Lieber Bus verpassen als zu rennen?

vom 16.10.2014, 17:58 Uhr

Bei mir kommt es eigentlich ständig vor, dass ich morgens zum Bahnhof rennen muss, um den Zug zu erwischen. Obwohl ich immer früh genug aufstehe, schaffe ich es doch immer wieder, so zu trödeln, dass ich extrem knapp dran bin und es im normalen Tempo gar nicht mehr schaffen würde. Dabei wäre es gerade jetzt bei meinem Praktikum oder auch zu den Vorlesungen in der Uni eine Katastrophe, wenn ich zu spät kommen würde. Immerhin fährt der Zug nur jede halbe Stunde und da würde ich dann regelmäßig mit enormer Verspätung ankommen, was natürlich nicht geht.

Oftmals renne ich dann die Strecke von mir zu Hause zum Bahnhof durch, wobei man normalerweise etwa acht Minuten braucht, wenn man in normalem Tempo läuft. Wenn ich renne, dann schaffe ich es aber auch in der Hälfte der Zeit und glücklicherweise hatte ich bisher noch niemals den Zug verpasst, wobei ich aber immer dementsprechend erledigt bin.

Auch noch bei Bussen zu rennen wäre mir dann aber doch zu blöd. In der Stadt, in der ich zur Uni gehe, fahren die Busse sehr oft und meistens muss man nicht länger als fünfzehn Minuten auf den nächsten Bus warten, wobei es oftmals auch kürzer ist. Von daher sehe ich es absolut nicht ein, mich da auch noch zu stressen und da verpasse ich dann lieber den Bus, um gemütlich den nächsten zu nehmen. Allerdings kommt es auch immer darauf an, wie eilig ich es habe und wie dringend ich irgendwohin muss. Wenn ich nun beispielsweise zu meinem Freund gehe, dann finden wir es beide nicht sonderlich dramatisch, wenn ich nun zehn Minuten später komme, als geplant und von daher ist das dann kein Problem.

Verpasst ihr lieber den Bus, als zu rennen oder legt ihr regelmäßig einen Sprint hin, um öffentliche Verkehrsmittel noch zu erwischen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



In den letzten vier Jahren meiner Schulkarriere musste ich eine U-Bahn nehmen, um zur S-Bahn zu gelangen, mit der ich dann bis in meinen Heimatort fahren konnte. Die S-Bahnfahrt als solche dauerte schon eine dreiviertel Stunde. Und jede dritte S-Bahn fuhr nicht bis zum Endbahnhof, sondern endete fünf Stationen vorher, wodurch sich die Heimreise nochmal um 20 Minuten verlängerte. Um das zu vermeiden, durften ich und eine Klassenkameradin, die im Nachbarort wohnte, fünf Minuten früher den Unterricht verlassen.

Somit erwischten wir eine U-Bahn früher und damit auch die S-Bahn, die bis zu meinem Heimatort fuhr. Allerdings war das alles dennoch knapp bemessen und wir mussten vor allem von der U- zur S-Bahn rennen. Jeden Tag. Jeden Tag Hektik, Stress und die Angst, viel Zeit mit Warten zu verplempern, obwohl man einfach nur nach Hause wollte, was schon lange genug dauerte.

Ich habe seitdem ein Trauma. In den vier Jahren und noch eine Weile danach habe ich oft davon geträumt, stolperte im Traum über Gleise, fiel auf Bahnsteigen hin und solche Sachen. Mich bekommt man wirklich nur schwer dazu, irgendeinem Transportmittel hinterherzurennen. Mal die Schritte etwas beschleunigen ist okay, aber wirklich rennen tue ich nicht.

Ich finde es auch immer ganz schlimm, wenn ich Leute sehe, die noch schnell über eine rote Ampel rennen und sich fast überfahren lassen, nur um eine Straßenbahn oder einen Bus zu bekommen, obwohl der nächste in nur wenigen Minuten kommt. Das ist es doch nicht wert.

Und ich habe auch echt kein Verständnis dafür, wie man jeden Morgen zu spät aus dem Haus gehen kann. Es ist ganz genau klar, wie lang man für die Strecke braucht. In Deutschland ist es auch ganz genau klar, wann der Bus oder die Bahn abfährt. Das lässt sich doch echt einplanen und Stress lässt sich gut vermeiden. Ich hätte keine Lust drauf, mich jeden Morgen selbst damit zu stressen.

