Fußgänger wirft Abfall in Fahrradkorb einer Vorbeifahrenden

Heute habe ich beobachtet, wie ein Fußgänger eine Käsestange gegessen hat. Er wollte die Tüte loswerden und sah keinen Mülleimer in seiner Nähe. Also war er spontan seinen Abfall in Fahrradkorb einer Vorbeifahrenden mit einem kleinen Kind. Die Frau verriss kurz das Fahrrad, blieb aber nicht stehen. Der Werfer freute sich sehr über seinen gelungenen Wurf und ging in die andere Richtung weiter.

Kann man so ein Verhalten tolerieren und würdet Ihr auch, wenn kein Abfalleimer in der Nähe wäre, einem Radfahrer Euren Müll in den Fahrradkorb werfen? Fändet Ihr so etwas als Radfahrer originell oder wärt Ihr stehengeblieben und hätte den Werfer gerügt?

Was du alles erlebst! Wo wohnst du? Ist bestimmt lustig in Österreich. Du stellst deine Landmänner und Landsfrauen ja nicht gerade in ein schönes Licht. Ich habe das noch nie erlebt und ich denke auch nicht, dass ich das erleben werde. Denn ich denke schon, dass ich in einer Gegend wohne, wo man Anstand hat.

Tolerieren muss man natürlich so was nicht und ich denke auch, dass ich schon komisch schauen würde, wenn ich so was mal erleben würde. Was daran originell sein soll ist mir wirklich ein Rätsel.

Wer einen Fahrrad mit Korb hat, wird das ein oder andere Mal Müll darin vorfinden, wenn er nach einer Weile zu seinem Fahrrad zurückkommt. Das kommt schon mal vor. Vor allem, wenn man auch Flyer in die Kategorie Müll zählt. Solange es nichts Ekliges ist, sondern eben ganz normale, trockene Sachen wie die erwähnte Brötchentüte, ist es nicht so schlimm. Dann wirft man es eben in den nächsten Mülleimer oder nimmt es mit nach Hause und wirft es da weg.

Dass der junge Mann allerdings einer fahrenden Frau seine Tüte in den Korb geworfen hat, birgt ja auch ein gewisses Risiko. Die Frau hat sich erschrocken und hätte hinfallen können. Aber es ist ja nichts passiert. Lange damit aufhalten würde ich mich nicht. Mir würde da vielleicht ein Schimpfwort rausrutschen, aber zu ihm rüberfahren und zur Rede stellen, würde ich ihn nicht.

Es gehört sich zwar nicht, aber ich fände es auch irgendwie lächerlich, ihm dann eine Rede über Anstand zu halten. Das würde doch eh nur an ihm abprallen. Und dann würde ich wütender aus der Sache rausgehen als wenn ich mit der Brötchentüte davonfahre.

Was du alles erlebst! Wo wohnst du?

Da muss ich dir allerdings Recht geben. Da ist schon allerhand geboten.

So etwas kann man auch in Deutschland erleben, das ist gar nicht so ungewöhnlich wie es vielleicht erscheinen mag auf den ersten Blick. In jeder größeren Stadt findet sich mindestens ein Jugendlicher ohne Anstand, der schon einmal so gehandelt hat. Oder wegen mir auch ein Erwachsener, ist ja nicht so wichtig.

Dass jemanden Müll während der Fahrt in den Korb geworfen wird, habe ich schon selber miterlebt. Da ging eine Gruppe Jungen über den Bürgersteig und als zwei Mädchen mit Fahrrädern an ihnen vorbeifuhren, warf einer der Jungen etwas zur Tasche des einen Mädchens in den Korb. Die Mädchen, welche sich währenddessen unterhielten, bemerkten nichts und fuhren weiter. Die Gruppe der Jungen amüsierte sich köstlich über diesen Prank. Ich konnte mir meinerseits eine böse Bemerkung nicht verkneifen, als ich an ihnen vorbei ging.

Noch dreister finde ich es ja, wenn jemand Müll in die Kapuze gesteckt bekommt und ja, auch das lässt sich häufig beobachten, ganz egal ob in Deutschland oder in Österreich. Auf so gut wie jedem Schulhof wird das schon vorgekommen sein.

Ich persönlich würde mir so etwas nicht einfach bieten lassen wenn ich das bemerken würde. Ich habe allerdings keinen Fahrradkorb und so wird es zu einer derartigen Situation wohl niemals kommen. Trotzdem würde ich mich lauthals beschweren, sodass umliegende Passanten von dem Vorfall mitbekommen, und es dem Täter hoffentlich äußerst unangenehm wird. Vielleicht überlegt er sich ja dann, dass er in Zukunft solche Aktionen lieber bleiben lässt. Immerhin: besser als seinen Müll einfach in die Umwelt zu schmeißen ist es ja schon.

