Ponyreiten auf dem Jahrmarkt / Stadtfest unterstützen?
Derzeit ist hier in der Gegend ein kleines Stadtfest und es ist ein Rundell aufgebaut, wo Kinder Ponyreiten können. Ich habe nicht schlecht gestaunt, dass wirklich sehr viele Eltern ihren Kindern das Ponyreiten ermöglichen. Die armen Tiere kommen schon seit Jahren auf die Jahrmärkte hier in der Gegend und sind auch bei vielen Stadtfesten mit dabei. Es sind immer die gleichen traurigen Ponygesichter, die man sieht und in der Mitte des Rundells steht ein Mann mit einer Peitsche und treibt die Ponys noch an.
Ich finde so etwas sehr traurig und meine Eltern haben uns bettelnden Kinder damals erklärt, dass es für die Ponys nicht schön ist im Kreis zu laufen und sie dafür kein Geld geben, dass die Tiere dann immer weiter im Kreis laufen müssen. Wir haben das als Kind verstanden. Aber ich frage mich, warum so viele Eltern das unterstützen und die Tiere im Kreis laufen lassen. Weiter frage ich mich, warum die Stadt so was unterstützt und dem Betreiber den Auftrag erteilt dieses Rondell aufzubauen und die Ponys laufen zu lassen.
Was haltet ihr von Ponyreiten auf Jahrmärkten und Stadtfesten? Lasst ihr eure Kinder auf diesen Ponys reiten und unterstützt ihr das damit? Wo ist da der Tierschutz?
Ich weiß noch, dass ich als Kind auch immer mal auf einem solchen Pony reiten wollte und meine Eltern es mir eigentlich nie erlaubten. Einmal habe ich aber so lange gebettelt, bis ich tatsächlich mal auf ein solches Pony gesetzt wurde und einige Runden im Kreis damit drehen durfte. Aber ich weiß noch, dass ich es dann selber nicht so toll fand und bei zukünftigen Veranstaltungen dann auch nicht mehr auf den Ponys reiten wollte. Dabei war es mir dann auch egal, ob es diese Rondelle waren, wo die Ponys im Kreis herum liefen, oder ob die Ponys eine Runde durch die Stadt geführt wurden.
Beides finde ich ziemlich unfair den Tieren gegenüber und so würde ich das auch nicht mehr unterstützen. Ich denke mal, dass die Stadt bei solchen Festen froh über jede Attraktion ist, die sie bieten kann und da gehört das Ponyreiten einfach dazu, weil es die kleinen Kinder eben magisch anzieht. Und viele Eltern wollen ihren Kindern auf solchen Festen eben die Wünsche erfüllen und die Attraktionen bieten, die die Kinder sich wünschen. So ist es klar, dass es diese Rondelle für das Ponyreiten noch immer gibt, in denen die armen Tiere den ganzen Tag im Kreis laufen müssen.
Bei uns gibt es bei vielen Veranstaltungen auch Ponyreiten. Aber diese Tiere müssen nicht nur immer im Kreis laufen, sondern haben direkt Routen in der Stadt. Sie werden auch nicht mit der Peitsche angetrieben und am Zügel geführt. Ich muss zwar zugeben, dass die Besitzer nicht den saubersten Eindruck machen. Aber dafür sind die Tiere wirklich gut versorgt. Sie sehen nicht aus, wenn sie zu wenig Futter bekommen und sind immer ordentlich gestriegelt.
Wenn gerade keine Interessenten da sind, dann haben diese Ponys Futter und auch Wasser, wo sie ohne Probleme dran kommen. Auch die Besitzer stehen dann neben den Tieren und geben ihnen Streicheleinheiten. Da habe ich auch meine Töchter gerne eine Runde reiten lassen.
Bis vor ein paar Jahren gab es diese Rondelle mit den Ponys auch bei uns, an der Kirmes vor allem. Ob ich als Kind da unbedingt drauf wollte, kann ich nicht mehr sagen, aber meine Tochter wollte das natürlich, als sie klein war. Einmal habe ich sie auch gelassen, soweit ich mich erinnern kann.
Schön ist das für die Tiere natürlich auf keinen Fall. Die Ponys - und mitunter auch Großpferde - trotten Maul an Schwanz viele Stunden am Tag im Kreis, tausende Kinder rutschen auf ihrem Rücken herum und treten sie, wenn auch unabsichtlich, in die Seite. Ein Riesenpalaver drumherum, und das alles einem Tier, das eigentlich ein Fluchttier ist, wie man nicht vergessen sollte.
Ich finde auch, dass man eine solche Tierhaltung nicht auch noch unterstützen sollte. Wo da der Tierschutz hinsieht, weiß ich auch nicht. Die Karusselle werden einer TÜV Prüfung unterzogen, ist das mit solchen "Fahrgeschäften"- ich schätze mal, so sehen das die Betreiber - nicht so? In dem Fall weniger aus sicherheitstechnischen Gründen, da kann ja keine Achse brechen oder sich Schrauben lösen, aber aus tierschutzrechtlichen Gründen sollte auf Angebote dieser Art ein besonders kritisches Auge geworfen werden.
Ich wäre für die grundsätzliche Abschaffung dieser Betriebe, aber dem steht ein zu großes Interesse der Nutzer und dadurch eben auch zu viel Profit der Betreiber und Platzvermieter gegenüber.
Schon als Kind war ich vernarrt in Pferde und war schon damals auch um deren Wohl besorgt. Ich wollte häufig auf solchen Festen reiten, habe aber immer selbst darauf geachtet, wie die Tiere aussahen und wie die Versorgung geregelt war. Lobenswert sind meistens die ansässigen Reitvereine, die einige Pferde zur Verfügung stellen. Solche Leute sind häufig verantwortungsbewusst, haben Trinkeimer für die Tiere dabei und wechseln die Pferde nach einigen Stunden aus.
