Graffiti und Sprayen: Kunst oder einfache Sachbeschädigung?
Gekommen ist mir die Fragestellung und die Idee, diesen Thread hier zu eröffnen, als ich durch Hamburg, meine Heimatstadt, fuhr. Ich saß in der Bahn und schaut träumend aus dem Fenster. Später ist mir aufgefallen, dass wirklich die ganze Strecke entlang der Bahn von Graffiti und gesprayten Bilden bepflastert ist. Hierbei handelt es sich nicht um einfache Schriftzüge von irgendwelchen Leuten, sogenannte "Tags", sondern um wirklich große und schöne Bilder.
Nun wollte ich mal zur Diskussion stellen, was ihr von solchen gesprayten Bildern handelt? Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass es sich teilweise wirklich um Kunst handelt, die viele junge Leute auf den Beton bannen.
Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es illegal ist. Auch wenn ein Graffiti manchmal wirklich faszinieren kann, wird dadurch eine Sachbeschädigung begangen. Ich bin allerdings der Meinung, dass ein paar Teile der Stadt, vor allem entlang der Bahnstrecken, für Sprayer freigegeben werden sollten. Allerdings müssten die Malarbeiten natürlich kontrolliert werden, damit sich niemand verletzt.
Eine solche Freigabe hätte mehrere Vorzüge: Zum einen würde die Kriminalität etwas verringert. Da die meisten Wände entlang der Bahn eh besprayt werden würde der Anreiz genommen etwas Verbotenes zu tun. Auch würde zur Verschönerung der Stadt beigetragen. Wenn die Malarbeiten kontrolliert würden, könnte man auch eine Art Casting veranstaltet. So kämen wirklich talentierte Künstler zum Zuge. Auch hätten viele Jugendliche, die es sonst illegal täten, ein Medium um ihre Werke zu verbreiten. Ich spreche da aus Erfahrung, da ein Freund von mir auch sprayt. Er ist wirklich ein begnadeter Künstler. Da er aber nur auf freigegebenen Wänden sprüht, die meist abgelegen sind, hat er kaum eine Möglichkeit, seine Werke zu zeigen. So ist es fast vorprogrammiert, dass er irgendwann auch mal auf andere "Spots" (Plätze zum malen) ausweicht. Ich merke schon, dass mein Beitrag etwas lang wird
Mich würde einfach mal interessieren, was ihr über das Thema Graffiti denkt und, ob ihr auch bestimmte Plätze freigeben würdet?
Suche benutzen! Graffitti - Kunst oder Vandalismus ?!
Ich denke, Grafitti ist Kunst, wenn es erlaubt ist, das Grafitti zu sprühen,wenn es illegal entstanden ist, ist es Sachbeschädigung, ganz einfach.
Bei uns in der Stadt werden oft Flächen freigegeben, wo gespüht werden kann und ich bewundere dies immer wieder. Da sind Bilder dabei, die sind so gut wie Fotos und ich stehe oft lange davor und freue mich, das es Leute gibt, die ein solches Talent haben. Wenn ich aber die illegalen Spühereien sehe, die einfachen Zeichen, die irgendwo drauf gesprüht werden und das Stadtbild verschandeln, dann ärgert es mich schon.
Das ist für Privatleute sowieso recht kostspielig, das immer wieder zu entfernen und für die Städte, die Komunen und auch den Nahverkehr wie Bus und Bahn ein riesiger Schaden. Und genau das zahlen wir mit unseren Steuergeldern. Bei illegalen Sprühereien sollten die Strafen viel härter ausfallen, da müssten die viele, viele Stunden damit beschäftigt sein, solche Sauereien wieder wegzumachen.
