Hund verweigert Trockenfutter - Tipps gesucht
Meine Hündin hat eigentlich immer Hunger. Sie hat sonst morgens etwas Trockenfutter und Abends dann Trockenfutter und Nassfutter bekommen. Sie hat auch immer alles aufgefressen. Sie war sehr dünn als wir sie bekommen haben und ist nun immer noch recht schlank. Sie könnte auch ruhig noch 2 Kilo mehr haben.
Kurz vor der Läufigkeit ist es immer so, dass sie schlechter frisst. Dann weiß ich, dass es bald los geht. Ich habe dann schon morgens die Portion Futter weggelassen, damit sie eben Abends dann richtig Hunger hat. Das hat auch gut geklappt. Jetzt frisst sie Trockenfutter nur, wenn ich es mit dem Nassfutter gut vermische und selbst dann bleiben noch Brocken im Napf liegen. Ich habe das Futter auch mal gewechselt, daran kann es nicht liegen. Auch beim Tierarzt war ich schon. Sie ist gesund und hat nichts. Nassfutter und Leckerchen nimmt sie auch ohne weiteres. Nun hatte ich einfach die Nase voll und habe das Nassfutter ganz weggelassen. Ich dachte mir, dass sie schon ans Trockenfutter geht, wenn sie Hunger hat.
Gestern hat sie dann gar nichts gefressen. Heute werde ich es wieder versuchen. Hunde fressen ja irgendwann wenn sie Hunger haben. Bei uns steht der Napf auch nicht den ganzen Tag zur Verfügung. Er wird eben Abends hingestellt und wenn sie nicht frisst, nehme ich ihn nach einiger Zeit wieder weg. Habt ihr vielleicht noch Ideen oder Tipps was ich machen könnte? Ich habe keine Lust ein verwöhntes Hundemädchen zu bekommen. Daher möchte ich mich schon durchsetzen was das Trockenfutter angeht.
Wenn der Hund gesund ist und das Futter verträgt, dann lass ihn hungern. In diesem Punkt ist Konsequenz das einzig wirksame Mittel. Der Hund hat morgens und abends die Möglichkeit sein Trockenfutter zu fressen. Stell es ihm kommentarlos hin und beschäftige für 10 oder 15 Minuten mit etwas völlig anderem. Die Botschaft muss ganz klar sein, dass dich nicht interessiert, ob der Hund nun frisst oder nicht. Nach der Zeit kommt der Napf kommentarlos bis zur nächsten Fütterung weg. In dieser Zeit gibt es nichts anderes. Leckerchen fallen weg.
Die meisten Hunde fressen nach spätestens 3 Tagen, manche halten länger durch. Einer meiner Gasthunde hat es mal 11 Tage geschafft. Er war, als er ankam, deutlich untergewichtig und seine vorherige Familie voll im Griff. Die hatten ihm zig Sorten Futter gekauft, selbst führ ihn gekocht und ihm ihr Essen mitgekocht. Die waren völlig verzweifelt, weil der Hund andauernd verweigerte und einfach dürr war. Nach der Kur fraß er problemlos. Man konnte ihn danach auch wieder verwöhnen, "Bessere" Varianten als Trockenfutter führten nicht zum erneuten Verweigern. Sein Gewicht hat sich in den folgenden Monaten von ganz allein normalisiert.
Ein bisschen Mäkeln ist nur anstrengend, ein Hardcore-Mäkler gefährdet sich selbst und macht seine Menschen völlig verrückt. Bereits meine Eltern sind mit der Methode gut gefahren.
Und bevor jetzt empört aufgeschrien wird: Das alles gilt nur für gesunde, ausgewachsene Hunde, die das angebotene Futter durchaus mal fressen und es auch vertragen. Kranke oder junge Hunde kann man so nicht behandeln. Und ich verlange von meinen Hunden auch nicht, dass sie kommentarlos alles fressen. Sie dürfen bestimmte Marken, Sorten oder Fleischteile nicht mögen. Dann wird das eben nicht mehr gefüttert. Das ist aber etwas anderes als ein Hund, der hungert, weil er immer etwas besseres haben möchte.
Wie lange ist denn der letzte Tierarztbesuch her? Vielleicht hat sich seit dem ein kleiner Splitter vom Knochen oder irgend etwa anderes zwischen den Hundezähnen fest geklemmt? Das könnte zum Beispiel verursachen, dass der Hund eben ungern auf etwas hartes beißt. Vielleicht frisst er ja auch gerade keinen Kauknochen oder richtige Knochen?
Wenn man Trockenfutter mit Nassfutter mischt, wird das Produkt ja etwas aufgeweicht. Testweise kann man ja mal eine kleine Portion Trockenfutter einfach in etwas Wasser aufweichen. Wenn es dann gefressen wird, dann verweigert der Hund das vielleicht einfach wirklich wegen er Härte.
Wie zutraulich ist denn der Hund? Kannst du selbst einfach mal im Maul nachsehen, ob du vielleicht eine Stelle siehst, wo das Tier ungewöhnlich gefärbtes Zahnfleisch hat, das nach Entzündung aussieht? Oder reagiert es irgendwo mit Winseln, wenn man man auf den Zähnen herum drückt? Dann könnte das theoretisch schon ein Gebissproblem sein.
