Magie und Aberglaube in eurem Alltag

vom 13.10.2014, 22:24 Uhr

Der Aberglaube ist bei vielen Menschen im Alltag mit verknüpft. So hängt der magische Traumfänger im Schlafzimmer über dem Bett und fängt alle bösen Träume auf. Das Windspiel ist der Geisterfänger der gar nicht erst zulässt, dass Geister ins Haus kommen. Es gibt bestimmt noch mehr dieser Magie im Alltag den man unbewusst oder auch bewusst lebt.

Auch der Aberglaube an sich ist oft vertreten. So geht man nicht unter einer Leiter durch, weil es ein Unglück voraussagt. Wenn die schwarze Katze den Weg von rechts kommt, bedeutet es schlechts oder war es umgekehrt?

Gibt es bei euch Magie und Aberglaube im Alltag, den ihr bewusst oder unbewusst lebt? Warum macht ihr das und richtet euer Leben danach oder haltet ihr es für Blödsinn?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Glaubst du echt, dass Aberglaube bei "vielen Menschen" im Alltag eine Rolle spielt? Also zumindest in Deutschland trifft das, glaube ich, nicht auf viele Menschen zu. Zumindest hoffe ich, dass die meisten nicht an solchen Blödsinn glauben.

Statt "Deutschland" nun "westliche Welt" zu schreiben, habe ich mich nicht getraut. Vor allem, wenn man auch religiöse Dinge als Aberglauben abtut, ist er beispielsweise in den USA sicherlich weit verbreitet. Der Glaube an die Existenz von Engeln beispielsweise. Und auch "Europa" wäre gewagt gewesen. In Osteuropa, so könnte ich mir vorstellen, ist es auch noch weiter verbreitet.

Von anderen Weltgegenden ganz zu schweigen. Also weltweit ist Aberglaube erschreckend weit verbreitet. Aber gerade im unreligiösen Deutschland sind die Menschen doch in der Minderheit. Also ich kenne niemanden, der beim Anblick einer schwarzen Katze oder einer Leiter aufpasst, was er macht. Und Traumfänger sind Klimbim.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Magie und Aberglauben sollte man nicht in einen Topf werfen, für mich ist das etwas ganz Unterschiedliches. Ich selbst bin praktizierende Neuheidin und feiere auch Rituale. Dabei verehre ich nicht nur die Natur und die Elemente, sondern arbeite auch mit Magie. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen glaube ich nicht daran, ich weiß es, weil ich die spirituelle Energie selbst fühle. In unseren Breiten wird man ja leider wegen dem Glauben an Magie häufig verlacht, in den USA ist es aber schon wieder anders. Dort ist Wicca, eine Form des Heidentums, sogar als offizielle Religion anerkannt. Bis dahin ist es hier leider noch ein weiter Weg.

Der Aberglauben ist dagegen eine alte Tradition, die heute kaum noch von Bedeutung ist. Ich kenne niemanden, der sich vor verschüttetem Salz oder einer schwarzen Katze fürchtet.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich halte mich immer für einen sehr rationalen Menschen und denke doch immer, dass ich nicht an Magie glaube und auch keinen Aberglauben habe. Meine Stiefmutter zum Beispiel wirft sich Salz über die Schulter, wenn sie es umgekippt hatte. Oder lässt mich diese eine Nadel nicht entfernen, welche wohl ein Hexensymbol ist und schon vor ihrem Einzug in der Wohnung da hing. An so etwas glaube ich definitiv nicht.

Allerdings habe ich mich inzwischen dabei ertappt, dass ich mich niemals trauen würde 3x Bloody Mary in einen Spiegel zu sagen. Und das obwohl ich rational weiß, dass das unsinnig ist. Allerdings naja irgendwie fühlt es sich seltsam an und ich traue mich einfach nicht dies zu sagen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich schätze, ich bin beinahe frei von Aberglauben. Ich gehe stumpf quer unter einer Leiter hindurch, alleine schon aus Prinzip. Wenn ein Topfdeckel in tausend Scherben zerspringt, so benutze ich den dazugehörigen Topf in Zukunft dennoch weiter. Nein, das was darin gerade gekocht hat natürlich nicht, ich möchte ja niemanden Glassplitter einflößen. Aber ich sehe es nicht ein, wegen eines kaputten Deckels direkt den Topf mit zu entsorgen, wenn man vieles doch ohnehin auch ohne Deckel kocht.

Traumfänger und dergleichen findet man bei mir nicht und hat man auch noch nie gefunden. Einen richtigen Glücksbringer hatte ich noch nie, denn jeder Versuch, mir einen Glücksbringer anzueignen, ist gescheitert. Sie haben schlicht und ergreifend nie Glück gebracht, also wozu das Ganze?