Hier in Berlin gehören Tags und Bilder natürlich zum Stadtbild, egal wo man ist. Es ist mittlerweile wie ein Sport, den die Jungs betreiben. Anstatt aufeinander loszugehen (was es natürlich auch gibt) "battlen" sich hier die Jungs durch ihre Kunstwerke. Ich finde es ist ein Ventil für Jugendliche, die Talent haben, doch keine Möglichkeit haben oder kennen, es einzusetzen. Die Wände der Stadt sind wie ihre eigenen Werbetafeln, wo sie sich durch Kreativität, Talent und Fleiß ihre Lorbeeren holen. Sehr gute Bilder werden als Zeichen der Anerkennung nicht gecrosst (durch andere übermalt), so hat sich dadurch eine eigene Form der urbanen Kunst- und Kulturszene selbst erschaffen.
Ich persönlich finde, das die verschiedenen Stile und Bilder (solange sie wirklich von talentierten Sprayern umgesetzt wurden) der Stadt einen Touch von Gemütlichkeit und einen gewissen Flair von Stadtromantik (ähnlich wie damals die Stadtlyrik) verleihen. Ich bin natürlich gegen die Beschmierung von Wänden und Eigentum und distanziere mich von dieser Subkultur und verurteile alles Illegale.
Gute Frage, Graffiti kann sehr schön sein und es gibt ja viele sehr gute Künstler, die das gut können. Dafür sollte man dann aber extra nachfragen oder auf Leinwand sprayen und nicht Nachts im Dunkeln irgendwelche Häuserwände die gerade neu gestrichen wurden verschmutzen, das geht viel zu weit, so schön das Bild auch sein mag. Der Sprayer ist dann weg und dem Eigentümer des Hauses bleibt nun die Säuberung, sowas geht dann nicht.
Also ich finde, dass es eine Kunst ist. Ich mein nicht jeder Mensch ist dazu im stande so ein Graffiti auf die Wände zu sprayen. Die Leute haben echt viel Talent. Ich finde es gibt einfach viel zu wenig freigegebene Wände wo drauf gesprayt werden darf, da muss man sich auch nicht wundern, wenn auf nicht freigegebenen Wänden gesprayt wird. Dabei finde ich, dass es gar nicht mal so schlecht aussieht. Aber das ist auch Geschmackssache.
Hui, das Thema Graffiti ist natürlich ein zweischneidiges Schwert: Was für den einen Kunst ist, ist für den anderen schlichtweg Sachbeschädigung, wie ihr ja schon sagtet. Denn spätestens wenn die eigene Garage oder Hauswand angesprayt wurde ist es mit dem Verständnis für die Kunst vorbei. Die Beseitigung von illegal gesprayten Graffitis kostet Jahr für Jahr Millionen von Euros. Allerdings habe ich auch schön öfter Grafittis gesehen, die echt kunstvoll aussahen. Aber dennoch waren sie illegal.
Doch wo können junge Leute die die Spraydose für sich entdeckt haben hingehen? Sicherlich gibt es Sprayer denen gerade das Verbotene an ihrem Hobby einen Kick gibt, jedoch auch solche die sich künstlerisch ausdrücken wollen mit ihren Bildern und nur aus Mangel an legal besprühbaren Flächen in die Kriminalität abdriften. Nachts, bei schlechter Beleuchtung und in ewiger Angst vor dem Entdecktwerden gestalten sie ihre Bilder an Gebäuden. Eigentlich schade, denn bei Licht und mit mehr Zeit könnte man doch viel schönere Bilder gestalten.
Eine gute Lösung hat man jetzt bei uns im Dorf gefunden: Ein Sprayer aus unserer Gegend hat beim Rathaus angefragt ob er evtl. legal an einer Brücke sprayen dürfe. Darüber konnte die Gemeinde aber nicht entscheiden, da die Brücken Landeseigentum sind. Die Idee kam aber gut an: Legales Sprayen im Ort? Sprayern die Möglichkeit geben sich auszudrücken und durch das Bereitstellen von Flächen evtl. sogar die Zahl von illegalen Graffitis senken? Dies hielt auch der Leiter des örtlichen Juze`s für sinnvoll und so werden vermutlich schon in der nächsten Zeit fünf beidseitig besprühbare, wasserfeste Spanplatten durch den Bauhof aufgestellt.
