Eigenes Problem im Internet als das eines Freundes ausgeben

vom 17.10.2014, 12:44 Uhr

Wenn man länger in Foren aktiv ist und dann Beiträge von Mitgliedern liest, die man glaubt gut zu kennen, dann wird man manchmal schon skeptisch, ob das, was sie in den Beiträgen schreiben, der Realität entspricht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Personen eigene Probleme haben, die sie aber als das von anderen Menschen, zum Beispiel der besten Freundin oder des besten Freundes ausgeben. So müssen sie nicht zugeben, dass es ihr Problem ist und sie bekommen trotzdem Antworten von anderen Forenmitgliedern, die versuchen hilfreiche Tipps für das Problem des angeblichen Freundes zu geben.

Im Internet kann man so etwas natürlich leicht machen, immerhin ist man weitestgehend anonym unterwegs und niemand überprüft, ob das, was man über sich oder die Umgebung erzählt, überhaupt stimmt. Andererseits ist die Anonymität für mich aber auch ein Grund, dass ich im Internet gar nicht lügen muss, denn selbst wenn ich mal etwas „Peinliches“ erzähle, dann kann man das ja nicht mit meiner Person in Verbindung bringen. Von daher würde ich auch nicht im Internet ein eigenes Problem als das eines anderen ausgeben.

Wie steht ihr dazu, wenn Personen ihre eigene Probleme nicht zugeben wollen und deswegen im Internet behaupten, dass es das eines Bekannten wäre, um trotzdem Hilfe zu bekommen?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mir ist es völlig egal, ob jemand ein Problem hat oder ein Freund des Freundes. Es geht einfach schlichtweg keinem was an, welches Problem jemand hat und wenn man doch Rat suchen will, ist es jedem selbst überlassen, ob dafür ein Freund herhalten muss oder die Eltern oder eben A, B oder C. Warum sollte man sein Problem auch als eigenes ausgeben, wenn man es noch anonymer machen kann? Ich finde, dass es einfach keinem was angeht, ob man über das eigene Problem schreibt oder das Problem von irgendeinem, den man kennt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich finde es im Internet fast uninteressant, wer das Problem hat. Hauptsache das Problem ist interessant. Man macht sich von seinem Gegenüber am anderen PC sowieso mit großer Sicherheit ein ganz anderes Bild, als er oder sie wirklich ist. Von daher ist es doch total irrelevant, wessen Problem das nun ist. Und man kann auch nie wissen, ob sich der Schreiber das Problem nicht letztlich aus den Fingern gesaugt hat, nur weil ihn das ganze seit Jahren schon rein theoretisch interessiert.

Anders finde ich es schon im realen Leben. Da berührt es mich dann schon, wenn jemand, der mir wirklich nahe steht eine Krankheit oder sonstiges schweres Problem hat. Und dann macht das für mich schon einen größeren Unterschied, ob das der Bekannte A oder der Bekannte B ist.

Trotzdem sollte man nie vergessen, dass auch im Internet irgendwo richtige Menschen sitzen, für die die Antwort eine gewisse Qualität haben sollte, denn ein schlechter Rat kann auch über das Internet für jemanden Folgen haben.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich kann mich da voll und ganz Diamantes Meinung anschließen. Mir ist es auch egal, ob es sich um die Person selbst handelt, die von einem Problem schreibt und um Rat bittet oder eben eine vorgeschobene Person. Da kann man doch ruhig noch mehr Anonymität ausnutzen. Vielleicht fällt es den Personen dann auch leichter über das Problem zu schreiben. Gerade wenn man schon länger User in einem Forum ist, dann kennen einen die anderen User ja doch schon recht gut und manches kann man dann eben nicht so offen schreiben. Mich stört es daher gar nicht und gebe trotzdem gerne Tipps und Ratschläge. Die Hauptsache ist doch, dass man der Person damit vielleicht etwas helfen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Niemand ist ja dazu verpflichtet, im Internet etwas über sich preiszugeben und von daher kann man im Prinzip so viel lügen, wie man nur möchte. Man hat sich ja auch nicht dazu verpflichtet, immer nur bei der Wahrheit zu bleiben und eigentlich sollte man das auch nicht. Es ist nie gut, im Internet zu viel über sich zu verraten, auch wenn man nun kein Foto und keine exakten Angaben über sich preisgibt. Dennoch sollte man immer vorsichtig sein und da ist es eigentlich nur vernünftig, wenn man manche Geschichten oder Fakten ein wenig abändert oder sie auf andere Personen schiebt. Man schützt sich dabei ja in gewisser Weise auch nur selbst.

Wenn man möchte, dann kann man sich im Internet natürlich auch eine völlig andere Identität aufbauen und das kann ja auch niemand nachprüfen. Von daher ist es doch wirklich völlig nebensächlich, ob man eigene Probleme als Probleme von Freunden ausgibt. Immerhin weiß man doch noch nicht einmal, ob es diese Probleme tatsächlich gibt oder ob das nicht alles erfunden ist. Von daher mache ich mir über so etwas wirklich keine Gedanken.

Wenn man jemanden nun auch nicht persönlich kennt, dann kann man auch nie wirklich wissen, was nun der Wahrheit entspricht und was nicht. Auch hier im Forum können die Personen in der Realität ja ganz anders sein, weil sie sich hier ganz anders geben und von daher kann man so etwas wirklich nicht einschätzen. Darüber mache ich mir also recht wenig Gedanken und das beschäftigt mich nun auch nicht unbedingt so sehr.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich kann meinen Vorrednern durchaus beipflichten. Mir ist das ziemlich egal wessen Problem das ist und ob es jetzt ein wenig geflunkert ist, solange das Problem interessant ist und mich zum Nachdenken anregt.

Ich finde keiner ist dazu verpflichtet, alles über sich Preis zu geben wenn er das nicht möchte. Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, derartige Probleme leicht zu verfremden, damit Bekannte mich nicht sofort ausfindig machen können. Es gibt Probleme, die will man lieber mit ausgewählten Personen besprechen und will nicht gleich, dass absolute Transparenz im Internet herrscht und man immer weiß wer welches Problem hat und warum etc. Gerade da finde ich die Anonymität im Internet durchaus sinnvoll und je nachdem um welches Problem es sich handelt, braucht man auch keine Angst haben, direkt gebrandmarkt oder verurteilt zu werden.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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