Sich als Frau nicht aufhübschen - kein Selbstbewusstsein?

vom 10.10.2014, 19:03 Uhr

Mir ist aufgefallen, dass es in vielen Serien und Filmen ein Motiv gibt, was mich ein bisschen stört. Manchmal ist ein bestimmter Handlungsstrang zu beobachten, der eine Frau erst als ''hässliches Entlein'' zeigt, dass sich eher etwas maskulin kleidet und nicht schminkt und anschließend wird aus dem hässlichen Entlein dann natürlich der strahlende Schwan, wenn die Frau beginnt sich feminin zu kleiden und zu schminken. Und meistens ist diese Entwicklung auch mit einer Entwicklung der Persönlichkeit verbunden, dass bedeutet die Frau war zu Beginn meist unsicher, oft noch recht jung, zickig, hatte wenig Selbstbewusstsein. Meist wurde sie Person als aufmüpfiger Teenager dargestellt, mitunter dann auch in komplett schwarzer Bekleidung, mit Bandshirts und so weiter. Und anschließend dann wurde sie zum ''Vollweib'' und die Männer laufen ihr nach, weil sie sich Farbe ins Gesicht schmiert, sich mit Glitzer behängt und Röckchen trägt.

Ich selbst muss sagen, dass ich das noch nie wirklich nachvollziehen konnte und eigentlich im realen Leben eher den Eindruck hatte, dass es umgekehrt ist. Als ich noch mein Abitur gemacht habe, gab es an unserer Schule recht viele Mädchen, die sich aufgehübscht haben und nicht ohne Makeup zur Schule gekommen sind. Bei einigen war es harmlos, andere aber haben schon sehr übertrieben, indem sie Stöckelschuhe zur Schule getragen haben und ihre Rucksäcke durch Damenhandtäschen ersetzt haben. Seit ich an der Uni bin fehlt von solchen Frauen jede Spur. Dort schminkt sich keine einzige Frau mehr, keine von meinen Kommilitoninnen. Die eine oder andere hat an einigen Tagen vielleicht etwas Mascara drauf, aber auch nur selten. Makeup oder irgendwelche Farben werden nie benutzt. Auch Haare sind stets zu einem Pferdeschwanz gebunden und es wird auch niemals Wert auf weibliche Kleidung gelegt.

Die meisten Frauen an der Uni tragen durchaus Kleidung, die man so auch an einem Mann sehen könnte. Gerade bei uns während der Praktika trägt man natürlich nur ältere Sachen und da kommt eigentlich jeder mit irgendeinem normalen T-Shirt. Hohe Schuhe, Handtäschen oder irgendwelche Blüschen und Schmuck, alles was man so als typisch weiblich betrachten würde findet man bei uns eigentlich gar nicht. Dennoch hat keine dieser Frauen vor, zum Mann zu mutieren oder so zu tun, als wäre sie einer. Um als Frau wahrgenommen zu werden, muss man sich mitunter eben nicht aufhübschen und anmalen. Ich habe eigentlich das Gefühl, dass ich hier Frauen vor mir habe, die wirklich selbstbewusst sind und die sich zweigen können, wie sie sind und die es nicht nötig haben, ihre Reize dauernd zu betonen und hervor zu heben.

Sie kommen eben an die Uni um dort zu studieren und man sieht einfach, dass diese Frauen etwas im Hirn haben und genug Selbstbewusstsein, um viele Dinge eben nicht nötig zu haben, mit denen andere Frauen ihr Selbstbewusstsein offenbar aufpuschen möchten. Damit möchte ich jetzt aber nicht sagen, dass Frauen generell irgendwelche Minderwertigkeitskomplexe haben, weil sie sich schminken, aber mitunter habe ich vor allem in der Schule schon das Gefühl gehabt, dass es besonders die Frauen mit etwas weniger Selbstbewusstsein sind, die dann versucht haben es zu überspielen. Natürlich wird es auch Frauen geben, auf die das nicht zutrifft und die es einfach schön finden, sich anzumalen und so weiter. Dennoch muss ich sagen, dass ich mich in einem Umfeld sehr wohl fühle, in dem Frauen über andere Themen reden, als über Nagellack und Wimperntusche, wo solche Sachen einfach unwichtig sind und komplett in den Hintergrund rücken.

