Frauen vorwerfen, dass sie auch Karriere machen wollen?
Was ich auch irritierend finde, was haben Kinder mit Karriere zu tun? Wir können uns emanzipieren, so lange wir wollen, Frauen bleiben die Menschen mit der Gebärmutter, die Kinder bekommen können. Bei aller Gleichberechtigung, das schaffen Männer nicht und das können sie uns nicht abnehmen.
Und nur weil man als Frau vielleicht irgendwann ein oder zwei Kinder bekommen möchte, heißt das doch nicht, dass keine Karriere mehr möglich ist. Natürlich sind Kinder bei der Karriere eine Mehrbelastung und man ist sicher auch eine Frau, wenn man keine bekommt. Aber der eine Weg schließt den anderen nicht aus. Nur bei einer Großfamilie sind die Wege begrenzter, wenn man nicht gerade von der Leyen heißt und Personal beschäftigen kann. Man muss das sicherlich nicht wollen, aber ein echtes Karrierehindernis sind Kinder nicht.
Wenn man gut in seinem Job ist, dann hat man eben auch Kinder. Und? Ich habe problemlos mit sichtbarem Babybauch von der Leistung einer Geschäftsstelle in die Regionalleitung eines anderen Unternehmens gewechselt. Da war schon beim Vorstellungsgespräch klar, dass bald der Mutterschutz kommt. Das hat den neuen Arbeitgeber gar nicht gestört, der wollte mich und hat mich auch schwanger ab geworben.
Zuerst würde ich sagen, dass die wirklich großen Lebensziele so weit wie möglich übereinstimmen sollten, wenn man eine langfristige Beziehung eingehen will. Dazu gehört für mich so etwas wie Familienplanung, Karriereplanung und der Wahl des Lebensortes. Wenn jemand zum Beispiel lieber in den österreichischen Bergen und der andere in Spanien am Meer leben will, wird es extrem schwierig einen Kompromiss zu finden der nicht mindestens einen der Partner dauerhaft unzufrieden macht. Genauso sehe ich das mit dem Kinderwunsch, dass man besser nicht sich langfristig an jemanden bindet, der einen absolut konträren Kinderwunsch hat. Wenn du jetzt sagen würdest, so mit 35 kann ich mir das vielleicht vorstellen und er nur ungeduldig drängelt, dann könnte ich mir da Chancen vorstellen, dass man sich zum Beispiel entgegen kommt und sich auf 33 einigt, oder so. Aber einen Kompromiss zu finden in eurem Fall stelle ich mir extrem konfliktträchtig vor.
Ich bin eine von den Frauen, die dein Freund vielleicht als normal bezeichnen würde. Ich hatte schon als Kind klar im Kopf mal Kinder zu wollen aber gleichzeitig Karriere zu machen. Mittlerweile habe ich Kinder und die Karriere läuft eben auf Sparflamme und frisst sehr viel Energie auf. Ich bin zwar kein Durchschnittsbeispiel, weil es bei mir dann doch mehr Kinder geworden, als anfangs gedacht, aber trotzdem ist eben nicht jede Mutter so ein unerschöpfliches Powerpaket, dass sie neben dem Kinderbett noch eine Habilitation schreiben kann. Und nicht jedes Kind ist so ruhig und gesund, dass es das mit macht. In der Realität bedeuten Kinder eben Karriereabstriche. Ich hatte mir da manches besser vorgestellt in der ach so modernen Gesellschaft.
Was ich an deiner Stelle meinen Partner fragen würde, wenn ihr in aller Voraussicht beide ausreichen verdienen werdet um eine Familie alleine zu ernähren: Wäre er denn bereit, für ein bis drei Jahre pro Kind die Karriere auf Eis zu legen, um den Traum der Familie zu verwirklichen? Würde er daheim bleiben und Windeln waschen und so weiter? Würde er jede Nacht bei jedem Weinen aufstehen, damit du morgens fit und ausgeruht in den Job gehst? Oder ist das seiner Meinung nach auch Frauensache, dass die Frau seinen Kinderwunsch managt? Das fände ich durchaus interessant.
