Bei welcher Thematik seid ihr nah am Wasser gebaut?

vom 19.10.2014, 20:07 Uhr

Es gibt natürlich Menschen, die allgemein nah am Wasser gebaut sind und anders herum auch Menschen, denen erst die Tränen kommen, wenn etwas wirklich Schlimmes passiert ist. Bei mir ist es eher so, dass ich nur bei speziellen Themen sehr schnell anfange zu weinen und bei anderen eher nicht.

Eine Thematik, bei der sich zum Beispiel sehr nah am Wasser gebaut bin, ist der Tod von Tieren. Natürlich ist es ebenso schlimm, wenn ein Mensch stirbt, aber ich habe bis auf meinen Onkel noch niemand nahestehenden verloren seitdem ich wirklich weiß, was der Tod bedeutet und kann somit nicht wirklich einschätzen, wie ich reagieren würde, wenn jemand aus meiner Familie oder meinem engsten Freundeskreis sterben würde. Bei Tieren trauere ich schon sehr, obwohl ich eigentlich durch meine Farbmäuse eigentlich abgehärtet sein müsste.

Diese haben keine lange Lebenserwartung und so erlebe ich eben immer wieder, wie ein Tier von mir stirbt. Besonders schlimm ist es für mich, wenn ein Tier stirbt, das zuvor krank war. Das kommt zum Glück nicht sooft vor, meistens sind die Mäuse noch quicklebendig bis kurz vor ihrem Tod, aber wenn es mal so ist, dann finde ich es ganz schlimm und leide mit dem Tier mit. Als wiederum vor einigen Woche meine Maus im stolzen Alter von vier Jahren gestorben ist, war ich auch traurig, aber habe mir nicht so lange den Kopf darüber zerbrochen, denn in Menschenjahren war sie 160 Jahre alt und ich finde, das ist ein Alter, in dem es keine Schande ist, zu sterben.

Was ich wiederum ganz schlimm finde, ist Tiere einschläfern zu müssen. Das muss gar nicht mein eigenes Tier sein, auch in dem Film „Marley & ich“, der ja nun nur fiktiv ist, habe ich am Ende einige Tränen verloren, weil es einfach so emotional für mich war. Ich muss bei so etwas dann natürlich auch immer an meinen eigenen Hund denken und hoffe, dass es zu der Situation nie kommen wird. Die Entscheidung zu treffen, dass ein Lebewesen sterben muss, ist wirklich etwas von dem Schlimmsten, was ich mir im Leben vorstellen kann.

Abseits von Tieren war ich früher sehr nah am Wasser gebaut, wenn es um Streit mit meinem Freund ging. Das hat sich mittlerweile aber gebessert und ich fange nicht mehr bei jeder kleinen Auseinandersetzung an zu weinen, auch wenn es hin und wieder trotzdem noch Situationen gibt, in denen ich wegen eines Streits weinen muss. Streitereien mit meiner Familie, vor allem meinen Eltern, gehen mir meistens auch nahe, weil wir eigentlich sehr sehr selten streiten und wenn es dann mal soweit ist, bin ich immer etwas schockiert wie es soweit kommen konnte.

Bei welchen Thematiken seid ihr nah am Wasser gebaut?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wohl auch bei Tieren, wenn ich irgendwelche Artikel lese, wie sie gequält werden und so weiter. Wobei ich wahrscheinlich noch eher nah am Wasser gebaut bin, wenn es um meine Familie geht. Wenn da jemand krank ist, im Krankenhaus liegt oder sonst irgendetwas Schlechtes ist geht es mir auch nicht gut. wobei ich wirklich nur losweine, wenn es sehr schlimm ist. Generell tue ich mich schwer damit gnadenlos los zu weinen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei mir ist es auch eindeutig der Tod von Tieren oder häufig auch Tierquälerei. Ein weiteres Thema sind Konzentrationslager und die Vernichtung von Juden im Dritten Reich.

Zuerst einmal zum Tod von Tieren. Ich kann gar nicht genau sagen, wieso mich der Tod von einem Tier so sehr zum Weinen bringen kann. Bei Tieren zu denen ich einen persönlichen Bezug habe, wie zu meinem Hund ist es logisch. Ich vertraue dem Tier und es vertraut mir. Man hat so viel Zeit miteinander verbracht und so viel mit ihm gekuschelt. Im Gegensatz zu einem Menschen hatte man mit dem Tier nie einen heftigen Streit. Ich glaube deswegen finde ich es so schlimm wenn ein Tier stirbt.

Tierquälerei kann mich auch sehr schnell zum Weinen bringen. Ich weine dann aber nicht aus Traurigkeit sondern vielmehr vor Wut. Wenn man zum Beispiel Kosmetik bevor sie auf den Markt kommt an Tieren ausprobiert kommt bei mir nur noch Wut hoch. Denn es gibt alternativen zu den Tierversuchen. Es müssen keine Tiere darunter leiden.

Bei der Vernichtung von Juden weine ich wegen der Verständnislosigkeit und Fassungslosigkeit. Ich kann und will es vor allem nicht verstehen, dass so viele unschuldige Menschen sterben mussten.