Es gibt auch keine großartigen Rituale, die ich aus Aberglauben praktiziere. Vor einem Turnierstart soll man nicht zählen, wie viele Zöpfe man dem Pferd geflochten hat. Früher habe ich immer nachgezählt und war dann enttäuscht, wenn es sich um eine gerade Anzahl handelte. Ich mag einfach keine geraden Zahlen. Mittlerweile zähle ich die Zahl der Zöpfe am Hals meines Pferdes nicht mehr, weil es mich ehrlich gesagt nicht mehr interessiert. Ich habe schon lange genug damit verbracht, die Zöpfe zu flechten, das Bewusstsein so und so viele Zöpfe erstellt zu haben die ich am nächsten Tag nur wieder öffnen werde, wäre für mich sinnlose Folter.

Das einzige, was man in meinem Leben vielleicht als Aberglauben abtun könnte ist, dass ich gerne eine bestimmte Kette trage, die ich von jemand besonderem geschenkt bekommen habe. Ich fühle mich dadurch mit dieser Person verbunden, wenn ich sie trage. Im Grunde natürlich Unsinn, aber ich trage sie trotzdem gerne. Was nicht heißt, dass ich ihr irgendwelche magischen Fähigkeiten zuschreibe.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Schlecht ist es, wenn die Katze von links nach rechts läuft, nicht umgekehrt, denn dann soll sie Freude bringen. Solch ein Aberglauben hält sich schon seit tausenden von Jahren. Er wir auch weiterhin lebendig bleiben. Die Menschen wissen genau, dass es Unsinn ist, trotzdem richten sie sich nach dem überlieferten Aberglauben. Vielleicht könnte ja doch ein Körnchen Wahrheit darin stecken?

Ein gefundenes, nicht gekauftes, Hufeisen ist besonders wertvoll, weil es Glück bringen soll. Deshalb wird es auch oft über Haustüren angebracht, zum Beispiel auf dem Dorf. Es soll Dämonen abhalten. Was denkt ihr über die 13? Viele Menschen klammern diesen Tag im Monat nach Möglichkeit aus, besonders dann, wenn es noch ein Freitag ist. Dieser Aberglaube ist einfach nicht aus den Köpfen der meisten Menschen zu entfernen.

Auch der angeblich nicht abergläubige Mensch richtet sich nach dem Aberglauben Wenn er zum Beispiel mit einem Glas Sekt oder Wein anstößt, handelt es sich um Aberglauben. Das Klirren der Gläser soll Dämonen vertreiben. Oder habt ihr schon mal gesagt, dass euch jemand den Daumen drücken soll? Der Daumen war der Glücksbringer und hatte überirdische Fähigkeiten. Den Zusammenhang mit dem Aberglauben kennt man heute fast nicht mehr. Es wird heute ja auch nicht mehr an Dämonen und Geister geglaubt. Auch der Kupferpfennig kommt aus dem Aberglauben.

Der Aberglaube existiert noch immer, auch wenn es jemand nicht wahrhaben will. Aber ehrlich, schadet er jemandem? Heute glaubt niemand mehr an Geister, Hexen oder Dämonen. Und der restliche Glauben ist doch harmlos, vielleicht mehr Unterhaltung. Die Magie habe ich weggelassen, weil das ein anderes Thema ist, jedenfalls für mich.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde irgendwie schon, dass Magie und Aberglaube auch ein wenig zusammen gehört. Nehmen wir doch mal den im Eröffnungsbeitrag erwähnten Traumfänger und den Geisterfänger. Man glaubt dass er hilft und man glaubt auch, dass da magische Kräfte hinter stecken. Also ist es ein magischer Aberglaube und man glaubt ja auch nur daran, weil man an diese Magie dieses Traumfängers oder des Geisterfängers glaubt.

Wenn sich ein Aberglaube bestätigt, dann glaubt man auch direkt daran, dass übersinnliche Kräfte dies verursacht haben. Nehmen wir da diese berühmte Leiter, wo man nicht drunter weg gehen soll, weil man dann Pech hat. Jemand geht unter der Leiter durch und ein Blumentopf fällt von der Fensterbank herunter und trifft den Kopf. Ist das nun der Aberglaube selber, der das verursacht hat oder die Magie, die hinter diesem Aberglauben steckt?

Ich habe aber weder einen Traumfänger, noch einen Geisterfänger und ich gehe dennoch nicht unter einer Leiter hindurch. Wenn die Katze über den Weg läuft ist es mir aber ziemlich egal. Manchmal glaube ich dran und manchmal nicht. Aber in meinem Alltag bestimmt diese Magie und dieser Aberglaube nichts. Auch wenn manchmal so ein Funke da ist, würde ich aber nicht sagen, dass es täglich und oft ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn ich unter einer Leiter hindurch gehe, und von der Fensterbank fällt ein Blumentopf herunter, ist das weder Aberglauben noch Magie, sondern nur die Tatsache, dass der Blumentopf nicht richtig auf den Fensterbank stand, vielleicht zu weit nach vorne. Den Aberglauben mit der Leiter kannte ich nicht, aber er wurde sicherlich erfunden, weil früher viel Umfälle durch das Herabfallen von Farb- und Lacktöpfen passierte. Deshalb hat man dieses Märchen erfunden.