Wenn ich damals aber solche Karussells gesehen habe, wo die Pferde trübe Augen hatten, das Fell nicht glänzte und man die Rippen zählen konnte, habe ich gerne auf diese Attraktion verzichtet.
Ich kenne nur einen Betrieb, bei denen die Pferde und Ponys für das Ponyreiten in einer kleinen Manege im Kreis laufen und der ist gut geführt. Die Manege ist mit Späne frisch eingestreut und wird sauber gehalten. Die Pferde haben (augenscheinlich) gut passende Ausrüstung, die in einem gepflegten Zustand ist und teilweise ist zu erkennen, dass es sich um recht neue, hochwertige Sachen handelt. Einiges ist natürlich auch schon älter. Die Pferde und Ponys sind in einem guten Futterzustand und wirken nicht abgestumpft. Die Laufrichtung wird regelmäßig gewechselt.
Natürlich ist es nicht gut für die Knochen und Gelenke, wenn man sich stundenlang auf einem kleinen Kreis bewegt. Das gilt für Menschen wie auch für Tiere. Die Belastung wird aber gering gehalten, da die Tiere sich in langsamer Gangart bewegen. Und sie verrichten ihren Job nur wenige Stunden an wenigen Tagen in der Woche.
Viel schlimmer finde ich so manch einen Reitbetrieb, auf dem die Pferde und Ponys drei Stunden am Tag oder noch mehr regelrecht ausgebeutet werden. In so vielen Reitställen und Reitvereinen sieht man Schulpferde, die einfach steinalte, unpassende und noch dazu schlecht erhaltene Ausrüstung tragen. Das ist lebensgefährlich für die Reiter, denn wenn ein Zügel reißt oder gar eine Gurtstrippe, dann kann das schlimme Folgen haben. Häufig kann man Pferde in schlechtem gesundheitlichen Zustand oder in schlechtem Futterzustand sehen. Und diese armen Geschöpfe müssen es ertragen, dass hunderte von Reitanfängern in häufig schlechtem Reitunterricht auf ihnen herumgurken. Und teilweise auch noch lernen, dass man ein Pferd antreibt, indem man es tritt und es bremst, indem man an den Zügeln zieht! Ungelogen! So wird in einigen Betrieben unterrichtet und ich würde wagen zu behaupten, dass dies besonders im Anfängerunterricht häufig der Standard ist.
Zudem werden die Schulpferde meistens von den Schulreitern selbst fertig gemacht. Sprich geputzt, gesattelt und getrenst. Ich habe selber schon Reitunterricht gegeben und ich habe jedes einzelne Pferd überprüft, bevor aufgesessen wurde. Wie oft musste ich die Reitschüler ermahnen, gründlicher zu putzen, weil der Bauch und die Gurtlage vor Dreck nur so starrten! Wie oft war so falsch gesattelt, dass es den Pferden drückte! Meiner Vorgängerin war dies alles anscheinend egal, wie die Reitschüler mir berichteten. Ein passender Sattel kann, wenn er falsch aufgelegt wird, große Schmerzen und Folgeschäden mit sich bringen.
In den Jahrmarktsbetrieben beziehungsweise in dem einen, den ich kenne, wird aber durch erfahrenes Personal gesattelt und so negative Folgen verhindert. Ich würde mein Kind eher auf einem Jahrmarkt reiten lassen, als in so manch einer Reitschule. Dass diese Jahrmarktsbetriebe für die Tiere nicht das Non-Plus-Ultra sind, daran gibt es nichts zu rütteln. Aber vernünftig durchgeführt kann ich mich nicht über sie aufregen.
Ich halte tatsächlich leider gar nichts davon und würde mein Kind, falls ich eins hätte, auch nicht auf Ihnen reiten lassen. Da mach ich mir dann lieber die Mühe und fahr aufs Land um das Kind auf Pferden reiten zu lassen denen es besser geht. Bei mir war es früher nämlich genauso wie bei dir, meine Mama erklärte mir auch das die Pferde sich nicht wohl fühlen auf dem kleinen Raum und wir das nicht unterstützen sollten.
Für mich ist das ganze Tierquälerei. Auch wenn ich glaube das die Tiere mit Sicherheit gut gepflegt und gefüttert werden, bin ich der Meinung das gerade Pferde viel mehr Ausritt und Freiraum brauchen. Ich finde man sollte das Ganze abschaffen. Nur weil der Mensch seinen Spaß will sollten nicht Tiere dafür leiden müssen.
Ich persönlich würde das Ponyreiten auf keinen Fall unterstützen. Am allerschlimmsten finde ich diese Ponykarussells mit lebenden Ponys, die gehören wirklich verboten. Teilweise laufen dort die Ponys von morgens bis spätmittags/abends angebunden im Kreis. Oft hängen an der Seite dann noch Lautsprecher, aus denen den ganzen Tag Kindermusik läuft. Die armen Ponys die ich dort gesehen habe, liefen völlig apathisch/teilnahmslos mit.
Meine Eltern sind mit uns früher in den Ferien auf einen Ponyhof gefahren, dort konnte man sich Ponys ausleihen und mit ihnen spazieren gehen. Die Tiere wurden täglich maximal ca. 2 mal für eine Stunde vermietet. Ist natürlich auch nicht ideal für die Ponys, allerdings finde ich das noch okay. Allgemein wurde der Hof auch gut geleitet und mit den Tieren ging man liebevoll um.
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