Fremdbenutzung der Waschmaschine, Sachen einfach entsorgen?

Vor einigen Tagen gab es im Nebenhaus Streit. Ich kam gerade zur Haustür rein und habe im Nebenhaus auf dem Grundstück zwei Leute schreien hören. Sie waren beide sehr aufgebracht und haben sich gestritten. Ich habe dann heute erfahren, dass es um eine Waschmaschine ging. Im Nebenhaus wohnt ein Student und dieser fährt auch gerne mal für ein paar Tage nach Hause. Letztes Wochenende ist er wohl auch nach Hause gefahren und kam dann erst am Dienstag wieder.

In der Zwischenzeit ist die Waschmaschine eines anderen Bewohners des Hauses kaputt gegangen. Es war wohl auch schon ein älteres Modell gewesen. Auf jeden Fall hatte dieser dann einfach die Waschmaschine des Studenten benutzt. Wahrscheinlich hatte er gedacht, dass dieser länger weg sein würde oder es nicht merkt. Der Student kam dann aber am Dienstag nach Hause und wollte direkt seine dreckige Wäsche runter bringen. Als er dann gesehen hat, dass die Waschmaschine lief, hat er sie einfach angehalten, die Sachen rausgeholt und ist nach draußen gegangen, um sie in die Restmülltonne zu schmeißen.

Dann hat er seine Sachen in die Waschmaschine getan und gewaschen. Später ist der andere Bewohner dann in den Waschkeller gekommen und hat die inzwischen fertig gewaschenen Sachen aus der Maschine geholt. Als er gemerkt hat, dass es nicht seine waren, hat er bei dem Studenten geklingelt, der ihn dann darüber aufgeklärt hat, wo er seine Sachen finden könnte. Die beiden haben sich dann auf dem Hof ziemlich in die Wolle bekommen, der andere Bewohner wollte seine Sachen soweit ich weiß, auch gar nicht mehr aus dem Restmülleimer holen, weil er das zu ekelig fand und forderte sogar Schadensersatz.

Ich musste schon ein bisschen schmunzeln, als ich davon gehört habe. Eigentlich finde ich die Reaktion des Studenten noch nicht einmal übertrieben. Wahrscheinlich hätten die meisten Menschen anders gehandelt und hätten gesagt, dass es kein Problem sei, hätten die Wäsche fertig waschen lassen und so weiter. Aber ich kann schon verstehen, wenn man wütend ist. Der Student war ja schließlich auch weg und der andere Bewohner hätte auch die Leute aus dem Haus fragen können, ob er von jemandem die Maschine nutzen könnte.

So schaut es ja doch etwas danach aus, als wollte er sich ungesehen an der Maschine vergreifen und den Studenten so auch betrügen. Strom und Wasser zahlt der Student ja dann für die Wäsche des Nachbarn. Soweit ich weiß, kann der Nachbar auch keinen Schadensersatz fordern, denn es war ja nicht seine Waschmaschine und wenn man etwas in seiner eigenen Waschmaschine findet, ist man sicherlich nicht dazu verpflichtet, dass irgendwie weiter zu verfolgen. Außerdem waren die Sachen ja nicht kaputt, nur weil sie in der Tonne gelandet sind, man hätte sie auch wieder raus nehmen und waschen können.

Findet ihr die Reaktion des Studenten angemessen oder eher übertrieben? Wie würdet ihr in seiner Situation handeln? Um des Frieden Willens hätte ich vermutlich anders gehandelt, aber prinzipiell finde ich es gar nicht so verkehrt. Hier in der Gegend werden dauernd Dinge gestohlen und ich finde es einfach dreist und unverschämt, wenn dann jemand ungefragt meine Maschine benutzt, obwohl andere Hausbewohner da sind.

Ich finde die Reaktion des Studenten durchaus angemessen. So etwas ähnliches ist meinem Freund vor einiger Zeit passiert. Da ging es allerdings um den Trockner, der mit der Waschmaschine zusammen unten im Waschkeller steht.