Würdet ihr euch eher mit dem ''hässlichen Entlein'' identifizieren, welches erst richtig aufgeblüht ist, als sie angefangen hat sich weiblich zu kleiden oder denkt ihr, dass euer Selbstbewusstsein erst richtig durchgekommen ist, als ihr eben damit vielleicht aufgehört habt. Oder war euch das vielleicht nie so wirklich wichtig? Wie denkt ihr zu diesem Thema?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich wäre eher der "männlichere" Teil unter den Frauen. Ich habe mich an sich ungern besonders aufgehübscht und Schminke ist auch nur ein Hobby. Ich kann durchaus auch Unterhaltungen führen, die sich nicht nur um Schminke, Männer und Konsorten drehen. Aber Kleider machen Leute, die Erfahrung durfte ich auch jetzt machen.

Wenn man während dem Studium in Schlabberklamotten herumrennt, ist dies teilweise noch egal. Aber ich habe festgestellt, dass ich seitdem ich meine Blusen, meistens einfarbig und recht breitschultrig geschnitten, und nicht mehr aufgerissenen Hosen trage, ernster genommen werde, obwohl ich durchaus was in der Birne habe.

Seit ich ernster genommen werde, steigt mein Selbstbewusstsein auch etwas an. Man wird teilweise nicht mehr von oben herab behandelt. Ich behänge mich aber grundsätzlich nicht mit Glitzer und werde auch keine Röckchen tragen. Aber ein kleines wenig sollte man etwas aus sich herausholen. Ich gehöre eher zur Fraktion, die zu weniger als mehr tendiert. Etwas aufhübschen ja, aber nicht zur Tussi mutieren.

Mein Aussehen war mir nie besonders wichtig, aber irgendwann hatte ich den Punkt erreicht, an welchem ich einfach die Nase voll von mir selbst hatte. Ich habe mich im Spiegel betrachtet und fand mich nur ätzend und hässlich. Also habe ich Sport gemacht, meinen Rücken wieder aufgerichtet und meinen Kleidungsstil verändert. Aber auch nur weil ich keinen Bock mehr auf mich selbst hatte. Und die Konsequenz aus dem Ganzen war, dass ich nun ernst genommen werde und nicht mehr die Kleine mit der piepsigen Stimme bin.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


@Wibbeldribbel: Tatsächlich würdest du ja dann ganz in mein Beispiel passen. Aber eines habe ich wohl etwas unpassend ausgedrückt. Wenn ich meine, dass viele Frauen bei uns ihre Figur nicht betonen, dann meine ich in keiner Weise damit, dass sie Schlabberkleidung tragen oder sich irgendwie minderwertig kleiden. Du kannst zu Esprit gehen und dir eine hellblaue Röhren-Hüftjeans aussuchen und dazu ein rosa Blüschen mit großem Ausschnitt aussuchen. Du kannst aber auch eine schwarze Röhrenjeans nehmen und dazu ein normales weißes oder blaues T-Shirt anziehen. Das wirkt ebenso seriös und gepflegt, aber es schaut eben nicht so nach ''kleines Mädchen'' aus und es sind neutrale Sachen, die nicht direkt schreien, ich bin eine Frau, schaut mir in den Ausschnitt, bewundert meine Taille!

Diese Frauen sind nicht nur in unserem Semester vertreten, die Frauen die bei uns am Institut arbeiten und forschen sind ebenso, ich kenne da einfach kein Beispiel an Frau wo ich sagen könnte, die trägt Blusen und feminine Kleidung. Alle ziehen sich gepflegt und selbstbewusst an, aber sie schreien ihre Weiblichkeit nicht gerade heraus. Weniger ernst genommen fühlt sich deswegen keiner.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich differenziere ganz deutlich zwischen privat, einzelnen Anlässen und Geschäft. Das war schon immer so. In meiner Schule wurde ein gepflegter Kleidungsstil bevorzugt, also sah ich nett aus. Großartig geschminkt oder besonders weiblich war ich nie gekleidet. Das änderte sich auch nicht im Studium. Geschäftlich sieht es bei mir anders aus. Da dominieren eindeutig klassische Hemdblusen in gedeckten Farben, Hosenanzüge und ganz klassischer Form und spießige Kostüme. Dazu gehört dann immer ein dezentes, aber sehr gutes Make-up, dezent lackierte Nägel und eine sehr ordentlich und klassische Frisur.

