Kiosk gute Alternative zur Mensa?

An meinem Institut gibt es keine Mensa, da dort einfach zu wenige Leute anwesend sind. Naturwissenschaftler gibt es nicht so viele, wie Geisteswissenschaftler oder BWLer. Deswegen gibt es bei uns eine Mensa am Hauptgebäude und noch eine Mensa am anderen Ende des Campus, aber bei den Naturwissenschaftler gibt es keine Mensa mehr. Früher war zwar eine dort, aber es hat sich wohl nicht wirklich gelohnt.

Auf jeden Fall wollten viele aber die Möglichkeit haben, etwas zu essen, denn bei uns finden viele Praktika ganztägig statt und wenn man jeden Tag von 8 an Vorlesung hat und erst gegen 8 das Labor wieder verlässt, dann will man natürlich nicht den ganzen Tag Butterbrote essen. Der Rewe in der Nähe ist eher teuer und jeden Tag Pizza bestellen kann sich auch keiner leisten.

Die Fachschaft hat sich dann eine Weile dafür eingesetzt, dass wir einen Kiosk bekommen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das sollte. Wir haben jetzt vor dem Institut einen kleinen Kiosk, der ausschaut wie ein auf den Kopf gedrehter Kaffeebecher. Dort kann man für teuer Geld Brötchen kaufen, Sandwiches und Kaffee, manchmal gibt es auch Würstchen in Brötchen. Nach kurzer Zeit haben sich dann die Leute die sich dafür eingesetzt haben gewundert, warum denn dort keiner kaufen will.

Ich selbst finde das so gar nicht verwunderlich. Eine Straße weiter gibt es einen Rewe und auch wenn der eher teuer ist, kauft man sich sein Essen schon eher da, als wenn man jetzt im Kiosk kauft. Da sind die Brötchen gekühlt, dass schmeckt irgendwann auch nicht mehr und die Preise übersteigen die, im Supermarkt. Heiße Bockwürstchen und belegten Brötchen sind abgesehen davon auch keine Alternative zu einer Mensa, da hätte man es auch beim alten belassen können. Über kurz oder lang wird der Kiosk nun wohl auch schließen müssen.

Würdet ihr anstelle einer Mensa häufiger in einem Kiosk kaufen? Ich kann es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen? Was würdet ihr machen, wenn ihr den ganzen Tag an der Uni wärt und nichts warmes zu Essen zur Verfügung habt?

Ich verstehe bis heute nicht, warum es unbedingt etwas Warmes zu essen sein muss. Warum sollte man den Tag nicht ohne eine warme Mahlzeit überstehen? Ich habe die Mensa in der Uni so gut wie genutzt. Für das Essen da, war mir das Geld zu schade, dazu war mir unsere riesige Mensa viel zu laut. Ich möchte auch mal eine Erholungsphase. Es war schon stressig genug, wenn man die Vorlesungen mit bis zu 900 Personen in einem Raum, oft auf der Treppe sitzend überstanden hat. Da etwas mitzubekommen, gestaltet sich schwer genug.

In der Schule hatte ich regelmäßig Unterricht am Nachmittag. Da gab es gar keine Möglichkeit zum Essen. Alles musste mitgebracht werden und daher gab es kalte Küche. Es besteht doch immer die Möglichkeit am Abend warm zu essen.

@cooper75: Das kommt immer auf den Tagesablauf an. An der Schule gab es bei uns auch nichts zu essen, aber Nachmittagsunterricht ist für mich nicht das gleiche, wie Uni. Wenn man von 8-20 Uhr an der Uni ist, dann kommt man vielleicht um 21 Uhr nach Hause und hat um die Uhrzeit dann auch keine Lust mehr, sich was anständiges zu essen zu machen, besonders dann nicht, wenn man eigentlich noch was schaffen muss für morgen. Da hätte schon der eine oder andere eine gesunde warme Mahlzeit zwischendurch.

Ich bin im Studium nicht so gerne in die Mensa gegangen. Zum einen gab es bei uns keine festen Lehrpläne, d.h. jeder hatte einen anderen Stundenplan und wenn man selbst Pause hatte, hatten die, mit denen man vielleicht gerne essen gehen wöllte, gerade eine Vorlesung. Das führte entweder dazu, dass man alleine essen geht oder man musste sich immer umständlich absprechen, wann wer Zeit hat. Und alleine essen gehen, in einer vollen Mensa, sich zu Fremden an den Tisch setzen müssen – das mochte ich nicht.