Er benutzt den Trockner nur am Wochenende, weil er da meistens Zeit für die Wäsche hat. Der Trockner bleibt also den Rest der Woche nahezu unbenutzt. Irgendwann am Wochenende ging mein Freund dann in den Waschkeller um die Wäsche in den Trockner zu tun und war ganz irritiert, weil dort schon Sachen waren. Er füllte die Wäsche in den Tragekorb und kam wieder nach oben, um mich zu fragen, ob das meine Wäsche sei, was ich verneinte.

Daraufhin ist er total ausgeflippt und hatte Mühe sich zu beruhigen. Er stopfte die Wäsche des Nachbarn in einen Müllsack und schrieb groß mit Edding drauf "Finger weg von meinem Trockner, das nächste Mal sind die Sachen im Müll." und stellt den Sack in die Ecke des Waschkellers. Er kam direkt nach oben und bestellte dann gleich im Internet so eine Art Steckdosenschloss, damit niemand in seiner Abwesenheit seinen Strom anzapft.

Der Müllsack mit den Klamotten verschwand irgendwann und wir wissen bis heute nicht so wirklich welcher Nachbar sich an seinem Trockner vergriffen hat. Vermutlich war es eine Pflegekraft. Einer der Nachbarn ist schon sehr alt und pflegebedürftig, sodass er auf HIlfe im Haushalt angewiesen ist. Es tut mir immer Leid, wenn ein Paket für meinen Freund bei diesem Nachbarn abgegeben wurde und man dann dort klingeln muss um das Paket zu bekommen. Der Nachbar öffnet dann zwar die Tür, aber er wirkt dermaßen unstabil und wackelig auf den Beinen, dass es ein Wunder ist, dass er noch nicht beim Gehen zusammengeklappt ist.

Dieser Nachbar bekommt regelmäßig Besuch vom ambulanten Pflegedienst und ich vermute, dass die Pflegerin aus Bequemlichkeit statt seine Wäsche zum Trocknen aufzuhängen einfach schnell den Trockner benutzt hat. Richtig finde ich das nicht, aber ich finde sie hätte vorher fragen können, wenn sie es wirklich gewesen sein sollte. Ungefragt fremdes Eigentum zu benutzen gehört sich meiner Ansicht nach nicht, egal aus welchen Motiven man handelt.

Ich kann die Reaktion des Studenten durchaus verstehen. Gerade als Student hat man ja viel weniger zur Verfügung als jemand der Vollzeit arbeitet. Dann auch noch den Strom- und Wasserverbrauch der Nachbarn mitfinanzieren zu müssen geht in meinen Augen überhaupt nicht.

Ich verstehe den Mann nicht, dass er nicht einen der anderen Nachbarn gefragt hat, ob er die Maschine nutzen darf, vielleicht auch gegen Bezahlung. Warum musste er ausgerechnet die Maschine des Studenten nutzen, von dem er annahm, dass er noch nicht wieder kommt? Das sieht mir schon sehr danach aus, dass er eben gehofft hat, dass es nicht auffällt, wenn er seine Wäsche in einer anderen Maschine wäscht. So ein Verhalten ist aber nicht eben förderlich für eine gute Nachbarshaft. Darum kann ich den Studenten schon verstehen, dass er sauer war, dass während seiner Abwesenheit jemand seine Maschine genutzt hat, ohne zu fragen.

Dass er dann die Wäsche in die Tonne geworfen hat, finde ich etwas drastisch, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich reagiert hätte. Vielleicht hätte ich in der ersten Wut ähnlich gehandelt. Wahrscheinlicher ist es aber, dass ich die Wäsche mit in meine Wohnung genommen und dann einen Zettel an meine Maschine geklebt hätte, dass die Wäsche bei mir ist und gegen eine Gebühr für die Nutzung der Maschine abgeholt werden kann. Bei der Abholung hätte man die Sache dann vielleicht gütlich klären und den nachbarschaftlichen Frieden erhalten können.

Mir ist es unbegreiflich, wie man einfach die Waschmaschine eines anderen benutzen kann. Wenn meine kaputt gehen würde und ich nicht die Möglichkeit hätte, die Wäsche dann bei Familie oder Freunden zu waschen, dann würde ich doch zu jemandem gehen und fragen, ob ich mal seine Maschine benutzen kann. Und da das Wasser kostet, gibt es dafür dann auch etwas. Wobei ich sagen muss, dass ich durchaus schon allein damit ein Problem hätte, wenn ich eine fremde Waschmaschine benutzen müsste.