Als ich drei Monate in Kenia ein Praktikum gemacht habe, musste ich auch jeden Morgen einen Bus nehmen. Dabei fahren einfach mehrere Busse die Strecke den ganzen Tag ab. Ohne Fahrplan, ohne Haltestellen. Man geht einfach zu einer Straße, die der gewünschte Bus langfährt und in kürzester Zeit kommt bestimmt einer. Den winkt man heran und steigt ein. Das war so wunderbar entspannend. Ich habe es geliebt. Genau das Gegenteil von den traumatischen vier Jahren in Deutschland.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Mir wäre beides extrem unangenehm, sodass ich immer rechtzeitig losgehen würde, um die Strecke im normalen Tempo zu schaffen. Ich hatte früher damit auch keine Probleme und habe immer gemütlich meinen Bus oder meine Bahn geschafft. Jetzt laufe ich ohnehin den ganzen Weg zu Fuß und muss mir keine Gedanken mehr darüber machen.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Was das angeht baue ich immer genug Puffer ein und gehe zeitig aus dem Haus. Selbst wenn ich den einen Bus verpassen sollte, kann ich noch bequem den nächsten Bus nehmen und bin immer noch früh genug da. Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wie man so lange trödeln kann bis man aus dem Haus kommt, vor allen Dingen weil du ja weißt, dass du immer zu viel trödelst.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei mir kommt es natürlich auch darauf an, wie dringend ich einen Bus erreichen muss. Ich fahre nur selten mit dem Bus und wenn ich mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, muss ich in der Regel zur Arbeit, wo ich also schon pünktlich ankommen muss. Wenn ich dann also mal zu spät aus dem Haus gehe, dann muss ich eben rennen, um den Bus noch zu erwischen. In der Regel versuche ich aber schon, genug Zeit für den Weg einzuplanen und rechtzeitig aus dem Haus zu gehen.

Aber auch dann, wenn ich es nicht eilig habe und das Gefühl habe, den Bus noch erreichen zu können, wenn ich einen kleinen Spurt einlege, dann versuche ich es schon. Sicher komme ich dann abgehetzt im Bus an, aber ich bin früher am Ziel. Auch wenn ich nur nach Hause fahre, kann ich dort in den 15 Minuten schon etwas machen, die ich spare, wenn ich nicht langsam gehe und so lange auf den nächsten Bus warte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Einer U-Bahn oder einem Bus welche sehr regelmäßig fahren würde ich im Normalfall nicht hinterherlaufen. Dass wäre mir definitiv zu peinlich. Gerade weil ich auch nicht gerade ein Leichtgewicht bin und es sicher doof ausschaut wenn ich eine U-Bahn hinterherlaufe. Ich bin das letzte halbe Jahr viel U-Bahn gefahren und musste oft schmunzeln wie Leute der U-Bahn hinterher gelaufen sind, obwohl die nächste sowieso in 3 Minuten fährt.

Besonders, wenn sie dann auch noch der bereits anfahrenden U-Bahn nachlaufen und auf den Türknopf drücken. Klar kann es sein, dass man so einen dringenden Termin hat, dass man die 3 Minuten nicht warten kann, aber dies ist denke ich eher selten der Fall, wenn die U-Bahn in Wohngebiete fährt.

Also muss ich lange warten wie es z.B. bei Zügen der Fall ist würde ich schon etwas schneller gehen und ein wenig laufen, bei einer U-Bahn die sowieso in 10 Minuten wieder fährt würde ich dies allerdings nicht machen.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bevor ich jemanden hinterherrenne, verpasse ich lieber alles. Ich renne niemanden hinterher. Keinem Bus und keiner Bahn und auch sonst eigentlich nicht wem.

Ich bin aber auch meistens schon so pünktlich, dass ich von vorne herein warten muss. Und daher kommt es nur mal dazu, dass ich den Zug verpasse, wenn mein Bus vorher Verspätung hatte. Und dann renne ich nicht, wenn ich es noch schaffen könnte, meinen Zug zu erwischen, sondern ich gehe ganz gemütlich und wenn der Zug sich ebenfalls verspätet und ich ihn doch noch erwische, dann ist alles ganz wunderbar. Ansonsten warte ich eben noch eine Stunde, das ist auch kein Weltuntergang.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin unfit und habe Knieprobleme, weswegen ich so gut wie nie renne, da bei mir die Verletzungsgefahr ziemlich hoch ist. Eigentlich sollte ich mir ein T-Shirt zulegen, auf dem steht: Wenn Sie mich rennen sehen, dürfen Sie mich gerne überholen. Deswegen gehe ich lieber rechtzeitig aus dem Haus, wenn ich einen Zug erreichen muss oder warte fünf Minuten auf die nächste S-Bahn. Als Pendler habe ich genug Übung darin, Zeiten, Entfernungen und Verspätungen einschätzen zu können, um maximal einen strammen Stechschritt an den Tag legen zu müssen.

Gerade bei wichtigen Terminen plane ich deswegen lieber noch einen zusätzlichen Zeitpuffer ein, damit ich nicht abgehetzt, verschwitzt und zerzaust in letzter Sekunde angerannt komme.

» Gerbera » Beiträge: 11320 » Talkpoints: 49,94 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich renne auch. Bei uns kommt der Bus auch so alle 15 Minuten oder auch mal alle halbe Stunde, je nachdem, aber wenn man knapp geplant hat muss man eben rennen. Bei uns rennt aber auch jeder. Selbst die alten Menschen rennen noch zum Bus, was dann immer recht witzig ist, wenn man bedenkt wie oft der Bus kommt. Dennoch kann ich es mir nicht leisten den Bus zu verpassen und so habe ich beispielsweise auch das Laufen mit hohen Schuhen beim Rennen zum Bus gelernt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich renne dauernd zum Bus oder zur Straßenbahn, weil ich es hasse zu warten. Wenn ich den Bus verpasst habe, laufe ich auch lieber zur nächsten (oder übernächsten) Station, statt dort rumzustehen und zu warten.

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» Maggy2 » Beiträge: 8 » Talkpoints: 1,46 »


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