Wachsame Blicke sollen für mehr Moral sorgen
In einer kürzlich veröffentlichten Studi von der Universität Newcastle in den "Biology Letters" der britischen Royal Society hat man festgestellt, das sich Menschen unter den wachsamen Augen anderer anders verhalten - und wenn diese auch nur von Bildern kommen.
In der Studie wurde ein seit Jahren existierender Pausenraum und dessen Kaffekasse genutzt samt unwissender Benutzer. Lediglich über der Preisliste hingen wöcentlich wechselnde Bildmotive. Die Forscher zählten am Ende das eingenommene Geld und rechneten den Getränkeverbrauch anhand der verbrauchten Milch gegen.
Am Ende stellte sich heraus, das die Benutzer des Pausenraumes fast das dreifache für ihre Getränke zahlten wenn ein Bild einer Person oder nur deren Augen sie direkt ansahen , aber sich ihr Zahlungsverhalten bei anderen Motiven (Landschaften, Tiere) wenig bewegte. Die Forscher nehmen an, daß das Gehirn unbewußt die Gesichter und "Blicke" anderer so interpretiert, dass man das Gefühl hat, sich "anständig" verhalten zu müssen, da man sich Sorgen macht, was andere über ein denken: "Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Menschen sich weniger leicht egoistisch verhalten, wenn sie das Gefühl haben, beobachtet zu werden, was große Bedeutung für den Alltag hat.", so einer der Forscher.
Das kann ich mir durchaus vorstellen. Natürlich verhält sich jeder Mensch anders und anständiger, wenn er das Gefühl hat, unter Beobachtung zu stehen. Das sind so psychologische Tricks und Kniffe, die in der kommenden Zeit bestimmt öfter und an verschiedenen Stellen mal ihre Verwendung finden werden...
Aber dieses Experiment erinnert mich offen gestanden schon ein wenig an George Orwell und "Big Brother is watching you"...
Wenn es denn hilft...bei uns gab es in der Kaffeekueche mal eine Kiste mit Suessigkeiten, Schokoriegel usw. Da konnte man sich was rausnehmen und sollte dafuer entsprechend in eine Spardose einzahlen. Natuerlich fehlte am Ende immer Geld, weil einige Leute meinten die Sachen gratis mitnehmen zu muessen. Da waere ein solches Poster sicher auch hilfreich gewesen. Eine andere Moeglichkeit, das Verhalten zu beeinflussen, sind sicher auch VIdeokameras. Zum einen gibt es da ja oft Fake-Installationen, wo die Kameras nur Attrappen sind und zur Abschreckung dienen. Zum anderen natuerlich auch die aktiven Kameras. In England gibt es ja schon einige Staedte, wo ueberall Kameras installiert wurden, die auch ueberwacht werden. Das soll - neben der Abschreckung von Verbrechern - auch mithelfen, dass die Stadt sauber bleibt und die Leute sich allgemein besser benehmen. Zum Teil wurden sogar Lautsprecher angebracht, so dass es durchaus vorkommen kann, dass eine "Stimme von oben" einen Tadel erteilt, wenn man Muell auf die Strasse wirft oder aehnliches anstellt. Schade, dass sowas noetig ist, aber wenn's hilft...
misspider hat geschrieben: Zum anderen natuerlich auch die aktiven Kameras. In England gibt es ja schon einige Staedte, wo ueberall Kameras installiert wurden, die auch ueberwacht werden. Das soll - neben der Abschreckung von Verbrechern - auch mithelfen, dass die Stadt sauber bleibt und die Leute sich allgemein besser benehmen. Zum Teil wurden sogar Lautsprecher angebracht, so dass es durchaus vorkommen kann, dass eine "Stimme von oben" einen Tadel erteilt, wenn man Muell auf die Strasse wirft oder aehnliches anstellt. Schade, dass sowas noetig ist, aber wenn's hilft...
Das erinnert mich jetzt an einen anderen Thread, wo es um die Einschränkung von Grundrechten ging. Insbesondere dieses "wenn's hilft". Das kann ich wirklich nicht nachvollziehen, dass jemand auch nur ansatzweise damit einverstanden sein kann, permanent videoüberwacht zu werden, nur um eine sauberere Umgebung zu erhalten (oder vermeintliche Sicherheit).
Im Übrigen werden durch die Kameras kaum Verbrechen verhindert und die Täter im regelfall auch nicht leichter gefangen - kann man alles schön in England sehen. Der einzige Effekt ist, dass sich Drogenszenen an andere Stellen verlagern, aber eben nicht verschwinden.
Kann bsm123 nur zustimmen - natürlich nimmt die Kriminalität dort ab, weil Kriminelle meist etwas paranoid sind aufgrund der sie ständig verfolgenden Polizei. Die stellen sich dann kaum vor eine Kamera. Das eine Stimme von oben noch Befehle erteilt empfinde ich eher als gruselig als gut - Überwachungsstaat pur, mehr ist das nicht, vor allem wenn man noch "herumkommandiert" wird.
Ich kann auch diese schleichende Aufgabe von Freiheiten nicht nachvollziehen, hier wird grundlegend in alle möglichen Rechte eingegriffen (bei Kameras, nicht bei einem Bild mit Augen) und man nimmt`s auch noch hin. In Deutschland mussten deswegen bereits mehrere Kameras wieder abmontiert oder in ihrer Funktion eingeschränkt werden - die völlige Demontage wär das einzig richtige.
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