» Summer-Fan » Beiträge: 79 » Talkpoints: 0,80 »



Bei mir sind auch die Tiere so ziemlich das Einzige, was mir wirklich die Tränen in die Augen treiben kann. Das muss gar nicht mal direkt der Tod eines Tieres sein. Es ist vielmehr das Verhalten, die Blicke eines Tieres, die mich emotional wirklich fertig machen können.

Da ist beispielsweise ein typischer Fall im Tierheim: ein altes Tier wird dort abgegeben und versteht die Welt nicht mehr. Es gibt sich auf und man sieht am ganzen Verhalten, dass dieses Tier unglücklich und hilflos ist. Für mich etwas, wo ich ganz furchtbar anfange zu heulen - mitunter mehr als bei dem Hund, der von seinem Besitzer geschlagen wurde und eine Wunde davon getragen hat.

Es ist für mich auch noch okay, wenn ein Tier getötet wird, dem es noch gut ging. Zum Beispiel das Reh im Wald, das erschossen wird. Natürlich ist das schlimm und traurig, aber da muss ich nicht zwangsläufig weinen. Schlimm wird es für mich, wenn der Tod eine echte Erlösung ist, weil das Tier bereits leidet. Also insgesamt ist es wohl das Leid, egal ob psychisch oder physisch, das mich sehr schnell zum weinen bringt. Bei Menschen geht mir das nicht so.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin allgemein ein Mensch, der viel zu schnell anfängt ein paar Tränchen zu verlieren, weil ich vieles viel zu nah an mich heranlasse.

Das beginnt schon bei Filmen. Dabei muss es sich nicht einmal um ein Drama handeln, wo irgendein Mensch stirbt. Ein gutes Beispiel, welches mir auf Anhieb einfällt, war der Film Interstellar, welchen ich vor rund zwei Wochen im Kino mit meinem Freund angeschaut habe. Es ist niemand gestorben, sondern die gezeigten Situationen waren einfach so berührend, dass ich wirklich fünf oder sechs Mal einfach angefangen habe zu weinen, während scheinbar niemand sonst im Kino die Situationen als so traurig eingeschätzt hat. Mein Freund neben mir konnte mich absolut nicht verstehen und hat mich im Nachhinein noch ein zwei Mal mit meiner Art so nah am Wasser gebaut zu sein ziemlich aufgezogen. Aber damit komm ich klar.

Wie bereits erwähnt, berühren mich auch Tiere ziemlich stark. Es muss auch bei diesen nicht um den Tod gehen. Schon allein wenn ich sehe, wie manche Mensch mit ihren Tieren allein in der Öffentlichkeit umgehen, dann gibt es für mich kaum noch ein Halten. Tiere, insbesondere diejenigen, welche wir als Haustiere halten, sind von Grund auf so nette Wesen. Nehmen wir zum Beispiel einen Hund. Ein Hund ist so ein treues Wesen, welches seinem Besitzer immer größte Treue beweist, egal wie derjenige es behandelt.

Ich verstehe dann einfach nicht, wie man seinen Hund anschreien oder sogar schlagen oder treten kann, wenn er einmal nicht das macht, was der Besitzer von ihm erwartet. Oder wie kann man Kindern an Weihnachten oder zum Geburtstag einen Welpen schenkt, der dann natürlich heranwächst und nicht mehr der kleine, süße Hund ist sondern eben ein großer Hund, der eben mehr Bedürfnisse hat, und ihn dann vernachlässigt oder aussetzt. Solche Verhaltensweise treffen mich wirklich unglaublich sehr.

» LabelloTusse » Beiträge: 261 » Talkpoints: 63,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es ist in meinem Fall nicht nur eine Frage der Thematik, sondern auch eine Frage des Zeitpunktes. Als ich noch nicht die Pille genommen haben, habe ich gemerkt, das sich gerade in der Woche kurz vor der Periode sehr nah am Wasser gebaut war. Es war jetzt nicht so, dass ich in der Zeit irgendwie launisch war und ausgeflippt bin oder schlechte Laune hatte. Ich war ganz normal so wie immer, nur eben mit dem kleinen Unterschied, dass ich näher am Wasser gebaut war als sonst. Das fing schon damit an, dass ich bei Filmszenen übersensibel reagierte, die mich sonst zu einem anderen Zeitpunkt meines Zyklusses total kalt gelassen haben als wäre ich eine Art "Eisprinzessin" und hätte kein Herz. Aber in solchen Momenten war das echt extrem und ich war oft über mich selbst überrascht, weil ich meine Reaktion total übertrieben fand, aber ändern konnte ich es einfach nicht.

Mittlerweile nehme ich aber die Pille, da ist der natürliche Zyklus ja außer Kraft gesetzt. Seitdem merke ich auch solche extremen Stimmungsschwankungen nicht mehr. Mittlerweile reagiere ich eigentlich nur wenn es um den Verlust von mir sehr nahe stehenden Personen geht oder wenn ich Angst bekomme, dass mir jemand aus dem engsten Umfeld gerissen wird, den ich sehr mag und den ich nicht missen möchte.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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