Das ist aber jetzt verdammt dreist. Ich kenne es ja, dass Leute ihren Müll in abgestellte Fahrräder und deren Körbe entsorgen, aber wenn der Besitzer dabei ist? Respekt. Ich hätte garantiert angehalten und ihm die Brötchentüte postwendend an den Kopf geworfen, aber eine Mutter muss ja auch das Kind im Auge behalten und hat eine andere Reaktionszeit. Schade.

Hätte Diamante dir das nicht schon geschrieben, hättest du es von mir lesen können. Ich habe noch von keinem so viel seltsame Erlebnisse gelesen, wie von dir. Es ist genauso, als wenn du sie magisch anziehst. Liegt das daran, dass du viel in Wien unterwegs bist oder daran, dass du deine Mitmenschen ganz genau beobachtest?

Es wäre sehr gut gewesen, wenn du so viel Courage gehabt hättest, dem charakterlosen Tütenwerfer zu sagen, wie ausgesprochen unanständig seine Tat war und die Frau mit dem Kind vor Schreck einen Unfall hätte bauen können. Kommt nochmals Ähnliches vor, dann äußere auch mal deine Meinung.

Ich muss Cid zustimmen, dass es sinnvoll gewesen wäre, wenn du denjenigen angesprochen hättest, der die Tüte in den Fahrradkorb geworfen hat. Mein erster Gedanke bei der Geschichte war auch, dass es gut war, dass es nicht zu einem Unfall kam, als die Frau den Lenker verrissen hat. Das hätte auch gefährlich werden können und wenn ich so etwas beobachtet hätte, hätte ich einen Kommentar dazu abgegeben. Ich würde meinen Abfall sicher nicht bei einem vorbeifahrenden Fahrrad in den Korb werfen. Auf so eine Idee wäre ich sicher nicht gekommen.

Man weiß aber nie, wie solche Kraftprotze auf Kritik reagieren. Der Frau und dem Kind ist nichts passiert und ich kann mir fast denken, dass der Kerl wusste, dass man nicht so seinen Abfall entsorgt. Ich habe weniger Lust auf ein paar Faustschläge in den Bauch oder ins Gesicht und hier ist die Zivilcourage auch nicht wirklich schlagend notwendig gewesen.

Dass Leute Müll in Fahrradkörbe werfen, wird sicher gar nicht so selten vorkommen. Diese albernen Dinger bieten sich dafür ja auch an und sehen auch aus wie kleine Papiermülleimer. Ich kann mir schon denken, dass Leute daher auf die Idee kommen, einen solchen Fahrradkorb als Mülleimer zu missbrauchen. Dass sich das Ganze natürlich nicht gehört und ein ziemlich asoziales Verhalten darstellt, ist klar. Darüber muss man auch nicht diskutieren. Aber abwegig ist es tatsächlich nicht und ich denke nicht, dass Celles hier nun einen absoluten Einzelfall geschildert hat. Wenn man nicht gerade in der tiefsten Provinz wohnt, wird man so etwas ab und zu mitansehen können.

Ich wäre allerdings auch davon ausgegangen, dass praktisch niemand so dreist ist, seinen Müll in den Fahrradkorb zu werfen, wenn der Besitzer des Fahrrades gerade dabei ist. So etwas wird wohl meistens passieren, wenn das Fahrrad irgendwo abgestellt ist. Ansonsten kann ich mir so etwas höchstens vorstellen bei Schülern, die sich gegenseitig mit alten Brötchentüten oder anderem Müll bewerfen, auch wenn sie auf dem Fahrrad unterwegs sind. Der Fußgänger war also wirklich schon richtig dreist.

An Stelle der Frau hätte ich mir das auch nicht gefallen lassen, sondern hätte das Fahrrad schnell gewendet und wäre dem Fußgänger gefolgt. Vermutlich hätte ich ihn beschimpft und auch mit seinem eigenen Müll beworfen. Natürlich bringt das auch nicht viel, aber so ein Schwachkopf soll wenigstens merken, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist und zumindest von mir auch nicht einfach hingenommen wird.

Ich finde das auch alles andere als originell und wäre sehr sauer, wenn jemand einfach seinen Abfall in meinen Fahrradkorb wirft, wenn ich vorbei fahre. Das die Fahrradfahrerin den Lenker kurz verrissen hat, hätte ja auch zu einem Unfall führen können. Sie hätte doch vor Schreck stürzen können und sich und das Kind dabei verletzen.

Daran hat der Müllwerfer sicher nicht gedacht. Die Frau hätte ruhig anhalten und ihrem Ärger Luft machen sollen. Ich hätte das voll und ganz verstanden. Außerdem wären ja auch Zeugen da gewesen, die ebenfalls gesehen haben, dass der Mann den Abfall geworfen hat. Ich finde das sehr ärgerlich und keines Falls irgendwie originell.