Davon mal abgesehen gibt es ja auch fast überall einen Waschsalon, wo man zur Not auch waschen könnte. Die Reaktion finde ich trotz allem nicht in Ordnung. Ich hätte die Wäsche heraus genommen und bei mir deponiert und denjenigen dann zur Rede gestellt, wenn er seine Wäsche wieder haben will. Dann hätte er gleich noch das Wasser zahlen können. Auf die Ausrede, warum er die Maschine ohne zu Fragen nutzt, wäre ich ja gespannt.

Ein bisschen Schuld hat der Student aber wohl auch. Bei uns kann man einen Schalter umlegen und dann gibt es keinen Strom und kein Wasser für die Maschine und dann kann da auch keiner ungefragt Waschen.Den legt sicherlich nicht jeder immer um, aber diese Möglichkeit sollte es eigentlich überall geben.

Ich finde die Reaktion des Studenten asozial. Natürlich ist es ärgerlich, wenn sich jemand einfach ungefragt an die Waschmaschine eines anderen macht aber dann direkt die Kleidung in die Mülltonne zu werfen finde ich richtig mies. So ein Verhalten ist unterste Schublade und für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Wenn ich schon daran denke was da alles in den Restmülltonnen liegt.

Ich hätte da auch reagiert und das nicht einfach hingenommen. Wenn man mit einem Berg Schmutzwäsche nach Hause kommt und die eigenen Waschmaschine plötzlich belegt ist, kann man halt mal aus der Haut fahren. Allerdings hätte ich die Maschine gestoppt, die Sachen aus der Trommel geholt und schön feucht in den Korb des Nachbars gelegt. Das wäre so eine unüberlegte Reaktion, die viele sicherlich auch schon als übertrieben ansehen jedoch nichts was definitiv zu weit geht. Nichts rechtfertigt es, den Leuten die Klamotten komplett zu versauen.

Die Reaktion dieses Studenten finde ich absolut überzogen! Aber ich habe im Studium ja schon so viele Studenten kennengelernt, die sich für die Größten halten und sicherlich ähnlich reagieren würden.

Ich würde mich deswegen gar nicht weiter aufregen. Ich hätte die Maschine einfach angehalten und die Sachen, die dort drin waren, aus ihr heraus genommen und irgendwo hingelegt, wo sie nicht stören. Dann hätte ich in Ruhe meine eigene Wäsche erledigt und in der Zeit, in der die Waschmaschine läuft, vielleicht noch einen Zettel geschrieben auf dem steht, dass niemand ohne meiner Erlaubnis meine Waschmaschine zu nutzen hat. Diesen Zettel hätte ich dann gut sichtbar an der Waschmaschine befestigt und damit wäre für mich dann auch die Sache erledigt gewesen.

Wegen so etwas muss man doch nun wirklich keinen handfesten Streit von Zaun brechen. Das finde ich einfach nur lächerlich. Man kann seine Angelegenheiten doch auch in Ruhe klären und wenn man dazu nicht in der Lage ist, dann ist das schon erbärmlich. Fremde Sachen einfach wegzuschmeißen ist einfach eine Dreistigkeit und ich kann verstehen, wenn der Nachbar des Studenten sich darüber aufgeregt hat, denn das steht doch wohl in gar keinem Verhältnis dazu, einmal eine fremde Waschmaschine benutzt zu haben.

Fremde Sachen einfach wegzuschmeißen ist einfach eine Dreistigkeit

Eine fremde Waschmaschine einfach ohne zu fragen zu benutzen ist aber auch dreist oder nicht?

Ich denke, bei der Aktion nehmen sich beide Beteiligten nichts an Dreistigkeit. Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man einfach ungefragt eine fremde Waschmaschine benutzt. Man hätte ja auch einfach einen Zettel auf die Waschmaschine legen können und darüber informieren können, dass die eigene Waschmaschine nicht funktioniert und man sich notfallmäßig eben behelfen wollte und deshalb diese Waschmaschine benutzt hat. Eventuell hätte man dann ja auch anbieten können, man spendiert mal eine Flasche Bier dafür oder so. Mit viel Glück hätte der Waschmaschinenbesitzer das nicht gemerkt, weil er eben nicht frühzeitig zurück gekommen wäre und man hätte den Zettel einfach entfernen können.