Gesundheitliche Ursachen kann ich wirklich ausschließen. Sie frisst ja andere Sachen auch harte Knochen oder eben Schweineohren etc. Nur rein das Trockenfutter findet sie blöd. Das war schon bei der ersten Sorte jetzt vor kurzem so und nun hab ich einfach mal innerhalb der Marke, die Geschmacksrichtung gewechselt. Aber da ist das gleiche in Grün. Sie ist da wohl nun einfach mäkelig und das möchte ich eben nicht weiter fördern.
Meine letzte Hündin war ebenfalls eine mäkelige Fresserin und ich kenne die Probleme. Trockenfutter fand sie ganz doof, aber auch Nassfutter ließ sie mir oft genug stehen, sodass ich irgendwann ganz konsequent beim Trockenfutter war, um nicht ständig das teure Nassfutter wegschmeißen zu müssen, das ja schon nach einem halben Tag nicht mehr ansehnlich ist und auch nicht mehr so toll riecht.
Ich habe mit meiner Hündin einfach ausprobiert, welches Futter sie lieber mag und welches weniger. Und als ich drauf geachtet habe, da sind mir wirklich deutliche Unterschiede aufgefallen. Das eine Trockenfutter beispielsweise von Tip hat sie gar nicht angerührt - habe ich es ihr ins Maul geschummelt, dann hat sie es tatsächlich wieder ausgespuckt. Einige andere Sorten hat sie nur genommen, wenn ich es gut mit Nassfutter gemischt habe. Und irgendwann hatten wir dann eine Sorte gefunden, die sie "zur Not" auch so frisst. Sie blieb dann zwar immer eine mäkelige Fresserin, aber das nahm sie dann wenigstens einigermaßen zuverlässig.
Meine Hündin wollte auch immer viel Abwechslung. Und wenn ich ihr das Futter unterwegs gab - so, wie andere Leute Leckerchen -, dann fraß sie mir fast die Haare vom Kopf. Mit Ausnahme des oben genannten Futters, was sie gar nicht mochte, fraß sie da alles. Wenn sie mal wieder nichts fressen wollte (und meine Hündin hat dann auch wirklich tagelang nichts gefressen und dramatisch an Gewicht abgenommen), dann hab ich ihr einfach ihr normales Trockenfutter unterwegs auf dem Spaziergang gegeben und dann natürlich darauf geachtet, dass sie sich nicht so angestrengt hat, denn ein voller Bauch und viel Bewegung ist ja nicht so ideal.
Meine Hündin hatte auch einen leichten Überbiss und reagierte auf Gerüche sehr sensibel. Sie konnte/wollte aus einem normalen Hundenapf aus Plastik einfach nicht fressen. Der behagte ihr nicht. Eine größere Blechschüssel war ihr da schon lieber, am liebsten fraß sie allerdings von einem normalen Teller, also von einem normalen menschlichen Essgeschirr. Da wusste ich vom Vorbesitzer, dass sie davon auch immer am häufigsten gefressen hatte, denn von dem hatte sie leider hauptsächlich Essensreste bekommen, was ihre Mäkeligkeit auch ein wenig erklärt.
Bei mir hat sie dann, als ich das erkannt hatte, ihr eigenes "Essgeschirr" bekommen, einfach zwei alte Teller vom Flohmarkt, weil ich es dann doch nicht so toll finde, wenn sie von meinem eigenen Geschirr isst, auch wenn die Sachen nach einem Besuch im Geschirrspüler ja immer "porentief" rein sein sollten. Am besten also einfach mal ein wenig ausprobieren, erfinderisch sein und aus der Sicht des Hundes gucken, was ihm alles nicht gefallen könnte. Manche mögen auch den Platz des Fressens nicht oder wenn sie dabei gestört werden.
Sehr schnell zum guten Fressen führt auch ein "Zweithund". Falls du dir für eine Woche einen guten Fresser ausleihen kannst, erledigt sich das Problem ganz schnell.
Bei mir fressen ja gleich fünf Hunde. Ein mäkliger Gast guckt sich das nicht sehr lange an, wenn einer meiner Hunde nach angemessener Wartezeit seinen Napf leeren darf. Ich gebe dem Mäkler dann immer eine kleinere Portion und reduziere auch die Ration meines Erziehungsgehilfen. Der Futterneid richtet das in der Regel innerhalb weniger Fütterungen.
@rasenderrolli: Wie kommt man darauf einen Hund mit Tip oder ähnlichem zu füttern? Da kann man den Hund doch nur beglückwünschen, dass er das nicht möchte. Gutes Futter muss nicht teuer sein. Aber gewisse Inhaltsstoffe sollten schon drin sein. Schließlich füttert man einen Hund und kein Huhn.
Ich habe zwei Hunde. Aber nur die Hündin hat schlecht gefressen. Allerdings klappt es seit ca. 2 Tagen nun wieder besser. Ich vermische das Trockenfutter gut mit den Nassfutter und gebe noch Möhrenbrei dazu. Das frisst sie nun auch recht gut. Mittlerweile denke ich, dass es wirklich durch die Läufigkeit kam. Sie war vor ca. 4 Wochen läufig und das erst zum zweiten Mal.
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