Für Abendveranstaltungen werfe ich mich, wenn es sein muss, auch in ein typisches Abendkleid mit allem drum und dran. Das hasse ich, aber neben der Leistung hat genau dieses Auftreten schnelle Beförderungen gefördert. Auch jetzt sichert es mir gute Vertragsabschlüsse für mein kleines Unternehmen, denn in meiner Sparte trauen mir Neukunden oft wegen meines Geschlechts nicht das zu, was eigentlich genau mein Spezialgebiet ist. Das ändert sich zwar innerhalb von Minuten, aber die Vorbehalte sind oft da.

Privat gibt es mich strubbelig, bequem und meist ungeschminkt und abseits der aktuellen Mode. Da mutiere ich zur Vogelscheuche, die sich wohl fühlt. Ich gehe auch ohne mit der Wimper zu zucken in diesem Aufzug meine Business-Kleidung kaufen. Meine Freizeit verbringe ich mit Hundesport und das sieht man dann auch. :lol: Wenn ich netter aussehen möchte, weil wir privat weggehen, dann richte ich mich ganz nach meiner Lust und Laune. Einschränkungen muss ich beruflich bedingt schon oft genug ertragen.

Das Aussehen in der Art, "Hallo, ich bin ein attraktives und hilfloses Weibchen" sichert zwar Aufmerksamkeit, aber es wirkt sich dauerhaft wenig förderlich auf die Karriere aus.

» cooper75 » Beiträge: 13376 » Talkpoints: 509,41 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ganz würde ich wahrscheinlich nicht ganz in dein Beispiel passen. Das kam wahrscheinlich auch nur etwas falsch rüber. Wahrscheinlich nur mit der Begründung, dass Kleider Leute machen können und das Selbstbewusstsein pushen können. Jedoch muss ich dazu sagen, dass ich den Kleidungsstil in einen Gepflegteren gewandelt habe, sprich Röckchen und Ausschnitt sind nicht mein Ding, eine schwarze Röhrenjeans und eine gut sitzende Bluse reichen da wirklich aus.

Und damit meine ich absolut nicht sonderlich figurbetont, ich mag eher klassische, gerade Schnitte und decke mich auch in der Männerabteilung ein, weil ich auch einen breiteren Schultergürtel habe und Frauensachen manchmal nur zu schmal geschnitten sind oder ich bestelle bei einer sehr hochwertigen Marke Hemden.

Ich denke ehrlich gesagt, dass die moderne Frau dieses tussenhafte Auftreten gar nicht mehr so nötig hat. Ich kleide mich schon immer etwas männlicher, schminke mich dezent, gehörte aber eher zur "Bandshirt-Fraktion". Vielleicht ist es auch eine altersbedingte Veränderung. Ich nähere mich der 30 und fange momentan an, mich richtig wohl zu fühlen und suche meinen Stil wahrscheinlich auch. Diese "kleine Mädchen"-Looks mit rosa Bluse und am Besten noch Rüschen und möglichst tiefem Ausschnitt finde ich genauso ätzend, wie ich mich damals gefunden habe und ich habe diese Looks getragen. Allein der Gedanke daran lässt mich erschaudern.

Ich komme übrigens auch mit den von dir beschriebenen Frauen besser klar, als mit einem echten "Vollweib" mit Rock und Stöckelschuhen. Seriöses Auftreten ist für mich wahrscheinlich ähnlich geeicht wie für dich. Man kann durchaus auch seriös wirken, ohne dass einem die Brüste ins Gesicht hüpfen. Oder halt ein klassisches T-Shirt, einfach passend geschnitten. Ich gebe zu, dass ich mich ziemlich in den Schnitten vergriffen habe und teilweise echt wie eine "Teenie-Tussi" ausschaute. Frei nach dem Motto "Hose auf Halbacht".Dazu kommt noch, dass ich immer noch wie Anfang 20 aussehe und zack! wird man in eine Schublade gesteckt.