Selbst wenn du an Kindern wenig interessiert bist und dein Partner ein wunderbarer Papa wäre, dann könnte man schon ein Kind adoptieren. Ich weiß nicht, wie die Jugendämter mit so einem Ansinnen umgehen würde, aber im Endeffekt wäre es für das adoptierte Kind ja egal, welches Geschlecht das Elternteil hat, das für es da ist.
Will er das nicht? Dann kannst du ihm mit Fug und Recht an den Kopf knallen, dass du seine Einstellung egoistisch findest, dass du deine Karriere suboptimal ausleben sollst, nur weil er Kinderwunsch hat. Da wäre ich mal gespannt, was er dazu sagt. Denn heute ist es ja durchaus möglich, dass Männer die Vaterrolle in einer Beziehung mehr ausfüllen, als die dazu gehörige Partnerin die Mutterrolle.
Und ich bin ehrlich der Meinung, dass du keinen anderen Menschen wirklich lieben kannst. Für dich zählt nur dein Leben und deine Karriere. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass du deinen Freund nicht wirklich liebst. Und ich kann mir vorstellen, dass er dich sehr schnell verlässt, wenn er eine Frau treffen sollte, die sich zumindest neben der Karriere auch ein oder zwei Kinder vorstellen kann.
Auch wenn ich diesmal nicht direkt Betroffener deiner Äußerungen bin, finde ich, dass du mit dieser Einschätzung schon zu weit gehst. Wenn sie so furchtbar wäre, dann hätte sich der Partner vermutlich schon getrennt, denn wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind die beiden ja inzwischen durchaus eine Weile zusammen, also jedenfalls mehrere Monate.
Ich kann mir bei dir auch nicht vorstellen, dass du in der Lage bist, jemanden zu lieben oder nett zu anderen zu sein, weil du in deinen Beiträgen sehr oft feindselig und unterschwellig aggressiv wirkst. Ich kann mir dich auch nicht als liebevolle Mutter oder Partnerin vorstellen, sondern habe eher das Bild eine sehr griesgrämigen Dame im Kopf. Aber vielleicht bist du in Wirklichkeit ein total netter Mensch und man merkt es nur hier nicht. Genauso können wir nicht aufgrund der Beiträge von Crispin beurteilen, ob sie jemanden wirklich liebt oder einschätzen, ob der Freund sie verlassen wird. Noch ist er ja bei ihr und wenn es ihm nur um Kinder gänge, dann müsste er schon weg sein, ist er aber scheinbar nicht.
Und da du die Geburtenrate ansprichst, so hast du wohl den eigentlichen Grund für diesen Rückgang nicht verstanden. Das hat nur wenig damit zu tun, dass Frau keine Kinder bekommen wollen. Sondern mit der gesellschaftlichen Entwicklung. Schau dir mal die Zahlen bis 1989/90 in der ehemaligen DDR an. Da wurden wesentlich mehr Kinder geboren. Aber den Frauen war auch klar, dass sie nach der Babypause auch wieder einen Job haben.
Es war in der DDR aber gesellschaftlich nicht so wirklich gewollt, dass Frauen kinderlos bleiben, sondern da war es das Idealbild, dass Frau Kinder hat und arbeitet. Da gab es bestimmt auch Frauen, die keine Kinder mochten. Aber wenn man weit und breit die Einzige ist, die auf Kinder verzichtet, fühlt sich das falscher an, als wenn es – wie heute – eine Option ist, die sehr viele gehen.
Ich wusste nicht, dass Crispin erst 21 ist, ich hätte sie älter geschätzt. Wenn sie erst noch ihr Studium beendet und danach promoviert, dann wäre sie frühestens mit Ende 20 fertig und da kann noch so viel passieren, dass wir uns eigentlich nicht den Kopf darüber zerbrechen müssen, ob später mal Kinder von ihr zu erwarten sind oder nicht. Ich denke, dass sie in diesen Jahren, die noch vor ihr liegen, sicherlich gefestigter in ihrer Einstellung wird und wenn der Partner etwas anderes will, dann wird sich das in der Zeit entschieden haben.