Zudem gab es nur von 11 bis 14 Uhr Mittagessen. Danach war es alle oder ausverkauft. Was nun, wenn man erst nach 14 Uhr eine längere Pause hat? Da war dann schon alles weg. Man konnte sich nur noch vom Kiosk, der in die Mensa integriert war, etwas holen. Daher bin ich schnell dazu übergegangen, nichts Warmes zu essen, sondern auch im Wesentlichen belegte Brötchen, um dem Mensa-Stress zu entgegen. Die waren auch lecker. Ich muss nicht unbedingt etwas Warmes essen.

Wieso ist Unterricht am Nachmittag nicht das gleiche? An genügend Tagen kam ich auch erst nach 19 Uhr von der Schule nach Hause. Dazu hatte ich samstags Unterricht. Da wartet dann auch nicht die ganze Familie, damit das arme Kind mal etwas Warmes zu beißen bekommt.

An der Uni musste es dann eben von sieben bis oftmals 22 Uhr ohne eine warme Mahlzeit gehen. Und das sah ganz viele Jahre im Beruf nun auch nicht wirklich besser aus. Wenn man gewissen Ziele erreichen möchte, dann gehören Einschränkungen und Verzicht dazu. Ohne warme Mahlzeit verhungert niemand. Der Verzicht hält sich doch sehr in Grenzen.

Wieso ist Unterricht am Nachmittag nicht das gleiche? An genügend Tagen kam ich auch erst nach 19 Uhr von der Schule nach Hause. Dazu hatte ich samstags Unterricht. Da wartet dann auch nicht die ganze Familie, damit das arme Kind mal etwas Warmes zu beißen bekommt.

Na ja, als ich noch zur Schule gegangen bin, hat meine Mutter schon was Warmes zu essen gemacht oder, falls sie arbeiten war, hat sie was vorbereitet, dass ich in der Mikrowelle erhitzen konnte. Und es ist auch nicht normal, dass Kinder bis 19 Uhr in der Schule sind. Ich habe Abitur in der verkürzten Form (12 Jahre) gemacht und das ist trotz Schulbusfahrt so gut wie nie passiert, dass ich dermaßen spät daheim war. Also ich finde schon, dass Eltern, die ihr Kind halbwegs leiden können, dem was zu essen vorbereiten.

@Zitronengras: Nur weil etwas heute nicht mehr normal ist, heißt es nicht, dass es nicht vor gar nicht so langer Zeit normal war. Du hattest eben keine 11. und 12. Stunde, du hattest keinen Unterricht am Samstag und du hattest einen Schulbus.

Für mich und meine Mitschüler an einem ganz normalen Gymnasium war es völlig normal, dass wir ab der Mittelstufe an einem Tag der Woche sieben Stunden plus eine Doppelstunde Sport hatten. Dazu war jeder Samstag ein Schultag. In der Oberstufe waren es mindestens zwei lange Tage pro Woche, das hing von der Kurswahl ab. Dazu immer noch die Wege zwischen den Schulen, die nun auch lang waren. Die meisten Schüler, die entweder weniger als mindestens 5 km von der Schule entfernt wohnten oder eben keine gute Busverbindung hatten, die mussten zusehen, wie sie zur Schule kommen. Spätestens bei Schnee hieß das laufen. Und eine Mikrowelle? Weißt du, was so ein Teil damals gekostet hat? Das hatte kaum ein Haushalt, die waren doch ganz neu in Deutschland.

Das kommt immer auf den Kiosk an. Bei uns war am Campus direkt ein Bahnhofskiosk, der fast schon eine Kneipe war. Der hatte jeden Tag ein paar Eintöpfe, Pommes, Quarkkeulchen, Buletten, Bratwurst und solche Kleinigkeiten im Angebot. Wenn die Mensa mal wieder nicht das angeboten hat, was man mochte, dann war das eine akzeptable Alternative. Aber auf Dauer war das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Mensa schon deutlich besser. Und bis auf die Eintöpfe war das Essen nicht gerade ausgewogen.

Da ich kein Freund der Großküchen bin, habe ich meist zu Hause lieber gekocht. Aber das ist Geschmackssache. Ich koche nämlich gern. Wenn man wie du nicht noch am Abend kochen will, würde ich die Sache anders lösen. Und zwar mit einem alten Fahrrad. Die gibt es auf Kleinanzeigenportalen schon recht günstig. Damit kann man dann in der Pause schnell zur nächsten Mensa radeln und das Fahrrad bleibt das ganze Semester auf dem Campus. Tags und Nachts. Weil auf Dauer ist Kioskküche nicht wirklich eine Alternative.