Del Fakto passt es grundsätzlich schon, dass Kleider Leute machen, aber warum als Frau nicht einfach Hemden tragen und dazu eine schwarze Hose? Das macht eine Frau nicht unweiblicher. Ich trage zwar Absätze, aber keine "Hackenbrecher" mehr, muss ich auch nicht. Ich muss in meinem Job auch mal kriechen oder lange Strecken zurücklegen können und sitze nicht immer im Büro. Und da ist meine Kleidung ideal. Es purzelt nichts heraus, ich wirke gepflegt und basta.

Ich kleide mich bewusster, nicht weiblicher. Mit dem klassisch weiblichen Stil kann ich mich nicht identifizieren, gerade weil ich in einer Männerdomäne arbeite. Ein legeres Outfit bringt manchmal mehr Seriosität, als wie ein Christbaum behangen durch die Gegend zu laufen. Das lernt man aber mit der Zeit. Man fängt irgendwann an sich bewusster über sein Selbstbild zu werden.

Der einzige Schmuck, den ich im Job trage, sind einfach nur meine Ohrstecker, klassisch silbern und eine silberne Halskette oder mal eine längere Kette. Christbaumglitzer ist nicht mein Ding. Dazu bin ich vielleicht doch etwas zu männlich. Aber ich muss gestehen, dass mein Selbstbewusstsein mittlerweile so langsam hervorgeholt wird, ich war nämlich immer zu schüchtern und zurückhaltend und dank der Verhaltenstherapie, die ich aufgrund meiner Erkrankung mitmachen soll, habe ich mich schon verändert. Wir sollten uns mal über Nagellack unterhalten, oder nicht? (kleiner Scherz am Rande)

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Naja du schreibst von Filmen. Wie viel haben die denn mit der Realität zu tun? Ich selbst gehöre zu den Frauen, die als Teenie entdeckt haben, dass man mit Farbe im Gesicht viel beim Aussehen verändern kann. Das hat man eben erst recht dezent bei Familienfeierlichkeiten gemacht und später dicker aufgetragen, wenn man in die Disco ist. Wenn es ging, dann hat alles noch farblich zur Kleidung gepasst und man hat dieses Verhalten ein paar Jahre zelebriert.

Wobei ich es nicht auf ein vorhandenes oder nicht vorhandenes Selbstbewusstsein schieben würde, dass man so gehandelt hat. Es waren einfach die Jahre, wo man sich ausprobiert hat. Und dann kam irgendwann so Schritt für Schritt die Erkenntnis, dass man die Farbe im Gesicht gar nicht nötig hat. So habe ich heute mit knapp über 40 vielleicht zwei bis drei Anlässe im Jahr, wo man ein wenig Lidschatten und Kajal benutzt.

Sein Leben ungeschminkt zu gestalten zeigt doch dann das größere Selbstbewusstsein. Denn wer sich täglich damit Ewigkeiten im Bad beschäftigt, dem mangelt es doch eher an Selbstbewusstsein, weil er sich hinter einem Gesicht verstecken muss, was nicht wirklich das Eigene ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich schminke mich nicht und das habe ich auch als Jugendliche nicht getan, weil ich es einfach nicht wollte. Ich war und bin sicher nicht die selbstbewussteste Person, wobei ich schon noch immer daran arbeite und auch schon deutlich selbstbewusster geworden bin, als das noch zur Schulzeit der Fall war. Das hat aber eben nichts mit Schminke zu tun und ich würde auch bezweifeln, dass es nur daran liegt, dass man sich eben selbstbewusster fühlt. Ich fühle mich auch ungeschminkt sehr wohl und das finde ich eben entscheidend.

