Von Amateurfußballern erwarten, dem Verein treu zu bleiben

vom 19.10.2014, 16:39 Uhr

Amateurfußball unterscheidet sich zum Profifußball in vielen Aspekten, nicht zuletzt natürlich wegen des Geldes. Beim Thema Vereinswechsel gibt es meiner Ansicht nach sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten. Generell sind Fans enttäuscht, wenn Spieler den Verein wechseln, besonders, wenn es dann ein Verein ist, den sie überhaupt nicht leiden können. In der Bundesliga ist das typische Beispiel hierfür wohl, wenn ein Spieler zum FC Bayern München wechselt. Ich finde es aber in der Bundesliga immer legitim, wenn ein Spieler wechselt, denn immerhin ist es für sie nicht nur eine Leidenschaft, sondern auch ihr Beruf und wer von uns würde nicht wechseln, wenn man in einem anderen Unternehmen sehr viel mehr verdienen würde?

Im Amateurfußball ist es etwas anders. Da erwarten die Fans noch viel eher, dass man dem Heimatverein treu bleibt. Meistens ist es auch der Verein, in dem man Fußballspielen gelernt hat und schon seit der F-Jugend oder sogar den Bambini aktiv spielt. Des Weiteren ist es meistens der Ort, in dem man aufgewachsen ist. Man hat also viel eher eine Bindung zu dem Verein, als in der Bundesliga, zumindest denken so die Fans des Amateurfußballs. Ich muss sagen, dass ich selbst auch immer ziemlich enttäuscht bin, wenn ein Spieler wechselt. Vor allem weil es dann meistens Vereine sind, die sich ganz in unserer Nähe befinden und somit auch zu unseren größten Rivalen zählen. Ein wenig Verständnis kann ich für sie aber auch aufbringen. Manche Spieler wechseln, weil sie in einem anderen Verein eine Liga höher spielen können, sogar Geld angeboten bekommen oder auch einfach weil sie dort generell spielen können und nicht nur Ersatzspieler sind.

Was denkt ihr dazu, dass im Amateurfußball von den Spielern oft erwartet wird, dass sie ihrem Heimatverein treu bleiben und nicht wechseln?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das kann schon sein, dass man so etwas von einem Fußballer erwartet. Aber eigentlich darf man das nicht wirklich. Wie du schon gesagt hast, können es verschiedene Gründe sein. Entweder möchte man einfach höher spielen und somit auch mehr gefordert sein. Wenn man gut genug ist bekommt man wie du schon sagtest vielleicht auch etwas Geld dafür. Wieso also nicht wechseln? Der Verein kann ja nicht verlangen, dass man da bleibt. Wenn sie nichts besseres bieten können, muss man doch Verständnis für den Spieler haben.

» Youdid » Beiträge: 421 » Talkpoints: 4,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es ist genau umgekehrt der Fall. Ich bin nicht der Meinung, dass der Verein oder die Fans eher davon ausgehen das der Amateurfußballer dem Verein treu bleibt. Meines Erachtens nach ist es so, dass der Amateurfußballer selbst dem Verein treu bleibt, alleine schon weil er die Chance zu spielen hat und dementsprechend seinen Marktwert steigern kann, von Talentscouts gesehen wird und so weiter. Natürlich ist es immer wichtig, dass die Liebe zum Verein von beiden Seiten da ist und das ist im Amateurfußball wahrscheinlich eher der Fall als im Profifußball. Hier ist es oft so, dass der Fußballspieler je nach Verdienst schnell mal den Verein wechselt oder zu einem Verein wechselt, welcher ihn schneller voran bringt. Beim Amateurfußball glaube ich, dass der Spieler da auch mal eine weitere Saison bei seinem Verein spielt, statt zu dem Verein wechselt, welcher möglicherweise bessere Aufstiegschancen hat.

