Biosprit in Deutschland

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Benzin in Deutschland ein gewisser Anteil Biosprit beigemischt sein muss. Von einer Erhöhung dieses Anteils wurde inzwischen Abstand genommen, nachdem befürchtet wurde, dass mehrere Millionen Fahrzeuge diesen Sprit nicht vertragen. Ist es bei allen ökologischen Überlegungen überhaupt vertretbar Treibstoff aus biologischem Material zu gewinnen?

Für den Anbau werden Flächen verbraucht, die dann nicht mehr für den Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung stehen. Ironischerweise befindet sich ein Großteil dieser Flächen auch noch in Ländern der Dritten Welt, deren Bevölkerung Nahrung viel dringender braucht als Biosprit, der dann hauptsächlich in den Industrienationen Europas und Nordamerikas verbrannt wird.

Hallo,
Treibstoff für Fahrzeuge aller Art stellt heute wirklich ein ziemliches Problem da! Biosprit erscheint auch mir nicht als beste Lösung! Wir hatten letzte Woche in unsere Schule eine Projektwoche zu diesem Thema! Von daher denke ich, dass ich eigentlich ganz gut informiert bin und dir auch Antworten geben kann! Die Bundesregierung hatte ja wie gesagt schon einmal einen Anlauf unternommen, der sich weitgehend als Test und als nicht ausreichend geplant entpuppte!

Wir haben in der Projektwoche herausgefunden, dass , wenn in Deutschland alle Autos mit Biosprit versorgt werden sollten, eine doppelt so große Fläche wie Deutschland dafür bepflanzt werden müsste! Das momentane Verfahren ist in der Tat nicht vertretbar! Man kann nur die Früchte, dass heißt zum Beispiel nur die Rapsblüten oder die Getreidekörner verwenden, die wir auch für unsere Nahrungsmittel verbrauchen! Wenn man dieses Verfahren weiter ausführen würde, dann müsste man die ganze Welt bepflanzen, um die Bevölkerung auch noch ernähren zu können!

Da die Bevölkerung in dritten Welt Ländern schon jetzt unter Nahrungsknappheit leidet, wäre das sicher nicht vertretbar! Allerdings gibt es, wie in so vielen, auch in dieser Technologie Lichtblicke! Ein deutsches Unternehmen, das seinen Sitz meines Wissens nach in Schleswig Holstein hat, entwickelte ein neues Verfahren zum herstellen von Biodiesel! Du hast bestimmt in den Nachrichten davon gehört, denn auch Angela Merkel war dort bei der Eröffnung zu Besuch! Das Verfahren heißt Choren-Verfahren und ermöglicht es rund vierzig Prozent mehr Biodiesel aus einem Quadratmeter Raps zu erhalten, als dies beim herkömmlichen Verfahren der Fall war!

Das Konzept ist ganz einfach! Es werden diesmal nicht nur die wertvollen Früchte verwendet, sondern auch andere Pflanzenteile, die eigentlich als Abfall gelten! Dieser Biodiesel ist nicht nur einfacher herzustellen, weil er er weniger Fläche benötigt, sondern auch gehaltvoller sodass man mit ihm mehr Kilometer zurücklegen kann! Angesichts dieser Technologie denke ich, dass es schon vertretbar ist Nahrungsmittel in Treibstoff umzuwandeln! Wenn man noch ein bisschen weiterforscht, wird man sicherlich bald zu weiteren Neuerungen in diesem Bereich kommen! Ich hoffe das beantwortet deine Frage!

Gott sei Dank hat sich ja die Problematik mit der Zwangseinführung des Biokraftstoffs vor einigen Monaten, zur Freude aller Verbraucher, gerade noch rechtzeitig vor der Umsetzung, in Wohlgefallen aufgelöst. Allerdings habe ich vor wenigen Tagen in einer Autozeitschrift einen kleinen Artikel darüber gelesen gelesen, dass in Zukunft die Verbrauchswerte von Neufahrzeugen nach einer überarbeiteten Regelung, mit einer entsprechend höheren Beimischung von Biokraftstoffen, gemessen werden sollen. Durch den etwas verminderten Brennwert dieser Kraftstoffe, werden die Verbrauchswerte damit, so wurde in diesem Beitrag nachvollziehbar nachgewiesen, folgerichtig geringfügig ansteigen.

Das kuriose oder besser gesagt absolut unsinnige dabei ist, wie ich finde, dass der von der deutschen Bundesregierung, aber auch von der Europäischen Union, ein sehr starkes Augenmerk auf die Verbrauchswerte von Neufahrzeugen, beziehungsweise auch auf die der gesamten Fahrzeugflotten der unterschiedlichen Hersteller, gelegt wird.

Durch diese neue Richtlinie würde eben dieser so penibel beobachtete Verbrauchswert nun wiederum künstlich in die Höhe getrieben werden, woraufhin dann vermutlich jeder gleich wieder mit dem Finger auf die Automobilkonzerne zeigen wird. Es ist doch schön, dass sich immer wieder ein Schuldiger finden lässt!