Ich wäre als Waschmaschinenbesitzerin auch nicht glücklich, wenn ich nach Hause komme und waschen möchte und meine Waschmaschine ist belegt. Wenn ich hier so manche Threads lese, in denen es darum geht, dass andere Menschen die Waschmaschine benutzen, Strom nutzen oder Waschmittel und Weichspüler klauen, kann ich irgendwie nachvollziehen wenn jemand so überreagiert. Denn wir wissen ja nicht, ob so Aktionen vielleicht auch schon bei dem Waschmaschinenbesitzer vorgekommen sind.

Ob man die Sachen wirklich in die Abfalltonne stecken musste, ist Thema für sich. Aber so hat der Waschmaschinenbesitzer mindestens erfahren, wer seine Waschmaschine einfach benutzt hat.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich wohl auch nicht so reagieren würde wie der Student. Ich bin schnell von anderen Menschen genervt und bei einer solchen Aktion ist eigentlich absehbar, dass es zu einem Streit mit dem Schnorrer kommen wird, der seine Klamotten sucht. Auch wenn die Aktion ganz witzig ist, würde ich es wohl dabei belassen, die Klamotten herauszuholen und sie einfach auf den hoffentlich schmutzigen Boden zu legen. Wenn sich der Benutzer der Maschine darüber dann aufregen würde, wäre das reichlich kindisch.

Immerhin muss er damit rechnen, dass er seine Sachen nicht mehr wiedersieht oder sie völlig ruiniert sind, wenn er sie einfach ungefragt in eine fremde Maschine steckt. Lustig wäre es ja auch, die Maschine einfach nochmal auf 90 Grad einzuschalten und zu hoffen, dass alles ordentlich einläuft. Da kann er froh sein, wenn die Sachen einfach nur nass und schmutzig sind.

Dass der andere Hausbewohner einfach die Waschmaschine einer anderen Person benutzt hat, ohne zu fragen, finde ich übrigens wesentlich asozialer als die Tatsache, dass die Sachen anschließend in der Mülltonne gelandet sind. Er hätte ja einfach jemanden der anderen Bewohner fragen können, aber vielleicht hätte er da Angst gehabt, dass man ihn abweist oder von ihm ein paar Cent für die Nutzung der Maschine verlangt. Aus der Mülltonne kann man sie einfach herausholen und noch einmal waschen. Damit hat sich die Sache dann. Wenn sich jemand zu fein ist, in den Mülleimer zu greifen, ist das schon reichlich überzogen.

Stattdessen hat er einfach eine Maschine genutzt, bei der er gehofft hat, dass es dem Besitzer nicht auffällt, dass er sie benutzt. Wer weiß, ob er das vorher schon gemacht hat. Wäre meine Waschmaschine defekt, würde ich ehrlich gesagt direkt an einen Besuch im Waschsalon denken, aber sicher nicht daran, heimlich fremde Maschinen zu benutzen. Zur Not kann man sicher auch Freunde oder Familienmitglieder fragen, sofern man keinen Waschsalon in der Nähe hat. Ich finde die Grundeinstellung dieser Person also schon recht fragwürdig.

Übrigens frage ich mich auch, ob es nicht möglich gewesen wäre, den Strom für die Waschmaschine nicht von der Wohnung aus abzustellen. Bei meiner Omi im Haus war es auch so, dass jeder seine Waschmaschine im Keller stehen hatte. Die Stromversorgung konnte allerdings über den Sicherungskasten geregelt werden und meine Omi hat den Schalter für die Waschmaschine nur umgelegt, wenn sie gewaschen hat. Danach hat sie die Stromversorgung direkt wieder unterbrochen, so dass kein anderer einfach in ihrer Maschine Wäsche waschen konnte. Daran sollte man auch immer denken, wenn die Waschmaschine auch für andere Personen zugänglich in der Waschküche steht.