Ich selbst bin auch großer Fußballfan, erwarte aber nicht, dass 'meine' Fußballspieler bei ihrem Verein bleiben und den Vertrag so lange verlängern, wie deren Leistung konstant ist. Ich stelle mir immer vor, dass ich ebenfalls dorthin gehen würde, wo meine Karriere noch weiter gefördert wird und ich etwas erreichen kann. Genau das würde auch jeder 'normale' Mensch in seinem Beruf tun. Wenn man die Möglichkeit zum Karrieresprung hat, dann wechselt man, egal ob Amateur- oder Profifußballer.

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es gar nicht verwerflich, wenn Amateure auch mal den Verein wechseln. Mein Cousin beispielsweise ist auch nur in einer regionalen Fußballgruppe vertreten und hat vorher auch hin und her gewechselt, um einfach auch andere Einflüsse zu bekommen und eine Ablöse hat er trotzdem immer bekommen, weil er immer in dem gut war, was er gemacht hat. Ein Spieler darf sich doch durchaus mal umschauen, was es sonst noch so gibt und sich andere Einflüsse holen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn ich überlege, dass einige Vereine in meiner Umgebung bei den E-Junioren schon nicht völlig talentfreien Kindern sagen, dass sie dort nicht spielen dürfen. Weil einfach teilweise schon in diesen Klassen das Training nur für eine möglichst starke Mannschaft und nicht mehr für Kinder, die gern Fußball spielen, stattfindet, dann verstehe ich, wenn keine große Bindung an einen Verein entsteht. Und ich meine solche Vereine wie den SV Grüne Wiese Kleinkleckersdorf.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Warum sollte ein Amateurfußballer nicht den Verein wechseln, wenn er sich verbessern kann? Als Fußballer hätte ich keine Hemmungen, das zu tun, denn jeder möchte doch gern weiterkommen. Jeder möchte Karriere machen, wenn er gut ist und das kann man keinem verdenken. Ob da irgendwelche Leute sauer sind oder Fans sich beklagen, das ist zweitrangig. Hier geht es nur um das Fortkommen und Willen des Fußballers. Jeder würde das in einer anderen Sportart ebenso machen, ob im Handball, Basketball oder einem anderen Sportclub.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich spiele auch in einem kleinen Amateurverein und es ist wirklich so, dass viele diesen einfach als ihren Verein ansehen und schon seit der Jugend dabei sind. Im Profifußball geht es ja oft nur ums Geld, weshalb viele alle 2 Jahre bei einem neuen Verein sind, da sie dort besser bezahlt werden. Sie haben oft keine richtige Beziehung zum Verein.

Bei uns wird erstens fast niemand bezahlt und zweitens ist man viel verbundener mit dem ganzen Verein und dem Drum und Dran, wenn man dabei ist. Es gibt eben die Spieler, welche schon seit der Jugend dabei sind und nicht einfach nur so spielen. Sie helfen bei den Festen, helfen beim Instandhalten des Platzes usw... Natürlich erwartet jeder, dass diese Spieler beim Verein bleiben.

Dann gibt es noch die Spieler, die Geld bekommen. Von diesen wird auch nicht ein ewiges Dableiben erwartet, da sie zwar besser sind als einige andere Spieler, aber eben wegen dem Geld nach einem Jahr so schnell wie sie gekommen sind auch schon wieder weg sein können.

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» Krisibub » Beiträge: 518 » Talkpoints: 2,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann hier nur von unserem Dorfverein sprechen. Wir hatten viele Spieler, die aus der näheren Umgebung kamen. Aber wenn ein Spieler so gut war, dass er auch bei höherklassigen Mannschaften spielen kann, hat ihn niemand Steine in den Weg gelegt und er konnte ohne Probleme den Verein wechseln.

Jeder möchte in seinem Sport ja auch gefordert werden und dies geht nur, wenn man auch auf gleichwertige Spieler trifft. Und wenn man Glück hat, dass ein Spieler später mal Profi wird, bekommt der Ausbildungsverein ja ein einen kleinen Anteil von der Ablösesumme. So konnte sich jüngst der Jugendverein von Schweinsteiger über eine kleine Prämie freuen, weil er den Verein gewechselt hat.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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