Nie Kleider tragen, aber Brautkleid zur Hochzeit ein Muss

Ich habe eine Bekannte, die nächstes Jahr heiraten will. Sie ist eher irgendwie der burschikose Typ und ich habe noch nie gesehen, dass sie einen Rock oder ein Kleid getragen hat. Sie sagt auch selbst, dass sie nicht der Typ dafür ist und Kleider daher nicht trägt. Auch meinte sie, dass sie zur Hochzeit kein Kleid tragen würde. Allerdings möchte das ihr Zukünftiger wohl sehr gerne und daher möchte sie dann doch ein Kleid zur Hochzeit tragen. Einfach wohl im zu Liebe.

Allerdings soll es auch nicht irgendein Kleid sein, sondern ein richtiges Brautkleid, dass möglichst auch noch ausgestellt ist. Ich kann mir meine Bekannte in so einem Kleid gar nicht vorstellen. Einfach weil sie nie Kleider trägt. Könnt ihr euch vorstellen nur zur Hochzeit ein Kleid zu tragen, wenn ihr sonst nie welche anzieht? Ist das dann nicht irgendwie verkleidet? Oder würdet ihr das auch für den Partner machen, wenn er das eben gerne möchte?

Man sollte nur die Kleidung tragen, wo man sich auch wohlfühlt. Und wenn es zur eigenen Hochzeit dann eher der Hosenanzug ist, dann sollte das auch der Partner akzeptieren. Immerhin will man doch eine glückliche Braut an seiner Seite und keine Frau, die aussieht, als wenn sie sich unwohl fühlt. Und das wird mit Sicherheit so kommen, wenn sie ansonsten nie typische Frauenkleidung trägt.

Der zukünftige Gatte kann sich zwar das klassische Brautkleid wünschen. Aber was nutzt es ihm, wenn seine Braut darin gar nicht gut aussieht, weil sie sich damit eben nicht wohl fühlt? Da sollte man schon den Partner so nehmen, wie er ist.

Nein, ich finde auch nicht, dass man das dem Partner zuliebe machen sollte. Wenn man sich nicht selber wohl fühlt und eigentlich lieber eine Hose tragen will, dann sollte man es auch machen. Warum müssen denn die Frauen dem Partner zuliebe das so machen? Warum nicht der Partner der Frau zuliebe mal einfach sagen, dass sie sich so anziehen soll, wie sie es schön findet.

Ich weiß nicht, ob es heutzutage üblich ist, dass Frauen dem Partner zuliebe auf Dinge verzichten, die sie gerne haben würden, dass Frauen dem Partner zuliebe etwas anziehen, was sie eigentlich nicht tragen wollen und dass Frauen dem Partner zuliebe im Winter heiraten, wo sie eigentlich (wenn überhaupt) im Sommer heiraten wollen.

Aus vielen deiner Beiträge geht hervor, dass viel dem Partner zuliebe getan wird. Ich dachte eigentlich immer, dass die Zeiten vorbei sind, wo sich die Frauen so unterbuttern lassen und selber noch glauben, dass es richtig ist, wenn sie dem Partner zuliebe so viel Dinge machen, die sie noch als normal ansehen. Sorry, aber für mich klingt das alles absurd.

Eine typisches Hochzeitskleid ist doch immer irgendwie eine Verkleidung. Bei den paar Anlässen, zu denen ich ein Ballkleid getragen habe, habe ich mich jedenfalls nie so gefühlt als würde ich meine gewohnten Sachen tragen, obwohl ich oft Kleider trage und auch eine Reihe Kleider habe, die bodenlang sind. Das soll jetzt nicht heißen, dass man ein Hochzeitskleid tragen sollte wenn man überhaupt keine Lust darauf hat und sich das überhaupt nicht vorstellen kann, aber das "verkleidet" Argument zählt für mich eben nur bedingt.

Wenn ich mal von mir ausgehe, ich finde diese Sahne-Baiser-Kleider mit Rüschen und Spitzen und Glitzer und dem ganzen Kitsch, den man oft auf Brautkleidern findet, schrecklich. Ich würde meinem Partner zuliebe so etwas wohl nicht tragen und auf ein schlichtes und elegantes Kleid bestehen. Denn die Bilder hat man ja sein Leben lang und ich wollte nicht jedes Mal beim Anblick meiner Hochzeitsbilder denken, dass ich darauf total hässlich aussehe.

Aus vielen deiner Beiträge geht hervor, dass viel dem Partner zuliebe getan wird. Ich dachte eigentlich immer, dass die Zeiten vorbei sind, wo sich die Frauen so unterbuttern lassen und selber noch glauben, dass es richtig ist, wenn sie dem Partner zuliebe so viel Dinge machen, die sie noch als normal ansehen. Sorry, aber für mich klingt das alles absurd.