Ich denke auch, dass man Serien und Filme nicht unbedingt mit der Realität gleichstellen sollte. In Serien braucht man solche Mittel vielleicht, um eine Veränderung einer Person darzustellen, aber das wirkliche Leben ist doch um einiges komplexer.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Dieses Bild in Filmen hat mich auch immer gestört und ich finde es sehr unrealistisch. Als ich 14 war, habe ich mich von oben bis unten mit Schminke zugekleistert bis ich aussah wie eine russische Bahnhofsnutte auf Crack. Ich sah furchtbar aus und habe das eigentlich nur aus mangelndem Selbstbewusstsein getan, weil ich aussehen wollte wie alle anderen und deren Anerkennung wollte. Ein Jahr später war es dann komplett umgedreht. Ich hab mir einen Scheiß draus gemacht, was andere über mich denken und meinen eigenen Stil entwickelt. Seitdem habe ich mich nicht mehr geschminkt und überhaupt nicht weiblich gekleidet und bin immer gut damit gefahren.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei uns an der Uni ist wohl eher das Gegenteil der Fall. Oder besser gesagt - es ist ganz abhängig vom Studiengang. An unserem Campus, von vielen "Freaktown" genannt, sieht man überwiegend weibliche Studenten von der Art, wie du sie beschreibst. Man kann aber auch häufig das genaue Gegenteil bestaunen. In der Regel studiert diese Sorte von aufgehübschten Tüsschen dann Biologie oder Elementarmathematik.

Wechselt man den Campus, so gelangt man an das von uns "Freaktownern" so genannte "Tussihausen". Ja, diese Begriffe werden tatsächlich so verwendet! Hier sind die Studentinnen, wie du sie beschreibst, definitiv in der Unterzahl und die meisten von ihnen studieren dort Sport oder Informatik. Der ganze Rest läuft entweder in vier Lagen billigster Kleidung und drei Tonnen Schminke im Gesicht herum und verstrahlt ein "blumiges" auftreten (häufig bei Germanistik-Studentinnen der Fall) oder in den teuersten Edelmarken und deutlich, aber verhältnismäßig dezent geschminkt (BWLerinnen). Das sind die gängigen Vorurteile an unserer Universität.

Und so ist es erstaunlicherweise wirklich. Auch bei den Lehrenden kann man dies beobachten, in einigen Studiengängen kleidet man sich auffällig anders als in anderen Studiengängen.

Generell denke ich nicht, dass man den Grad an Selbstbewusstsein mit dem Grad der Geschminktheit korrellieren kann. Ich würde mich doch schon als sehr selbstbewusst bezeichnen, bin aber in der Regel vollkommen ungeschminkt. Wenn wir gerade Stroh geerntet haben und mein Gesicht voller roter Punkte ist, weil sich Strohpieckser dort hinein gebohrt haben, dann überschminke ich diese. Das war es dann aber auch schon, ich wirke dadurch nicht geschminkter als vorher und auch mein Selbstbewusstsein hat sich dadurch nicht erhöht. Ich wirke nur gepflegter als mit dem rot gepunkteten Gesicht.

Aber dieses Film-Klischee erinnert mich an meine ehemalige Nachbarin. Die lief in unserer Jugend herum wie in alten Kartoffelsäcken und sah einfach ungepflegt und scheußlich aus. Nun ist sie immer top gestylt, trägt die neueste Mode und ist geschminkt bis zum Geht-Nicht-Mehr. Und was hat es ihr gebracht, außer dass sie regelmäßig wechselnde Partner hat, die sie teilweise auch noch geschlagen haben? Im Grunde nichts. Rein gar nichts. Da hat sie mir früher doch besser gefallen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe eher den umgekehrten Eindruck. Ich habe eher das Gefühl, je mehr sich eine Frau schminkt, desto weniger Selbstbewusstsein hat sie. Ich meine jetzt hier aber die Extremfälle, die sich nicht mal trauen ohne Styling und tonnenweise Schminke den Briefkasten der eigenen Wohnung zu leeren. Das finde ich dann schon krass und habe dafür wenig Verständnis. Gerade bei diesen Extrembeispielen habe ich oft das Gefühl, dass das mangelhafte innere Selbstbewusstsein mit Überperfektion in der Optik kompensiert werden soll und das finde ich dann schon auffällig.

Ausgenommen sind davon Frauen, die sich beruflich dezent schminken müssen oder so. Das ist ja ein anderes Kaliber und gar nicht zu vergleichen. Wenn man das beruflich machen muss, ist das ja wie eine Art "Uniform" die man tragen muss, weil man etwas repräsentiert. Ich rede jetzt ausschließlich von Leuten, die so in der Uni oder privat herumlaufen, obwohl sie dazu eigentlich gar nicht gezwungen sind.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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