Auch wenn das auf Crispin jetzt nicht zutrifft, aber warum erst Studium und Promotion erledigen, bevor man an Kinder denkt, sofern man eben einen Kinderwunsch hat? Das Studium ist mit die beste Zeit, um ein oder zwei Kinder zu bekommen. Die Unterstützung für studierende Mütter ist deutlich besser als für Mütter mit Job. Und man hat den Nachwuchs aus dem Gröbsten raus, wenn an die berufliche Karriere geht. Der ist dann im perfekten Alter für Ganztagsschule, Tagesmutter und Babysitter. Außerdem bekommt man bei Kindern in diesem Alter die Väter in der Regel viel besser eingespannt, weil man mit den lieben Kleinen "schon richtig etwas anfangen kann".
@Zitronengras: Zu meiner Art haben mir schon einige Leute gesagt, dass sie lieber mich von vorne mit der Faust haben, als andere von hinten mit dem Messer. Ich bin also auch im realen Leben gerade heraus und halte selten mit meiner Meinung hinter dem Berg. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir damit keine Freunde mache. Und ich habe auch nichts gegen Frauen, die bewusst kein Kind wollen. Soll jeder für sich entscheiden. Aber ich kenne genug Paare, wo sich ein Partner dem nicht vorhandenen Kinderwunsch gefügt hat und später merken musste, dass es die falsche Entscheidung war.
Dazu gibt es auch den Spruch warm halten und weiter suchen. Die vorherige Partnerin schien ja auch nicht die Frau zu sein mit der dieser Mann alt werden wollte. Und bis zu einem gewissen Punkt mag eine wesentliche jüngere Partnerin auch das eigene Ego aufpolieren. Aber es zeigt eben auch in vielen Beiträgen, wie kalt Crispin über andere Menschen denkt und daher meine Einschätzung, dass sie nie wirklich einen anderen Menschen so lieben kann, dass sie zumindest für große Kompromisse bereit ist.
Selbst eine Adoption wird ihr Leben so nachhaltig beeinflussen, wie sie es eigentlich gar nicht will. Auch wenn der Vater hier zur Stelle sein wird. Aber auch das geht nicht immer und man kann sich als Mutter nicht komplett aus der Versorgung raus halten. Das wird nie funktionieren, wenn man mit einem Kind in einem Haushalt lebt.
Und wenn man ein Kind als angebliches Hindernis bei der Karriere sieht, dann sollte man insgesamt darauf verzichten und nicht mal einer Adoption zustimmen, um den Partner zu halten. Außerdem stimme ich cooper75 zu, dass es durchaus sinnvoll ist, ein Kind während des Studiums zu bekommen. Denn bevor man dann wirklich einen Job annimmt, ist das Kind so alt, dass man seine Karriere bewusst verfolgen kann.
Wenn die Kalkulation von cooper75 stimmt und man erst mit Ende 20 auf Jobsuche geht, dann wird sich immer wieder ein Grund finden, warum es zeitlich ungünstig ist an ein Kind zu denken. Und dann ist der Zug auch plötzlich abgefahren. Selbst für eine Adoption, weil man dann viel zu alt dafür ist.
Ich finde die Diskussion, wer hier wie viel liebesfähig und wer hier echt oder unecht liebt, ist wenig zielführend. Ob man seinen Lebensgefährten liebt oder nicht, das hat mit Kinderwunsch nichts zu tun. Und weil man den Partner so überaus liebt, ein Kind zu bekommen, das man eigentlich gar nicht wollte, das halte ich für eine ziemlich hirnverbrannte Idee. Da finde ich es wesentlich fairer dem Kind gegenüber, wenn man da eine klare Linie zieht und auf seinen Bauch hört und nicht gebärt.
Ich denke, den Pillenknick in den 60er Jahren gab es nicht ganz ohne Grund. Vorher haben die Frauen halt Kinder bekommen, weil sich eine Schwangerschaft längst nicht so effektiv verhindern ließ. Nur weil die Frauen davor häufiger schanger wurden, heißt das ja noch lange nicht, dass das damals alles Wunschkinder waren.