Ich kann ja verstehen, dass du nach negativen Erfahrungen mit mehreren Ehemännern bei dem Thema etwas überreagierst, aber bleiben wir doch mal realistisch. Du weißt absolut nichts über dieses Paar. Du weißt nicht mal, wie sich die Hochzeit abseits der Kleiderfrage gestalten wird. Du weißt nicht, ob diese Frau jemals irgendwas anderes außer der Entscheidung für das Kleid nur ihrem Partner zuliebe getan hat. Du weißt nicht, was er ihr zuliebe schon alles gemacht hat und so weiter.

Ich finde es wirklich absurd aus einer einzigen Information alles mögliche heraus zu lesen, was nie gesagt wurde. Wo ist hier von vielen Dingen die rede? Es geht nur um das Kleid. Und in normalen Beziehungen tut man Dinge dem Partner zuliebe ohne sich "unterbuttern" zu lassen, weil das nämlich auf Gegenseitigkeit beruht. Jeder steckt mal zurück um dem Partner einen Gefallen zu tun.

Ich finde, dass man sich nicht verstellen sollte. Wenn einem keine Kleider gefallen, sollte man bei seiner Hochzeit auch kein Kleid tragen. Sonst zieht man vielleicht auf den Bildern auch kein schönes Gesicht und fühlt sich nicht wohl. Vielleicht kann man ja aber auch ein Kompromiss finden, indem man beispielsweise ein modernes Kleid nimmt, indem sich auch die Braut wohler fühlen würde, weil es vielleicht nicht zu sehr Kleid ist.

Ich finde, dass ein Kleid kein Muss ist. Es gibt auch wunderschöne Hosenanzüge und eigentlich sollte man zur eigenen Hochzeit das tragen, was man selber auch mag und worin man sich auch gerne sieht und wohlfühlt.

Ich glaube, dass du Diamante da etwas zu viel hinein interpretierst. Es geht um eine Bekannte und nicht um mich. Ich wollte immer in einem Kleid heiraten, weil ich Kleider mag und auch sonst welche trage.

Bei meiner Bekannten ist es aber so, dass sie nie Kleider trägt und ich doch überrascht war, dass sie dies zu ihrer Hochzeit tun will. Als ich fragte, was sie denn zu meiner Hochzeit tragen würde, kam direkt, dass es kein Kleid sein wird. Daher finde ich das doch alles irgendwie komisch und eben verkleidet, wenn sie dann nur zu ihrer Hochzeit ein Kleid anzieht. Als wir mein Brautkleid ausgesucht haben, war sie allerdings im Geschäft Feuer und Flamme für die Brautkleider. Also ist das doch irgendwie seltsam.

Was ist daran seltsam? Ich mag keine Kleider und trage die nur, wenn es gesellschaftlich erforderlich und vorteilhaft ist. Freiwillig ziehe ich keine Röcke an und Sommerkleider suchst du in meinem Kleiderschrank vergeblich.

Trotzdem finde ich manche Hochzeitskleider schön. Bei einer Hochzeitsfeier im entsprechenden Rahmen, den wie nicht hatten, hätte ich auch in einem typischen Brautkleid geheiratet. Das ist einzige Ausnahme, wo ich freiwillig und gerne ein Kleid getragen hätte. Und ich verstehe durchaus auch, dass eine Braut durchaus sehr gut auf ein Kleid verzichten könnte, es aber für ihrem Zukünftigen und angepasst an den Rahmen der Feier dann trotzdem trägt und sich wohl und nicht verkleidet oder verbogen fühlen kann.

Cooper, natürlich kann ich Hochzeitskleider schön finden und ansonsten keine Kleider tragen. Aber dann sage ich das doch so auch und sage nicht zuerst, dass ich kein Kleid an meinem Hochzeitstag tragen möchte, um es dann doch dem Mann zu Liebe zu machen. Dann kann ich doch gleich sagen, dass ich eigentlich keine Kleider mag, aber zu meiner Hochzeit doch ein schönes Brautkleid tragen möchte.

Eine Partnerschaft bedeutet aber auch Kompromisse und Verzicht. Was ist so schlimm daran, wenn diese Frau dem Wunsch des Mannes nachkommt und ein Kleid trägt? Es kommt doch nicht allein auf das Zurückstecken in diesem Moment an, eine Partnerschaft lebt vom Gleichgewicht. Und wenn das generell besteht und ihr dieser eine Punkt eben nicht so wichtig ist. Wenn sie mit einem Nachgeben an dieser Stelle gut leben kann?

Ich trage auch nie Kleider und Röcke, hatte mich zur Hochzeit aber auch zu einem Kleid durchgerungen. Wider Erwarten habe ich mich auch gar nicht unwohl gefühlt. Das lag aber auch daran, dass das Kleid nichts Alltägliches, sondern im Mittelalter-/Gothicstil war. Damit konnte ich mich mehr identifizieren als mit einem weißen Kleid und fühlte mich auch wohl.