andere es dann auch noch bestätigen. Obwohl es eigentlich auch nicht die feine englische Art ist, wenn man so reagiert.
Aber ich denke auch, das es sehr oft nur der Neid von einem ist, der über andere lästert, wie z.B. wenn eine vollschlanke Frau, die sich darüber lustig macht, wenn eine Frau, mit einer Top Figur ihr über den Weg läuft und womöglich noch sehr Figur betonte Kleidung trägt. Da ist es mir schon sehr oft aufgefallen, das grade die vollschlanken Frauen, dann über die anderen Frauen lästern und meiner Meinung nach ist das der pure Neid, denn sie hätten womöglich auch sehr gerne so eine Top Figur.
JotJot hat geschrieben:Lästern und Gedanken teilen - ich wiederhole mich gern: das ist eine Gratwanderung.
Das sehe ich auch so. Ich kann meine Gedanken äußern, ohne über jemanden zu lästern. So kann ich sagen, dass ich dicke Frauen in Tops unästhetisch finde oder ich kann mit dem Finger auf jemanden zeigen und sagen "Guck mal, wie schrecklich. Wie kann die nur so rumlaufen. Hat sie keinen Spiegel zu Hause? Die findet sich wahrscheinlich auch noch toll." Das ist für mich ein großer Unterschied.
Neid, Missgunst und sich selbst besser darstellen zu wollen, spielen mit Sicherheit oft eine Rolle. Aber um noch einen anderen Aspekt einzubringen: Es fällt den meisten leichter über andere zu reden und zu urteilen, als über sich selbst!
Ich denke auch, dass die meisten Menschen mehr oder weniger ausgeprägt lästern. Die Frage ist natürlich, wo lästern anfängt. Lästert man schon, wenn man einfach feststellt, dass jemand ein enges Oberteil trägt und damit unvorteilhaft aussieht oder wenn man nahezu objektiv feststellt, dass jemand ein bisschen zu einfach gestrickt ist, um manche Zusammenhänge zu verstehen? Oder beginnt das Lästern erst dann, wenn die Aussagen wirklich jeder Grundlage entbehren und die Intention darin besteht, den anderen gezielt abzuwerten? Die Grenze zwischen dem Austausch von Meinungen, Lästern und der Diffamierung und Beleidigung von andern Leuten ist sicher nicht ganz starr.
Ich denke aber schon, dass die Lehrerin nicht falsch liegt. Letztendlich geht es beim Lästern vor allem darum, ein bestimmtes Bild zu konstruieren, von dem man sich im gleichen Atemzug direkt abgrenzt. Wenn man einen Menschen sieht, den man ganz schrecklich findet und über ihn lästert, tut man das ja nicht, weil man dieser Person noch irgendetwas abgewinnen kann. Es geht ja gerade darum, diesen Menschen abzuwerten und sich selbst maximal davon zu distanzieren - eben weil man in der Annahme lebt, dass man selbst ja so viel besser ist als diese andere Person. Das dient mit Sicherheit der eigenen Aufwertung. Auf der anderen Seite ist es sicher auch zutreffend, dass Menschen unbewusst auf diese Weise versuchen, ihre Rolle in ihrer Peer-Group zu überprüfen oder zu sichern. Wenn sie Zustimmung für ihre Lästereien ernten, festigt das ja auch den Stand in der Gruppe und derjenige erntet oft auch Anerkennung.
Auch wenn es im Grunde genommen albern ist, über andere Menschen zu lästern, kenne ich keinen einzigen Menschen, der dies nicht hin und wieder tut. Ich finde das auch nicht dramatisch. Solange man die Grenze zum gezielten Mobbing nicht überschreitet, ist das doch harmlos und nicht weiter schlimm.
...das was sweety gesagt finde ich eigentlich sehr passend. Man vergleicht sich mit den anderen Menschen indem man sich selbst durch das Lästern besser darstellt. Man versucht sein eigenes Ego aufzubauen und sich dadurch in der gesellschaftlichen Rangordnung etwas nach oben zu schieben. Durch das Herab reden oder das Lästern wird die eigene Position gestärkt und man fühlt sich überlegen.
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