Übrigens kenne ich den Aberglauben mit dem Traumtänzer oder Geisterfänger nicht.

Das sehe ich allerdings nicht so, dass Aberglaube und Magie zusammengehört. Magie ist eine Art Zauberei. Ich denke da an die Beschwörungen der Naturvölker früher, oder die rituellen Tänze. Die Wodu-Zauberei und Beschwörung. Wenn Puppen Nadeln in den Körper gesteckt werden. Hier sollte einer Person Schaden zugefügt werden, und zwar an den Stellen, wo die Nadeln steckten. Solche Verwünschungen gehören der Schwarzen Magie an. Ich hatte auch mal gelesen, dass das in Afrika funktionierte. Die Beschwörungsformeln hängen mit der Stammesreligion zusammen. Das wäre für mich Magie, die an Zauberei grenzt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid hat geschrieben:Solch ein Aberglauben hält sich schon seit tausenden von Jahren. Er wir auch weiterhin lebendig bleiben. Die Menschen wissen genau, dass es Unsinn ist, trotzdem richten sie sich nach dem überlieferten Aberglauben. ... Dieser Aberglaube ist einfach nicht aus den Köpfen der meisten Menschen zu entfernen.

Für so lebendig halte ich Aberglauben nicht. In zwei, drei Generationen weiß fast niemand mehr davon und gelebt wird er doch heute schon kaum noch. In den meisten Köpfen spielt er keine Rolle mehr. Oder kennst du wirklich viele Leute, die sich danach richten?

Cid hat geschrieben:Auch der angeblich nicht abergläubige Mensch richtet sich nach dem Aberglauben Wenn er zum Beispiel mit einem Glas Sekt oder Wein anstößt, handelt es sich um Aberglauben.

Der Ursprung liegt vielleicht im Aberglauben, aber heute wird das gemacht, weil es höflich ist. Man soll sich dabei auch in die Augen schauen und nicht etwa den Dämonen beim Abhauen hinterherschauen. Oft liegt der Ursprung von Verhaltensweisen ganz woanders und spielt heute keine Rolle mehr. Das darf man nicht verwechseln.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Menschen, die behaupten, nicht abergläubisch zu sein, können oft nicht wissen, dass das, was sie im täglichen Leben tun oder sagen, auf Aberglauben aufgebaut ist. Manch einer amüsiert sich über den Aberglauben anderer und dürfte überrascht sein, wenn er selbst etwas macht, was seinen Ursprung im Aberglauben hat.

Den Aberglauben gibt es auch heute noch. Warum sollte es höflich sein, mit einem Glas Sekt anzustoßen und ein Klirren zu erzeugen? Warum haben manche Menschen einen blanken Glückspfennig im Portemonnaie? Warum halten sich Menschen beim Gähnen die Hand vor dem Mund? Das würde ich als höflich bezeichnen. Jedoch hat es seinen Ursprung im Aberglauben. Es sollte verhindern, dass ein Insekt - in Wirklichkeit der Teufel - in den Körper fährt. Hast du noch nie jemanden gebeten, dir die Daumen zu drücken? An solche Wünsche glaubt niemand und trotzdem wird es gesagt. Und wenn es gesagt wird, kommt mal ein Grinsen oder Augenzwinkern.

Wird auf einem Polterabend Porzellan zerschlagen, soll es Glück bringen und Dämonen abhalten. Das hat bestimmt jeder mal erlebt. Oder gibt es heute keine Polterabende mehr? Wenn sich jemand beim Anblick einer Sternschnuppe etwas wünscht, aber niemand den Wunsch verraten darf, weil der Wunsch sonst nicht in Erfüllung geht, purer Aberglaube. Hier im Forum habe ich schon gelesen: Etwas Geliehenes, Neues, Altes und Blaues tragen. Manche machen es, obwohl es Unsinn ist und sie das wissen.

Ob es nun der Schornsteinfeger, der Talisman oder das Glücksschwein ist, alles resultiert aus dem Aberglauben. Selbst das Suchen des vierblättrigen Glücksklees existiert noch. Und Ende des Jahres gibt es kleine Blumentöpfchen mit diesem Pflänzchen zu kaufen, die als Glücksbringer verschenkt werden. Selbst Menschen, die Münzen in einen Brunnen werfen, wünschen sich etwas. Manche hängen zwischen Weihnachten und dem Neuen Jahr keine Bettwäsche auf, weil das Unglück in die Familie bringt.

Es gibt so viele Sprüche noch und jeder Mensch, der an so etwas glaubt, hat einen oder einige dieser Sprüche für sich entdeckt und pflegt sie weiterhin. Es ist total harmlos, wenn jemand daran glaubt, deshalb sollte man ihm seinen Glauben an übersinnliche Gegebenheiten lassen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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