Zum Thema DDR-Zeit noch eine Anmerkung: Damals war es auch in vielen Gegenden leichter, Kinder zu haben und dabei zu arbeiten. Teilweise gab es sogar Kindereinrichtungen, wo man die Kinder mit Schnupfen und dergleichen Infekten abgeben konnte, wo sie dann von entsprechend geschultem Personal gepflegt wurden. Wenn es so etwas heute gäbe, müssten sich viele Frauen nicht mehr so viel Gedanken machen, wie das mit den Fehlzeiten im Job lösen lässt. Außerdem gab es zu DDR Zeiten mancherorts auch Wochenkitas. Dort brachte man die Kinder Montags hin und holte sie Freitags ab. So konnte man auch als Frau Schicht arbeiten und konnte Familie und Kind wirklich ohne Abstriche unter einen Hut bringen. Dann stellt sich eben die Frage auch nicht, ob man Familie oder Karriere will. Ich will hier in diesem Beitrag keine Diskussion anzetteln ob das wirklich besser war. Aber in jeden Fall war es ein Argument.
Im Übrigen ist es ein beschissenes Vorurteil, das sich hartnäckig hält, dass man im Studium super gut Kinder kriegen kann. Es ist schlicht ein Märchen. An allen Unis, die ich kenne, gibt es keine nennenswerte Unterstützung für studierende Mütter und Väter. Auch wenn viele Dozenten einen gerne helfen würden, geht das meist nicht, weil eben die Studienordnung und Prüfungsordnung in den seltensten Fällen etwas hergibt. Von daher kann ich gut nachvollziehen, wenn jemand sagt, er will im Studium keine Kinder haben.
Wie du selbst wissen wirst, hast du schon unzählige Threads zum Thema Kinderwunsch eröffnet, in denen du immer ausgiebig geschrieben hast, wie sehr dein Freund sich doch Kinder wünscht, während du das gar nicht möchtest. Obwohl dein erster Thread zu dem Thema nun schon einige Zeit her ist, scheint sich bei euch dennoch gar nichts verändert zu haben. Dein Freund kann deine Entscheidung noch immer nicht verstehen und erst recht nicht akzeptieren, während du dir ständig Gedanken über das Thema machst und nun krampfhaft versuchst, dich mit einer Adoption anzufreunden, nur um den Freund ruhig zu stellen. Dabei kannst du es jedoch auch nicht verstehen, dass es nun einmal Paare gibt, die einfach nicht zusammen passen. Wenn beide zu unterschiedlich sind, dann kann man sich doch auch nicht krampfhaft anpassen.
Wie ich mitbekommen habe, bist du mit deinem Freund doch auch vergleichsweise wirklich kurz zusammen. Trotzdem ist es so, dass ihr jetzt schön völlig verschiedene Vorstellungen vom Leben hab und das wird doch nicht besser werden. Die Probleme werden sich nicht in Luft auflösen und mit Kompromissen wird bei diesem heiklen Thema niemand glücklich. Von daher sollte man sich doch lieber einen Partner suchen, der ähnliche Vorstellungen vom Leben hat, wie man selbst und mit dem man über solche grundlegenden Dinge gar nicht erst diskutieren muss.
Ich selbst wollte auch schon immer Karriere machen und für mich ist klar, dass ich meinen Master machen werde. Mit meinem Bachelor bin ich nun fast fertig und ehrlich gesagt kann ich es mir auch noch gar nicht vorstellen, in den nächsten Jahren fest zu arbeiten. Stattdessen möchte ich meinen Master zu Ende bringen und eventuell sogar promovieren. Über Kinder mache ich mir dabei noch relativ wenig Gedanken, da ich mich ohnehin noch absolut nicht bereit dazu fühle, obwohl ich auch schon 24 Jahre alt bin. Dennoch ist das für mich kein Thema und ich denke, dass ich das innerhalb der nächsten Jahre einfach spontan entscheiden werde. Und solange ich noch keinen ausdrücklichen Kinderwunsch habe, werde ich mir sicherlich nicht darüber den Kopf zerbrechen.
Mein Freund denkt glücklicherweise gleich wie ich und für ihn steht die Karriere auch an erster Stelle. Über Kinder möchte er sich, wie ich auch, erst in einigen Jahren Gedanken machen, wenn wir etwa 30 Jahre alt sind. Wir haben daher beide die gleiche Meinung und von daher finde ich das ideal. Immerhin könnte ich absolut nicht mit einem Mann zusammen sein, der mich zu Kindern drängen würde, so wie dein Freund es bei dir tut, auch wenn ich mir noch unsicher bin und nicht wie du schon eine felsenfeste Meinung zu dem Thema habe.
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