Um dort sprayen zu dürfen reicht ein formloser Antrag unter Angabe von Name und Telefonnummer im Juze. Um Befürchtungen auszuschließen sei gesagt, das dies nicht der Polizei dazu dienen soll eventuelle Vergleiche mit alten Graffitis anzustellen, sondern nur dazu jemanden zu haben der für seine Fläche verantwortlich ist. Das Sprayen dort ist kostenlos, nur die eigene Ausrüstung muss mitgebracht werden. Gestaltungsvorschriften gibt es keine, erlaubt ist was gefällt, solange es nicht verfassungswidrig ist, was sich ja von selbst versteht. Wenn das bundesweit einzigartige Projekt zur Förderung von legalem Sprayen, gut ankommt ist noch vieles denkbar: z.B. eine Abstimmung über die besten Bilder im Internet oder eine Ausweitung des Projektes.
Ich denke, dies löst die Frage ob Sprayen Kunst ist oder nicht perfekt. Die Sprayer können zeigen ob es für sie wirklich Kunst ist oder doch nur der Reiz des Verbotenen eine Rolle spielt. Auch die Leute die Graffitis nur als Schmierereien abgetan haben, können sich so eventuell für Graffiti begeistern. Abschließend bleibt mir zu sagen, dass das illegale Sprühen für mich einfach keine Kunst ist, da es "zerstört" - und zwar Eigentum. Das von mir beschriebene legale Sprayen sehe ich aber schon als Kunst.
Ich persönlich finde, dass Graffiti Kunst ist und Kunst bleibt, es sei denn, es bilden sich manche ein, es sei "cool", Bahnen und Häuser voll zu sprühen. Aber außerdem kann diese Kunst für mich persönlich sehr unterschiedlich sein: Es können sehr schöne Bilder angefertigt werden, aber auch diese Schmierereien. Bilder sind Kunst, Schmierereien Sachbeschädigung.
Also ich finde, dass, solange dabei keiner geschädigt wird, also solange nichts gegen den Willen des Besitzers einer Hauswand, Garage, eines Autos etc. geschieht, Graffitis als Kunstform angesehen werden können.
Ich würde teilweise mit Zeichnungen oder Computerprogrammen nichts so gut gezeichnetes hinbekommen, wie einige Graffiti-Sprayer. Wir haben bei uns im Ort auch eine Fläche, auf der sich die Graffiti-Künstler legal frei austoben können und was da ab und zu hingezaubert wird ist einfach nur super.
Sicherlich ist es aber keine Kunst, wenn irgendwelche vandalistischen Jugendlichen irgendwelche Fäkalwörter oder andere sonstwie geartete Zeichen (beispielsweise aus dem Nationalsozialismus) auf irgendwelche Stromkästen, Garagen oder unter Brücken sprühen. Da muss meiner Meinung nach ganz klar getrennt werden und es muss auch gesagt werden, dass solche Graffitis den Ruf von Graffiti-Künstlern schädigen.
Es kommt, finde ich sehr darauf an, ob es wirklich ein schönes Graffiti wie z.B. ein tolles Bild oder ein kunstvoller Cartoon oder nur eine langweilige uninspirierte, hässliche Schmiererei ist. Als positives Beispiel ist der Künstler Bansky zu nennen, der macht echt gute Graffiti, muss aber unerkannt bleiben, denn rein rechtlich betrachtet ist Graffiti meistens illegal, außer in speziellen Arealen. Leider gibt es viel zu wenige davon und wenn es welche gibt werden die meistens verunstaltet. Was aber gar nicht geht sind Graffiti mit Nazi-Sprüchen oder anderen illegalen Dingen.
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